War gestern bei uns in der Region auf dem Glaubenberg (Zentralschweiz) bei -20° Celsius. Dabei habe ich was festgestellt, was mich doch ein wenig verwundert hat.
Folgende Situation... Sony Alpha 900 auf Stativ, Langzeitbelichtungen bis zum Teil 30 Sekunden. Total habe ich ca. 30 Aufnahmen gemacht. Danach war der Akku von fast voll (ca. 92%) komplett leer. Wobei ich nicht alle Aufnahmen mit dem einen Akku gemacht habe. Da ich im Verticalgrip noch den 2.Akku drinn hatte. Aber auch sonst dünkt es mich, dass die Lebensdauer auch bei -20° ein bisschen kurz war. Insgesammt waren wir ca. 2h draussen und haben uns die Gliedmassen Steifgefrohren.
Zu meinen Fragen: 1.Ist das normal auch bei -20°, dass der Akku nur so wenige Aufnahmen zulässt und das auch nur in relativ kurzer Zeit? 2.Hat jemand anders schon die gleichen Erfahrungen gemacht? 3.Was kann man tun, um dem Problem vorzugreiffen, wenn ich wieder mal in solchen Extremtemperaturen fotografieren will (Stichwort Arktis)? 4.genügt es eventuell, um nicht immer die Kamera von Stativ runterzuschrauben, das Akkufach rauszunehmen und unter die wärmende Jacke zu nehmen, falls ich mal nicht gerade am fotografieren bin? 5.Alternativ Vorschläge?
Ich glaube das ist normal. Aus diesem Grunde gibt es leider nur für andere Cams Akkupacks die über Kabel angeschlossen werden und man in der "Arktis" an einem Platz am Körper trägt, der angenehme Temperaturen hat.
ZITAt (Zoowilli @ 2012-02-08, 20:34) Ich glaube das ist normal. Aus diesem Grunde gibt es leider nur für andere Cams Akkupacks die über Kabel angeschlossen werden und man in der "Arktis" an einem Platz am Körper trägt, der angenehme Temperaturen hat.[/quote]
Hmmmm... Nur mein Kumpel, der mich gestern begleitet hat, verwendet die Nikon D2x. Der kennt solche Probleme überhaupt nicht. Seine 2.Kamera, die D200 hat ein ähnliches verhalten. Hat er mir gesagt!
Ich frage mich einfach, an was liegt es, dass einige Akkus der Kälte trotzen können, und wieder andere sich sehr schnell entladen. Liegt das an der verbesserten Isolation der Akkus? Einfach mal so in den Raum gestellt.
Ich war letzhin auch bei unter -10° draussen fotografieren, ebenfalls Langzeitbelichtungen auf Stativ. Ich war sogar überrascht, dass der Akku sehr gut hält, waren nicht ganz 30 Aufnahmen und auch keine 2h aber der Akku hatte von 100% immer noch 95%!
Meinen Reserve Akku blieb also in der Tasche.
Evtl. nimmt die Leistung bei wirklich längerer Benutzung in der Kälte irgendwann schneller ab. Ich probiers sonst mal noch aus, wollte eh noch mehr Langzeitbelichtungen machen.
Meine Akkus haben letztes Wochenende an der Deutschen Hundeschlitten-Meisterschaft in Bernau/Schwarzwald ebenfalls schlappgemacht. Auf dem Display kam die Meldung "Akkus erschöpft". Nach über 3 Stunden bei minus 15 Grad finde ich das normal. Die Akkus 5 Minuten in die Hosentasche, und schon gings weiter. Der Ladezustand der Akkus war noch 100% und 66%.
In einem Artikel über Polarlichtfotografie schrieb der Autor, dass die Akkus bei den Temperaturen im Nordwinter teilweise nur 10% der üblichen Kapazität haben. Es lohnt sich also, die Akkus warm am Körper zu tragen, oder ein Wärmepack zu den Akkus zu legen. Bis der Akku in der Kamera ganz durchgekühlt ist, dauert es eine Weile. Ich habe vor einigen Tagen nachts Aufnahmen gemacht, bei denen die Kamera durchgehend auf dem Stativ stand (sie kam samt Akku aus dem geheizten Haus. Draußen war es wahrscheinlich zwischen -10 und -15°C. Die Kapazität reichte für einige hundert Bilder (mit dem Stromfresser A77). Hätte die Kamera vorher schon Stunden in einem kalten Auto gelegen, hätte das wahrscheinlich anders ausgesehen.
ZITAt (beat800si @ 2012-02-09, 9:44) Meine Akkus haben letztes Wochenende an der Deutschen Hundeschlitten-Meisterschaft in Bernau/Schwarzwald ebenfalls schlappgemacht.[/quote] [OT] Hoppla, da war ich auch. Aber angesichts der sackrischen Kälte dann doch nur sehr, sehr kurz. [/OT]
"Das mit dem Leben habe ich nicht so drauf. Ich sehe lieber anderen dabei zu." (Frank Goosen, So viel Zeit)
das Verhalten ist ja allen neueren Akku-Technologien eigen (LiXX, NiMH). Die Kameras werden im Betrieb ja nicht so warm, daß sie die Akkutemperatur nennenswert oder ausreichend anheben. Abhilfe schafft natürlich, die Akkus am Körper zu tragen, damit sie nicht auskühlen, dann hat man aber halt das Geschiss, sie jedesmal vor Aufnahmen erst in die Kamera zu stecken...
Diejenigen unter uns, die einen Lötkolben von einem Schweißbrenner unterscheiden können, können sich ja auch einen Akkusatz zusammenlöten, in einen Gürtel einnähen und mit dem am Akkusatz angebrachten Kabel an die Kamera anstecken. Man muß halt dann den Gürtel körpernah tragen, das hilft schon sehr gut, ist aber vielleicht auch nicht jedermanns Sache.
Ich mach das seit gut 3 Jahren und kann damit leben. Die Akkus, die genau so alt sind, haben bisher auch nicht schlapp gemacht... (das fehlte noch, die mit meinen Wurstfingern mühsam eingenähten Akkus wieder austauschen zu müssen). Dieser "Akkugürtel" wird sogar von den Jungen zum Joggen für die MP3-Player mitgenommen.