RE: Glanzlichter analog-digital

#1 von Dennis , 16.08.2005 23:24

Ich war heute mit meinem Kurzen im karlsruher Naturkundemuseum. Dort befindet sich im 1. OG bei den Flugsauriern eine wirklich bemerkenswerte Austellung von Naturfotografien (86 Stk.), queerbeet von Tieraufnahmen über Landschaften zu abstrakten Ausschnitten. Ein Großteil der Bilder sind ausnehmend schön. Nebenbei kann man hervorragend einen Vergleich zwischen analog und digital ziehen, da unter den Bildern alle Info's stehen. Die meisten Werke sind ca. 20x30, einige zT deutlich größer.

Bei den Ausrüstungen dominiert klar Canon 1 V oder N, auch Nikon F4/5 liest man häufiger. Eine Dynax 9 war auch dabei. Digital hauptsächlich Canon 10D. Auch ein paar Mittelformate und sogar eine Toyo Field 4x5 sind vertreten, allerdings "glänzte" ausgerechnet die mit dem (technisch) miserabelsten Abzug. Das Motiv (Sonnenuntergang am Seeufer mit Baum und irren Farben) war allerdings eins der schönsten.

Fazit:
Wohl auch auf Grund der Größe von ~20x30 bis 30x45 war absolut kein Unterschied zwischen einer 6MP-DSLR und einer analogen Kamera, auch mit Velvia 50, zu sehen. Einzig eine Hasselblad-Aufnahme (Seetang-Stilleben) verblüfft mit unübertroffener Klarheit und Schärfe. Bei den Filmaufnahmen ist allerdings bei einigen Bildern die Farbbalance sehr verbesserungswürdig. Dies ist vor allem bei Gras aufgefallen. Hier hat digital dann doch einen großen Vorteil.

Insgesamt ist die Ausstellung absolut empfehlenswert!

Hier noch die links:
Glanzlichter 2005
Ausstellung im Naturklunde-Museum Karlsruhe



Dennis  
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RE: Glanzlichter analog-digital

#2 von Dirk ( gelöscht ) , 16.08.2005 23:55

Was ich in diesem Zusammenhang sehr empfehlen kann, ist die Ausstellung "Wildlife Photographer of the Year", derzeit München, Nymphenburger Schloss. Hut ab, vor allem, was die Kids (gibt Extra-Wettbewerbe so ab 11 Jahren) geleistet haben. Die fotografieren dann auch mal locker mit einer F5 - nicht schlecht!

Habe auch die Glanzlicher-Ausstellung gesehen, wobei ich eine Vielzahl an Bildern schon als sehr gurkig empfand. Ein anderer Teil war aber excellent.

Schon überlegt, ob ich mir eine EOS 3 mit einer langen Tüte besorge und auch mal ansitze. Mit einer Dynax und den Minolta-Teles verscheucht man ja sogar schwerhöriges, handzahmes Wild ...

Dirk



Dirk

RE: Glanzlichter analog-digital

#3 von mullar , 17.08.2005 17:12

Ja - digital ist seit 2004 bei den "Glanzlichtern" neu - bis dahin war nur DIA erlaubt - um die Manipulationsmöglichkeiten einer Aufnahme einzuschränken. Daher haben sich die "Glanzlichter" auch im Vorwort zu Ihrer 6. Ausgabe in 2004 wie folgt geäußert:

Vorwort
Wir schreiben das Jahr "sechs" der Glanzlichter-Zeitrechnung. Und doch ist mit diesem Wettbewerbsjahr ein neues Zeitalter für unseren Naturfoto-Wettbewerb angebrochen.
Die digitale Fotografie hat Einzug gehalten. Zusätzlich gibt sie den Fotografen die Möglichkeit, wertvolle Originale nicht mehr einschicken zu müssen oder Negativbilder zu digitalisieren.
Wir haben Lob und Schelte einstecken müssen, für unseren Schritt nach vorn.
Eingefleischte "Dia-Fotografen" wendeten ein, dass der Bildmanipulation Tür und Tor geöffnet wird. Keiner kann mehr nachweisen, was im Computer gemogelt wurde.
Richtig! Doch wird nicht auch beim Fotografieren mit Diamaterial manipuliert? Unterbelichtung, Langzeitbelichtung, Fotografieren mit Filter, Mitziehen der Kamera, Bildausschnitt wählen, Arrangieren von Naturteilen, wie Blätter, Federn, Steine und vieles andere - all diese Dinge sind doch auch Manipulation. Wir müssen unseren teilnehmenden Fotografen schon Vertrauen entgegenbringen. Mogeleien fallen oft durch einen dummen Zufall auf und dann hat der Fotograf keine Chance auf Erfolg. Und wie sagte ein bekannter Politiker: "Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben."
So ist es sicher auch in der Fotografie. Die Ausrüstungen sind inzwischen so gut geworden, dass sich ein digital aufgenommenes Foto nicht mehr hinter einem Dia verstecken muss - vorausgesetzt man beherrscht die digitale Technik.
Genau dies haben wir beim Betrachten der eingereichten Digitalausdrucke gemerkt. Ein professionelles Equipment richtig angewandt, und ein gut geprinteter Ausdruck der Datei fielen, genau wie bei den Dias, sofort auf. Auf unser Team kamen natürlich auch ganz neue Fragen zu. Welches Format muss die Datei haben, welche Grundbearbeitungen darf ich am Computer vornehmen, darf ich den Ausschnitt manipulieren und ungezählte Fragen mehr. Die Einschränkungen, um möglichst nahe am original digital aufgenommenen Bild zu bleiben, waren in den Ausschreibungen vorgegeben.
Und was noch auffiel, die Jurierung von Dias und Ausdrucken nebeneinander braucht weitaus mehr Platz und Zeit, um allen gerecht zu werden.
Doch wir sind froh, den digitalen Schritt gewagt zu haben. Denn auch auf unseren Internationalen Naturfototagen nimmt die digitale Technik immer mehr Raum ein. ...


Eine "Öffnung" und auch Akzeptanz der Digitaltechnik von bisher "Analogverfechtern", die ich persönlich für lobenswert halte ...



 
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RE: Glanzlichter analog-digital

#4 von joergW , 17.08.2005 17:30

Moin,

wenn ich mir die beeindruckenden Bilder der "Glanzlichter" so anschaue, weiß ich:

" Ich muss noch verdammt viel üben, mehr Zeit investieren, mehr Geduld haben und wesentlich intensiver an einem einzigen Bild arbeiten statt nur zu knipsen und nachher die "besten" rauszusuchen und zu bearbeiten"

Eine Erkenntnis, die ich hoffentlich auch irgendwie in die Tat umsetzen kann.

bis denn

joergW



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