TTL-Belichtungsmessung - wie und warum?
Teil III
Kontraste
Heikles Thema I: Der Motivkontrast:
Was nützt mir die beste Belichtungsmessung wenn ich mir über den Kontrast, also die Differenz zwischen hellster und dunkelster Stelle, meines Motivs keine Gedanken mache und dem Kontrast, den mein Film – oder auch mein Chip – noch verträgt?
Motivkontraste bestimmt man am besten mit der Zeitautomatik.
Den Unterschied zwischen hellster und dunkelster Stelle meines Motivs erhalte ich am schnellsten per Spotmessung!
Und wenn ich keine Spotmessung habe? Dann gehe ich nahe an das Motiv oder nehme ein Teleobjektiv und versuche die betreffenden Bildstellen möglichst Formatfüllend in den Sucher zu bekommen um hier eine ‚Vergleichsmessung’ durchführen zu können.
So – jetzt habe ich die Werte! Und nun?
Darauf komme ich gleich zu sprechen.
Heikles Thema II: Negativkontrast:
Welchen Kontrast verträgt mein Film, genauer mein Negativfilm bzw. mein Diafilm, und welchen Kontrast verträgt mein digitaler Chip?
Negativfilme vertragen einen Kontrast von etwa 5 Belichtungsstufen, wenn man es mit seinen Arbeiten nicht so genau nimmt und keine großen Vergrößerungen oder Veröffentlichungen plant.
Ansonsten ist ein Belichtungsumfang von etwa 4 LW als ideal anzusehen.
Diafilm verträgt in der Projektion etwas mehr, und zwar 6 Belichtungsstufen, lasse ich mir allerdings Papierabzüge machen, darf ich mich nicht wundern, wenn der Kontrast der mich im Dia so gefesselt hat nicht auf dem Papier wiederzufinden ist, dann schmilzt der Kontrast nämlich wieder auf 4 – 5 LW.
Der digitale Chip ist wohl noch etwas schlechter als der Negativfilm, das heißt bis 4 LW ist optimal.
So – nun wird es auch einsichtig, warum ich mir über meinen Motivkontrast Gedanken machen muss.
Im idealen Fall ist mein Motivkontrast gleich dem Negativkontrast, d.h. alle Tonwerte meines Motivs können auf meinem Speichermedium (Film/Chip) korrekt und ohne Einbussen wiedergegeben werden – vorausgesetzt meine Belichtungsmessung ist korrekt!
Im nächsten Fall ist mein Motivkontrast größer als mein Negativkontrast (Beispiel Sonnenaufgang hinter einer Burg), d.h. zwischen hellster und dunkelster Stelle liegen mehr als 6 Lichtwerte! Hier ist meine Vorstellung vom fertigen Bild gefragt, da ich entscheiden muss, ob ich auf die Bildhellen Details Wert lege oder auf die Bilddunklen Details Wert lege! Beides zusammen kann ich auf einem Bild nicht unterbringen!
In diesem Fall erfolgt die Belichtungsmessung folgendermaßen: Bei Wichtigkeit der Bildhellen Details Belichtungsmessung auf die hellen Stellen, Korrektur um 2 – 2,5 nach oben und auslösen.
Bei Wichtigkeit der Bilddunklen Stellen Belichtungsmessung auf die dunklen Stellen, Korrektur um 2 –2,5 nach unten und auslösen.
Ich hoffe mit diesem kleinen Beitrag bei einigen etwas Licht J ins hochinteressante Thema der Belichtungsmessung gebracht zu haben und empfehle interessierten das Buch von Adrian Bircher - Belichtungsmessung
Der Begriff LW kommt übrigens aus der Belichtungsmessung mit dem Handbelichtungsmesser! Auf diesem findet man noch angaben mit Lichtwerten, einfach weil es einfacher ist Belichtungsunterschiede in Lichtwerten anzugeben als in Blenden/Zeitkombinationen.
Quelle: Adrian Bircher: Belichtungsmessung, Verlag Photografie, ISBN 3-933131-59-6 zu haben bei Amazon oder buch_de
Etwas Wichtiges zum Schluss: Wir haben uns mit dem (n) Artikel (n) sehr viel Mühe gegeben, deshalb können sich trotzdem Fehler /sad.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="sad.gif" /> einschleichen, die, wenn welche gefunden werden gerne an uns übermittelt werden können, so dass wir sie entsprechende korrigieren können.
Wenn welche gefunden werden, entschuldigen wir uns schon mal vorab dafür!
Und nochwas zum Schluss: Wir werden nach und nach versuchen die Beiträge zur Belichtungsermittlung mit entsprechenden Bildern zu "würzen".