Zitat von Mark
Die Geschwindigkeiten im All nachzurechnen ist glaube ich lohnenswert, aber IIRC ist die Durchdringung bei Alpha zu vernachlässigen, bei Theta hingegen nicht. Die Raumkapsel hatte nur einen minimalen Strahlenschutz, eigentlich nur den Hitzeschild der Kapsel und die Kapsel fliegt nicht gerade langsam. Zum vanAllen Gürtel kommt dann noch der Sonnenwind, der ja auch nicht ganz langsam ist (zwischen 400 und 800km/s glaube ich). Also Geschwindigkeit ist da sicher vorhanden...
Mark
Ja, das ist de Größenordnung, die ich auch in Erinnerung habe, rund 400 km /Sek sind die Elektronen im Sonnenwind. Die Dichte soll normalerweise übrigens ca. 5 pro cm³ sein (sagt mein altes Astronomiebuch).
400 km/Sek ist natürlich nicht sehr viel, wenn man es mit DESY vergleicht. 400 oder vielleicht auch 800 km/Sek ist dann wohl die Geschwindigkeit der Elektronen des Sonnenwindes auf der Mondoberfläche. Das dürfte relativ ungefährlich sein, und entspricht dem Schwarzen auf der folgenden Grafik.
Zurück zum Van-Allen-Gürtel:
http://www.mondlandung.pcdl.de/strahlenb...llenguertel.gif' target='_blank
Hier unter (klick) schreibt Bertelsmann, daß Die Dosisleistung im Zentrum des inneren van Allen-Gürtels hinter 3 mm dickem Aluminium bis zu 200 mSv pro Stunde betragen kann. Im Zentrum des äußeren van Allen-Gürtels beträgt die Dosisleistung unter den gleichen Bedingungen bis zu 50 mSv pro Stunde. Dazu ist noch zu bemerken, daß die beiden kritischsten Zonen in etwa 20 Min durchflogen werden, da die Abfluggeschwindigkeit des Raumschiffes ja 40.000 km/h ist. Durch exakte Flugbahnberechnung könnte der innere und gefährlichste (hellblaue) Bereich evtl. auch umflogen worden sein. Auf jeden Fall hätte sich das Raumschiff dort aber nur wenige Minuten aufgehalten haben (Pi mal Daumen 5 Minuten)
Wenn die Strahlung dort ein Maximum von 200 mSv pro Stunde hat, entspricht dies 5-10 REM (der altbekannten Maßeinheit, 1 REM ~ 10 mSv), die man sich dort beim Durchflug einhandeln dürfte, wenn man sich das Bild anschaut. 5 REM galten damals als die größte Dosis, welche berufsmäßig mit Strahlen arbeitende Menschen pro Jahr ausgesetzt werden sollten, damit sie nicht erkranken. Dieser Wert wurde bei einem Mondflug also zweimal erreicht, was bedeutet, daß man einen Mondflug nicht als Kuraufenthalt betrachten sollte, daß man einen Mondflug pro Jahr aber vertreten konnte. Tot ist man ja auch keineswegs, wenn man tatsächlich 10, 20 oder 30 REM abbekommen hat. Man wird erst bei etwa 500-1000 REM akut an Strahlenkrankheit zu leiden beginnen, unter 100, 50, 20, 10 ... hat man es halt mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit zu tun, langfristig an Krebs zu erkranken. Aus Gründen des Gesundheitsschutzes müßte man also allgemeine Mondflüge verbieten, oder besser geschützte Raumschiffe, mit Blei geschützte Aufenthaltsräume oder so dafür fordern.
Wenn ich mir das Bild so ansehe, verliefen einige Gemini-Flüge und auch Apollo 7 und 9 eher in gefährlichen Zonen, weil sie dort die Erde umkreist haben, viele Stunden lang (zwischen der Erde und dem Beginn des Blaues, ja sogar knapp drinnen) ...
Noch ein paar Vergleichszahlen:
Natürliche Strahlenbelastung im Jahr 2-5 mSV
Computertomographie der Lungen 10 mSv = 1 REM
Atlantikflug nach New York 10 mSv = 1 REM
Ein Mondflug wäre also etwa so schädlich wie 5-10 übliche Fernflüge ...