QUOTE (rtrechow @ 11. 4. 2009, 10.32 h) ... aber Deine letzte Bemerkung ist dann doch etwas kryptisch: die Kenkos SIND gut (zumindest die neueste Serie) -- meintest Du die mit "Billigschrott"?[/quote]
Nein, nicht grundsätzlich. Die Kenko-Konverter sind in der Tat ziemlich gut, zumindest optisch. Übel ist allerdings, daß einige ihren Verlängerungsfaktor vor der Kameraelektronik verheimlichen. Generell meinte ich mit "Billigschrott" die durch unverständige Konsumentenforderungen erzwungene, ganz allgemeine Entwicklung weg von Metall hin zu Plastikgeraffel sowie die zur Vereinfachung. Jeder, der mit modernen AF-Objektiven groß geworden ist, bekommt große Augen beim Anblick -- und vor allem beim Anfassen -- hochwertiger Objektive aus den '60er oder '70er Jahren. Kameras enthalten immer mehr elektronische Gimmicks ... aber ein Metallgehäuse, das früher eine Selbstverständlichkeit war, ist heute der Oberklasse vorbehalten. Und warum? Weil immer mehr Deppen immer mehr Firlefanz für immer weniger Geld haben wollen.
Und die Forderung nach Konvertern, die bei einer effektiven Anfangsöffnung von 1:8 oder gar 1:11 immer noch bitteschön mit Autofokus funktionieren sollen, fällt in genau diese Kategorie. Je geringer die Lichtstärke, die eine Kamera bzw. deren AF-Modul noch zum automatischen Fokussieren akzeptiert, desto geringer die AF-Genauigkeit -- und zwar auch mit lichtstärkeren Objektiven. Nur wer keine Ahnung hat, wie Fokussierung funktioniert, kann solche närrischen Forderungen stellen. Natürlich könnte man Kameras konstruieren, die mit jeder beliebigen Lichtstärke zwischen 1:1,4 und 1:16 mit der jeweils maximal möglichen Genauigkeit fokussieren ... aber das kostet dann wieder eine Kleinigkeit. Was für den selbstbewußten Konsumenten selbtverständlich wiederum völlig unakzeptabel wäre und als reine Abzocke wahrgenommen werden würde. Die aktuellen Kameras leisten dies jedenfalls nicht.
Wann immer wir uns ärgern, daß die Hersteller wieder einmal ein Stück Metall gegen Plastik getauscht, ein Glasprisma durch ein paar Spiegel aus metallbedampftem Plastik ersetzt oder ein sinnvolles Austattungsmerkmal einfach wegoptimiert haben, dürfen wir uns bei dem Heer von Trotteln bedanken, die keine Ahnung haben, aber lautstarke Forderungen stellen. Die Hersteller stellen keine Produkte her, die gut sind, sondern solche, die sich verkaufen lassen. Und weil die Mehrheit der Menschheit -- und damit der Kunden -- Deppen sind, werden die Produkte eben deppenkompatibel gestaltet. Das sichert Konkurrenzfähigkeit im Markt und hält die Verkaufszahlen hoch.
Ich weiß ja nicht, wie es euch geht ... aber mich ärgert das. Ich hätte lieber gute Produkte statt billige. Am schönsten wäre natürlich gut und billig. Aber wenn man nicht beides zugleich haben kann, dann lieber gut. Und deshalb ärgert es mich, wenn jemand gute Produkte verunglimpft und billige lobt.
-- Olaf
Politische Korrektheit und Vernunft sind nicht miteinander vereinbar, Am-Stock-Gehen ist eine Sportart, und Minolta baut keine Kameras mehr.