ZITAt (Dennis @ 2006-10-19, 12:21) ZITAt (Eugene @ 2006-10-17, 23:30) Ich hatte es zumindest soweit geglaubt verstanden zu haben, dass eigentlich bei Wechsel von einem Farbraum zum anderen kein signifikanter Unterschied des Bildeindrucks entstehen sollte.[/quote]Das stimmt, wenn du ein Bild vom einen in einen anderen Farbraum konvertierst, dann bleibt die Farbwahrnehmung im Großen und Ganzen gleich. Es gibt grundsätzlich zwei Methoden zur Konvertierung: Die farbmetrische, die alle Farben versucht 1:1 abzubilden, und die Farben, die außerhalb des Ziels liegen, abschneidet und die perzeptive, die den kompletten größeren Farbraum so lange schrumpft, bis er komplett in den kleineren reinpasst. Wargalla bemüht da einen sehr anschaulichen Vergleich mit einem Pulli: Wenn er zu groß ist, kannst Du am Ärmel und Saum ein Stück abschneiden (wenn da aber gerade ein hübsches Muster war: Pech gehabt) oder ihn zu heiß waschen (denn kann's sein, dass er am Bauch ein bißchen spannt). Jenachdem, von welchem Farbraum Du in welchen konvertierst, kann sich also schon der Bildeindruck verändern, besonders, wenn Du in sehr gesättigten Bereichen feine Zeichnungen hast. Vorsicht ist vor allem bei RGB-Farbräumen geboten, denn dort gibt es kein perzeptives Konvertieren - es geht nur (relativ) farbmetrisch. Das sollte man beachten, wenn man Bilder lustig hin- und herkonvertieren will.
ZITATNochmal zurück zum Farb-/Bildeindruck, den ich mit den verschiedenen Monitorprofilen hatte. SRGB und Color Match erzeugen knackige Farben und insgesamt "fertige (das kann man so lassen)" Bildeindrücke. Adobe RGB stellt in kritischen Bereichen differnzierte feine Farbabstufungen besser dar, beispielsweise bei Blütenaufnahmen von mir vorgezogen. Profoto RGB konnte ich nutzen, um Nachtaufnahmen im Stadtbereich ein "bestimmte Stimmung" zu geben.[/quote]Das sind keine Monitorprofile, das sind Arbeitsfarbräume. ProPhotoRGB ist größer als sRGB, das ist ja schon klar. Ein Wert von (255/0/0) in ProPhotoRGB ist also absolut gesehen "roter" als der gleiche Wert in sRGB. Absolut werden solche Farben in gerätunabhängigen Farbräumen angegeben, zB Lab. Wenn du also nun in sRGB das Tripel (255/0/0) nimmst, dan entspricht das der absoluten Farbe Lab (54/81/70). Wenn Du diese Farbe nach ProPhotoRGB konvertierst, wird einfach zu diesem Lab-Wert das Gegenstück in ProPhotoRGB gesucht, das wär dann etwa RGB (179/70/26) - das heißt, die eigentliche Farbe (definiert in Lab) ändert sich nicht. Da ProPhotoRGB viel größer als sRGB ist, ist der bei sRGB voll gesättigte Rot-Ton in ProPhotoRGB noch lange nicht voll gesättigt. Wenn Du aber der sRGB-Farbe (255/0/0) das ProPhotoRGB-Profil nur zuweist, dann werden einfach die RGB-Werte übernommen, aus sRGB (255/0/0) wird also ProPhotoRGB (255/0/0). Jetzt ändert sich allerdings die Farbe drastisch, denn ProPhotoRGB (255/0/0) hat einen Lab-Wert von (61/128/105). Und das sind genau die Farbveränderungen, die Du oben beschrieben hast, Du hast da einfach zu Bildern irgendwelche Farbräume zugewiesen, und somit die Darstellung der Farben verändert.
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Diese Erläuterung ist wirklich gut! Danke.
Was ich gemacht habe, ist also eine Farbraumzuweisung und keine Konvertierung. Dies erklärt die signifikanten Unterschiede in der farblichen Bildwirkung.
Ich habe zwei screenshots des Sony Konverters angefertigt, die zeigen, dass der Sony Konverter dabei tatsächlich die Begrifflichkeit "Monitorprofil" verwendet.
Als Arbeitsfarbräume sind nur sRGB und Adobe RGB verfügbar.
Der Image Data Converter zeigt unter der Begrifflichkeit Monitorprofil Profile an, die er wohl in dem dafür vorgesehenen windows Ordner sucht.
Irritierend finde ich, dass man in dem Fenster nochmal den Haken "Nur Monitorprofile anzeigen" setzen kann und dann so grosse Farbräume wie Profoto angezeigt werden. Die Intention verstehe ich nicht.
Setze ich den Haken nicht, werden nochmal mehr Profile angezeigt.