RE: Minimalistische DSLR

#1 von eugene g. ( gelöscht ) , 09.06.2004 00:17

Wieviel Features könnte man aus einer DSLR wegdenken, ohne digital absolut notwendige Funktionen zu entfernen. Ziel wäre es, eine absolut minimalistische DSLR zu kreieren. Das ist meine Frage.

Die Frage stelle ich mir, da ich eine Überfrachtung mit Features beim Fotografieren als eher störend empfinde und bei DSLRs tendenziell mit einer grösseren Funktionsvielfalt rechne als bei analogen SLR Pendants.

Was ich bei der Dynax 7 wirklich einsetze, ist die Zeitautomatik, Abblendtaste, AF/MF-Umschaltung, Filmempfindlichkeitseinstellung, Bildzähler und Belichtungskorrektur.
Was ich nie einsetze, sind Funktionen wie Vorwahl des Autofokussensors und die ganzen andern Spielereien. Da ich selten bis nie Blitze, könnten die Blitzbelichtungskorrekturen entfallen. Auch das rückseitige Display sowie die custom-Funktionen brauche ich nicht wirklich.

Digital wäre die Wahl des Dateiexportformats unabdingbar.
Ist der Weissabgleich unbedingt notwendig? Welche weiteren Funktionselemente benötigt eine DSLR zwingend?

Jetzt bitte nicht lachen, aber ich glaube, dass eine solche minimalistische DSLR sicher viele Anhänger finden könnte, da viele einfach das Fotografieren mit den wenigen Grundelementen schätzen und den oft gewaltigen Feature-Rucksack eher widerwillig akzeptieren.

Wie seht Ihr das?

E.G.



eugene g.

RE: Minimalistische DSLR

#2 von Michael Reinold , 09.06.2004 07:36

Zum Weissabgleich:

Dies sollte eine DSLR auf alle Fälle haben. Du hast ja auch unterschiedliche Filme bei Analogkameras im Einsatz. Mit dem Weissabgleich kann ich mich so auf unterschiedliche Lichtsituationen (z.B. Neolicht etc.) einstellen. Ich bestimme damit quasi die Lichttemperatur. Für mich einer der wirklichen Vorteile einer DSLR gegenüber einer analgen Kamera!
Den Rest deiner Aufzählungen kannst du ansonsten auch auf analoge Kameras anwenden oder eben auch nicht /wink.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="wink.gif" />
Gruß
Michael



 
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RE: Minimalistische DSLR

#3 von manfredm , 09.06.2004 08:58

Auf die Blitzbelichtungskorrektur würde ich nicht gerne verzichten, obwohl ich nicht so viel blitze, aber wenn, dann meist als Aufhellblitz, und es ist schon sehr gut, den regeln (meist herunter) zu können!
Da könnte ich eher auf den Autofokus verzichten. Wirklich essentiell sind für mich Zeitautomatik, +/- Korrektur und Spotmessung, Abblendteate und Spiegelvorauslösung.
Aber den Punkt hat mal Fritz Pölking treffend formuliert, als er kritisiert hat, daß man beim Auto, je nach Bedürfnissen die Wahl zwischen einem Golf, einem Porsche, einem Traktor, LKW usw. hat, bei den Kameras Sport-, Natur-, Akt-,...Fotografen alle mit einem Modell bedient werden sollen, da kann man sich allenfalls weiter oben oder unten plazieren, aber keine "Spartenkamera" wählen.
Manfred



 
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RE: Minimalistische DSLR

#4 von Stephan , 09.06.2004 09:15

ZITATAber den Punkt hat mal Fritz Pölking treffend formuliert, als er kritisiert hat, daß man beim Auto, je nach Bedürfnissen die Wahl zwischen einem Golf, einem Porsche, einem Traktor, LKW usw. hat, bei den Kameras Sport-, Natur-, Akt-,...Fotografen alle mit einem Modell bedient werden sollen, da kann man sich allenfalls weiter oben oder unten plazieren, aber keine "Spartenkamera" wählen.[/quote]

Verstehe ich nicht!

Mit einem Porsche kann ich auch langsam fahren und zur Not auch mal einen Feldweg fahren.

'Spartenkamera' wäre doch absoluter Quatsch - ausser bei Unterwasserkameras verstehe ich das noch.

Sorry - aber da hat Herr Pölkin m.E. mal daneben gegriffen.



 
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RE: Minimalistische DSLR

#5 von eluava ( gelöscht ) , 09.06.2004 09:18

Kann ich auch nicht ganz nachvollziehen. Es gibt doch diverse verschiedene Marken und Kameras...

Wie würde sich denn eine Kamera für Sportaufnahmen von einer für Natur- oder Aktaufnahmen unterscheiden?



eluava

RE: Minimalistische DSLR

#6 von RainerT , 09.06.2004 09:24

Ich finde, das man die ganzen "Effektfilter", sprich SW, Sepia Solarisation etc von vornherein weglassen kann. Ebenso die Lupenfunktion und den ganzen Signaltonfirlefanz und damit natürlich so einen Blödsinn wie Sprachaufzeichnung. Wozu muss man zwischen 5 Auflösungen und 5 Qualitäten wählen können? Fotografiert irgendjemand mit den Miniauflösungen? Braucht man wirklich 5 Farbräume?

Die wichtigsten Dinge an einer Kamera sind Zeit- und Blendenautomatik und die manuelle Einstellung. Wenn man sich nur ein bischen um die Grundlagen der Belichtung gekümmert hat und diese verstanden hat (Einmal! braucht man kein einziges "Motivprogramm"! Und auch keine Vollautomatik.
Weiterhin ist eine Spiegelvorauslösung sowie eine Abblendtaste und Belichtungskorrektur wichtig. Eine echte Multispotmessung mit Kontrastumfangdarstellung wäre prima.

Gruß
Cat_on_leaf



 
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RE: Minimalistische DSLR

#7 von eluava ( gelöscht ) , 09.06.2004 09:33

Ich hätte gerne einen Produkteprospekt und eine Liste mit der Möglichkeit, Optionen anzukreuzen, nach dem Dell-Prinzip:

O Gehäuse € 200.--
O Schnelle Autofokus € 100.--
O etwas langsamerer Autofokus € 50.-
O Abblendtaste € 25.--
O Pink Lackierung...



/wink.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="wink.gif" />



eluava

RE: Minimalistische DSLR

#8 von joe-cool11 , 09.06.2004 09:39

Zitat von Cat_on_leaf
Ebenso die Lupenfunktion und den ganzen Signaltonfirlefanz und damit natürlich so einen Blödsinn wie Sprachaufzeichnung.


Das erinnert mich an die letzte Hochzeit, die ich fotografiert habe. Der Pastor wollte mich mit meiner Dynax 7 nicht fotografieren lassen. Weil die SLR so "laut" sind, hat er nur Digitalfotografen zugelassen und die Blitzbenutzung untersagt.
Das Ende vom Lied war, dass einige Leute mit wild piependen Kameras durch die Kirche geturnt sind (ein Anruf auf dem Handy wäre nicht nerviger gewesen) und weil keiner ein Stativ benutzt hat, ist wirklich KEIN EINZIGES brauchbares Bild herausgekommen. Schade für das Brautpaar!

Die "P"-Taste habe ich schon häufiger gebraucht, wenn auch mal "Aushilfsfotografen" ran wollen. /smile.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="smile.gif" /> Ist aber sicher kein Muss. Die Effektfilter sind dagegen sicherlich absolut überflüssig!

Was ich hingegen sehr gerne verwende ist die AEL-Taste zur Einbeziehung des Hintergrundlichtes.

Und wenn ich mir das nun mal in der Summe anschaue, haben wir schon für fast jede Taste einen Liebhaber gefunden...

Viele Grüße,

Jörg



joe-cool11  
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RE: Minimalistische DSLR

#9 von manfredm , 09.06.2004 11:03

ZITAT'Spartenkamera' wäre doch absoluter Quatsch - ausser bei Unterwasserkameras verstehe ich das noch.[/quote]
Na, wir diskutieren ja gerade den, für mich nachvollziehbaren, Wunsch, daß ein künftiges Modell weniger "überflüssige" Funktionen haben möge und sehen uns sofort mit unterschiedlichen Meinungen Konfrontiert, was denn nun "essentiell" ist. Ein Portraitfotigraf wird kaum je die Spiegelvorauslösung nutzen, ein Sportfotograf wenig die Abblendtaste, beides ist für mich (Makro) vorrangig. Ich könnte mir durchaus Spartenkameras vorstellen:
-Sport: schneller AF, kurze Auslöseverzögerung
Makro/Landschaft: kein AF, Spiegelvorauslösung, Abblendtaste
etc...
Gerade die "hochwertigen" Kameras sind schon ein bischen der Versuch, Einen LKW zum Sportwagen umzurüsten und damit dann einen Acker umzubrechen.
Manfred



 
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RE: Minimalistische DSLR

#10 von manfredm , 09.06.2004 11:06

ZITATFotografiert irgendjemand mit den Miniauflösungen?[/quote] Ich kenne einige, haben eine 5MP camera und verwenden 2MP Auflösung, weil sie dann mehr Bilder auf die Karte kriegen und eh nur 9x13 Abzüge machen.
Manfred



 
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RE: Minimalistische DSLR

#11 von Bernd , 09.06.2004 11:17

Hallo,

gesetzt den Fall, es gäbe eine minimalistische DSLR - wer würde sie kaufen?

Ich vermute mal, nur die wenigsten!

Warum?

Wir leben in Deutschland: Die Kamera des Nachbars hat 115 Funktionen - da muss meine doch mindestens 120 Funktionen haben /wink.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="wink.gif" />

Kameras werden ebenso gerne, wie auch Autos, Hifi-Anlagen, Klamotten etc, als Statussymbol gekauft.
Es ist nun mal "schick" eine große DSLR um den Hals zu hängen.
Wenn ich manchmal die Fragen in div. DSLR-Foren lese: Da kaufen die Leute Kameras, Objektive und Zubehör für mehrere tausend Euro und möchten dann Begriffe wie Zeitautomatik oder Schärfentiefe erklärt haben.
Nichts gegen Anfänger - ich habe ja auch einmal so angefangen - aber warum dann solch eine Ausrüstung?

Natürlich gibt es auch Leute, die gezielt eine abgespeckte Kamera kaufen würden (wie z.B. die 300D), um ein paar Euro zu sparen. Aber auch hier werden mittlerweile einige Stimmen laut "Hätte ich nur ein paar Euro mehr ausgegeben..."



 
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RE: Minimalistische DSLR

#12 von Bernd , 09.06.2004 11:19

ZITATIch kenne einige, haben eine 5MP camera und verwenden 2MP Auflösung, weil sie dann mehr Bilder auf die Karte kriegen und eh nur 9x13 Abzüge machen.
Manfred[/quote]

/blink.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="blink.gif" />

Aber die gehören genau in die von mir oben beschriebene Gruppe... /blum.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="blum.gif" />



 
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RE: Minimalistische DSLR

#13 von steffens , 09.06.2004 11:33

Canon hat doch sowas ähnliches mit seinen Top DSLRs. Eine schnelle mit wenig Auflösung (4 oder 5 MP), für zB Presse/Sportfotografen, und eine "langsamere" (mit immerhin auch noch so 4-5 b/s) mit mehr Megapixel (so 8 MP) für Studiofotografen...

Steffen.



 
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RE: Minimalistische DSLR

#14 von Polylux , 09.06.2004 11:44

Hallo eugene g.,
wie wäre es denn mit einer Leica R9 mit digitaler Rückwand für Dich?
Oder einer der angekündigten digitalen Messsucherkameras?

Minolta ist nun mal ein Hersteller der auch "die breite Masse" abdecken muß. Und ich finde das machen sie gut.

Gruß
Jörg



 
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RE: Minimalistische DSLR

#15 von RainerT , 09.06.2004 11:52

@ Steffens
wobei sich die beiden Kameras langsam angleichen.

EOS 1D MkII mit 8,5B/s und 8MP und die EOS 1Ds mit 3B/S und 10MP (allerdings Vollformat).

@ Knofie
Über Sinnvolle Details zu diskutieren macht tatsächlich keinen Sinn, solange die Kamera ein Statussysmbol ist.

Und ich würde eine Kamera mit dem Können der Dynax 7 kaufen (wobei ich auf den Großteil der Customfunktionen verzichten kann) und die denn ganzen überflüssigen Schnickschnack nicht hat, wie weiter oben beschrieben.

Gruß
Cat_on_leaf



 
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