RE: Vergilbte Linsen: Was kann man dagegen tun?

#16 von 01af , 12.08.2005 13:56

Zitat von "TMi"12. 8. 2005 - 8.26 h
Ich habe das ebenfalls mit dem "klassischen" Kandidaten, dem 2,5/28 mm, versucht.


À propos klassische Kanditaten ... welches sind denn im Minolta-Programm die Kandidaten für "den Gilb"?

Mir sind nämlich nur zwei bekannt -- das erwähnte MC W.Rokkor-SI 1:2,5/28 mm und außerdem das MC Rokkor-PG 1:1,2/58 mm.

Beim MC 1,2/58 scheint es so zu sein, daß Exemplare mit Gummiwaffelring (ab Herbst/Winter 1972) frei von dem Problem seien, solche mit Berg-und-Tal-Ring hingegen hochgradig gefährdet. Meine Erfahrungen beweisen, daß zumindest beim MC 2,5/28 auch die Gummiwaffel-Variante betroffen sein kann, aber laut Dennis nur die frühen Versionen davon.

Kennt jemand noch weitere gilbgefährdete Minolta-Objektive? Ich wüßte keine ...

-- Olaf



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RE: Vergilbte Linsen: Was kann man dagegen tun?

#17 von mick , 12.08.2005 18:01

Hallo zusammen,

heute hat mein Objektiv bereits mehrere Stunden auf einem UV-Belichter verbracht (Röhrenleistung 4x15Watt) - weg ist der Gelbstich/Braunstich allerdings noch nicht.

Die Frage ist halt, wie sieht der physikalische Vorgang der Reversion genau aus - ist es ein einfaches Ausbleichen oder eher ein quantenphysischer Effekt, bei dem die atomare Struktur verändert wird. Dann entsteht natürlich die Frage, ob die Wellenlänge und die abgegebene Intensität einer UV-Lampe überhaupt ausreicht.
Da käme wohl der alte Herr Planck ins Spiel...

ZITAT@Dennis & @Mick
Wie sieht's bei Euch aus? Vorderlinse oder eine der inneren? [/quote]

Wenn ich es richtig erkannt habe, sind es Linsen im Inneren des Objektives - vorn vorne gesehen ist es die Gruppe, die vor der Blende sitzt.

Viele Grüße

Mick



 
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RE: Vergilbte Linsen: Was kann man dagegen tun?

#18 von TMi , 12.08.2005 19:57

@Dennis

Ich würde die Linsen vielleicht nicht direkt der prallen Sonne aussetzen (sieht auf dem Foto so aus). Andernfalls verbiegt sich da was im Inneren /shok.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="shok.gif" />



ZITATÀ propos klassische Kanditaten ... welches sind denn im Minolta-Programm die Kandidaten für "den Gilb"?[/quote]


Das 21ger W.Rokkor hat die gleichen Probleme.



 
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RE: Vergilbte Linsen: Was kann man dagegen tun?

#19 von MikeB ( gelöscht ) , 12.08.2005 22:15

Zitat von mick
Hallo zusammen,

heute hat mein Objektiv bereits mehrere Stunden auf einem UV-Belichter verbracht (Röhrenleistung 4x15Watt) - weg ist der Gelbstich/Braunstich allerdings noch nicht.

Die Frage ist halt, wie sieht der physikalische Vorgang der Reversion genau aus - ist es ein einfaches Ausbleichen oder eher ein quantenphysischer Effekt, bei dem die atomare Struktur verändert wird. Dann entsteht natürlich die Frage, ob die Wellenlänge und die abgegebene Intensität einer UV-Lampe überhaupt ausreicht.
Da käme wohl der alte Herr Planck ins Spiel...

ZITAT@Dennis & @Mick
Wie sieht's bei Euch aus? Vorderlinse oder eine der inneren? 



Wenn ich es richtig erkannt habe, sind es Linsen im Inneren des Objektives - vorn vorne gesehen ist es die Gruppe, die vor der Blende sitzt.

Viele Grüße

Mick [/quote]
Natürlich ist es ausbleichem, Quantenphysik kann das nicht sein, es ändert sich auch nichts an der Lichtbrechung= Dispersion.
Ich kenne ähnliche Erscheinungen und Effekte aus der Edelsteinbranche.



MikeB

RE: Vergilbte Linsen: Was kann man dagegen tun?

#20 von Dennis , 12.08.2005 23:04

Zitat von TMi
Ich würde die Linsen vielleicht nicht direkt der prallen Sonne aussetzen (sieht auf dem Foto so aus). Andernfalls verbiegt sich da was im Inneren /shok.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="shok.gif" />


Natürlich müssen die direkt in die Sonne, was soll sich denn da verbiegen? Durch die Aluumantelung werden die Objektive bedeutend weniger heiß, als wenn Du mal bei praller Sonne die Kamera eine halbe Stunde im Einsatz hast. Hinten in den Objektivdeckel habe ich ja auch Alufolie reingeklebt, damit das Licht auch wieder den Weg nach draussen findet. Ich hoffe nur, ich brenne damit kein Loch in die Sonne...

ZITATDas 21ger W.Rokkor hat die gleichen Probleme.[/quote]

Ach ja? Und welches von den dreien?



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RE: Vergilbte Linsen: Was kann man dagegen tun?

#21 von Dennis , 12.08.2005 23:06

Zitat von MikeB
Natürlich ist es ausbleichem, Quantenphysik kann das nicht sein


Wieso? Ich denke die Verfärbung ist auch durch quantenphysikalische Effekte entstanden?



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RE: Vergilbte Linsen: Was kann man dagegen tun?

#22 von MikeB ( gelöscht ) , 12.08.2005 23:29

Glaube ich nicht, ich denke das UV Licht bleicht die Vergilbung raus. Ich denke auch das Glas ist nicht vergilbt, sondern die Vergütung.



MikeB

RE: Vergilbte Linsen: Was kann man dagegen tun?

#23 von Dennis , 12.08.2005 23:55

Ach. Ist jemand bereit, mal die Vergütung abzukratzen, um zu sehen, ob das Glas oder die Vergütung vergilbt ist? Ich habe bisher immer nur was von Gläsern gehört. Da gibt es ja noch andere Kandidaten mit schwachradioaktiven Gläsern, die auch vergilben.



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RE: Vergilbte Linsen: Was kann man dagegen tun?

#24 von mick , 13.08.2005 00:05

... aus den genannen Gründen interessierte mich halt auch der Gesamtvorgang.

Vielleicht sollten wir versuchen, darüber einmal etwas herauszufinden, das dürfte - im wahrsten Sinne des Wortes - etwas mehr Licht in die Angelegenheit bringen.

Beste Grüße

Mick

EDIT: Gehe jetzt besser ins Bett, die Sonne ist eh aus (ähhh...)



 
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RE: Vergilbte Linsen: Was kann man dagegen tun?

#25 von Dennis , 13.08.2005 00:24

Ich erinnere mich, daß ich beim Zerlegen eines solchen 28/2.5 MC II an der besagten Linse an der Frontseite genau da, wo die Einfassung das Glas bedeckt, einen Rand bemerkt habe. Das würde ja wirklich für eine Verfärbung der Vergütung sprechen.

Wer suchet, der findet! /smile.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="smile.gif" /> Hab damals ein Bild gemacht:


Angefügte Bilder:
Aufgrund eingeschränkter Benutzerrechte werden nur die Namen der Dateianhänge angezeigt Jetzt anmelden!
 f79t9094p108659n1.jpg 

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RE: Vergilbte Linsen: Was kann man dagegen tun?

#26 von MikeB ( gelöscht ) , 13.08.2005 09:30

Es gibt eine andere Möglichkeit, wenn man die Linse, die ausgebaute Linse, wie oben abgebildet, mit richtig hartem, extremen UV Licht bestahlt, dann müsste das was radioaktiv ist grün floruzieren (Glas oder Vergütung?).

Ich weiß ich weiß, niemand hat wohl eine solche UV Lampe außer mir, dafür habe ich kein solches Objektiv und erst recht keine ausgebaute Linse.

Dann möchte ich daran erinnern:

1. früher haben die Menschen die Wäsche an der Sonne gebleicht, ich nehme an hier tritt ein ähnlicher Effekt ein.

2. bestimmte Edelsteine bleichen in der Sonne aus, durch das UV Licht.

3. im asiatischen Raum werden bestimmte Edelsteine radioaktiv bestrahlt um Farbveränderungen hervorzurufen. Bei uns ist diese Behandelung verpönt und solche Steine sind auch schwer zu verkaufen weil sie ganz einfach nach der Behandlung strahlen.

Das sind 2 verschiedene Paar Schuhe, ich kann hier natürlich keine Ferndiagnose stellen, nur wenn die Vergilbung durch UV Licht rückgängig gemacht werden kann spricht mehr für Punkt 1 und 2, was aber nicht ausschließt dass im verwendeten Glas, bzw in der Vergütung irgendwelche schwach strahlenden Elemente beigemischt wurden.
Nur kann ich mir nicht vorstellen und es ist mir auch nicht bekannt dass man mit Hilfe von UV Licht den radioaktiven Zerfallprozess wieder in Gang bringen kann und das durch diesen das Glas wieder weiß wird, oder anders ausgedrückt, die Vergilbung verschwindet oder so ähnlich.
Nach meinem dafürhalten, nach allem was ich hier gelesen habe, verändert sich das radioaktive, was es auch sein mag, und ruft deshalb diese Vergilbung hervor, und genau diese wird dann durch das ausbleichen mit UV Licht wieder rückgänig gemacht.
Aber gerne lasse ich mich eines besseren belehren /good.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="good.gif" />



MikeB

RE: Vergilbte Linsen: Was kann man dagegen tun?

#27 von mick , 13.08.2005 10:39

Warnung - Gesundheitsgefahr!

Mein Versuch, die Vergilbung mittels eines UV-Belichtungsgerätes zu entfernen, ist letzte Nacht in der Augenärztlichen Abteilung der Uniklinik Düsseldorf geendet.
Ich hatte mir ganz ordentlich die Augen "verblitzt" - glücklicherweise "noch im Rahmen", wie die sympathische Ärztin meinte.

Hatte ich meine eigenen Warnungen nicht ernst genug genommen (s.o.) oder war ich einfach nicht vorsichtig genug?
Obwohl ich im Umgang mit UV-Belichtern vertraut bin, obwohl mir die Gefahren bewußt waren und obwohl ich es vermieden hatte, in das Gerät zu schauen, das ohnehin keine große Leistung hat - offenbar war ich nicht vorsichtig genug.
Hier und da das Objektiv während der Bestrahlung gedreht, hier und da mal ganz kurz hingesehen - diese wenigen kurzen Augenblicke haben schon gereicht!

Daher nochmal aus eigener Erfahrung:
Laßt besser die Finger von der Zweckentfremdung irgendwelcher UV-Quellen, gerade Quellen mit hartem, sehr kurzwelligen Licht (200-300nm) für Desinfektionszwecke bergen ein Gefahrenpotential, das vom Laien nicht abgeschätzt werden kann.


Für die, die es dann doch ausprobieren wollen:

Zunächst fühlt es sich an, als hätte man sehr viel Sand in die Augen bekommen - brennend und kratzend. Die Augäpfel schwellen an, und es gesellt sich ein dumpfer drückender Schmerz dazu, der dann krampfartig bis zu den Ohren strahlt und ein periodisches Rauschen hervorruft. Das ganze findet unter kräftigem Tränen- und Sekretfluß statt. Abgerundet wird es mit starken Kopfschmerzen.

Glücklicherweise geht es mir heute schon viel besser, die Augen sind nur noch ein wenig verquollen und brennen etwas, die Kopfschmerzen haben auch nachgelassen...

Ich für meinen Teil werde den Versuch im "Solarbetrieb" fortsetzen. B)

Viele Grüße

Mick



 
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RE: Vergilbte Linsen: Was kann man dagegen tun?

#28 von ingobohn , 13.08.2005 10:43

/shok.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="shok.gif" /> Ui - hoffentlich bleiben keine dauerhaften Schäden zurück. Ich drück Dir die Daumen! /good.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="good.gif" />



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RE: Vergilbte Linsen: Was kann man dagegen tun?

#29 von 01af , 13.08.2005 10:50

Zitat von Dennis

Zitat von "TMi"
Das 21ger W.Rokkor hat die gleichen Probleme.


Ach ja? Und welches von den dreien?



Ich unterstütze die Frage: welches? Die Vermutung liegt nahe, daß es wohl das lichtstärkste sein dürfte, denn es sind immer die lichtstärksten Objektive ihrer Art, die die hochbrechendsten Gläser brauchen und daher vergilben können -- also wohl das MC 2,8/21 bzw. frühe Exemplare davon. Mein MC W.Rokkor-NL 1:2,8/21 mm mit Gummiwaffelring ist allerdings frei von jeglicher Vergilbung.

Die Vergilbung beruht auf den Zerfallsprodukten einer bestimmten, schwach radioaktiven Verunreinigung, die natürlicherweise die Seltenen Erden begleitet, die zur Erschmelzung besonders hochbrechender Gläser benötigt werden. Seit Anfang/Mitte der '70er Jahre ist man fertigungstechnisch in der Lage, diese Verunreinigungen vor der Verarbeitung von den Seltenen Erden zu trennen, so daß das Problem seitdem keines mehr ist. Der Gilb sitzt also, wenn er vorkommt, in der Masse des Glases einzelner Linsen.


Zitat von "MikeB"
Ich denke auch, das Glas ist nicht vergilbt, sondern die Vergütung.


Nein, mit der Vergütung hat das nichts zu tun.

--Olaf



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RE: Vergilbte Linsen: Was kann man dagegen tun?

#30 von fwiesenberg , 13.08.2005 11:09

@Mick

GUTE BESSERUNg!

ZITATZunächst fühlt es sich an, als hätte man sehr viel Sand in die Augen bekommen - brennend und kratzend. Die Augäpfel schwellen an, und es gesellt sich ein dumpfer drückender Schmerz dazu, der dann krampfartig bis zu den Ohren strahlt und ein periodisches Rauschen hervorruft. Das ganze findet unter kräftigem Tränen- und Sekretfluß statt. Abgerundet wird es mit starken Kopfschmerzen.

Glücklicherweise geht es mir heute schon viel besser, die Augen sind nur noch ein wenig verquollen und brennen etwas, die Kopfschmerzen haben auch nachgelassen...[/quote]

Ziemlich genau das, was ich nach einer lustigen "Hardcore-Schweißaktion" erleben durfte...


ZITATIch für meinen Teil werde den Versuch im "Solarbetrieb" fortsetzen.[/quote]
Das ist auf jeden Fall gefahrloser!

Allerdings klärt das die Frage nicht, welchen Wellenbereich das Licht haben muß, um den Gilb zu beseitigen. Schließlich ist das Sonnenlicht ja ein netter Cocktail an sichtbarem und unsichtbarem Licht...


Ich habe gerade noch ein paar Test-Fotos zum Vorher-Nachher-Vergleich gemacht.



 
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