RE: Anschluß von KB Objektiven an DSLR Kameras

#16 von Zirkon , 05.04.2005 13:48

Zitat von Ernst-Dieter aus Apelern
Zusätzliche Optische Elemente, sprich Linsen, beim Konverter schlucken Licht!


Nee, hier wird die Ausschnittsvergrößerung ja wieder auf volle 35 mm hochvergrößert, dadurch hat man einen echten Lichtstärkeverlust. Die Brennweitenverlängerung paßt ja auch faktormäßig zum Lichtstärkeverlust.



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RE: Anschluß von KB Objektiven an DSLR Kameras

#17 von 01af , 05.04.2005 13:49

"hendriks" schrieb:
ZITATDas heißt, wenn ich ein 100-mm-Objektiv habe (dessen Bildkreis groß genug sei), dann ist Blende 2,8 immer die gleiche Öffnung, egal ob ich GF, MF, KB oder irgendein anderes Format wähle?[/quote]
Genau so ist es.


"-MM-" schrieb:
ZITATWenn ich einen Telekonverter verwende, wird doch auch nur einfach ein Ausschnitt hergenommen ..[/quote]
Nein -- oder hättest du je bemerkt, daß bei Verwendung eines Telekonverters nur die Mitte deines Films belichtet wird und außenrum ein breiter Rand unbelichtet bleibt? Der Telekonverter nimmt zwar aus dem vom Objektiv erzeugten Bild einen Ausschnitt ... aber er vergrößert diesen wieder auf das ursprüngliche Format -- das ist der entscheidende Unterschied!

Deshalb verändert sich in diesem Falle die Brennweite. Na ja -- die Brennweite des Objektives vorne dran ändert sich natürlich nicht, aber die Brennweite der Objektiv-Konverter-Kombination als ganzem ist halt das doppelte (oder 1,4fache oder dreifache, je nachdem) der des Basisobjektives. Und weil dessen absoluter Durchmesser gleich bleibt und weil die Lichtstärke gleich der relativen Öffnung ist -- also absoluter Durchmesser geteilt durch Brennweite --, deshalb verringert sich entsprechend der längeren Brenweite die relative Öffnung, also die Lichtstärke.

Einfach einen Ausschnitt aus dem Bild zu nehmen und diesen dann später -- also beim Erzeugen eines Abzuges oder Projektionsbildes -- stärker nachzuvergrößern, ist optisch und geometrisch ganz etwas anderes.


"Ernst-Dieter aus Apelern" schrieb:
ZITATZusätzliche optische Elemente, sprich Linsen, beim Konverter schlucken Licht![/quote]
Ja, das kommt noch dazu ... doch dieser Transmissionsverlust durch die zusätzlichen Glas-Luft-Übergänge ist bei guten Telekonvertern vernachlässigbar gering. Und mit der geometrischen Lichtstärke hat das sowieso gar nichts zu tun.

-- Olaf



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RE: Anschluß von KB Objektiven an DSLR Kameras

#18 von -MM- , 05.04.2005 13:59

aha... der crop bei DSLRs ist sozusagen weniger mit einem telekonverter vergleichbar sondern eher mit zb einer größeren projektionsfläche (dia) oder ausbelichtung (negativ) bei der dann der rand entfernt wird...



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RE: Anschluß von KB Objektiven an DSLR Kameras

#19 von Zirkon , 05.04.2005 14:00

Zitat von -MM-
aha... der crop bei DSLRs ist sozusagen weniger mit einem telekonverter vergleichbar sondern eher mit zb einer größeren projektionsfläche (dia) oder ausbelichtung (negativ) bei der dann der rand entfernt wird...


Exakt.



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RE: Anschluß von KB Objektiven an DSLR Kameras

#20 von Michael H , 05.04.2005 14:17

Die Absorbtion ist nicht der Grund. Die ist praktisch vernachlässigbar. Der "Lichtverlust" kommt daher, daß die echte Brennweite vergrößert wird, aber die physikalische Größe der Blende gleich bleibt. Die relative Blende wird also um den Faktor der Brennweitenverlängerung kleiner.

Beispiel:

100mm Brennweite, Blende f/2.8 -> Blendendurchmesser = 100mm/2.8 = 35mm

mit 1.4x-Konverter:
140mm Brennweite, Blendendurchmesser 35mm -> Blende = 140mm/35mm = 4.



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RE: Anschluß von KB Objektiven an DSLR Kameras

#21 von hendriks , 05.04.2005 16:38

Schön, heute gibt's viel zu Lernen. Danke! /good.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="good.gif" />

Wenn ich dann das 2.8/300 nehmen würde, müsste die Öffnung bei Blende 2.8 nach Michaels Rechnung 300mm/2.8 ~= 107mm sein. Ist die Blendenöffnung in dem Objektiv wirklich so gross?

Und gleich noch was, krieg heute wohl nicht genug /blum.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="blum.gif" /> : Wie sieht das mit der Tiefenschärfe aus: Die hängt ja nicht nur von Blende und Brennweite ab, sondern auch vom Zerstreuungskreis. Was ist das genau und wovon hängt der ab?



 
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RE: Anschluß von KB Objektiven an DSLR Kameras

#22 von Michael H , 05.04.2005 16:58

Der Streuungskreis ist der Kreis, zu dem ein Punkt aufgeblasen wird, wenn er unscharf abgebildet wird. Das ist quasi ein Maß der Unschärfe. Wenn ein Punkt auf einen Kreis abgebildet wird, der kleiner ist als der maximale Streuungskreis, dann gilt der Punkt als scharf abgebildet, also innerhalb der Tiefenschärfe. Andernfalls gilt der Punkt als ungenügend scharf abgebildet und ist folglich außerhalb des Tiefenschärfebereichs.

Der maximale Streuungskreis ist beinahe willkürlich gewählt. Wenn man große Vergrößerungen macht oder besonders kritisch ist, dann wählt man ihn eher kleiner, ansonsten eher größer. Das ist quasi Geschmackssache und läßt sich nicht objektiv definieren.



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RE: Anschluß von KB Objektiven an DSLR Kameras

#23 von 01af , 05.04.2005 17:22

"hendriks" schrieb:
ZITATWenn ich dann das 2,8/300 nehmen würde, müsste die Öffnung bei Blende 2,8 nach Michaels Rechnung 300 mm / 2,8 ~ 107 mm sein. Ist die Blendenöffnung in dem Objektiv wirklich so groß?[/quote]
Die Rechnung ist richtig, aber der Blendendurchmesser im Inneren des Objektivtubus beträgt keine 107 mm, sondern weniger. Denn was hinsichtlich der relativen Öffnung zählt, ist weder der Durchmesser der Blendenöffnung noch der der Frontlinse, sondern der der Eintrittspupille. Das ist die lichte Öffnung, die man sieht, wenn man das Objektiv am ausgestreckten Arm gegen das Licht hält und zur Frontlinse hineinschaut. Das ist quasi das Bild der Blende, welches durch die vor ihr angeordneten Linsen vergrößert ist -- und das ist 107 mm groß. Denn ein Teleobjektiv hat vorn Sammellinsen (die wie eine Lupe wirken), und hinten zerstreuende Linsen. Deshalb ist das Bild der Blende, von hinten betrachtet -- also die Austrittspupille -- entsprechend kleiner.

Bei Weitwinkelobjektiven ist es grad andersherum. Da ist die Eintrittspupille -- der riesigen Frontlinsen zum Trotz -- winzig und die Austrittspupille umso größer.

Das Verhältnis von Austritts- zu Eintrittspupille heißt übrigens Pupillenmaßstab. Der ist bei (echten) Teleobjektiven kleiner als eins, bei (Retrofokus-)Weitwinkeln größer als eins. Bei Standardobjektiven ist er ungefähr gleich eins, bei symmetrischen Objektiven exakt gleich eins.


"hendriks" schrieb weiter:
ZITATWie sieht das mit der Tiefenschärfe aus?[/quote]
Zur Praxis der Schärfentiefe hatte ich bereits etwas gesagt. Blättere doch nochmal zurück in diesem Thread!

-- Olaf



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RE: Anschluß von KB Objektiven an DSLR Kameras

#24 von RainerT , 05.04.2005 17:26

ZITATDer maximale Streuungskreis ist beinahe willkürlich gewählt. Wenn man große Vergrößerungen macht oder besonders kritisch ist, dann wählt man ihn eher kleiner, ansonsten eher größer. Das ist quasi Geschmackssache und läßt sich nicht objektiv definieren.[/quote]

Korrekt

Allerdings gibt es einige Punkte die ziemlich gleichbleibende sind. So hat das menschliche Auge ein durchschnittliches maximales Auflösungsvermögen von 1/10 mm bei einem Betrachtungsabstand von 30cm. Dinge auf Bilder die größer sind werden als unscharf empfunden. Bei einem Abstand von 60 Zentimeter kann das Bild flächig doppelt so groß sein, ohne das die Wirkung verloren geht.



 
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RE: Anschluß von KB Objektiven an DSLR Kameras

#25 von hendriks , 05.04.2005 18:59

Zitat von 01af
"hendriks" schrieb weiter:
ZITATWie sieht das mit der Tiefenschärfe aus?


Zur Praxis der Schärfentiefe hatte ich bereits etwas gesagt. Blättere doch nochmal zurück in diesem Thread! [/quote]
/wub.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="wub.gif" /> Stimmt! Danke! /good.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="good.gif" />



 
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RE: Anschluß von KB Objektiven an DSLR Kameras

#26 von digitalCat ( gelöscht ) , 12.04.2005 03:01

Falsch! nicht die zusatzlichen Linsen schlucken das Licht (jedenfalls nur geringfügig), sondern das vorhandene Licht wird quasi "verdünnt, indem z.B bei einem 2-fach Converter jetzt ein flächenmässig 4x so grosses Format ausgeleuchtet wird. Deshalb die notwendige Zugabe von 2 Blendenstufen entsprechen 4-facher Belichtung in unserem Beispiel, um auf die gleiche Lichtmenge am Film oder Aufnahmechip zu kommen.
Gruss, Hans-Dieter

Edit: Sorry, ich war noch auf der ersten Seite, als ich die Behauptung von der Lichtschluckerei las.



digitalCat

RE: Anschluß von KB Objektiven an DSLR Kameras

#27 von marathon ( gelöscht ) , 23.04.2005 08:27

Wie verändert sich bei Macros denn an der Digitalen der Abbildungsmaßstabe. Was wird z.B. aus 1:1?



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RE: Anschluß von KB Objektiven an DSLR Kameras

#28 von Dennis , 23.04.2005 13:36

1:1 bleibt immer 1:1, da das ja das Größenverhältnis zwischen Gegenstand und Bild beschreibt. Bei digitalen muß man sich nur daran gewöhnen, daß das, was bei KB bei 1:1 noch vollflächig erfasst wird, bei einer Digi viel größer als das Bildformat ist. Legt man die gleiche Äquivalenz, wie beim Formatfaktor zu Grunde -man geht also davon aus, daß das Digi-Bild auf das gleiche Format ausbelichtet wird, wie das KB-Bild-, dann muß man einfach mit dem Formatfaktor mulitplizieren. Bei einer Digi mit 2/3"-Chip geht man ja von einem Formatfaktor von ca. 4 aus, was die Brennweite angeht. Also erhält man bei gleichem Setup statt 1:1 bei KB eine äquivalentes Bild von 4:1. De facto kommt das aber nur daher, daß man einen Ausschnitt mit der Seitenlänge 1/4*KB 4-fach stärker vergrößert als KB.



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