Zitat von Thomas "thomasD"
Wenn für MICH ISO 200 völlig ausreichend ist und ICH eher Vorteile beim Belichtungsspielraum mit Blende und Zeit sehe, dann ziehe ich für MICH die Konsequenz, dies als Standardeinstellung beizubehalten.
So formuliert habe ich mit deiner Auffassung überhaupt kein Problem, auch wenn ich sie nicht teile (und wenn ich jetzt mal den in diesem Zusammenhang falsch angewendeten Begriff "Belichtungsspielraum" ignoriere). Nur hattest du die Sache ursprünglich ganz anders formuliert. Aber egal -- lassen wir diesen Kleinkrieg jetzt ... in denke, unsere jeweiligen Standpunkte sind deutlich geworden.
Zitat von Thomas "thomasD"
Ich frage dich, woher nimmst diese Interpretation, obwohl ich schon mehrmals versucht habe, dir dies zu erläutern?
Das habe ich doch nun schon zweimal erklärt ... ein drittes Mal werde ich es nicht hinschreiben. Lies einfach mal den Thread noch einmal von vorn ...
Zitat von Thomas "thomasD"
Zitat von "01af"
Zitat von Thomas "thomasD"
Nach extremer Kontrastanhebung (daher rein akademisch):
[Testbild ASA 100/ASA 200]
Ja genau. Das ist genau die Sorte von nur zur Hälfte verstandener Theorie, auf die man keine Praxisentscheidungen aufbauen sollte. Was dieses Testbild nämlich zeigt, ist lediglich die Tatsache, daß zwischen ISO 100/21° und ISO 200/24° ein Unterschied besteht (unter der implizit für selbstverständlich gehaltenen Voraussetzung, daß alle bildbeeinflussenden Faktoren außer der Empfindlichkeitseinstellung konstant gehalten wurden). Weiter nichts. Insbesondere lassen sich aus diesem amorphen Pixelsalat keine Schlüsse ziehen, bei welcher Empfindlichkeitseinstellung die Bildqualität besser und bei welcher schlechter wäre.
Also, was genau wolltest du uns mit dieser Demonstration sagen?
1) Halbwissen vielleicht, aber eine Erklärung von dir dazu wäre hilfreich.
Wie bitte? Ich erkläre es dir, und du fragst nach einer Erklärung!? Lies doch einfach, was ich geschrieben hatte!
Zitat von Thomas "thomasD"
2) Das Bild zeigt einen Unterschied -- habe ich auch nie bestritten, insbesondere bei der extremen Kontrastanhebung.
Es hat ja auch keiner behauptet, daß du etwas derartiges bestritten hättest. Das Problem mit diesem "Vergleichstest" besteht darin, daß man diesen Unterschied nicht qualitativ bewerten kann.
Zitat von Thomas "thomasD"
3) Das Bild zeigt meines Erachtens deutlich, dass das Rauschen bei ISO 100 stärker ist.
Wie ich schon sagte, zeigt das Bild nichts dergleichen. Es zeigt lediglich unterschiedliches Rauschen. Welches Rauschen aber stärker und welches schwächer ist, und vor allem, welches die praktische Bildqualität stärker beeinträchtigen wird, kann man hier nicht erkennen. Ich vermute, daß du die bei dem "ISO 100"-Bild häufiger auftretenden dunklen Einzelpixel als "stärkeres Rauschen" interpretierst. Doch ohne Kenntnis des Motivs und ohne Kenntnis der Kontrastanhebung (Verfahren, Ausmaß kann man da überhaupt nichts interpretieren -- und du hattest es ja vorgezogen, uns über das abgebildetete Motiv absolut im unklaren zu lassen.
Mittlerweile hast du die Information nachgereicht, daß es sich bei dem Motiv um eine strukturlose weiße Fläche handeln soll. Aber auch dann läßt sich der Einfluß der unterschiedlichen Rauschens auf die Bildqualität nicht beurteilen. Es scheint so (Achtung, Spekulation meinerseits!, daß bei ISO 100/21° das Helligkeitsrauschen stärker ist, weil die vorhandene Spanne von hell bis dunkel größer ist, obwohl alle Pixel gleichhell sein sollten -- das zeigt ja auch das geringfügig breitere Histogramm. Das ist im Prinzip schlecht. Doch dafür besitzt das ISO-100/21°-Rauschen eine höhere Ortsfrequenz, was vermuten läßt, daß die Auflösung weniger stark beeinträchtigt wird. Das ist im Prinzip gut. Also Vorteil hier, Nachteil dort. Was ist besser für die praktischen Ergebnisse? Das kann anhand dieses hochgradig künstlichen Vergleichs nicht beurteilt werden. Die praktischen Ergebnisse deuten jedenfalls darauf hin, daß unterm Strich die Vorteile von ISO 100/21° die Nachteile überwiegen und somit diese Einstellung optimale Bildqualität liefert.
Zitat von Thomas "thomasD"
4) Kann es sein, dass unter verschiedenen Randbedingungen (Hellbereich bzw. Dunkelbereich, Farbton) der Vergleich beim Rauschen zwischen ISO 100 und ISO 200 unterschiedlich ausfällt?
Ja, selbstverständlich sind Art und Ausmaß des Rauschens von den Randbedingungen und insbesondere dem Helligkeitsniveau abhängig -- was für eine Frage! In den Schatten ist das Rauschen stets stärker als in den Lichtern, im analogen genau wie im digitalen.
Zitat von Thomas "thomasD"
5) Kann es sein, dass sich Raw und Kamera-JPG hier unterscheiden?
Aber selbstverständlich! Viele Leute vergleichen Digitalbilder im Rohdatenformat mit "digitalen Negativen" -- das Original, das durch unterschiedliche Bearbeitung zu unterschiedlichen Ergebnissen geführt werden kann, wie ein Negativ durch den chemischen Positivprozeß unterschiedlich ausgearbeitet werden kann.
Aber in Wirklichkeit ist ein Rohdatenbild gar nicht wie ein Negativ. Es ist eher wie ein belichter, aber unentwickelter Film. Die Rohdatenkonvertierung entspricht der Filmentwicklung -- und die kann man im digitalen wieder und immer wieder durchführen. Verschiedene Rohdatenkonverter sind wie verschiedene Filmentwickler. Der eine gibt bessere Farben, der andere höhere Auflösung, der dritte geringeres Rauschen usw. usf. Man sollte versuchen, so viele verschiedene Rohdatenkonverter wie möglich zu haben und deren Eigenschaften gut kennenzulernen ... zugegeben, eine mühsame und aufwendige Angelegenheit. Aber lange nicht so mühsam, wie im analogen Naßlabor die Eigenschaften unterschiedlicher Film-Entwickler-Kombinationen auszutesten.
Und jeder Rohdatenkonverter -- einschließlich des kameraintegrierten beim Fotografieren im JPEG-Format -- ergibt unterschiedliche Ergebnisse, auch hinsichtlich des Rauschens.
À propos Rohdatenkonverter ... welche gibt es überhaupt? Ich kenne folgende:Konica-Minolta DiMAGE Viewer -- Applikation, gratis (liegt der Kamera bei), aber geringe LeistungsfähigkeitKonica-Minolta DiMAGE Master -- Applikation, besonders gute Farbwiedergabe, teuerDalibor MRWFormat -- Plug-In für Photoshop, viele Konverter in einem, flexibel, sehr günstigAdobe Camera Raw -- Plug-In für Photoshop, guter Allround-Konverter, gratis (aber nur für Photoshop CS, CS2 und Elements 3.0)Pixmantec RawShooter Essentials -- Applikation, gratis herunterladbarWer kann die Liste ergänzen?
Ich selber habe alle gennanten außer DiMAGE Master. Doch leider habe ich bislang die Arbeit eines detaillierten Vergleichstests gescheut. Mit MRWFormat bekomme ich keine schönen Farben -- viel zu bunt. Doch es kann sein, daß ich nur noch nicht die richtigen Schräubchen gefunden habe, um das gewünschte Ergebnis zu erzielen. Ich benutze routinemäßig ACR 3.1 und bin soweit sehr zufrieden damit. Die farbliche Übereinstimmung zwischen Kamera-JPEGs und konvertierten MRWs ist sehr gut.
Wer mit DiMAGE Viewer nicht zufrieden ist, DiMAGE Master zu teuer findet und auch kein Photoshop CS, CS2 oder Elements 3.0 sein eigen nennt, der kann wohl nur RawShooter Essentials verwenden. MRWFormat setzt zwar ebenfalls Photoshop voraus, funktioniert aber im Gegensatz zu ACR auch mit den älteren Versionen 6.0 und 7.0 sowie mit allen Elements-Versionen. Es kostet läppische 20 Dollar und ist diesen geringen Preis mehr als wert.
-- Olaf