Nach dem ersten "Großeinsatz" (2. Wo. Urlaub) meiner Dynax 7D, hier ein kurzer Erfahrungsbericht, nicht nur auf die Kamera bezogen, sondern auch auf das Drumherum.
Da ich es von früheren Auto-Sommerreisen her gewohnt war, das vollständige Equipment mitzunehmen, galt dieses Mal umzudenken und abzuspecken. Die Ausrüstung sollte zusammen mit anderem Krimskrams ins Flug-Handgepäck, da bleibt bei der 6-kg-Grenze und den Abmaßen nicht viel Spielraum! Also konnte nur das Wesentliche mit: Meine Lowepro Off Trail mit der Kamera und dem 24-105, im linken Köcher das Telezoom und rechts Reinigungsutensilien, Reserveakkus und weitere CF-Karten. Dann zusätzlich der 3600er Blitz, das Ladegerät, eine mobile Festplatte, Kartenlesegerät und Polfilter (Gut das der dabei war, den hatte ich mir in den letzten Sommerferien in Norwegen schon fast abgewöhnt! Das musste reichen!
Es reichte auch, nur manchmal fehlte etwas Weitwinkel. Für Touren, wo man meist zu Fuß unterwegs ist, hat sich die kleine Fototasche mit dem extrabreiten Hüftgurt schon oft bewehrt. Die Kam ist immer griffbereit, die Hände sind frei. Wo die Dynax 7 noch bequem reinpasste, ist für die etwas voluminösere digitale Schwester der Platz ziemlich knirsch. Aber es geht!
Kamera raus, meine Grundeinstellungen reingedreht (A, RAW+, ISO200), und los ging es.
Von der Kamerabedienung her gab es als ehemaliger Dynax 7 Benutzer keine Überraschungen. (Sie steht noch zum Verkauf) An die Eigenheiten der Belichtungseinstellungen im Zusammenhang mit dem kleineren Dynamikumfang von Digicams war ich schon einigermaßen vertraut.
Wenn auch das Ablesen der auf "große Ziffern" geschalteten und etwas heller gestellten Statusanzeige gerade so möglich war, ein Beurteilen der Bildqualität ist bei knalliger Sonne auch im körpereigenen Schatten eher nicht möglich.
Da bei Digital noch mehr Einstellungen da sind, die man vergessen kann zurückzustellen, habe ich mir zur Angewohnheit gemacht, einen der drei Einstellungsspeicher generell zu nutzen. Durch Weg- und wieder Reindrehen der "1" ein Reset zu den persönlichen Defaultwerten zu bekommen, ist in meinen Augen sehr praktisch.
Einfach Klasse, wenn man in Museen, Höhlen oder dergleichen auf höhere ISO und AS schalten kann, um auch ohne daheim gelassenes 1,4/50 dort ohne Blitz foten kann.
Wieder gestolpert bin ich auf die m. E. ausbaufähige Akkurestkapazitätsanzeige. Mit dem Wissen darum kaufte ich mir noch einen 3. Akku. Dann tappt man nicht gleich in die Falle, wenn nach "erschöpft" ziemlich schnell "leer" kommt, und man mit leeren Händen (Akkus) dasteht!
Einziger Kritikpunkt dem ich hilflos gegenüberstand: Bei einem Gruppenfoto in voller Sonne wollte ich mit dem Blitz (3600) aufhellen. Dies ist mir irgendwie nicht gelungen. (Überbelichtung, selbst bei P) Ob ich irgendetwas falsch gemacht habe, oder das im Zusammenhang mit den wenigen Restproblemen steht, die es geben soll, wenn man Kamera + Blitz nicht zusammen nach Bremen schickt, weiß ich noch nicht. Das werde ich analysieren.
Um auch digital meine üblichen 10 bis 15 Filme durchspulen zu können, kaufte ich mir eine mobile Festplatte, mit der ich auch auf CF-Karte zurück schreiben kann. Denn das mulmige Gefühl, alle Bilder nur auf HD zu belassen, veranlasste mich eine Rückfallebene zu schaffen, falls die Festplatte schlapp macht. Ich zog von jeder vollen Karte (1x 512MB – 40 Bilder, 1x 1024MB – 80 Bilder) abends im Hotel ein Backup auf die Platte, und kopierte alle JPG’s von der Platte zurück auf eine zusätzliche 1-GB-CF-Karte. So hätte ich im Ernstfall zumindest auf diese Bilddateien zugreifen können. Positiver Nebeneffekt: Alle geschossenen Aufnahmen ließen sich während der gesamten Reisezeit betrachten, in dem ich diese Sicherheitskarte in die Kamera schob. Als es am Ende mit dem Platz darauf knapp wurde, habe ich die bisherige Ausbeute einfach etwas ausgedünnt, d.h. weniger wichtige (schöne) Bilder weg. Am Ende des Urlaubes blieben einen dann noch die anderen beiden CF-Karten automatisch als Sicherheitskopie.
Ich weiß nicht, ob ich diesbezüglich vielleicht zu empfindlich bin, aber was man an windigen Sandstränden für Leichtsinn entdeckt ist haarsträubend. Es knirscht einen der Sand bereits zwischen den Zähnen, und relativ hochwertige Fototechnik wird ungeschützt zur Schau gestellt! Da verschwand meine Kam mit samt der "Off Trail" in den Rucksack, wenn möglich sogar noch zusätzlich in einer Plastiktüte.
Mit aufgenommenen 550 und 440 verbliebenen Bildern habe ich selbst für die Aufarbeitung für die erste 10x15 Ausbelichtung (ca. 200 Stck.) doch erst mal das eine oder andere Weilchen vorm PC gehockt. Vielleicht fehlt mir auch nur eine routinierte strukturierte Vorgehensweise bei so vielen Bildern ( Einlesen in den PC, Einordnen in die Dateiverwaltung, ggf. Ausschnittkorrektur, ggf. Tonwertkorektur, ggf. Retusche, Verkleinern, Nachschärfen, Upload zum Labor). Das ist schon ein wenig mehr Zeitaufwand, verglichen mit dem Absenden der Filme bei analoger Arbeitsweise.
Dann kommt irgendwann noch das Sichten noch möglichen Kandidaten für Posterausdrucke o. ä. und die damit verbundene Feinarbeit am Bild, entsprechend der früheren Dunkelkammerarbeit.
Ich persönlich möchte die erweiterten Möglichkeiten der Digitalfotografie auf keinen Fall missen, auch wenn das "Filmewegschicken" nach einem Sommerurlaub etwas länger dauert.