RE: DSLR vs. Analog mit Diascanner

#1 von capy60 ( gelöscht ) , 19.05.2005 04:39

Neulich las ich, daß in den Labors die Negative/Dias digitalisiert und davon dann die Abzüge gemacht werden. Da kam mir folgende Idee:

Wir haben alle eine mehr oder weniger große und teure analoge Ausrüstung, deren Stärken und Schwächen wir in- und auswendig kennen.
Warum stecken wir dann sehr sehr viel Geld in ein neues digitales Equipment, das wir neu kennenlernen müssen, das in ein paar Jahren völlig veraltet sein wird, und dessen Haltbarkeit niemand vorraussehen kann? Wird es in 10 Jahren noch Chips für dieses Modell geben usw?

Warum nicht die analoge Ausrüstung weiter nutzen, und statt der Digi einen hochwertigen Filmscanner kaufen?

Vorteile:
Massig Geld gespart
keine Umgewöhnung an neue Kamera
keine aufwendigen Recherchen, welche Objektive passen/taugen
Kein Ärger mit Kinderkrankheiten
zusätzlich zum digitalen Bild immer auch das Dia oder Negativ
etc etc

Nachteile:
Das frage ich Euch


Ist mein Gedankengang völlig daneben? Hab ich einen entscheidenden Aspekt übersehen?



capy60

RE: DSLR vs. Analog mit Diascanner

#2 von jotagamma , 19.05.2005 06:52

Genau das mache ich seit zwei Wochen versuchsweise mit einem günstigen Flachbettscanner, den ich ohnehin benötigte. Die Ergebnisse sind wesentlich besser als ich erwartete.

Mein Epson 2580 kostete 130 Eur, hat einen Einzug für Filmstreifen und löst mit 2400 dpi auf. Von Handling eignet er sich zwar nicht, um größere Mengen an Filmmaterial zu archivieren, aber um 2 bis 3 Filme pro Woche einzuscannen ist er allemal geeignet.

Meine erste Versuche zeigten, daß die 2400-dpi-Scans von Farbnegativen etwas über der Auflösung und Qualität einer 5 bis 6 MPixel-Kamera liegen. Die Aufnahmen mache ich mit Minolta MF-Equipment. Weitere Versuche stehen noch aus.

Ebenfalls habe ich ein Auge auf den Gebrauchtmarkt geworfen: ein Umax/Heidelberg Saphir Ultra II kostet um die 200 Euro, ein Minolta Dimage Multi etwa 350. Dies sind alles Geräte, die noch vor vier Jahren als Top-Produkte auf den Schreibtischen der Agenturen standen. Ich denke, daß diese Geräte auch bald mein Büro zieren werden.

"Guten Morgen" wünscht

Joachim



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RE: DSLR vs. Analog mit Diascanner

#3 von Frank H. , 19.05.2005 07:32

Moin,

ZITATWarum nicht die analoge Ausrüstung weiter nutzen, und statt der Digi einen hochwertigen Filmscanner kaufen?[/quote]

Auch wenn ich mich damit ein wenig in die "Nesseln" setzen werde:

- Ein hochwertiger "Filmscanner" 5stellige Eurobeträge kostet.
Mir persönlich reichen die "Nikons & Minoltas" dieser Welt nicht wirklich.

- Für den gleichen Betrag ein sehr gutes DSLR-Gehäuse, oder gar ein MF-Rückteil, erwerbbar ist.

- Die Effizienz auf dem Weg von der digitalen Bilderstellung zum Print per "DSLR" ungleich höher ist.

- Aus hochwertigen digitalen Dateien sich sehr gut Dias ausbelichten lassen.

Punkt.

Es spricht auch nichts dagegen weiterhin mit Filmaterialien zu arbeiten.
Aber das mit dem "Scannen", vergiß es einfach!

Selber habe ich einen aktuellen Nikon-Scanner, vorher Minolta.
Arbeite (nebenberuflich) damit für 3 verschiedene Print-Titel. Natürlich bekommst Du damit "druckfähige" Dateien hin, aber der Zeitaufwand steht eigentlich in keinem sinnvollen Verhältnis. Effiziente Scans sind z. B. mit den "Flextights" möglich, "kosten" aber auch entsprechend.

Komplette Archive qualitativ (zumindest um meine Ansprüche zu befriedigen) hochwertig einzuscannen ist auch kaum möglich.
Es gibt für den "5000er" Nikon zwar zusätzlich Hardware um den Prozeß zu beschleunigen. Allerdings müssen dann hinterher alle Scans nach "Automatikscanfehlern" gesichtet und entsprechend korrigiert werden. Bei lichttechnisch anspruchsvollen Motiven quasi jeder Scan. Den Zeitaufwand mag sich bitte jeder selbst vorstellen...

Beim gestrigen Durchblättern der CF im Zeitschriftenhandel überflog ich kurz einen Artikel: 1Ds Mk II mit Macro-Objektiv und speziellen Dia-Einzugssystem vor "Leuchtpult". War wohl noch ein Prototyp (?). Fand ich grundsätzlich einen interessanten Ansatz um große (Dia-)Archive effizient zu digitalisieren.

Auch ich werde weiterhin analog fotografieren (wollen/dürfen/müssen), oder das System wechseln.

Gruß Frank



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RE: DSLR vs. Analog mit Diascanner

#4 von meera37 ( gelöscht ) , 19.05.2005 07:52

Zitat von capy60
Nachteile:
Das frage ich Euch


Ich finde, beides hat seine Berechtigung.

Ein guter Scanner (und nur der macht beim Vergleich einen Sinn) hat einen Preis, der den Unterschied zur digitalen Spiegelreflex schon ganz schön schrumpfen läßt. Außerdem ist das Scannen (zumindest ohne automatische Zufuhr) ein zusätzlicher, zeitintensiver Schritt. Das Ergebnis ist allerdings meist diesen Aufwand wert!
Weiterere Vorteile einer 'Digitalen' ist IMHO sind sofortige Ergebniskontrolle bei schwierigen, kaum zu wiederholenden (Beleuchtungs-) Bedingungen sowie die Flexibilität, die 'Filmempfindlichkeit' (sprich ISO) den Erfordernissen spontan anpassen zu können.

Andererseits 'verbaut' man sich mit der 'Digitalen' natürlich (zumindest z.Zt. noch) die preiswerte und unübertroffene Projektion (Dias). Ein Beamer ist für mich derzeit weder preislich noch qualitativ eine Alternative zu einem herkömmlichen Diaprojektor.

Gruß Siegfried



meera37

RE: DSLR vs. Analog mit Diascanner

#5 von DieterFFM , 19.05.2005 08:00

Moin,

ich war auch der Meinung, dass ein guter Scanner eine Digicam erstezen kann.

Der Wendepunkt war bei mir erreicht, als ich von einem Motorsportwochenende zurückkam und 22(! 36er Dia-Filme rahmen, sichten und scannen durfte. Als ich damit fertig war, stand mein Entschluss auf digital zu wechseln endgültig fest.

Ausser dem gesparten Arbeitsaufwand steht für mich die sofortige Bildkontrolle mit an erster Stelle.



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RE: DSLR vs. Analog mit Diascanner

#6 von CaT ( gelöscht ) , 19.05.2005 09:06

Also ich finde die Idee sicherlich gut. Nur eben ein wirklich guter Scanner kostet auch sehr viel Geld. Und was auch an Kosten dazukommt, sind die Filme die man braucht.

Es ist halt ganz unterschiedlich was man Fotografiert und ob man das für sich macht oder ob man auch Geld damit verdient. Ich denke ein Reportfotograf der von einem Event enorm viele Fotos macht, der hat wie DieterFFM erwähnt sicherlich nicht freude am vielen scannen und weiterhin muss da evlt. schnell ein Ergebniss abgeliefert werden. Für einzelne Bilder ist das schon etwas anders. Wenn man z.B. auch keinen zeitlichen Stress hat und eben nicht gleich hunderte von Bildern abgeben muss.

Wie gesagt ich persönlich bleibe sicherlich bei der analogen Fotografie die ganze Einstellung dahinter mir wesentlich mehr gefällt. Und da ich täglich bei der Arbeit nur vor dem PC sitze da macht mir das Spass. Ich möchte hier keine Diskussion zu Analog vs Digial auslösen und meine Beweggründe werd ich aucht alle aufschreiben das würde lange dauern /smile.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="smile.gif" />

Ich werde mir aber sicherlich einmal einen Diascanner kaufen. Damit ich einzelne Bilder mal ins Internet stellen kann oder auch an Leute weiterschicken kann. Und da mir das analoge eh gefällt wie's ist, ist dies ein optimaler Ersatz und quasi perfekt. Ich finde die Idee auch sonst gut.

Ich sehe eigentlich nur zwei Nachteile:

- Ein richtig guter Scanner ist auch im Preissegemnt einer DSLR
- Wenn man schnell viele Bilder scannen muss ist's mühsam (viel Zeit benötigt)

Aber das sind Sachen wo es halt ganz auf die verwendung der Fotos ankommt.
Das muss dann jeder selber entscheiden.

Grüsse CaT



CaT

RE: DSLR vs. Analog mit Diascanner

#7 von AlexDragon ( Gast ) , 19.05.2005 09:14

Also zu "Analogen" Zeiten hatte ich einen Scanner und zwar einen Canon CanoScan FS4000US und der hat damals fast 1.000,-- € gekostet und meiner Meinung nach das gr. Problem ist die endlose Zeit die man an dem Ding sitzt, denn für einen vernünftigen Scan brauchen die meissten Scanner schon mehrere Min. und das empfinde ich als verlorene Zeit - Time is Money - und diese Probleme habe ich mit meiner Dynax 7D nicht, ganz abgesehen von der Tatsache, dass ich meine Aufnahmen gleich am Monitor begutachten kann und Fehler korrigieren kann, was bei Analog nicht möglich ist und was, für mich, auch eines der wichtigsten Kriterien ist und ich denke mal nicht nur für mich /good.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="good.gif" />

LG

Alex /smile.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="smile.gif" />



AlexDragon

RE: DSLR vs. Analog mit Diascanner

#8 von WinSoft , 19.05.2005 10:07

Eine Entscheidung "Film + Scanner" oder "Digitalkamera" fällt nicht so einfach wie es scheint! Außer den ganz unterschiedlichen Kosten UND FOLGEKOSTEN geht es auch um die Fotografiertechnik mit Sofort-Beurteilung am Platz, das Handling vor und nach dem "Schuss", die notwendige Nachbearbeitung, und, und, und.

Beide Systeme haben ihre bekannten Vor- und Nachteile. Nur würde ich den Scanner der "bezahlbaren" Klasse, wie Minolta 5400 II und Nikon 5000 ED, nicht in Bausch und Bogen als unzureichend abtun. Klar, dass ein Trommelscanner noch mehr heraus holt, und dass man ohne ICE unendliche Staub- und Fusselprobleme hat (Hat ein Trommelscanner ICE?).

Aber bei aller Euphorie für Film + Scanner sollte man die Folgekosten in Form von verbrauchtem Filmmaterial mit arg begrenzte Bildzahl pro Film und die Wartezeiten und Kosten der Filmentwicklung einbeziehen. Selbst wenn der feinstkörnige Film heute noch jede KB-Digitalkamera überrundet, so bleiben halt bis zur Digitalisierung lästige Umwege.

Bei den Digitalkameras stören mich die kurzen Produktzyklen, die letztlich auf mangelnde Reife schließen lassen. Wenn ich mir heute eine Canon 1Ds Mark II - das aktuelle Flaggschiff der DSLRs - kaufe, ist sie in spätestens 1 bis 2 Jahren veraltet (oder kaputt...). Eine Leica R8 oder R9 arbeitet brav mehrere Jahrzehnte ohne Ausfälle und ist am Ende noch immer top aktuell...

Fazit: Es gibt so viele Argumente und Gegenargumente für das eine oder andere System, dass eine ganz klare, allgemeingültige Aussage (für mich) nicht möglich ist. Jeder muss selber entscheiden, wo seine Schwerpunkte in Bezug auf seine Finanzen, auf seine Fotografiertechnik, auf das Handling, auf die Nachbearbeitung, auf die Sofort-Verfügbarkeit, auf die Qualitätsansprüche liegen.



 
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RE: DSLR vs. Analog mit Diascanner

#9 von Zirkon , 19.05.2005 10:40

Ich kann mich den anderen Meinungen nur anschließen. Ein hochwertiger Filmscanner (und da gehört kein einiziger Flachbettscanner mit Durchlichteinheit dazu) kostet fast soviel wie ein DSLR Body (z.B. Coolscan V ED vs Dynax 7D ca. 700 € vs 900 &euro.

Für optimale Scanergebnisse braucht man auch hochwertige Filme, und ein Velvia oder Provia kommt mit Entwicklung auf ca. 12 €. Nach spätestens 20 Filmen ist die DSLR also schon billiger. Natürlich kann man auch preiswertere Sensias oder Superias verwenden, aber auch da erreicht man schnell den Break Even Punkt.

Das nervigste beim Scannen ist aber eindeutig der Zeitaufwand. Wie hier schon jemand schrieb, man kommt mit z.B. 22 Filmen nach Hause und muß die alle scannen... ein echter Albtraum! Sind auf einem Streifen 5 Bilder, heißt das pro Film 8 mal zum Scanner laufen und den Streifen wechseln. Eine, eher 2 Stunden pro Film gehen dafür drauf. Anschließend hat man gewaltige TIFF-Dateien (bei 4000 dpi ca. 135 MB pro Bild), die alle erst mal in ein ausbelichtbares Format gebracht werden müssen. Kann man per Batchlauf erledigen, aber zumindest die Randbeschneidung geht nur manuell. Nochmal 1-2 Stunden für einen Film.

Filmscanner sind eine tolle Sache, wenn man einzelne Aufnahmen nachbearbeiten und vergrößern will. Für den Fotoalltag steht der Aufwand in keinem Verhältnis zum Nutzen.



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RE: DSLR vs. Analog mit Diascanner

#10 von AlexDragon ( Gast ) , 19.05.2005 11:15

Bingo /good.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="good.gif" />

LG

Alex /smile.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="smile.gif" />

Bei 48 bit sind die Dateien sogar noch größer /sad.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="sad.gif" />



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RE: DSLR vs. Analog mit Diascanner

#11 von Zirkon , 19.05.2005 11:24

Zitat von AlexDragon
Bei 48 bit sind die Dateien sogar noch größer /sad.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="sad.gif" />


Nee, ich bezog mich bereits auf 48 bit... allerdings "nur" 4000 dpi.



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RE: DSLR vs. Analog mit Diascanner

#12 von AlexDragon ( Gast ) , 19.05.2005 11:37

Also bei meinem Canon hatte ich bei 48 bit und 4000dpi Dateien bis über 200 MB /huh.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="huh.gif" />

LG

Alex /smile.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="smile.gif" />



AlexDragon

RE: DSLR vs. Analog mit Diascanner

#13 von kurt-oder-horst , 19.05.2005 11:40

Wer jetzt ergänzen möchte, dass ein guter Scanner teuer ist und/oder daß scannen Zeit kostet, den bitte ich mal, kurz diese Überlegung zu beachten.

Nichts für ungut!



kurt-oder-horst  
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RE: DSLR vs. Analog mit Diascanner

#14 von Zirkon , 19.05.2005 11:45

Zitat von kurt-oder-horst
Wer jetzt ergänzen möchte, dass ein guter Scanner teuer ist und/oder daß scannen Zeit kostet, den bitte ich mal, kurz diese Überlegung zu beachten.


Jein. Es kann ja auch unterschiedliche Meinungen zu einem Thema geben. Wenn ich in einem Thread von mehreren Leuten lese, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben, messe ich dem mehr Gewicht bei, als wenns nur einer geschrieben hätte.



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RE: DSLR vs. Analog mit Diascanner

#15 von AlexDragon ( Gast ) , 19.05.2005 12:14

Und man kann ein Problem/Thema immer von versch. Seiten ausleuchten /good.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="good.gif" />

LG

Alex /smile.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="smile.gif" />

Oder hat jetzt die Inquisition hier Einzug gehalten - Kann ja sein, Neuer Papst - Neue Inquisition? /ohmy.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="ohmy.gif" />



AlexDragon

   


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