ZITAt (josefnemecek @ 8.08.2006 - 18:57) Wozu fokussieren? Wozu sich bei der Komposition Mühe geben? Wozu gute Optik kaufen? Wozu die richtige Tageszeit abwarten? Wozu irgendwo hin reisen? Woarum sich Mühe geben, wenn man mit Photoshop, Tools und Bildern auf dem Internet alles wieder flicken kann, was man im Augenblick des Auslösens verkackt hat?
Wozu selber Malen, wenn man Bilder kaufen kann? Wozu selber kochen, wenn man auswärts essen gehen kann? Wozu Zähne putzen, wenn man sich ein Gebiss implantieren kann? Wozu auf die Gesundheit achten, wenn die Medizin allmächtig ist? Warum Strom sparen, wenn's genug in der Steckdose hat?
Vielleicht hat der eine oder andere auf dieser Welt ein Interesse daran, gute Bilder zu schiessen. Vielleicht hat der dann Freude am Ergebnis, ohne nachher noch mehrere Stunden am Computer aus der geschossenen Kacke etwas rauszubekommen, was so ähnlich wie ein Foto aussieht.
Was ist denn mit Dir los?[/quote]
Da geht aber der Gaul gehörig mit Ihnen durch! Warum so schrill, so schwarz-weiß? Mein (RAW-)Anliegen eventuell nicht verstanden?
Bleiben wir mal ganz vordergründig bei der Technik! Wie schon gesagt wurde, spielt der Weißabgleich bei RAW keine Rolle, er wird ignoriert. Ebenso werden eine Reihe anderer Bildparameter-Einstellungen ignoriert. Dazu gehören Schärfung, Helligkeit, Kontrast, Sättigung, etc.. Machen Sie einmal mehrere RAW-Aufnahmen des gleichen Motivs mit unterschiedlicher Belichtung (ich hab's getan!! In einem guten RAW-Konverter werden Sie KEINE Unterschiede bezüglich des Detail- bzw. Dynamikumfangs sehen. Sogar die Belichtung korrigiert der Konverter praktisch verlustlos. Soll ich mich dann wie früher mit Graukarten herumschlagen?
Wenn Sie allerdings - aus welchen Gründen auch immer - nur in JPEG fotografieren, sind Sie gezwungen, sorgfältig zu messen. Dann aber verzichten Sie auf die großen Möglichkeiten, die Ihnen RAW bietet, um ein - wie Sie sagen "verkacktes" - Bild noch zu retten. Auf unwiederholbaren Fernreisen würde ich niemals in JPEG fotografieren! Das Risiko verpfuschter Bilder wäre mir zu groß!
Auch bei Auftragsarbeiten, die derzeit meine Hauptbeschäftigung darstellen, kann ich mir die Risiken von JPEG nicht leisten! Mit viel materiellem und Zeitaufwand betriebene Einstellungen und meist einmalige Situationen mit bezahlten Statisten verbieten jedes Risiko. In RAW/DNG (ohne Graukarte...) habe ich eben keinen Ausschuss.
Nur dürfen Sie nicht verwechseln: RAW mit Komposition, Graukarte mit richtigem Licht, Arbeit mit Vergnügen! Für mich ist Fotografieren IMMER Arbeit! Nur hat sich das Werkzeug und die zugehörige Ausführungstechnik seit meinen fotografischen Anfängen vor über 50 Jahren drastisch geändert. Weißabgleichs- und Graukarten sind für mich tatsächlich überflüssig geworden.