Analog werde ich definitiv beim Minolta AF (und zur Nutzung einiger Spezialitäten bei Minolta MF) bleiben. Ich habe mich damals bewußt für die Minolta 9000 AF entschieden und habe diese Entscheidung in den zwanzig Jahren seitdem nie bereut. Auch meine beiden Dynax 9 würde ich nie wieder hergeben (solange es keine "Dynax 9 Mk II" gibt ;-). Ebensowenig wie die Objektive. Analog lassen sich die Sachen ja noch lange weiter nutzen, und wenn ich mir einen Kühlschrank voller Filme einbunkern muß... ;-) Es gibt sogar noch einige Sachen auf meiner Wunschliste, die ich mir nach Möglichkeit im Laufe der nächsten Jahre anschaffen werde. Aber allein schon um den Geldbeutel zu entlasten, gehe ich es langsamer an. Im Moment herrscht sowieso eine ziemliche Torschlußpanik und die Preise drehen Kapriolen - wenn ich praktisch den Neupreis bezahlen soll, kann ich aber auch direkt Neuware im Laden kaufen - nur in wenigen Fällen dürfte sich nach einigem Suchen wirklich niemand mehr finden, der die Sachen nicht noch irgendwo auf Lager hat. Auch denke ich, daß diese Preisachterbahn eine relativ kurzfristige Erscheinung sein wird - wenn von Sony nichts Vernünftiges nachkommt, ist das digitale System tot und die Analog-Fotografen werden ja sowieso immer weniger, so daß die irgendwann ihre Sachen wieder abstoßen werden. Ausnahmen: Sammler. Aber ich denke, daß dadurch spätestens in ein, zwei Jahren (wenn nicht schon weitaus früher) wieder genug Sachen zurück in den Gebrauchtwaren-Pool gespült werden - zu vernünftigen Preisen. Abgesehen davon übersteigen meine verbliebenen Begehrlichkeiten (allesamt fürs analoge System) sowieso eine Summe, als daß ich sie mir auf einen Schlag würde leisten können.
Sollte sich eine gute Gelegenheit ergeben, werde ich mir wohl eine schön erhaltene Nikon F4 besorgen, später vielleicht auch noch andere Gehäuse. Damit würde ich mir in erster Linie Zugang zu einer Unzahl von (älteren) Spezialobjektiven schaffen wollen, die es nie mit Minolta-Anschluß gab. Bei zukünftigen Objektiven erwarte ich auch von Nikon nicht viel, schließlich geben auch die ihr MF-Sortiment auf und propagieren APS-C für die DSLRs. APS-C interessiert mich hingegen wenig. Ab und zu liebäugele ich auch noch mit einer Pentax LX, aber das wäre eigentlich mehr der wunderbaren Kamera als der Objektive wegen. Dann schon eher Mittelformat, aber das hat Zeit... ;-)
Digital hätte ich 2007 Ambitionen in Richtung "Dynax 9D" gehabt, aber so? Die Dynax 7D für 500 EUR war sicherlich ein Schnäppchen - auch ich hatte es mir überlegt, aber letztlich das begrenzte Geld doch lieber in andere Dinge gesteckt, Dinge, die meine analoge Ausrüstung abrunden und absichern (Ersatzteile zum Beispiel). Eine Digitalkamera ist deutlich wartungsintensiver als eine analoge (Sensor-Justage und -Reinigung), insofern denke ich, daß in den nächsten ein, zwei Jahren sehr viele Exemplare einen Service benötigen werden, den es dann aller Wahrscheinlichkeit nach nicht mehr gibt - jedenfalls nicht mehr zu vernünftigen Konditionen. Und für eine Kamera mit einer vermuteten effektiven Lebensdauer von nur zwei bis vier Jahren sind 500 Euro auch noch eine Stange Geld - für mich muß eine Kamera schon wenigstens zehn, besser zwanzig Jahre durchhalten. Sollte ich mich irren (hoffentlich! und die Dynax 7D würde sich als deutlich robuster erweisen und Sony nichts Adequates im Programm haben (wenn sie dann überhaupt noch im Markt sind), kann man sich in zwei Jahren immer noch eine gebrauchte Dynax 7D für ganz wenig Geld besorgen, um eine Digital-Option für Minolta-Objektive zu schaffen - sechs Megapixel will dann sowieso fast keiner mehr haben, wenn die anderen bei 15 - 18 Megapixel angelangt sein werden.
Alternativen? Bisher gab und gibt es auf dem Markt keine einzige DSLR, die mir 100% zusagt: Nach einer "Dynax 9D" wäre wohl das Zweitbeste eine Kreuzung aus Dynax 7D und Nikon D200 mit dem Vollformat-Sensor der Canon EOS 5D - aber Canon scheidet für mich allein schon von der ganzen Anmutung und Bedienbarkeit der Gehäuse aus. So technisch hervorragend die Geräte auch sein mögen, ich finde das Colani-Design einfach abgrundtief häßlich - und das Auge ißt schließlich auch mit. ;-) Meiner Meinung nach macht Styling im Windkanal noch lange keine ergonomische Kamera aus. Es muß heißen: "Form follows function", nicht umgekehrt. Bleiben also eigentlich nur Nikon oder Leica. Beides kann ich mir in Teilbereichen vorstellen, ohne aber alle Bereiche abzudecken. Bei Nikon stört mich das Bekenntnis zu APS-C (ansonsten wäre die Nikon D200 wohl schon kein schlechtes Teil, obwohl sie von der Ergonomie her nicht an die Dynax 7, 9 oder 7D rankommt). Und die Leica R8 oder R9 gefallen mir optisch wie auch von der Bedienführung her nicht wirklich - schade, daß das DMR-Modul nicht auch auf eine Kamera vom Aussehen der R6.2 oder R7 paßt, die wären sonst fast nach meinem Geschmack - klassisch schön.
Nebenbei überlege ich immer noch, ob ich mir nicht noch eine analoge Meßsucherkamera anschaffen soll.
Zusammengefaßt bleibe ich also analog bei Minolta und digital ist für mich noch absolut offen, ob der Zug in Richtung Nikon, Leica oder eben doch Sony geht - wenn überhaupt. An meinen Ansprüchen möchte ich jedenfalls keine Abstriche machen, und wenn es auch bedeuten mag, daß ich noch viele Jahre warten muß, ehe mal eine DSLR nach meinem Geschmack vorgestellt wird. Im Grunde kann ich mir das fast nicht vorstellen (am wenigsten von Sony), eigentlich fast nur von Minolta... /ninja.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="ninja.gif" /> Das Schöne ist aber, daß ich absolut nicht auf "Digital" angewiesen bin (abgesehen davon, daß es für mich auch nicht den Thrill hat, wie die Fotografie auf Film), insofern kann ich in Ruhe abwarten, was da kommt. Um Minolta trauere ich trotzdem sehr...
Viele Grüße,
Matthias