RE: Zukunft der Festbrennweiten?

#46 von Marcus , 12.10.2004 14:37

Ein guter Fotofreund und -mentor hat einmal zu mir gesagt, daß ich mich viel zuviel mit den technischen Aspekten und den Gerätschaften beschäftigten würde! /unsure.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="unsure.gif" />

Er hatte Recht... /dry.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="dry.gif" />



 
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RE: Zukunft der Festbrennweiten?

#47 von Kwashiorkor ( gelöscht ) , 12.10.2004 15:23

Nun ja, Festbrennweiten hin oder her. Meine Fotoausrüstung besteht aus einem Sigma 2.8 / 28-70 EX DF, einem Sigma 2.8 / 70-210 APO und einem Sigma EX 2x Konverter.

Klar, die Objektive waren nicht billig, aber ich wollte eben auf keinen Fall an der Optik sparen, um mir nachher vorhalten zu müssen: Ach, hättest Du doch!

Festbrennweiten kommen für mich da aus mehreren Gründen nicht in Frage:

1. Bräuchte ich für den Brennweitenbereich sehr viele Objektive
2. (um 1. zu bestätigen) benutze ich wirklich (ich habe mich beobachtet) so ziemlich den ganzen Brennweitenbereich von 28 bis 420mm durchgehend. Es gibt zwar einige "Stufen", die ich öfter benutze, aber alles in allem könnte ich nicht auf den Bereich dazwischen verzichten. Ein Beispiel: Ich fotografiere gerne Flugzeuge. Beim Start und bei der Landung haben die Dinger 200 bis 300 km/h drauf. Typische Situation: Flugzeug schwebt ein. Sobald es den Sucher in etwa füllt (bei maximaler Brennweite): erstes Bild. Dann ein Bild beim Aufsetzen (das Flugzeug ist schon näher, also rauszoomen) und möglichst noch eins beim Vorbeirollen (bei großen Flugzeugen bin ich da schon nahe beim Minimumzoom, wenn ich den Konverter dran habe).
Mit Festbrennweiten wäre es mir niemals möglich, diese Situationen zu fotografieren, ich bräuchte schlicht zu lange, um die Objektive zu wechseln. Nein, ich kann nicht auf eins oder zwei der Bilder verzichten, ich fotografiere eher seltenes Gerät und da MUSS mindestens ein Bild gestochen scharf sein.
3. war es für mich in der Anschaffung preiswerter, die beiden Zooms plus Konverter zu kaufen.

Jedem das seine, ich bin mir sicher, dass gute Festbrennweiten meine Objektive teilweise um Längen in der optischen Qualität übertreffen, aber für mich ist das keine Alternative.

Ach ja, da fällt mir noch ein Beispiel ein: Letztens war ich bei einem Oldtimerrennen. Ich stand an der Straße und die Wagen fuhren in einem Affenzahn an mir vorbei. Wetter war schlecht, deshalb waren längere Belichtungszeiten nötig. Nun habe ich mir eine Mitziehtechnik beigebracht, bei der ich das Auto mit kontinuierlichem Autofokus im Fokus halte und gleichzeitig beim Vorbeifahren der Autos herauszoome, da sie ja in der Zeit der Belichtung im Sucher größer werden. Mit einer Festbrennweite unmöglich!



Kwashiorkor

RE: Zukunft der Festbrennweiten?

#48 von manfredm , 12.10.2004 15:31

@Kwashiorkor:
Du hast natürlich recht, es gibt viele Situationen in denen eröffnet einem ein Zoom Möglichkeiten, die man sonst nicht hätte. Die Diskussion sollte auch nicht in Richtung "Verteufelung" der Zooms laufen, nicht um sonst sind sie so verbreitet. Ich verwende auch Zooms, immer wenn es auf schnelles reagieren ankommt: Bei mir sind das meistens die Kinder /biggrin.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="biggrin.gif" /> .
Ich denke aber schon, daß Viele durch die Bequemlichkeit der Zooms die Vorzüge der Festbrennweiten aus den Augen verlieren.



 
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RE: Zukunft der Festbrennweiten?

#49 von Kwashiorkor ( gelöscht ) , 12.10.2004 15:45

Mag sein, ich verstehe auch nicht, wie man ein 200€ Zoom an einer Kamera einsetzt, die fast das zehnfache kostet.

Aber ein gutes Zoom? Wieso nicht /wink.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="wink.gif" />?

Ehrlich gesagt hätte ich schon gern einige Festbrennweiten für spezielle Einsatzzwecke (zum Beispiel das 85er von Minolta für Portraits), aber die liegen dann weit außerhalb meiner finanziellen Reichweite. Deshalb schau ich mal, ob ich was ähnliches günstiger für die Exa bekomme /wink.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="wink.gif" />. Da hab ich übrigens ein Zeiss Tessar 2.8 / 50 dran. Eine Festbrennweite! /wink.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="wink.gif" />



Kwashiorkor

RE: Zukunft der Festbrennweiten?

#50 von Mark , 12.10.2004 16:25

ZITATAber ein gutes Zoom? Wieso nicht[/quote]

So drastisch will ich es ja auch nicht rüberkommen lassen, mir geht es ja eigentlich auch nur um die Tatsache das die Investitionen für Body und Objektive in keinem Verhältnis stehen. Ich habe ja auch Zoom's die ich gerne nutze (sonst hätte ich sie wohl kaum). Nur ist das eben keine Standardlösung für mich, ich nutze die Festbrennweiten eben lieber.

Mark



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RE: Zukunft der Festbrennweiten?

#51 von klaga , 12.10.2004 16:41

Ich habe natürlich auch ein paar Zooms,die ich hauptsächlich benutze wenn ich mit Negativfilm arbeite /smile.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="smile.gif" />
Im privaten für Dokus bei der Familie ist in gewissen Situationen ein gutes Zoom für Schnappschüsse ideal /good.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="good.gif" />
Für die meisten Amateure (kenne mehere davon),die nur ein paarmal im Jahr fotogrfieren reicht sicher auch ein Billigzoom mit einem grossen Brennweitenbereich.
Betreibt man die Fotografie aber bewusster, und fotografiert viel auf Positivfilm,kommt man sicher nicht um ein paar Festbrennweiten herum.

@Kwashiorkor
ich fotografiere auch öfter Oldtimer ( Nürburgring) das kann man auch sehr gut mit Festbrennweiten
/good.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="good.gif" />

Klaus



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RE: Zukunft der Festbrennweiten?

#52 von manfredm , 12.10.2004 16:41

ZITATAber ein gutes Zoom? Wieso nicht[/quote]
Ein paar hervorragende Festbrennweiten, warum nicht? /biggrin.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="biggrin.gif" />

ich habe oben schon angeführt, Gewichtsmäßig spart man sich mit einen guten (i.d.R. F2,8) Zoom nichts im Vergleich zu ein paar entsprechenden Festbrennweiten, finanziell sieht es ähnlich aus, zumal viele Festbrennweiten heute äußest günstig gebraucht erhältlich sind (Da gibt's natürlich Ausnahmen, das 1,4/85mm etwa habe ich noch nie für wenig Geld gesehen). Gerade um den Standardbereich bieten diese Festbrennweiten dann eine höhere Lichtstärke und oft eine kleinere Naheinstellgrenze.



 
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RE: Zukunft der Festbrennweiten?

#53 von Kwashiorkor ( gelöscht ) , 12.10.2004 16:59

@Klaus: Aber wie nah bist Du an den Teilen dran? Und in welcher Position? Ich stand etwa einen halben Meter neben der Straße und sie kamen fast frontal auf mich zu. Ich kann mir sehr schwer vorstellen, das mit einer Festbrennweite zu fotografieren /wink.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="wink.gif" />. Von der Seite und etwas weiter weg: sicher!

@manfred: Dann zeig mir doch mal, wie ich ein 28mm, ein 50mm und ein 70mm Objektiv (ich denke, die Stufen sind so in Ordnung) für 350 Euro neu bekomme. Soviel hat nämlich mein Sigma gekostet. Alle sollten natürlich eine Lichtstärke von 2.8 aufweisen!

Gewichtsmäßig sehe ich ja noch ein, aber denkt jemand an das Volumen? Ich habe eine ziemlich kleine Fototasche, in die ich selbst meine Objektive plus Kamera eigentlich nicht gleichzeitig legen kann (ich tu's aber trotzdem /wink.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="wink.gif" />) und ich will auf keinen Fall eine größere, da mir die schon fast zu groß ist.



Kwashiorkor

RE: Zukunft der Festbrennweiten?

#54 von klaga , 12.10.2004 17:12

Zitat von Kwashiorkor
@Klaus: Aber wie nah bist Du an den Teilen dran? Und in welcher Position? Ich stand etwa einen halben Meter neben der Straße und sie kamen fast frontal auf mich zu. Ich kann mir sehr schwer vorstellen, das mit einer Festbrennweite zu fotografieren /wink.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="wink.gif" />. Von der Seite und etwas weiter weg: sicher!

@manfred: Dann zeig mir doch mal, wie ich ein 28mm, ein 50mm und ein 70mm Objektiv (ich denke, die Stufen sind so in Ordnung) für 350 Euro neu bekomme. Soviel hat nämlich mein Sigma gekostet. Alle sollten natürlich eine Lichtstärke von 2.8 aufweisen!

Gewichtsmäßig sehe ich ja noch ein, aber denkt jemand an das Volumen? Ich habe eine ziemlich kleine Fototasche, in die ich selbst meine Objektive plus Kamera eigentlich nicht gleichzeitig legen kann (ich tu's aber trotzdem /wink.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="wink.gif" />) und ich will auf keinen Fall eine größere, da mir die schon fast zu groß ist.


ich nehme das 4/300mm mit und bin da natürlich schon etwas weiter weg /good.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="good.gif" />
mit einem 1/2meter ist da natürlich nichts zu machen vieleicht noch mit dem 24er
aber damit hätte ich mich sicher schon verabschiedet /ninja.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="ninja.gif" /> /shok.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="shok.gif" />
es kommt ja immer auf die Situation an die du vorfindest auf dem Nürburgring ist das kein Problem, /good.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="good.gif" /> aber wenn Du irgendwo am Strassenrand stehst bist Du wahrscheinlich mit einem Zoom besser bedient /wink.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="wink.gif" /> /good.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="good.gif" />

Klaus



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RE: Zukunft der Festbrennweiten?

#55 von Kwashiorkor ( gelöscht ) , 12.10.2004 17:19

Sag ich doch /wink.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="wink.gif" />. Außerdem hatte ich da kein Weitwinkel, sondern das 70-210 an meiner Kamera. So konnte ich relativ lange (= ungefähr 2 Sekunden /biggrin.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="biggrin.gif" />) per Zoom das Auto verfolgen und den Bildausschnitt festlegen. Dann hieß es nur "drauf" und mitziehen. Es sind schon einige Bilder was geworden, aber viele sind eben leider auch unscharf. Was tut man nicht alles /wink.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="wink.gif" />.

Ein 300er hätte ich auch gern /biggrin.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="biggrin.gif" /> .



Kwashiorkor

RE: Zukunft der Festbrennweiten?

#56 von Peter Pauthner , 12.10.2004 18:06

Hallo Mark,

ZITATIch habe mal in der Ausbildung gelernt, das die digitale Datenverarbeitung auch Basismaterial benötigt. Da die Zoom's diese ja nicht in dem Maße zur Verfügung stellen können wie Festbrennweiten, fangen deine Softwareprodukte also an zu erfinden um eine digitale Illusion zu erfinden.[/quote]
Wenn das Zoomobjektiv eine gerade Linie gekrümmt abbildet und ein Stück Software dies wieder korrigiert wird nach meiner Auffassung keine Illusion geschaffen, sondern ein Abbildungsfehler beseitigt. Was machen denn die Leute die mit Festbrennweiten fotografieren und dann ihre Negativfilme oder Dias einscannen? Verzichten die, um ja nicht in den Verdacht der Manipulation zu geraten, auf jegliche Form der Nachbearbeitung? Überhaupt nicht. Da werden Fusseln wegretuschiert, es wird aufgehellt und nachgedunkelt und was weiß ich noch alles getrieben um ein möglichst optimales Ergebnis präsentieren zu können.

ZITATÜbrigens, nichts hält mich ab diese fragwürdigen Softwareprodukte auch auf Ergebnisse von Festbrennweiten anzuwenden.[/quote]
Auch du, Brutus?

ZITATDas ist übrigens das was ich in meinem ersten Posting meinte, der Body wird viel stärker gepusht als früher, ist ja auch ganz klar, hat man das Karussel erstmal zum drehen gebracht, kann man dem Consumer ja aufoktruieren jedes zweite Jahr muss ein neues Gehäuse her, mit dreimal soviel Megapixel und telefonieren kann es jetzt ja auch. Da verdient man deutlich mehr mit als wenn man Objektive verkauft die für immer halten.[/quote]
Niemand zwingt dich dies zu tun.

ZITATAch so, die schlechtere Qualität macht nichts, dafür gibts "brainwash 2.0" und "bügelglätt 6.2" da kann man gar nicht mehr unterschieden ob das Bild wirklich im Freien oder am Computer entstanden ist und sieht genauso aus als hättest du ein richtiges Objektiv genutzt.[/quote]
Nette polemische Anmerkung. Aber letztlich zählt was hinten rauskommt. Generationen von Fotografen haben sich alles mögliche einfallen lassen um bestimmte Effekte zu erzielen.

ZITATWenn ich das will, kaufe ich mir lieber Poser 6 oder Carrara, das ist ehrlicher...[/quote]
Ehrlich wäre wenn du zugeben würdest dass du ebenfalls Software einsetzt um bestimmte Ergebnisse zu erzielen.

Gruß

Peter



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RE: Zukunft der Festbrennweiten?

#57 von eugene g. ( gelöscht ) , 12.10.2004 18:34

Es gibt schon gute Eigenschaft, die man Zooms zugute halten muss. Gerade in Urlauben in Regionen mit hoher Kriminalitätsrate nimmt man ungerne eine grosse Fototasche mit teurem Inhalt mit auf die Tages-Fototour, erst recht öffnet man dabei die Tasche ungern für Objektivwechsel. Ein Zoom ermöglicht es in solchen Situationen, in der Brennweite zu variieren, ohne Objektivwechsl durchzuführen.
Ähnliche Beispiele wären Situationen mit Nebel, Regen, Sandflug, Strand mit Gischt etc., die nicht optimal für den Objektivwechsel geeignet sind. Natürlich könnte man hier einen Sack mitschleppen und darin den Objektivwechsel vollziehen, aber mit Zooms ists komfortabler.

In der Bildgestaltung erfahrene Fotografen werden sicher wenig Probleme mit einem Zoom haben und die der Situation angemessene Brennweite erkennen und einsetzen.
Ein Anfänger ist mit dem zusätzlichen Freiheitsgrad der schnellen Brennweitenverstellung am Zoom wahrscheinlich etwas überfordert und wird es schwerer haben als mit einer Festbrennweite, ein Gefühl bzw. eine Vorstellungskraft dafür zu entwickeln, wie bestimmte Brennweiten wirken. Das Bild das eine bestimmte Brennweite erzeugt im Kopf zu haben ist sicher hilfreich, um gute Fotos zu machen.

E.G.



eugene g.

RE: Zukunft der Festbrennweiten?

#58 von Mark , 12.10.2004 18:44

@Peter

nichts in meinem Posting war gegen dich oder auf dich bezogen, sondern nur auf den Sachverhalt also versuche es auch da zu belassen, ich werde mich auf kein sinnloses geflame einlassen, persönliche Anfeindungen und Beschuldigungen gehören nicht hier her. Den auf nichts anderes zielen doch deine Sticheleien und Beschuldigungen oder?

ZITATEhrlich wäre wenn du zugeben würdest dass du ebenfalls Software einsetzt um bestimmte Ergebnisse zu erzielen.[/quote]

Das wäre unehrlich, ich persönlich nutze nur SilverFast zum scannen zum Angleichen des digitalen Abbildes an das analoge Original. Das war es. Keines meiner Bilder in der Galerie hat etwas anderes erfahren.

Mark



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RE: Zukunft der Festbrennweiten?

#59 von Thomas_ ( gelöscht ) , 12.10.2004 19:42

Also, ich freue mich sehr darüber, welche Diskussion sich entwickelt hat.

Zuerst dachte ich, daß ich mit meiner Vorliebe für lichtstarke Festbrennweiten alleine dastehen würde, aber allmählich zeigt sich, daß auch Ihr noch die Vorzüge der Festbrennweiten zu schätzen wißt.

Auf einmal also doch... ;-)

Insofern fühle ich mich darin bestätigt, daß es nicht ausreicht zu sagen, die Consumergewohnheiten hätten sich geändert.

Wenn nicht wir als engagierte Amateure sollte helfen, die Erwartungen an den Hersteller Minolta zu formulieren.

Der Ottonormalverbraucher kauft sowieso das, was ihm als toll und neu angepriesen wird. Mark hat ohne jede Einschränkung Recht.

Und selbstverständlich ist es auch richtig, daß nach wie vor und bis an das Ende unserer Tage die Eingangsgröße von der Objektivqualität bestimmt wird.

Und wenn man eine "krumme" Linie im nachhinein am PC mit Hilfe von Software geraderückt, so wirken sich solche Prozesse auch auf "positive" Bildstellen, also auch ungewollt, aus. Wenn das nicht so wäre, dann wäre es ja Zauberei. Es bleibt dabei: Die Bildqualität bestimmt ganz, ganz wesentlich das Objektiv.

Die wichtigsten Teile des Gehäuses sind die Verschlußgenauigkeit, die Planlage des Films, die Genauigkeit des Belis usw.; nicht aber Funktionen wie EyeStart, Nachtprogramme, Kerzenscheinprogramme, Sportprogramme, Kaffekränzchenprogramme, Weihnachen-in-der-Kirche-den-Tannenbaum-Fotografie-Programme usw.

Peter schreibt, daß man nicht gezwungen ist, sich dem Angebotsverhalten der Hersteller zu unterwerfen.

Selbstverständlich ist man das, wenn man nicht bereit ist, um den Status, den man seit Jahren/Jahrzehnten hatte, weiterhin zu haben, den Hersteller in Richtung Leica usw. zu wechseln.

Ich wünschte mir nur, daß die optischen und auch mechanischen Standards aus dem Zeitalter der Festbrennweiten wieder mehr Einzug halten würden. Mehr will ich ja gar nicht. Ich bin nicht so naiv zu glauben und zu fordern, daß ich jetzt plötzlich Leicaqualität zum Minoltapreis haben will.

Ich bin der Auffassung, daß die hier vertretene Käuferschaft am ehesten den Mund aufmachen sollte, wenn es darum geht, Minolta zu helfen, den Bedarf möglichst den Wünschen entsprechend zu decken.

Denn mal im Ernst: Die Vollprofis haben ohnehin Canon und der absolute Nullahnung-Käufer kauft sich vielleicht jetzt eine Minolta und demnächst eine Canon oder Nikon.

Ich habe deshalb das Gefühl, daß "wir" diejenigen sind, die den Preis (gerade auch im finanziellen Sinne) dafür zahlen, daß Minolta den jedenfalls bisher zum Scheitern verurteilten Spagat zwischen dem verbalen Anspruch, ein Vollprofihersteller zu sein, und der Bedienung des Einsteigersegments, nicht wirklich befriedigend lösen kann. Und den wird es auch nicht lösen können, das sagt mir mein Gefühl.

"Wir" sind es, die als Hobbyfotografen den Preis für die HighTech-Innovationen zahlen (müssen), der bei Canon erst dann von Hobbyfotografen gezahlt wird, wenn er sich im Profisegment bewährt hat und die "Kinderkrankheiten" ausgemerzt worden sind.

Es ist da wie in der Autoindustrie: Innovationen werden in der S-Klasse eingeführt, und erst später, wenn sie bezahlbarer und ausgereifter sind, kommen sie in die E- und C-Klasse.

Hier hingegen sind "wir" oder manche von uns offenbar bereit, den Preis der S-Klasse zu zahlen für eine E-Klasse, die vom Hersteller die Typenbezeichnung S-Klasse erhalten hat, verbunden mit dem schmeichelhaften Geseiere, es handele sich im Profi-Equipment.

Gibt es eigentlich eine verfänglichere und werbewirksamere Lockfalle, als engagierten Hobbyfotografen den Eindruck vorzugaukeln, sie arbeiteten in Profiqualität?

Bin gespannt auf Eure Meinungen, wohlwissend, daß ich durchaus zugespitzt habe.

Thomas



Thomas_

RE: Zukunft der Festbrennweiten?

#60 von anna_log , 12.10.2004 19:43

Zitat von manfredm
ZITATAber ein gutes Zoom? Wieso nicht


Ein paar hervorragende Festbrennweiten, warum nicht? /biggrin.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="biggrin.gif" />

ich habe oben schon angeführt, Gewichtsmäßig spart man sich mit einen guten (i.d.R. F2,8) Zoom nichts im Vergleich zu ein paar entsprechenden Festbrennweiten, finanziell sieht es ähnlich aus, zumal viele Festbrennweiten heute äußest günstig gebraucht erhältlich sind (Da gibt's natürlich Ausnahmen, das 1,4/85mm etwa habe ich noch nie für wenig Geld gesehen). Gerade um den Standardbereich bieten diese Festbrennweiten dann eine höhere Lichtstärke und oft eine kleinere Naheinstellgrenze. [/quote]
Hi Manfred

Bei der Nahgrenze hast Du recht. Bei dem Gewicht kommt es wohl auf das Objektiv an. Das 2,8 28-70 ist schon ein Klotz, aber gute Qualität. Ich mag die Zoom-Objektive, da Sie auch weniger Platz brauchen als eine Auswahl von Festbrennweiten. Das sollte man nicht vergessen

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