RE: Schwarz-Weiss-Fotografie

#166 von Mark , 18.12.2005 14:35

ZITATAlso was versteht ihr unter "schnellen" Abzügen?[/quote]

Ich verwende ein Densitometer, da kann ich ein Negativ einlegen, messen, vergrößern, fertig. Damit habe ich aber keinerlei Anpassungen an Besonderheiten des Negatives oder des Papieres gemacht. Anhand des Abzuges kann ich dann aber beurteilen ob sich das Ausarbeiten lohnt und wenn ja, was ich machen will und wo das hinführen soll.

ZITATUnd was wiederum wären dann die "voll ausgearbeiteten" Abzüge? Ist das bei euch dann gleich ein richtig großer Fine Art Print mit Lithen, Tonen und allem drum und dran? Oder zählt ein sorgfältig ausgearbeiteter 18x24 oder sowas?[/quote]

Ein voll ausgearbeiteter Abzug sollte die bestmögliche Qualität bieten, das hat nichts mit Tonung zu tun. Lithprint hat damit sowieso gar nichts zu tun, da es ein völlig eigenes Kunstdruckverfahen ist.
Aber auf einen endgültigem Abzug sollte "alles stimmen", Technik und Motiv müssen harmonieren, wenn das eine Tonung erfordert, mache ich auch die mit. Aber das ist auf keinen Fall zwingend. Zwinged ist nur eine Sistantonung, der Haltbarkeit wegen.

ZITATMir fällt es irgendwie noch schwer, mich auf wenige Bilder zu beschränken (digital-geschädigt?).[/quote]

Das ist aber notwendig, der Aufwand für einen guten Abzug kann schnell bei 10 bis 20 Stunden liegen, vom Material ganz zu schweigen. In einer Session ist das auch nicht zu machen, da sich Abzüge endgültig nur in getrockentem zustand bei gutem Umgebungslicht beurteilen lassen. Für einige Tonungstechniken ist auch notwendig das der Abzug einmal komplett getrocknet ist.

ZITATLässt sich dennoch feststellen, dass die DuKa-Praxis mit der Zeit einen (positiven) Einfluss auf die Aufnahmen selber hat?[/quote]

Ich würde die Frage mit ja beantworten, da du am Abzug genau sehen kannst welche Fehler du schon beim belichten gemacht hast (du erinnerst dich an das Essen im "Kürbis"?). Daraus schließt man sehr wohl zurück. Ich denke auch das man konzentrierter arbeitet wenn man die DuKa im Hinterkopf und so "Problemzonen" (welch Wortspiel) leichter erkennt.

ZITATPS und Off Topic: Mir ist gerade ein MC-Rokkor 135/2,8 quasi zugelaufen (als Ersatz für das etwas "weiche" Tokina).[/quote]

Auch völlig OT, herzlichen Glückwunsch dazu und viel Spaß damit, jetzt findet das Tokina endlich ein anderes Herrchen (Frauchen), das Minolta ist doch sichtbar besser.

ZITATKann es sein, dass die Körnigkeit des Films (HP5+) besonders zutage tritt, wenn man es mit unterbelichteten Negativen zu tun hat, die man dann entsprechend kurz ausbelichtet?[/quote]

Ungewöhnlich für den HP5(+), der Film ist eigentlich recht flexibel und gutmütig. Ich habe das in der Form noch nicht beobachtet. Beim Scannen habe ich das schon mehrfach gehabt, aber da handelt es sich wohl eher um ein Interpretationsproblem des Scanners (beziehungsweise der Scannersoftware). Beim Vergrößern ist das eher ungewöhnlich.

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RE: Schwarz-Weiss-Fotografie

#167 von Goodspeed , 18.12.2005 14:48

Zitat von susannavoges
PS und Off Topic: Mir ist gerade ein MC-Rokkor 135/2,8 quasi zugelaufen (als Ersatz für das etwas "weiche" Tokina). Habe eigentlich nur mal zum Spaß mitgeboten. 20,50€ (das letzte war für 50! weggegangen). Da sage mal einer, am Sonntag lassen sich in der Bucht keine Schnäppchen angeln...


Glückwunsch! Es ist mein Lieblingsobjektiv und meiner Meinung nach prima für Portraits geeignet (wenn der Platz ausreichend ist... /wink.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="wink.gif" />). Ich hab für meins vor ziemlich genau einem Jahr 45 EUR bezahlt (hier im Forum gekauft) und denke, dass es jeden Cent wert ist.

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RE: Schwarz-Weiss-Fotografie

#168 von susannavoges , 18.12.2005 15:03

10-20 h? Das ist ziemlich heftig. Na ja, aber auf Dauer nützt es wohl nichts, sich mit mittelmäßigen Abzügen zufriedenzugeben. Und mit der Zeit steigen die Ansprüche sicherlich... Aber glücklicherweise auch die Erfahrung.

Was ist denn eine Sistantonung? Ich dachte, SW-Abzüge sind auch so sehr haltbar, wenn sie vernünftig fixiert und gewässert sind.

und 2-3 Bilder pro Film: Das heißt, dass eine ganze Menge "guter Bilder" gar nicht abgezogen werden (ich unterstelle mal, dass man mehr als 2 pro Film hinbekommt), sondern nur *hervorragende* Bilder? Wobei das natürlich wieder Definitionssache ist...

Das mit der Körnigkeit... Das war der Film, der sich in der Dose verhakte, wo ich den zweiten Teil anschließend noch mal in derselben Suppe gebadet habe. Vielleicht war das ein Bild aus der 2. Charge, zudem noch (ordentlich) unterbelichtet. Kann sogar sein, dass ich vergessen hatte, den Blitz anzuschalten oder irgendsowas, wer weiß (soviel zum Thema Konzentration).

Tokina: davon habe ich auch einen Zoom (RMC 35-105), der ist gar nicht mal schlecht, aber leider ein Schiebezoom. Festbrennweiten sind eh noch besser.



 
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RE: Schwarz-Weiss-Fotografie

#169 von Goodspeed , 18.12.2005 15:34

Zitat von susannavoges
..., aber leider ein Schiebezoom.


Bei manuell zu fokussierenden Objektiven halte ich Schiebezooms eigentlich für sinnvoller als Drehzooms, da man nach dem Wählen der Brennweite nicht zum Fokussieren umgreifen muss. Man hat beides gleichzeitig im Griff, was die ganze Sache ein bisschen intuitiver macht.

Nachteil ist halt, dass sich die Brennweitenverstellung schon mal selbstständig macht, wenn man die Kamera umhängen hat.

Christian



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RE: Schwarz-Weiss-Fotografie

#170 von Mark , 18.12.2005 16:27

ZITATWas ist denn eine Sistantonung? Ich dachte, SW-Abzüge sind auch so sehr haltbar, wenn sie vernünftig fixiert und gewässert sind.[/quote]

Ja, grundsätzlich ist gut fixierter und noch besser gewässerter Abzug sehr haltbar. Durch eine Tonung, egal welcher Art, wird diese aber noch gesteigert. Nur haben Toner den Effekt die Bildfarben oder Kontraste zu verändern, was nicht immer notwendig oder besser nicht gewünscht ist. Sistan ist ein Toner der nicht tont. Sprich er hat den haltbarkeitserhöhenden Effekt, tont aber nicht.
Abzüge (ungetont) die ich in einen Rahmen an die Wand hänge, tone ich auf jeden Fall mit Sistan, schon des psychologischen Effekts wegen.

ZITAT10-20 h? Das ist ziemlich heftig. Na ja, aber auf Dauer nützt es wohl nichts, sich mit mittelmäßigen Abzügen zufriedenzugeben. Und mit der Zeit steigen die Ansprüche sicherlich... Aber glücklicherweise auch die Erfahrung.[/quote]

Nur die Tage werden nicht länger als 24h /biggrin.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="biggrin.gif" />. Die Zeiten sind aber auch die Ausnahmen und die wenigsten Bilder schaffen es so weit. Aber es ist nicht ungewöhnlich das ich so ein Negativ in drei Sessions mitnehme und wieder damit probiere, da addiert sich die Zeit schnell zusammen. Tonungen kosten dann noch extra Zeit, da diese immer sehr viel mehr Zeit und Aufwand kosten. Vor dem Tonen, sollte man so fünf, sechs fertige Abzüge haben. Denn das Tonen erfordert sehr viel Erfahrung die durch Ausprobieren erworben wird.

Mark

PS.:@Christian, falscher Thread /wink.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="wink.gif" />



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RE: Schwarz-Weiss-Fotografie

#171 von ingobohn , 18.12.2005 16:29

Zitat von Mark
tone ich auf jeden Fall mit Sistan, schon des psychologischen Effekts wegen.


/biggrin.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="biggrin.gif" />



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RE: Schwarz-Weiss-Fotografie

#172 von susannavoges , 18.12.2005 16:39

Wenn man 10-20 h für einen Abzug braucht, hat man auch wenigstens nicht das Problem, dass man nicht weiß, wohin damit /biggrin.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="biggrin.gif" />



 
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#173 von Mark , 18.12.2005 17:19

ZITATWenn man 10-20 h für einen Abzug braucht, hat man auch wenigstens nicht das Problem, dass man nicht weiß, wohin damit[/quote]

EInfacher ist es sich jemand zu suchen der sich die Bilder an die Wand hängen möchte /wink.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="wink.gif" />, eventuell gibts ja auch noch ein paar Cent dafür /biggrin.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="biggrin.gif" />. Denn selbst mit den Zeiten wird die Fläche an der Bilder angebracht werden können knapp.

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RE: Schwarz-Weiss-Fotografie

#174 von susannavoges , 18.12.2005 17:26

Ach, da muss halt irgendwann eine größere Wohnung her /wink.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="wink.gif" />
Und unsere Sekretärin hat auch schon Bedarf für Wandverschönerungsmaterial angemeldet (wobei die wahrscheinlich über ein paar knallig-bunte Digiprints glücklicher ist...)

Was nimmst du denn für eine Größe für schnelle Probeabzüge?



 
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RE: Schwarz-Weiss-Fotografie

#175 von Mark , 18.12.2005 17:49

ZITATWas nimmst du denn für eine Größe für schnelle Probeabzüge?[/quote]

13x18, oder weit häufiger 18x24, kleiner ist schwieriger und größer Verschwendung.

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RE: Schwarz-Weiss-Fotografie

#176 von susannavoges , 19.12.2005 13:55

Endlich habe ich mal unsere Laborantin gefragt, was diese "komischen Plastikdosen" in ihrem Laborschrank sollen. Ja, früher gab es da hinten mal ein Fotolabor ... (gehörte zum Zentrallabor oder so). Ich habe mich großzügig erboten, die Sachen an mich zu nehmen, da sie ja nur Platz wegnehmen /wink.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="wink.gif" />
Ausbeute: eine Jobo Dose 1510, eine 1520, ein Filmabstreifer und ein paar Haken. Schönes Weihnachtsgeschenk /wink.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="wink.gif" />
PS: Ist es normal, dass die Deckel so komisch raufzudrücken gehen und nicht zu schrauben, wie bei meiner legendären (siffenden) Tageslichtdose? Oder sind das Uralt-Modelle?



 
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RE: Schwarz-Weiss-Fotografie

#177 von Mark , 19.12.2005 15:00

ZITATIst es normal, dass die Deckel so komisch raufzudrücken gehen und nicht zu schrauben, wie bei meiner legendären (siffenden) Tageslichtdose? Oder sind das Uralt-Modelle?[/quote]

Nein, das ist normal. Wichtig ist das du Dose, Mittelachse und Spulen hast. Wenn du die 1520 mit zwei Spulen bestückt zudrückst und sie dann schüttelst, darf sie nicht klappern.

Mark

PS.: Glückwunsch zu den Dosen /wink.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="wink.gif" />



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RE: Schwarz-Weiss-Fotografie

#178 von susannavoges , 19.12.2005 15:14

Ein fensterloser Raum nachts/abends sollte wohl zum Einspulen gehen, oder? Oder im (fensterlosen) Keller. Da find ich schon was.



 
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RE: Schwarz-Weiss-Fotografie

#179 von Kwashiorkor ( gelöscht ) , 01.01.2006 22:00

So, heute habe ich meine ersten Filme selbst entwickelt. Ging eigentlich (dieses eigentlich ist wichtig) ganz einfach. Habe Ilford Ilfosol-Entwickler, Tetenal Stoppbad und nen Ilford-Fixierer verwendet und das ganze auf meinem JOBO-Drehdingsbumsprozessor rotieren lassen.

Zweierlei Filme habe ich damit entwickelt: Zwei Ilford HP5 400 Plus und zwei Kodak T-MAX 400.

Das eigenartige ist, daß beide Ilford einwandfrei geworden sind und die Kodaks beide einen rosa Farbschleier haben, der aber nicht gleichmäßig über den Film verteilt ist. Beim ersten Kodak war größtenteils nur der Rand klar und der Teil mit den Bildern rosa, beim zweiten ist nur in der Mitte ein (nicht durchgehender) Streifen, der rosa ist.

Ich habe für den zweiten Kodak die Entwicklungs- und Fixierzeit verlängert und konnte beim Wässern richtig sehen, wie dieses "Rosa" ausgespült wurde aber es ist halt noch nicht ganz weg. Was müßte ich dafür tun, damit es komplett verschwindet? Länger entwickeln? Länger fixieren? Ich habe mich strikt an die Anleitung auf dem Entwickler gehalten, der mir für die Ilfords eine Entwicklungszeit von 6 Minuten bei 20°C empfahl (durch die Rotationsentwicklung durfte ich 15% der benötigten Zeit abziehen) und beim Kodak 30 Sekunden länger.

Für jegliche Hilfestellung bedanke ich mich schonmal.

Bin nur gespannt, ob ich den Film dann wegwerfen kann oder ob doch etwas machbar ist. Denn bei der Vergrößerung kann ich mir vorstellen, daß das rosa einen Einfluß auf das Papier haben könnte.



Kwashiorkor

RE: Schwarz-Weiss-Fotografie

#180 von ingobohn , 01.01.2006 23:49

@ Kwashiorkor:
Ich vermute mal stark, daß Du nicht lange genug fixiert und/oder gewässert hast. Wie lange hast Du den Ilford fixiert? Wie lange den Kodak? Denke daran, daß Flachkristallfilme, wie der Kodak T-Max, i.a. eine in etwa doppelt so lange Fixierzeit im Vergleich zu klasissch-kubischen Filmen, wie z.B. der Ilford HP5, benötigen!
Normalerweise ist Fixierzeit = doppelte Klärzeit.

Auch zu kurzes Wässern kann zu dem Schleier führen.

Noch was: Vielleicht hast Du Glück und kannst - sofern der Rosaschleier wirklich dadurch verursacht ist - durch erneutes (Nach-)Fixieren und Wässern wegbekommen.



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