Hallo,
Ich möchte mal was zu dem Thema Diafilm im Vergleich zum digitalen Medium aus meinem beruflichen Alltag beitragen. Ich arbeite für ein Unternehmen das seine Hauptaufgabe darin sieht, Bilder von allen möglichen Sachen aufzunehmen und hinterher etwas darauf zu erkennen, z.B. für die Postsortierung, oder für die Auswertung von Archivfilmen (Verkehrsverstösse sind eine schönes Beispiel).
Archivfilm ist ebenfalls im 35mm Format, die meisten Bibliotheken Deutschlands haben ihre gesamten wertvollen Stücke auf Archivfilm archiviert, zum einen um eine Sicherheitskopie für die Langzeitlagerung zu haben (hat da schon mal bei deinen digitalen Bildern drüber nachgedacht? /blum.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="blum.gif" /> zum anheizen) und zum anderen um sie der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Die möchte aber immer verstärkter das ganze am Computer sehen und nicht am Readerprinter. Daher haben sich einige Firmen eine Lösung einfallen lassen die es ermöglich solche Archivfilme zu digitalisieren. Mein Brötchengeber ist eine von denen.
Ich kann aus eigener Erfahrung sagen, das das Objektiv eine große Rolle spielt, viel wichtiger ist es aber eine äquivalente Scanzeile dazu zu finden. Wir verwenden Objektive von Rodenstock und Leitz, bei sind von der Abbildungsgenauigkeit deutlich besser als es die von uns verwandte Dalsazeile ist. Zum Archivieren wurde fast dieselbe Optik verwandt, trotzdem existiert bis Dato keine digitale Lösung die so auflöst wie der Film das tut. Daher glaube ich, Filmmaterial ist immer noch das beste Abbildungsmaterial, ich denke aber das sich das in 2 bis 5 Jahren erledigt haben wird...
Dazu kommt noch, das Kameras nicht mit einer Zeile sondern mit einem Flächenchip ausgerüstet sind (sein müssen) was das Spektrum an Möglichkeiten und vor allem die Qualität nochmals einschränkt. Der Qualitätsverlust zwischen Zeile und Flächenchip liegt ungefähr bei einem Ratio von 1:4 bia 1:5. Im Archivbereich würde ich mit einer solchen Lösung nichts mehr verkaufen, weil die Qualität absolut unzureichend ist (auf 35mm sind da z.B. im Springerarchiv Bildzeitungen archiviert, digitalisiert sollte man die auch lesen können).
Ich kann daher mit Fug und Recht behaupten das sämtliche exisiterenden digitalen Lösung sich im Endeffekt nicht mit einer analogen messen können. Das Beispiel ist sicher sehr extrem, daher kann auch mit Sicherheit sagen, das Lösungen wie die A1 oder die 10D (und alle anderen nicht genannten) durchaus alltagstauglich sind und die Ergebnisse für das was man in einem normalen Rahmen benötigt mehr als ausreichen.
Aber trotzdem ist das analoge Material noch sehr viel effizienter als das digitale.
Übrigens, zum Thema Langzeitlagerung, die ältesten Filme die ich je gesehen habe stammen aus dem Jahre 1932 und sind immer noch in einem sehr guten Zustand. Das bayrische Staatsarchiv lagert 35mm Filme seit 1924. Eine CD hält nach jetztigen Erfahrungen 10-15 Jahre, gebrannte nicht mal halb solange.
Daher an die digitale Fraktion, wie lagert ihr eure Bilder damit eure Kinder noch was davon haben, ich verwende MO-Drives, da die die längste Lebenszeit haben.
Ich hoffe das hilft ein wenig in der Diskussion und regt zur selben an
Mark