Für Anhänger von Festbrennweiten sieht die Zukunft in Sachen Minolta-DSR (und wohl auch anderer Hersteller) wohl düster aus, wenn man eben Wert auf hohe Lichtstärken und einwandfreie Bildqualität legt, oder?
Ich liebe mein 1,7/50mm.
Weiß irgend jemand von Euch oder wagt eine Einschätzung, wie die Chancen stehen, daß Minolta für die Dynax 7D usw. neue Festbrennweiten herausbringen wird?
Gab es im APS-Format überhaupt lichtstarke Festbrennweiten?
Sicher, wenn es irgendwann den Vollformatsensor gibt, ist das Problem - zunächst aber nur theoretisch -, behoben.
Wird ein fünfzehn oder mehr Jahre altes Objektiv dann ausreichende optische Qualitäten haben, um den dann zu erwartenden Chip von 10 MP und mehr optimal zu versorgen?
Ich habe da meine Bedenken, da ja jetzt schon die Randstrahlen zu Problemen führen, wie man häufig hört.
Wenn man den Verlängerungsfaktor hat, dann sind doch die Festrennweiten in ihrem ursprünglichen Einsatzbereich völlig wertlos.
Ich will ein 1,7/50mm haben und nicht 1,7/75mm. Zwar habe ich dann ein "billiges" leichtes Portraittele, wie ich es mir sonst nie leisten würde.
Aber die Katze beißt sich doch in den Schwanz, denn um mein 50mm in hoher Lichtstärke zu haben, muß ich mir ein sehr teures lichtstarkes Extremweitwinkel kaufen, und dann ist noch nicht einmal gewährleistet, daß dies die gleiche Qualität liefert, weil die optische Konstruktion im Weitwinkelbereich ja sicher viel komplizierter als im Bereich der Normalbrennweiten ist.
Wißt Ihr, wie es bei den anderen Herstellern, zB Olympus, aussieht?
Ist dort zu erwarten, daß die Festbrennweiten herausbringen?
Olympus bietet jetzt zusammen mit der neuen E-300, die vielleicht keine schlechte Kamera ist, ein 14-45 mm mit Lichtstärke 3,5-5,6mm an.
Ist es nicht grauenvoll, daß man ein 90mm-Objektiv (umgerechnet auf KB) mit einer Anfangslicht-Schwäche von 5,6 zu erwarten hat?
Was soll das?
Mein altes 24-85mm hat da schon die Lichstärke 4,5.
Nächstes Problem:
Warum liefern Sigma usw. ihre guten Objektive häufig nicht mit Minoltabajonett?
Auch bei den ganz neuen ist das bisher der Fall.
Ich nutze zwar auch Zoomobjektive, aber ich finde, daß es den Gestaltungsspielraum sowie die Bildqualität ganz enorm einschränkt, fast nur noch mit Zoomobjektiven zu fotografieren.
Auch um eine geringe Schärfentiefe sowie eine "weiche" Bildstimmung zu haben, ist doch eine hohe Lichtstärke erforderlich.
Letzten Endes bin ich sehr erstaunt, daß so viele Fotografen es nahezu wortlos hinnehmen und sich damit abfinden, daß ihre "Sehgewohnheiten" und ihre ehemals berechtigt hohen Erwartungen an Lichtstärke und Bildqualität durch den Verlängerungsfaktor völlig umgekrempelt werden.
Ich glaube, daß ähnlich wie bei der Umrechung von DM in Euro die Leute noch auf lange Sicht in KB-äquivalenten Brennweiten denken und auch dort lichtstarke Normalobjektive erwarten. Dies dürfte zumindest für die etwas anspruchsvollere Klientel gelten.
Hat Minolta wirklich noch Zukunft im Hinblick auf die von mir angesprochenen Aspekte?
Ich selbst mag ja meine Minoltaausrüstung, aber wenn Ihr ehrlich seid, dann kann man nicht leugnen, daß bei vielem einfach die Sachen schöngeredet werden, weil man eben langjährig Minolta hatte und sich unschwer eingestehen will, daß die Sache doch auch viele Probleme mit sich bringt.
Das geht mir ja nicht anders, und das ist auf Foren anderer Hersteller natürlich genauso. Niemand gesteht sich gerne ein, daß das eigene, teuer erworbene System vielleicht gegenüber anderen mehr Nachteile als Vorteile hat.
Wo liegen unter diesen Voraussetzungen die besten Chancen für anspruchsvolle digitale SLR-Fotografie unterhalb der Preise von Leica, Contax und dem Mittelformat?
Es würde mich mal interessieren, wie Ihr das seht.
LG Thomas