QUOTE (01af @ 2008-05-28, 16:13) ... selbst wenn's für den Anfang nur zu einer lausigen EOS 450D mit Kit-Linse langt.[/quote]
*räusper* ... lausig also?
Die 450D hat die beste Bildqualität aller APS-C-Kameras und ist zugleich eine der wenigen Einsteiger-DSLRs, deren Ausstattung auch professionellen Ansprüchen vollständig genügt. Was bitteschön ist daran lausig? Gegenüber der EOS 450D sind die Sony Alpha 200 bis 350 sowie bei Nikon alles unterhalb der D80 - um es mal ein bisschen überspitzt zu sagen - Spielzeugkameras.
Benutzer höherwertiger DSLRs von Canon fahren mit der 450D ausgezeichnet als Zweitgehäuse für unterwegs und müssen dabei praktisch keine Einschränkungen bei Funktionalität und Bildqualität im unteren ISO-Bereich in Kauf nehmen. Wie auch die Sony Alpha 700 und die Nikon D300 stellt die EOS 450D natürlich hohe Anforderungen an die Objektive. Dem wird das Kit-Objektiv der Canon sicher ebenso wenig gerecht wie das Sony 18-70 oder 16-105.
Weil sich Spielzeuge aber prima verkaufen und die meisten Käufer von Kameras in der Kindergarten-Klasse Angst vor zu vielen Funktionen haben, wird Canon demnächst sicherlich eine abgespeckte Einsteiger-DSLR anbieten, deutlich unterhalb der 450D.
QUOTE (01af @ 2008-05-28, 16:13) Nur die A700 ist als Werkzeug für Fotografen halbwegs ernstzunehmen ... aber selbst bei deren Anblick kommen mir persönlich die Tränen, wenn ich sie mit einer Nikon D300 vergleiche. Tatsächlich besteht der einzige Grund, warum ich noch nicht auf Nikon umgestiegen bin, darin, daß es bei Nikon keine gehäuseintegrierte Bildstabilisatoren gibt.[/quote]
Im Gegensatz zu so manchen Nikon-Fans habe ich kein Faible für Glühbirnchen als "AF-Illuminatoren" und für AF-Systeme, deren Konfiguration an Masochismus grenzt und die so viele Einstellparameter haben, dass ich schneller von Hand fokussieren kann, als diese Einstellungen andauernd anzupassen. Aber wer schon immer Armbanduhren mit programmierbarem Taschenrechner und Terminkalender, aber nur 4 Knöpfen mochte, der findet hier sicher sein fotografisches Glück.
QUOTE (01af @ 2008-05-28, 16:13) doch die Sony-Kameras sind bislang genauso Scheiße, wie es die Minolta-Kameras immer gewesen sind.[/quote]
Wenn sie es schon immer gewesen sind, hast du das aber reichlich spät bemerkt... sonst hättest du sicher schon früher gewechselt, als es noch keine
QUOTE (01af @ 2008-05-28, 16:13) gehäuseintegrierte Bildstabilisatoren[/quote]gab und der Sensor noch "Sensia" hieß, oder?
QUOTE (01af @ 2008-05-28, 16:13) Und vorletzte Woche hatte ich Gelegenheit, für wenige Minuten eine Nikon D3 mit eingelegtem Akku und Nikkor 14-24 mm in die Hand zu nehmen. In 25 Jahren hatte noch niemals zuvor eine Kamera einen so starken Haben-will-Reflex ausgelöst wie diese, die geht mir nicht mehr aus dem Kopf.[/quote]
Aha? Mir geht es da ein bisschen anders.
Im Gegensatz zur Nikon D3 schleppe ich mich an der Canon EOS 5D nicht tot und ich verliere durch deren Anschaffung auch nicht ein halbes Vermögen innerhalb eines Jahres. Bei der Bildqualität - im unteren ISO-Bereich, den ich sowieso bevorzuge - erreiche ich absolut gleichwertige Ergebnisse damit, und das ist es, was für mich in erster Linie zählt. Niemand kann mir erzählen, dass mehr als 10% derjenigen, die sich wochenlang bei dpreview.com über die Rauscharmut ihrer Kameras jenseits von ISO 1600 auslassen, auch nur 10% der Fotos bei so hohen ISO-Einstellungen aufnehmen. 10% x 10% = 1%. Wenn's hoch kommt. Sehr relevant. Der Haben-will-Reflex ist bei einem guten Teil derer, die ihn bei der D3 empfinden, nur durch Snobismus bzw. einem gewissen Heavy-Metal-Fetischismus zu erklären.
QUOTE (01af @ 2008-05-28, 16:13) Egal, was es mich kostet -- sobald Nikon den gehäuseintegrierten Stabilisator einführt (und Sony bis dahin nicht endlich zu Potte gekommen ist), wird Sony einen Kunden weniger und Nikon einen mehr haben.[/quote]
Hast du schon mal darüber nachgedacht, dass ein objektivbasierter Stabilisator den Vorteil besitzt, dass das Sucherbild stabilisiert wird? Vielleicht legen manche Fotografen deshalb gar keinen Wert auf einen gehäusebasierten Stabilisator. Mit einem 400 mm-Tele aus der Hand, das kann ich dir versichern, macht ein Stabilisator im Objektiv bedeutend mehr Spaß als einer im Gehäuse ... weil man in diesem Bereich bei manchen Motiven sonst ernste Schwierigkeiten bei der Wahl des Bildausschnittes bekommt.
Vielleicht wird es irgendwann beides in einem System geben. Die Antwort kann aber ebenso gut darauf hinauslaufen, dass stabilisierte Objektive in Zukunft auch in kurzen Brennweitenbereichen mit hohen Lichtstärken angeboten werden - das ist nämlich die einzige Lücke bisher. Wegen "Altglas" wird sicher kein Hersteller einen Stabilisator in ein Gehäuse der absoluten Profi-Preisklasse einbauen. Wer sich eine Nikon D3 kauft oder eine Canon der 1D-Serie, kann sich auch den Wechsel von einem nicht stabilisierten zu einem stabilisierten Objektiv leisten, denn er wird in der Regel sein Geld mit seinen Fotos verdienen, oder mehr als genug davon haben. Außerdem - wenn Nikon eine Version der D3 mit 24 MP herausbringt, wird das große Jammern losgehen, weil sowieso die meisten der heutigen Nikon-Objektive dann Altglas sind: Wegen der dann erforderlichen optischen Auflösung werden viele Objektive dann ohnehin neu gekauft. So kalkuliert auch Sony - und rechnet daher fleißig an neuen Zeiss-Linsen zu eminenten Preisen. So hohe Sensorauflösungen auf den Markt zu bringen zahlt sich nicht zuletzt dadurch aus, dass dann neue, noch teurere Objektive an den Mann gebracht werden können. Ich bin hoch zufrieden mit meinen Canon-Objektiven an der 5D. Aber an einer 1Ds Mk III würde ich vermutlich auch schon wieder nach edlerem schielen, wenn ich meine Aufnahmen bei 100% Vergrößerung in Aperture begutachten würde. Zum Glück reichen mir 12,5 MP voraussichtlich auf absehbare Zeit aus und ich brauche diese Materialschlacht nicht mitzumachen. Abgesehen davon sind die Canon L-Objektive auch mit Stabilisator preislich vernünftiger als entsprechende Nikkore oder Sony G bzw. Zeiss-Produkte, selbst wenn diese gar keinen Stabilisator haben. Dieser Gedanke spielte eine entscheidende Rolle bei meiner Systemwahl. Wenn Geld natürlich keine Rolle spielt, kann man sich jederzeit mit den neuesten Gläsern von Zeiss oder Nikon eindecken... aber dann dürfte ein fehlender Stabilisator im Gehäuse auch kein Grund sein, auf die Anschaffung einer Nikon D3 zu verzichten. Man wird sie dann ohnehin nur bis zum nächsten "Haben-will-Reflex" regelmäßig nutzen.
Grüßle
Johannes