Ich will einmal versuchen, die Ausstattungsmerkmale der neuen Dynax 5D im Detail mit denen der bisherigen Dynax 7D zu vergleichen, soweit das anhand der heutigen Produktvorstellung möglich ist.
Zunächst die wichtigsten Gemeinsamkeiten. Beide haben denselben Sensor (15,7 × 23,5 mm mit 6,1 Megapixel, ISO-Äquivalent ISO 100/21° bis ISO 3200/36° plus Zone Matching für High-Key- und Low-Key-Aufnahnmen), und beide haben denselben Objektivanschluß (Minolta-A-Bajonett). Beide können Bilder wahlweise im Raw-Format und/oder als JPEG speichern. Beide verfügen über Anti-Shake, den Minolta-exklusiven gehäuseintegrierten Bildstabilisator, und über einen integrierten ausklappbaren Blitz mit LZ 12. Beide haben kein extra Status-Display, sondern nur den (dafür umso größeren) Bildschirm. Beide benutzen Compact-Flash-Speicherkarten (Typ CF-I und CF-II) und auch denselben Lithium-Ionen-Akkueinschub (NP-400). Beide haben eine eingebaute Dioptrieneinstellung für das Sucherokular. Und beide haben eine Abblendtaste und eine Spiegelvorauslösung -- zwei Features, die wohl in der Mittel- und Oberklasse, aber nicht unbedingt in der Einsteiger-Klasse selbstverständlich sind. Auch die maximale Bildfrequenz ist mit rund 3 B/s etwa gleich.
Nun die Unterschiede, bei denen die neue 5D kürzer treten muß als die große Schwester 7D. Zunächst einmal hat die 5D die etwas kleinere Suchervergrößerung (0,83× mit 50-mm-Objektiv statt 0,90×. Angeblich hat sie außerdem nur ein Spiegelprisma statt eines echten Dachkant-Pentaprismas, was ein geringfügig dunkleres Sucherbild bescheren dürfte -- dafür ist es leichter und billiger als das aufwendige Glasprisma der 7D. Und angeblich ist die Einstellscheibe im Gegensatz zu der der 7D nicht auswechselbar -- nicht einmal durch den Service. Die Belichtungskorrektur ist um ±2 Lichtwerte in Drittelstufen möglich, die Umschaltung auf ±3 LW in halben Stufen entfällt; auch die Blenden- und Zeiteneinstellung erfolgt stets in Drittelstufen, nicht in halben Stufen. Die 5D hat weniger mechanische Bedienelemente als die 7D, so daß man einige Male öfter durch's Menu tickern muß. Die drei frei programmierbaren Funktions-Speicherplätze der 7D entfallen bei der 5D, dafür hat sie fünf vordefinierte Motiv-Programme (zusätzlich zu den vier Standard-Modi P, S, A und M). Der Vertikalhandgriff VC-7D paßt nicht an die 5D, und einen anderen Vertikalhandgriff gibt es offenbar (vorerst) nicht -- hmm, vielleicht später einmal?
Zum Schluß noch die Unterschiede, bei denen die 5D gegenüber dem größeren, aber auch älteren Schwestermodell im Vorteil ist -- ja, das gibt's tatsächlich! Die fünf Motiv-Programme hatte ich erwähnt, macher Einsteiger mag so etwas bei der 7D tatsächlich vermissen. Am schönsten aber ist sicher der erweiterte Weißabgleich, der um großen und ganzen dieselben Funktionen bietet wie der der 7D, aber zusätzlich um eine Grün-Magenta-Farbkorrektureinstellung erweitert worden ist -- sehr nützlich z. B. im Fotostudio und eigentlich ein eher professionelles Feature, das bei der 7D fehlt (es läßt sich allerdings in der nachträglichen Raw-Bearbeitung nachholen -- sofern man mit Raw arbeitet). Weiter wurde der Stromverbrauch um ca. 25 % gesenkt, so daß eine Akkuladung für mehr Aufnahmen reicht (500 statt 400 nach Herstellerangabe). Und last not least ist die 5D kleiner und leichter als die 7D, bei insgesamt nur geringfügig reduzierter Ausstattung. Sie ist sicher nicht nur für Einsteiger eine Alternative zur 7D.
Habe ich irgend etwas vergessen?
-- Olaf