Zitat von "stanmarsh"
Ich habe im letzten Monat zum ersten Mal versucht, den Vollmond zu fotografieren. Dazu habe ich meine 700si mit dem Minolta AF 4,5-5,6/75-300 und Kodak-Farbwelt-400-Film verwendet. [...] Das Ergebnis ist unabhängig von der Belichtungszeit, ich habe mich zweimal auf die Belichtungsmessung der Kamera verlassen (leider habe ich mir die Werte nicht aufgeschrieben), sowie jeweils mit 1, 2, 5, 10 und 15 Sekunden belichtet -- das Bild sieht aber immer gleich aus.
Letztens wollte ich mir 'n Ei kochen ... ich hab's 'ne Viertelstunde lang gekocht, und es war immer noch hart ... /sad.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="sad.gif" />
Im Ernst jetzt -- natürlich sieht das Bild immer gleich aus. Wenn du's erst einmal überbelichtet hast, dann wird's durch noch mehr Überbelichtung nicht besser. Und du hast heftig überbelichtet ...
Außerdem sind 300 mm Brennweite für so ein Bild viel zu kurz.
Zitat von Dennis
... das sollte eher in Richtung 1/60 s bei f/5,6 gehen ...
Bei ISO 400/27° und klarem Himmel ergäbe das immer noch eine Überbelichtung um zwei bis drei Blendenstufen. Versuch's mal mit 1/125 s und f/8 bis f/11.
In der Mitgliedergalerie gibt's viele Mondbilder ... z. B. meines. Ich würde dort einmal die Suchfunktion mit dem Stichwort "Mond" bemühen und die Ergebnisse studieren. Bei vielen Bildern steht dabei, wie sie aufgenommen wurden. Meines z. B. entstand mit 1.600 mm Brennweite (800-mm-Spiegeltele mit Zweifach-Konverter) an der Dynax 7D, was ca. 2.400 mm an einer Kleinbildkamera entspricht. In der Breite wurde es nicht beschnitten, nur oben und unten ein wenig, um das annähernd quadratische Format zu erzielen (Aufnahme im Hochformat).
Im übrigen darf man den Mond nicht zu lange belichten, weil er ganz schön schnell über den Himmel flitzt. In etwa zwei Minuten legt er am Himmel eine Strecke zurück, die seinem eigenen Durchmesser entspricht. Hat man keine automatische Nachführeinrichtung, dann beträgt die maximal zulässige Belichtungszeit bei 300 mm etwa 1/4 s (bei vollem Kleinbildformat; kürzer, wenn hinterher eine Ausschnittvergrößerung gemacht wird) -- sonst gibt's Bewegungsunschärfe. Und je länger die Brennweite, desto kürzer die zulässige Belichtungszeit.
Pro 100 mm Brennweite wird der Mond knapp 1 mm groß auf dem Film erscheinen. Bei 300 mm also knapp 3 mm, was bei Kleinbildfilm rund einem Achtel der Bildhöhe entspricht -- das ist ziemlich mickerig. Mit 300 mm Brennweite an der Dynax 7D/5D erscheint der Mond selbstverständlich ebenfalls knapp 3 mm groß, denn 300 mm Brennweite sind und bleiben auch an der 7D/5D nur 300 mm Brennweite (und nicht etwa 450 mm, wie manche sich einbilden). Doch wegen des kleineren Bildformates der DSLRs entspricht dies nun knapp einem Fünftel der Bildhöhe -- also nicht mehr ganz so mickerig.
Zitat von Reinhard "poessi"
Hast Du einen Filter auf dem Objektiv? Dann könnte es evtl. sein, daß das "verwackelte" Aussehen eine Reflexion des Mondes zwischen dem Filter und der Frontlinse ist.
Dazu braucht's kein Filter, das schafft das Objektiv schon ganz alleine. Helle Lichtquellen vor dunklem Hintergrund bilden stets einen Reflex, der symmetrisch zur Bildmitte erscheint -- mit jedem Objektiv. Daß hier der Mond und sein Reflex so nahe beieinander sind, zeigt, daß der Mond bei der Aufnahme fast, aber nicht ganz exakt in der Bildmitte positioniert war. Und daß der Reflex so hell ist, daß man ihn fast schon für das Bild selber nehmen kann, liegt an der extremen Überbelichtung.
-- Olaf