ZITAt (Tetrapak @ 12.05.2006 - 16:08) Hallo, letztens habe ich einige Bilder vom Klarinettisten Giora Feidman gemacht, vielleicht kennen den einige von euch, er ist recht bekannt.
Ich musste wegen der Lichtverhältnisse einen Tmax 3200 verwenden, habe ihn aber nur auf 2000 ASA belichtet, weil der Belichtungsmesser an der x700 nicht weiter geht. Den habe ich dann in Ultrafin plus 1+6 7 Minuten entwickelt, mit einer ungefähr interpolierten Zeit, denn einen Wert für 2000 ASA konnte ich in keiner Tabelle finden. Die Bilder sind nun extrem flau georden, der größte Teil der Negative ist konturlos weiß und man sieht nur leichte Spuren von Schwärzung an den dunkelsten Stellen. Diese Negative sind für mich sehr wichtig, da ich Giora Feidman vielleicht nicht so oft wieder fotografieren können werde und sie nach dem was ich sehen konnte, auch gar nicht schlecht ausgesehen hätten. Hat einer von euch eine Idee, woran das liegen könnte? Kommt vielleicht der Belichtungsmesser der x700 nicht gut mit schlechten Lichtverhältnissen zurecht und verursacht dann Fehlbelichtung? Oder habe ich den Wert für die Entwicklungszeit derart falsch geschätzt? Ist dieser Film sehr empfindlich bei falschen Belichtungs- oder Entwicklungszeiten?
Und kennt irgendjemand einen Trick mit dem ich die Bilder retten könnte? Vielleicht eine Verstärkerlösung?[/quote]
Hi,
erstmal : Klar kenne ich den Feidman, ist ja einer der besten Klenzmer-Klarinettisten der Welt!
Der TMax 3200 ist einer meiner meist benutzten Filme, ich hab den ausgesprochen oft in der X-300, manchmal auch in der X-700. In der 300er dewegen, weil ich oft Photos auf Tango-Argendino-Tanzveranstaltungen mache und die X-300 mit dem 1:1,7 rekativ häufig für wenig Geld zu fischen ist (hab da eine neuwertige mit Zoom mal für 24 Euros bekommen...), also der Verlust bei Abhandenkonnen nicht wirklich existenzbedrohend ist und ich dann auch ganz entspannt selbst tanzen kann.
Zurück zum thema: der 3200 hat es gern, wenn man ihn fast 1 Blende überbelichtet. Ich entwickle ihn entweder in Rodinal 1 + 25 (1+50 wird nix), wodurch er dann zwar grobkörnig aber sehr scharf wird und wunderschöne Tonwerte hat. Oder in Emofin 12 Min. je Entwicklerbad und dafür wie 6400 ASA belichtet.
Automatikprogramme schalte ich dabei immer aus, vermutlich hattest Du das selbe Problem beim Konzert wie es auch beim Tanzen häufig vorkommt: alles ist relativ dunkel, aber irgendwo scheint ein kleiner Spot ins Bild und schon meint die Kamera, alles wäre hell...an der X-700 hast Du da so eine Taste zum Meßwertspeichern, da solltest Du nächstes Mal einen Bereich mit ohne Spot suchen und dann entsprechend Belichten, bzw. ohne die Taste einfach nur die entsprechende Belichtung messen und dann mit der Hand einstellen.
Zum Retten Deiner Negative:
Ich hab hier ein Buch von Werner Wunderlich: Finessen im Fotolabor, copyright VEB Fotokinoverlag Leipzig 1989, da wird 3 Seiten lang beschrieben, wie man das evtl. noch verbessern kann. Jedenfalls ist das sehr heikel, Du solltest auf jeden Fall erstmal noch einen Film bewußt so belichten und entwickeln wie die Filme vom Feidman und das erstmal damit probieren, nicht daß Du hinterher garnix mehr hast.
Die chemischen Möglichkeiten bestehen darin, das Bildsilber in einem Bleichbad in Silberchlorid bzw. Silberbromid umzuwandeln und dann wieder durch eine zweite Entwicklerlösung in Silber zu reduzieren, wobei Du auch mit deutlich stärkerer Kornbildung rechnen mußt.
Der Autor schlägt auch vor, statt der Chemievariante zart belichtete Repros der Negative auf Diafilm zu erstellen. Probier doch erstmal das aus.
Wenn Du mir Deine Emailadr. gibst, kann ich die 3 Seiten aus dem Buch gerne mal einscaennen und mailen.
Mit lieben Grüßen, Klaus