ZITAt (01af @ 2006-11-16, 16:18) Und? Läßt sich das Prinzip dieser Arbeitsweise in ein paar Sätzen skizzieren?[/quote] Relativ einfach: man überlegt sich, welchen Punkt im Bild man welcher Tonalität zuweisen will. Dieser Punkt wird dann mit Spot angemessen (Integral geht auch, wenn man den Messbereich kennt). Auf diesen Messwert wird dann eine Belichtungskorrektur je nach gewünschten Ton und verwendeten Film vergeben: Bspw: -1 = dunkler Ton -0,5 = leicht dunkler Ton +/- 0 = neutraler Ton +1 = heller Ton etc Man muss nur jeden Film mit einem Testfoto einmal ausprobieren um zu wissen, wie er sich verhält und wie die unterschiedlichen Helligkeiten auf die eigenen Sehgewohnheiten wirken.
Kann natürlich sein, dass es nicht von Shaw entwickelt wurde, aber ich habs bei ihn das erste Mal so gelesen.
Als Bildbeispiel: Ich ging z. B. bei diesen Foto auch so vor. Ich habe von dem Wasserlauf insgesamt einen Film belichtet mit ca 25 unterschiedlichen Motiven. Keins wurde von mir wegen falscher Belichtung verworfen.
ZITAt (Andreas @ 17. 11. 2006, 8.45 h) ZITAt (01af @ 2006-11-16, 16:18) Läßt sich das Prinzip dieser Arbeitsweise in ein paar Sätzen skizzieren?[/quote]Relativ einfach: man überlegt sich, welchen Punkt im Bild man welcher Tonalität zuweisen will. Dieser Punkt wird dann mit Spot angemessen [...]. Auf diesen Messwert wird dann eine Belichtungskorrektur je nach gewünschten Ton und verwendeten Film vergeben ...[/quote] Ach so. Ja, das mache ich auch so.
ZITAt (Andreas @ 17. 11. 2006, 8.45 h) Kann natürlich sein, dass es nicht von Shaw entwickelt wurde ...[/quote] Allerdings. Es wurde nämlich ursprünglich von Ansel Adams in den 1940/50er Jahren entwickelt. Es handelt sich um nichts anderes als eine vereinfachte Variante des Zonensystems.
ZITAt (Erhard @ 16. 11. 2006, 23.25 h) Ihr solltet ein Herz haben für alle, die schnipseln, entzerren, herausschneiden, zusammensetzen, färben, die Grautöne verbiegen etc. etc. Denn ihnen ist vor dem Druck auf den Auslöser etwas Wichtiges entgangen - der Blick und das Gefühl fürs Motiv, das gewisse Etwas halt.[/quote] Wie kommst du auf die merkwürdige Idee, eine Erweiterung des Horizontes führe zum Verlust der Grundlagen?
ZITAt (steffens @ 2006-11-16, 8:47) Naja, analog gegen digital ist so eine Sache.../wink.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="wink.gif" />
Was anderes ist, und ich denke mal darauf willst du hinaus, wenn man anfaengt die Bildinhalte zu veraendern - Zweige weg, Blauer Himmel wo keiner war, etc. etc ...[/quote]
/sad.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="sad.gif" /> Hallo! Genau darauf will ich hinaus. Da gibt es doch tatsächlich eine Digicam von HP wo dicke Leute am Foto dünner erscheinen! Da tun sich ja Spielarten auf die unsere heutige Konsumgesellschaft liebend gerne aufnimmt!? So nach dem Motto: tausche Wirklichkeit gg. Wunschvorstellung! Grüsse! Manfred
ZITAt (manf15 @ 2006-11-17, 13:29) Da gibt es doch tatsächlich eine Digicam von HP wo dicke Leute am Foto dünner erscheinen![/quote]
Es erscheinen natürlich auch dünne Leute dünner. So "intelligent" ist die Kamera dann doch nicht, dass sie "dicke" Leute erkennt. /biggrin.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="biggrin.gif" />
ZITAt (manf15 @ 2006-11-17, 13:29) So nach dem Motto: tausche Wirklichkeit gg. Wunschvorstellung![/quote]
Nun, das ist kein Phänomen des digitalen Zeitalters. Eine Wunschvorstellung, eine Idealisierung der Realität entgegen zu stellen, resp. vorzuziehen ist so alt wie die Menschheit.
Wie immer liegt die Verantwortung nicht im Medium und/oder der Technik, sondern in dem der sie anwendet.
ZITAt (andbaum @ 2006-11-17, 8:45) Relativ einfach: man überlegt sich, welchen Punkt im Bild man welcher Tonalität zuweisen will. Dieser Punkt wird dann mit Spot angemessen (Integral geht auch, wenn man den Messbereich kennt). Auf diesen Messwert wird dann eine Belichtungskorrektur je nach gewünschten Ton und verwendeten Film vergeben: Bspw: -1 = dunkler Ton -0,5 = leicht dunkler Ton +/- 0 = neutraler Ton +1 = heller Ton etc[/quote] Bei der Dynax 7 oder 7D (geht auch mit anderen Modellen) drückst du dazu einfach die AEL-Taste, und schon siehst du neben dem gespeicherten Wert (auch wenn dieser mit Mehrfeldmessung entstand) den aktuellen Spotwert in der Bargraph-Anzeige. Dann einfach die betreffenden Motivteile anvisieren (evtl. auch die anderen "Zonen" und ggf. mit der Belichtungskorrektur nachjustieren. Das ist der Grund, weshalb ich überhaupt zu (Konica-)Minolta gewechselt bin. Das Gefummel mit M-Modus und Spotmeter-Umschaltung war mir bei Nikon zu umständlich.
ZITAt (Giovanni @ 2006-11-17, 13:36) ZITAt (andbaum @ 2006-11-17, 8:45) Relativ einfach: man überlegt sich, welchen Punkt im Bild man welcher Tonalität zuweisen will. Dieser Punkt wird dann mit Spot angemessen..[/quote] Bei der Dynax 7 oder 7D (geht auch mit anderen Modellen) drückst du dazu einfach die AEL-Taste, und schon siehst du neben dem gespeicherten Wert (auch wenn dieser mit Mehrfeldmessung entstand) den aktuellen Spotwert in der Bargraph-Anzeige. Dann einfach die betreffenden Motivteile anvisieren (evtl. auch die anderen "Zonen" und ggf. mit der Belichtungskorrektur nachjustieren. Das ist der Grund, weshalb ich überhaupt zu (Konica-)Minolta gewechselt bin. Das Gefummel mit M-Modus und Spotmeter-Umschaltung war mir bei Nikon zu umständlich. [/quote] Dann weiß ich aber nur wie sich die Spotmesswerte im Verhältnis zu der von der Wabenfeldmessung ermittelten Zeit verhalten. Meinen "neutralen" Wert kann ich doch so gar nicht beurteilen. Gezielte Belichtungskorrekturen machen meiner Meinung nach nur mit der Spotmessung Sinn.
ZITAt (marcx88 @ 2006-11-17, 14:08) Dann weiß ich aber nur wie sich die Spotmesswerte im Verhältnis zu der von der Wabenfeldmessung ermittelten Zeit verhalten. Meinen "neutralen" Wert kann ich doch so gar nicht beurteilen. Gezielte Belichtungskorrekturen machen meiner Meinung nach nur mit der Spotmessung Sinn.[/quote] Da unterliegst du einem Irrtum. Die zweite Markierung auf der Skala (die Markierung für den Spotwert) zeigt an, wie weit der aktuelle Spotwert von der eingespeicherten Belichtung abweicht - völlig egal, wodurch dieser gespeicherte Wert entstanden ist. Wenn also die Spot-Markierung auf 0 steht, ist die Belichtung so eingestellt, dass sich unter dem aktuellen Spotmessfeld die "korrekte" Belichtung - also der Wert 0 im o.g. Beispiel - ergibt. Du brauchst tatsächlich nur so am Korrekturrad zu drehen, dass die "Spot-Markierung" auf der gewünschten Belichtung für den anvisierten Bereich steht. Wenn du unter dem Spot-Messfeld eine helle Zone hast mit +1, drehst du einfach das Korrekturrad, bis die Spot-Markierung für den anvisierten Bereich auf +1 steht. So einfach ist das. Der gespeicherte Wert ist immer auf Position 0 in der Bargraph-Anzeige. Wenn du die Belichtungskorrektur änderst, verschiebt sich die Ausgangswert-Markierung vom Nullpunkt weg - und zeigt damit den Grad der eingegebenen Korrektur gegenüber der Messung zum Zeitpunkt des Speicherns an. Entscheidend ist aber die Markierung des Spotmeters. Deren Position zeigt direkt die Belichtung unter dem Spot-Messfeld bei der aktuell eingestellten Belichtungskorrektur an. Es ist wie die Nachführmessung, wenn die Kamera auf M und Spotmessung stehen würde, nur dass du den Abgleich direkt aus jeder Betriebsart heraus nach AEL mit der Belichtungskorrektur vornehmen kannst. Das zu erklären hätte eigentlich nicht nötig sein sollen. Es ist in der Praxis total einfach und intuitiv, viel einfacher als meine langatmige und eigentlich überflüssige Erläuterung. Spiele einfach mal ein paar Minuten damit herum, es ist ist wirklich nicht schwierig und intuitiv bedienbar, und selbstverständlich hast du alle Infos für eine ordentliche Messung dabei im Sucher.
ZITAt (Giovanni @ 2006-11-17, 13:36) Bei der Dynax 7 oder 7D (geht auch mit anderen Modellen) drückst du dazu einfach die AEL-Taste, und schon siehst du neben dem gespeicherten Wert (auch wenn dieser mit Mehrfeldmessung entstand) den aktuellen Spotwert in der Bargraph-Anzeige.[/quote] Genau, das ist auch eines meiner Lieblingsfeatures der D7. Es ist besonders fein, um schnell zu beurteilen, ob man im Kontrastumfang des Filmes bleibt.
ZITAt (01af @ 2006-11-17, 12:20) Wie kommst du auf die merkwürdige Idee, eine Erweiterung des Horizontes führe zum Verlust der Grundlagen?
-- Olaf[/quote]
...durch Betrachten der Ergebnisse, schau dich doch in den diversen Galerien um.
Da gibt es die Fraktion, die fotografiert. Egal, mit welchem Handwerkszeug, die Bilder sprechen Bände. Die Herausforderung liegt im Bild, nicht in der Technik.
Und dann gibt es die Spieler, die Tüftler, die selbst- und technikverliebten Freaks. Oder auch den Einsteiger, der vor lauter Technik nicht weiß, wohin er das Objektiv richten soll. Auch in meinem Bekanntenkreis, selbst im Fotoclub gibt es Leute, die draufhalten und es anschließend am PC "richten" wollen. Ich suche deren Bilder nicht, ich stolpere nur täglich darüber.
ZITAt (Erhard @ 17. 11. 2006, 21.59 h) ... durch Betrachten der Ergebnisse ...[/quote] Seufz. Ich hatte bereits eine Antwort zu schreiben begonnen, als mir gewahr wurde, daß ich letztlich nur das wiederhole, was ich und andere in dieser und in ähnlichen Diskussionen schon dutzendfach geschrieben hatten. Aber manche Ewiggestrige sind einfach nur vernagelt -- und wollen es bleiben. Da kann man wohl nur warten, bis sie irgendwann aussterben ... /sad.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="sad.gif" />
ZITAt (ebarwick @ 2006-11-17, 21:59) Die Herausforderung liegt im Bild, nicht in der Technik.[/quote]
Das heißt aber nicht, dass intensive Beschäftigung mit der Technik zwangsläufig zu schlechten Bildern führt /wink.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="wink.gif" /> .
Sicherlich hast Du recht, dass Fokusierung auf die Technik allein nicht ausreicht. Wobei sich für mich der Begriff Technik sowohl auf Kamera, als auch eine analoge oder eine digitale Dunkelkammer bezieht.
Ein Textverabeitungsprogramm erleichtert mir das Schreiben ungemein, aber auch mit dem besten Programm schreiben sich Romane oder Fachartikel nicht von selbst, da kann man noch so schön formatieren und mit Schrifttypen rumspielen. Es gibt zahlreiche Autoren, die ihre Manuskripte immer noch in die mechanische Schreibmaschine reinhacken, weil es für sie das perfekte Werkzeug ist. Andere arbeiten mit Zetteln oder Diktiergeräten und wiederum andere mit nem PC. Aber ehrlich gesagt, als Leser ist mir das egal, was mich interessiert, ist die Qualität des Buches.
Ich denke, EBV sollte für Fotografen ein Werkzeug wie andere auch sein.
hmh... ich weiß ja nicht wie Ihr es haltet. Aber seit ich digital fotografiere habe ich es mir ganz strikt abgewöhnt mein Neutralgrau im Motiv selbst zu definieren. Ich belichte in der Regel knapp unter Clipping von Weiß - sicher ist das abhängig vom Motiv [z.T. ist überstrahltes Weiß ja auch kein Problem], aber wenn schon eine 'Regel', dann diese. Stichwort "ettr". Eine Über- oder Unterbelichtung des digitalen Bildes [ich spreche von RAW-Aufnahmen] verhält sich nun mal anders als z.B. die Unterbelichtung eines Ilford FP4, Kodak TMAX 3200 oder Kodachrome 64. Um einen diesen Filmen der 'Anmutung' nach annähernden Look hervgorzubringen, nutze ich EBV [sprich RAW-Konverter]. Zwar weiß ich bei der Aufnahme, welchem Motivdetail ich Grau im analogen Prozess zuordnen würde - aber im digitalen Prozess macht es beleibe nicht immer zwangsläufig Sinn, diesen bereits bei Aufnahme zu definieren. Die Prozesse sind einfach zu unterschiedlich. Beste Grüße.