ZITAt (Dennis @ 9. 7. 2006 - 12.38 h) Nein, eben nicht. Ein Farbraum ist eine fest definierte Beschreibung für "Farborte".[/quote]
So ist es. Dein Problem besteht offensichtlich darin, daß du einen undefinierten oder unbekannten Farbraum gleichsetzt mit "gar keinem Farbraum".
ZITAt (Dennis @ 9. 7. 2006 - 12.38 h) Die Werte der R-, G- und B-Pixel werden dem De-Mosaicing (Farbinterpolation wird dafür i. d. R. als Übersetzung genommen) unterworfen, so dass man RGB-Werte pro Kamerapixel (im Sinne von Einzelsensoren) erhält. Diese werden dann direkt ausgegeben, ohne weitere Interpretation. Und bei einer Profilierung muss genau das auch so passieren. Du willst ja eben verhindern, dass die original erfassten Farbwerte in irgendeiner Weise konvertiert oder sonst irgendwie mathematisch bearbeitet werden, Du willst exakt die RGB-Werte haben, die der Sensor aufnimmt.[/quote]
Ah, langsam verstehe ich ... du scheinst anzunehmen, es gäbe so etwas wie eine "natürliche" oder "kanonische" oder "originale" Abbildung der Rohdaten ins RGB-Farbmodell ohne eine mathematische Abbildung. Dann nimm bitte zur Kenntnis: so etwas wie "exakt die RGB-Werte, die der Sensor aufnimmt" existiert nicht. Die Abbildung der Rohdaten ins RGB-Farbmodell erfolgt zwangsläufig gemäß irgend eines Farbprofiles -- selbst wenn dieses Profil implizit oder zufällig oder unbekannt oder sonstwie nicht näher spezifiziert ist. Und die Mathematik, die dahintersteckt, läßt selbst so manchen Ingenieur die Ohren schlackern.
Und wer seine Farben gemanagt haben will, der sorge bitteschön dafür, daß dieses Farbprofil bekannt und eindeutig definiert sein möge -- denn wenn in einem n-stufigen Arbeitsablauf nur n-1 Stufen farbkontrolliert sind, dann kann man das Farb-Management genauso gut auch gleich ganz bleibenlassen.
ZITAt (Dennis @ 9. 7. 2006 - 12.38 h) Ganz genau, es wird einfach ein Profil zugewiesen. Und zwar nicht irgendeines, sondern das richtige -- genau dafür ist die Zuweisungsoption ja schließlich auch da. Manchmal muss man Profile zuweisen, wenn z. B. die Daten einen bestimmten Farbraum konvertiert wurden, aber das Profil nicht eingebettet wurde.[/quote]
Einfach ein Profil zuweisen -- ja, wenn das richtige bekannt ist. Doch wenn es unbekannt ist, wirst du Schwierigkeiten haben, nachträglich das richtige zuzuweisen. Und du sagst es ja selber: "einen bestimmten Farbraum" ... und nicht "irgendeinen Farbraum".
ZITAt (Dennis @ 9. 7. 2006 - 12.38 h) Der A/D-Wandler liefert Grauwerte in 12bittiger Auflösung. Diese werden vom Konverter den einzelnen Farbwerten zugeordnet (die dann auch jeweils 12bittig sind), und im Zuge der Farbinterpolation werden zu jedem R-, G- oder B-Wert die zwei fehlenden interpoliert, und das Ergebnis auf 16 bit "gestreckt" ...[/quote]
Hast du dir eigentlich schon einmal überlegt, was eine Interpolation eigentlich ist, mathematisch gesehen? Und was mit den Bitbreiten geschieht, wenn an den 12-bit-Wörtern heruminterpoliert wird? Die Ergebnisse einer 12-bit-Bayer-Farbinterpolation haben zwischen 16 und 24 bit, je nach Interpolationsverfahren. Die Formatierung der Ergebnisse auf 16 Bit ist also eher eine Stauchung als eine Streckung.
Gut, es gibt auch Interpolationsverfahren, bei denen niemals mehr als die Ursprungs-Bitbreite herauskommt ... doch deren Ergebnisse würden dir nicht besonders gefallen /wink.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="wink.gif" />
ZITAt (Dennis @ 9. 7. 2006 - 12.38 h) Ganz einfach: Weil ein Profil per Definition nicht vom Quell-Gamut in den Ziel-Gamut abbildet, sonder vom Quell- oder Ziel-Gamut in den PCS. Quell- und Ziel-Gamut existieren für ein Profil überhaupt nicht, sondern werden unter "Device" zusammengefasst. Somit kann ein Profil nur Device -> PCS (A2B) oder PCS -> Device (B2A) konvertieren.[/quote]
Oha, Dennis, dein altes Problem: deine Unfähigkeit, verschiedene Bedeutungsebenen auseinanderzuhalten! Was "Quelle" und was "Ziel" ist, hängt natürlich immer vom Standpunkt ab. Tut mir leid, dir unterstellt zu haben, du könntest mehr als einen Standpunkt aueinanderhalten. Für eine einzelne Transformation ist dies die Quelle und das das Ziel. Ob das Ziel auch aus übergeordneter Sicht das Ziel des gesamten Arbeitsablaufes oder nur einen Zwischenzustand darstellt, ist eine andere Frage.
ZITAt (Dennis @ 9. 7. 2006 - 12.38 h) Was Du da vorschlägst, nämlich dass Farben vom Kamera-Farbraum in einen Arbeitsfarbraum umgewandelt werden ...[/quote]
Ich schlage überhaupt nichts dergleichen vor. Obwohl -- möglich wär's natürlich. Ob ich von einem Farbraum in einen anderen direkt oder über beliebig viele andere Zwischenfarbräume konvertiere, und welche Rollen all diese Farbräume im Arbeitsablauf spielen, ist mathematisch gesehen Jacke wie Hose.
ZITAt (Dennis @ 9. 7. 2006 - 12.38 h) Es ist eine Hand voll Koordinaten, aber ohne Koordinatensystem. Das kommt erst mit der Zuweisung eines Profils ins Spiel.[/quote]
Das ist hanebüchener Quatsch! Koordinaten ohne Koordinatensystem existieren gar nicht. Du willst einfach nicht verstehen, was die Anlogie mit dem Omelette und den Eiern bedeutete, was!? Die Zuweisung eines Profiles fügt kein Koordinatensystem hinzu, wo vorher keins war, sondern ändert ein Koordinatensystem (das möglicherweise implizit und/oder unbekannt ist) in ein anderes (das nunmehr auf jeden Fall explizit definiert ist). Im Idealfall -- nämlich bei korrekter Anwendung der Zuweisung -- ändert sich nur der Zustand von "implizit" auf "explizit"; das Koordinatensystem selber bleibt aber dasselbe. Anderenfalls gibt's Farbveränderungen.
ZITAt (Dennis @ 9. 7. 2006 - 12.38 h) IMHO beschreibt eine Abbildung aber einen Vorgang, bei dem die Zieladresse bekannt ist, und das ist hier nicht der Fall -- insofern bin ich da nicht sicher, ob es wirklich eine Abbildung ist.[/quote]
Ob dir die Struktur des Zielraumes einer Abbildung bzw. die Abbildung insgesamt bekannt ist, interessiert die Abbildung herzlich wenig. Es ist so, wie wenn du einen Stein in die Landschaft wirfst, irgendwo zwischen die Büsche, und dich umdrehst und gehst, während der Stein noch fliegt, und nicht siehst, wo der Stein landet. Dann gehst du doch auch nicht davon aus, er lande nirgendwo und bliebe irgendwo in der Luft schweben, bis du geruhst, seinen Landeplatz bewußt wahrzunehmen ... oder gar nachträglich zu bestimmen.
ZITAt (Dennis @ 9. 7. 2006 - 12.38 h) Jetzt mal ernsthaft: Meinst Du etwa wirklich, Deine Beiträge sind hier in diesem Sinne hilfreich?[/quote]
Wenn wir beide vom hundertsten ins tausendste kommen, dann sicherlich nicht mehr. Aber das ist ja nicht meine Schuld ...
ZITAt (Dennis @ 9. 7. 2006 - 12.38 h) Du zerpflückst Günter auf halbem Wege, nur weil Du selber einigen dicken Missverständnissen aufsitzt und ergehst dich in verwirrenden Haarspaltereien, ohne das Prinzip dadurch herauszuarbeiten.[/quote]
Kann schon sein, daß ich dem einen oder anderen Mißverständnis aufsitze ... aber gewiß nicht in größerem Maße als du selber. Bisher sehe ich nicht, daß du mir irgend ein Mißverständnis nachgewiesen hättest ... aber ich sehr wohl dir. Das ging schon los mit den Begriffen "Monitorkalibrierung" und "-profilierung" -- deine Erklärung dazu war nämlich falsch, wie ich mittlerweile herausgefunden habe. Ich werde sie mir also besser nicht merken. Ebenso falsch sind deine Auffassungen über die Natur mathematischer Abbildungen, die zu ganz entscheidenden Mißverständnissen auf deiner Seite führen.
Wenn du "meine Haarspaltereien" verwirrend findest, hast du sie bloß nicht verstanden. Ich nenne sie lieber Differenzierungen statt Haarspaltereien und setze sie deinen noch viel verwirrenderen Gleichmachereien (nach dem Motto: "wenn's in der Umgangssprache nicht unterschieden wird, ist's eh dasselbe" entgegen.
-- Olaf