RE: Umstieg auf digitale Fotografie

#1 von soundhighend , 19.09.2011 14:43

Hallo zusammen,

ja, ich geb's zu, ich habe mich bislang kaum bis gar nicht um die Entwicklungen der digitalen Photographie gekümmert. Ich photographiere gerne analog und kann mit meinem eingelagerten (wozu gibt es sonst Gefrierschränke? ) Filmmaterial noch das eine und das andere Jahr überbrücken. Doch wann immer ich in den letzten Monaten und Jahren zum "Filmdealer" meines Vertrauens kam, gab es garantiert mindestens einen meiner bis dato favorisierten Filme nicht mehr. Die eine wie die andere Alternative habe dabei zwar kennen- und (teilweise auch) schätzen gelernt, jedoch muß ich für mich feststellen, daß das Angebot guter und hochwertiger Filme immer kleiner wird. So denke ich nunmehr etwas intensiver über einen gleitenden Übergang von meiner geliebten D9 zu einem Digitalpendant nach.

Was hier (und auch in anderen Quellen) über die A900 geschrieben wurde machte mich neugierig. Vor etwa zwei Jahren hatte ich mir die Kamera bei einem Händler etwas genauer angesehen und darin einen sinnvollen "Nachfolger" für die D9 gesehen. War mir damals aber zu teuer (der "Leidensdruck" auch noch nicht wirklich groß, so daß ich den Kauf auf einen späteren Zeitpunkt verschieben wollte. Was mir an der A900 gefiel, war neben der hohen Auflösung insbesondere der Vollformat-Sensor und die offenbar funktionale Nähe zur D9.
Vor einigen Wochen wollte ich mich dem Thema in konkretisierender Absicht nähern und war nach dem Besuch eines vor Ort ansässigen, großen Photohauses sehr verblüfft. Die A900 würde nicht mehr gebaut (die A850 ebenso) und einen Nachfolger gäbe es derzeit und auf Sicht nicht. Damit brach mein Digitalumstieg in sich zusammen.

Möglicherweise wurde es hier im Forum bereits gepostet (wie schon erwähnt las ich bislang selektiv vermehrt bei den analogen Themen), trotzdem wollte ich Eueren Ratschlag einholen - daher einige Fragen:

- Soll ich meine Gedanken an die Digitalisierung meiner photographischen Aktivitäten einstellen?
- Soll ich auf dem Gebrauchtmarkt mit "Biegen und Brechen" nach einer A900 fahnden?
- Gibt es möglicherweise doch irgendwann einen Vollformat-DSLR-Nachfolger der A900 (Zeithorizont)?
- Ist die A77 eine in Erwägung zu ziehende Alternative?
- Gäbe es anderweitige/gleichwertige Empfehlungen (ich möchte meine Minolta-Objektive weiterverwenden)?

Lieben Dank für Euere "Schützenhilfe" und
viele Grüße
Fredi


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RE: Umstieg auf digitale Fotografie

#2 von Itscha , 19.09.2011 15:01

ZITAt (soundhighend @ 2011-09-19, 13:43) - Soll ich meine Gedanken an die Digitalisierung meiner photographischen Aktivitäten einstellen?
- Soll ich auf dem Gebrauchtmarkt mit "Biegen und Brechen" nach einer A900 fahnden?
- Gibt es möglicherweise doch irgendwann einen Vollformat-DSLR-Nachfolger der A900 (Zeithorizont)?
- Ist die A77 eine in Erwägung zu ziehende Alternative?
- Gäbe es anderweitige/gleichwertige Empfehlungen (ich möchte meine Minolta-Objektive weiterverwenden)?

Lieben Dank für Euere "Schützenhilfe" und
viele Grüße
Fredi[/quote]
Als überzeugter Digitalist bin ich möglicherweise nicht unvoreingenommen. Trotzdem mein "Senf":

-Nein, Du solltest deine Überlegungen nicht einstellen. Du wirst an Digital nicht vorbeikommen. Irgendwann kriegen "sie" Dich doch.
- Für die A900 brauchst Du noch keinen Gebrauchtmarkt. Es gibt sie noch neu obwohl die Fertigung eingestellt wurde.
- Für nächstes Jahr sind "gerüchteweise" neue Vollformatmodelle von Sony angekündigt. (-> SonyAlphaRumors)
- Wenn Du dich mit einer APS-C-Kamera zufrieden gibst, und nicht auf einem Vollformatsensor bestehst? Wenn Dir egal ist, dass die A77 keinen optischen sondern einen elektronischen Sucher hat? Warum keine A77? Aber das kannst nur Du entscheiden.
- Im Vollformatsegment gibt es momentan nichts anderes als die A900 oder A850 wenn Du deine Minolta-Objektive weiternutzen willst. Jedenfalls ist mir nichts bekannt.

Mit einer APS-C-Kamera hast Du natürlich eine Umstellung in der Bildwirkung deiner Objektive. Es kommt daher wohl drauf an, wie deine fotografischen Vorlieben sind, ob das was für dich ist. Probier es doch einfach mal aus mit einer inzwischen relativ günstig zu bekommenden gebrauchten A700.


Gruß,

Itscha

"Sowas kommt von sowas." (Stan Laurel) www.moselpixx.de


 
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RE: Umstieg auf digitale Fotografie

#3 von soundhighend , 19.09.2011 15:19

Hallo Itcha,

danke für die schnelle Reation.

Meine erste Frage war in der Tat nicht ganz ernst gemeint, ich teile da Deine Überzeugung, daß ich an Digital nicht vorbeikommen werde.

Daß die A900 noch neu verkauft wird hatte ich "abgehakt", nach dem der Platzhirsch in München (Sauter) die Nichtverfügbarkeit unmißverständlich postulierte. Werde mich bei anderen Händlern zusätzlich umsehen.

Hinsichtlich "Nachfolger" baue ich gerne auf die SonyAlphaRumors - das würde mir den (wenig geschätzten) Zeitdruck nehmen. Wurden da schon irgendwelche möglichen Typ-Bezeichnungen kolportiert auf die ich achten sollte/könnte?

Es ist - wie Du dargestellt hast - die veränderte Bildwirkung meiner vorhandenen Objektive, die ich nicht möchte und die mich über eine APS-C-Kamera nicht weiter nachdenken läßt. Damit ist die A77 ebenfalls aus dem "Rennen".

Nochmals schönen Dank und
viele Grüße
Fredi


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RE: Umstieg auf digitale Fotografie

#4 von Reisefoto , 19.09.2011 15:21

Hallo Fredi,

die A900 gibt es offiziell weiterhin, lediglich die A850 ist ausgelaufen. Da es nun das preisgünstige Schwestermodell nicht mehr gibt, ist der Einstieg in das vollformat etwas teurer. Es scheint aber bei der A900 derzeit Versorgungsengpässe zu geben.
http://www.idealo.de/preisvergleich/Offers...-a900-sony.html
http://geizhals.at/deutschland/364832
Ob das nun das Ende der A900 oder nur ein temporäres Ereignis ist, kann ich nicht beurteilen. Wenn es unbedingt eine A900 sein soll, könnte es Zeit werden zuzugreifen.

Die neuen Vollformatmodelle von Sony sollen Ende des kommenden Jahres vorgestellt werden oder auf den Markt kommen. Ob diese einen optischen oder einen elektronischen Sucher haben werden, ist noch unklar, vieles spricht aber für eine elektonische Version. Eventuell wird es auch beides geben.

Ob Dir die A77 gefällt, musst Du selber ausprobieren. Ende Oktober wird sie voraussichtlich in den Läden sein. Ich habe mir eine bestellt, aber ich fotografiere ohne digital in APS-C. Bei APS-C wirst Du durch den veränderten Bildwinkel den Schwerpunkt Deiner Objektivnutzung wahrscheinlich etwas verlegen müssen.

Ich habe zwar eher aus musealen Gründen noch eine Minolta 7000 behalten, aber ich fotografiere nur noch digital und bin im Nachhinein froh um jeden Tag, den ich nicht mehr analog fotografiert habe. Digital ist super praktisch und man kann viel ausprobieren ohne Tage auf das Ergebnis warten zu müssen. Das als kleines Trostpflaster, denn ich weiß, dass viele Fotografen sehr am Film hängen.

P.S. Itscha war schneller.


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RE: Umstieg auf digitale Fotografie

#5 von soundhighend , 19.09.2011 15:31

Hi Reisefoto,

danke für die verschiedenen Bezugsquellen und Deine aufmunternden Bemerkungen zu den Vorteilen der Digitalphotographie.

Was bei mir die Einstiegshürde so hoch liegen läßt ist nicht nur die Anschaffung eines digitalen Bodies, mein derzeitiger PC würde die Datenmenge für Bearbeitung und Speicherung nicht bewältigen (bräuchte also eine Aufrüstung oder einen neuen Rechner). Bildbearbeitungs-Software habe ich derzeit ebenfalls nicht, ist ebenfalls neu zu beschaffen. Auch mein Blitzgerät kann ich nur analog weiter verwenden, bräuchte also ein adäquates Neues. Verbunden mit dem Umstieg in die Welt des digitalen Photographierens habe ich für mich die Digitalisierung meiner Dia-Bestände - auch hierfür benötige ich entsprechendes Equipment. So gesehen kommt mit diesem Thema eine Einkaufskaskade auf mich zu, die ich bislang gescheut und in die Zukunft geschoben habe. Aber irgendwann werde ich dann wohl beginnen... Vielleicht ist ja gerade jetzt der richtige Zeitpunkt dafür?

Analoge Grüße
Fredi


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RE: Umstieg auf digitale Fotografie

#6 von Reisefoto , 19.09.2011 15:46

ZITAt (soundhighend @ 2011-09-19, 14:19) Es ist - wie Du dargestellt hast - die veränderte Bildwirkung meiner vorhandenen Objektive, die ich nicht möchte und die mich über eine APS-C-Kamera nicht weiter nachdenken läßt. Damit ist die A77 ebenfalls aus dem "Rennen".[/quote]

Wenn Du ein halbwegs vollständiges Sortiment hast, brauchst Du theoretisch allenfalls am unteren Ende des Brennweitenbereichs nur ein Objektiv zu ergänzen. In der Praxis bietet es sich aber an, sich zumindest auch ein für APS-C gerechnetes Standardzoom zu kaufen, dass einen sinnvollen Brennweitenbereich abdeckt und zudem billiger und leichter als ein entsprechendes Vollformatzoom ist.

Als Beispiel mein Objektivbestand: Als explizite APS-C Objektive habe ich nur das Sigma 10-20 und da Sony/Zeiss 16-80. Einen ganz großen Teil meiner Aufnahmen mache ich mit dem Sony/Zeiss 16-80 sowie dem Sony 70-400G (VF). Ansonsten verwende ich noch folgende Vollformatobjektive: Samyang/Walimex pro 2,8/14mm (auch ein prima SWW für ds Vollformat), ein Sigma 2,8/24mm habe ich nach dem Umstieg auf digital verkauft, Minolta 2,0/28mm (nimmt jetzt die Rolle des 50mm am ehemaligen Vollformat ein, an dem ich abgesehen vom Tele nur mit Festbrennweiten fotografiert habe), Minolta 1,7/50mm (wird selten benutzt), Minolta 2,0/100mm (auch an APS-C gut für Portraits und allgemeine Aufnahmen bei wenig Licht), Minolta 2,8/200 (für Spitzenqualität oder Tieraufnahmen bei wenig Licht, die Auswirkung des kleineren Sensors finde ich dafür nur vorteilhaft) und für das leichte Gepäck habe ich noch ein Minolta 100-300APO. Für meine Zwecke bin ich also mit vielen meiner alten Objektive sehr gut ausgerüstet. Wer sehr viel mit minimaler Schärfentiefe arbeitet, ist mit dem Vollformat allerdings besser bedient. Für mich reichen aber die Freistellungsmöglichkeiten bei diesen Objektiven an APS-C aus.

Da die digitalen Kameras den großen Vorzug haben, die ISO-Empfindlichkeit ohne Wechsel des Aufnahmemediums einfach und sogar auch automatisch wechseln zu können und die Abbildungsqualität im höhren ISO-Bereich dem Fil meist überlegen ist, benutze ich, wie oben schon agedeutet, fast nur noch Zooms, seitdem ich das Zeiss 1680 und das Sony 70-400G habe. Die Festbrenweiten kömmen nur bei schlechtem Licht oder hohem Freistellungsbedarf zum Einsatz.


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RE: Umstieg auf digitale Fotografie

#7 von Alison , 19.09.2011 15:50

Hallo Fredi,

auch ich bin vor ein paar Jahren eher notgedrungen zur digitalen Seite gekommen - und habe es nie bereut. Deine Einschätzung ist aber richtig, wenn man sich mit Fotografie "ernsthaft" beschäftigt, ist man schnell dabei, auch die Nachbearbeitung zu machen. Das habe ich aber nie als Nachteil empfunden, weil vieles, was früher im privaten Bereich entweder Zufall war (bei Abzügen etwa Kontrast, Helligkeit, Schawrzpunkt) oder Filmabhängig war, nun in deiner Hand liegt (was wenigsten bei mir nicht heißt, dass man es immer gleich richtig macht ).

Was die 900er angeht, so ist sie eine bemerkenswert runde und vollständige Kamera mit vielen echten Highlights. Die einzigen Nachteile (im Vergleich zur Konkurrenz, nicht zu Film) ist aus meiner Sicht die Anzahl der Autofokussensoren und das Rauschen bei höheren Empfindlichkeiten. Letzteres lässt sich aber komplett vermeiden, wenn man Raw fotografiert und einen aktuellen Konverter nimmt. Die Unterschiede zu den Kamera-JPGs sind riesig, berücksichtige dass, wenn du Tests liest.

Viel Glück,

Alison


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RE: Umstieg auf digitale Fotografie

#8 von Giovanni , 19.09.2011 15:58

QUOTE (soundhighend @ 2011-09-19, 14:31) Was bei mir die Einstiegshürde so hoch liegen läßt ist nicht nur die Anschaffung eines digitalen Bodies, mein derzeitiger PC würde die Datenmenge für Bearbeitung und Speicherung nicht bewältigen (bräuchte also eine Aufrüstung oder einen neuen Rechner). Bildbearbeitungs-Software habe ich derzeit ebenfalls nicht, ist ebenfalls neu zu beschaffen. Auch mein Blitzgerät kann ich nur analog weiter verwenden, bräuchte also ein adäquates Neues. Verbunden mit dem Umstieg in die Welt des digitalen Photographierens habe ich für mich die Digitalisierung meiner Dia-Bestände - auch hierfür benötige ich entsprechendes Equipment. So gesehen kommt mit diesem Thema eine Einkaufskaskade auf mich zu, die ich bislang gescheut und in die Zukunft geschoben habe.[/quote]
Hallo Fredi,

wenn du etwas Vergleichbares zur Dynax 9 in digital suchst, solltest du nicht mehr zuwarten, sondern jetzt eine Alpha 900 kaufen.

Die anderen Anschaffungen kannst du durchaus noch verschieben. Auch den PC eventuell: Wenn genug Festplattenplatz vorhanden ist, kannst du erst mal nur JPEGs verwenden und wenn du trotzdem von Anfang an auch RAW fotografierst, die RAW-Bilder einfach so lange zwischenlagern, bis du irgendwann einen leistungsstärkeren Rechner (Mac oder PC) mit entsprechender Software hast.

Gruß

Giovanni


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RE: Umstieg auf digitale Fotografie

#9 von Reisefoto , 19.09.2011 15:59

ZITAt (soundhighend @ 2011-09-19, 14:31) ... (bräuchte also eine Aufrüstung oder einen neuen Rechner). Bildbearbeitungs-Software habe ich derzeit ebenfalls nicht, ist ebenfalls neu zu beschaffen. Auch mein Blitzgerät kann ich nur analog weiter verwenden, bräuchte also ein adäquates Neues.[/quote]

Da kommt dann schon einiges zusammen. Da sind schnell nochmal gut 1000 Euro weg. Für die Bildbearbeitung gibt es einiges an Freeware oder Shareware. Wenn man ein kommerzielles Produkt möchte, bietet Photoshop Elements für wenig Geld (beim Versender meist um 70 Euro) sehr viel Leistung (inkl. integriertem RAW-Konverter mit gegenüber Photoshop oder Lightroom etwas eingeschränktem Funktionsumfang).

ZITAt (soundhighend @ 2011-09-19, 14:31) Verbunden mit dem Umstieg in die Welt des digitalen Photographierens habe ich für mich die Digitalisierung meiner Dia-Bestände -[/quote]

Die Dias kann man ja auch analog weiter gucken. Alles digital zu haben, ist natürlich schön. Ich habe mir vor 2 Jahren eine Scanner gekauft (mit dem Ziel kurz einzuscannen und ihn dann wieder zu verkaufen), aber mir hat zu Scanne bisher die Ziet gefehlt. Dazu trug erheblich bei, dass ich in JPG abspeichern wollte und für ein gutes Scanergebnis erstmal die passenden Tonwerkurvewn basteln musste. Ganz zufrieden war ich mit de Ergebnis noch nicht und so habe ich mich nun fast 2 Jahre nicht mehr darum gekümmert. Hoffentlich finde ich demnächst mal Zeit dafür! Als weiterer Kostenfaktor kann für dich dann noch ein passendes Ausgabegerät hinzukommen (Beamer oder großer Fenseher).

ZITAt (soundhighend @ 2011-09-19, 14:31) Vielleicht ist ja gerade jetzt der richtige Zeitpunkt dafür?[/quote]

Wie ich schon sagte, je eher desto besser. Aber nichts überstürzen!


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RE: Umstieg auf digitale Fotografie

#10 von XJVolker , 19.09.2011 19:39

Wenn Du bisher mit der D 9 und Film gut zurechtgekommen bist, warum nicht auch weiterhin? M.E gibt es noch genug Auswahl an Film, und Fotohändler können auch alles besorgen, ich sehe da noch lange kein Problem. Einen der (für mich wenigen) digitalen Vorteile sehe ich in der schnellen und einfachen Möglichkeit, großformatige Bilder erstellen zu können, da ist analog aufwändiger durch die Notwendigkeit eines hochauflösenden Scans oder eines noch echt analog vergrößernden Labors (und das kostet...). Aber wie oft brauchst du das? Wie oft kommt es bei dir auf die sofortige Verfügbarkeit der Bilder an?

Zumindest bei meiner Art der fotografischen Nutzung (Dias, Fotoalben, Fotobücher, einzelne große Abzüge) nehme ich zu 80 % analog mit D 9 u. D 7 und mehrere manuelle Minoltas, für das digitale reicht mir auch ein Basismodell wie die Alpha 200. Eine Digi sehe ich so wie meine Motorradhinterreifen, muss schon gut sein, ist aber ein Verschleißteil. Eine Alpha 900 finde ich faszinierend, aber ich brauche soetwas definitiv nicht (und habe auch schon ein paar Alpha 200-Bilder in der Tageszeitung unterbringen können)

Ich würde definitiv als Hobbyanwender das Geld lieber in interessante Objektive und Scanner/Scananbieter stecken und nur eine preiswerte Digi zur Ergänzung kaufen. Oder noch besser mit der D 9 eine schöne Fotoreise machen...

viele Grüße
Volker


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RE: Umstieg auf digitale Fotografie

#11 von derScheuch , 19.09.2011 20:27

QUOTE (XJVolker @ 2011-09-19, 18:39) Wenn Du bisher mit der D 9 und Film gut zurechtgekommen bist, warum nicht auch weiterhin?[/quote]

Ich hau jetzt einfach mal in die gleiche Kerbe :-)

Nicht, dass ich meine Alpha 900 nicht auch richtig gerne haben würde, aber der Umstieg von analog zu digital ist nicht nur ne neue Kamera.
Dein gesamter Workflow wird sich ändern, wenn du nicht jetzt schon eine Affinität zu elektronischer Bildverarbeitung hast, würde ich mir das gut überlegen.
Filme wird es noch für längere Zeit geben., Vielleicht nicht mehr beim örtlichen Fotohändler, aber das Internet existiert mit diversen gut sortierten Onlinehändlern.
Ich würde mir an deiner Stelle die Frage stellen, was du dir vom digitalen versprichst und auch, wie und was du jetzt fotografierst und wie du das in die digitale Welt rüber retten möchtest.

Ciao Oli, der analog und auch digital unterwegs ist...


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RE: Umstieg auf digitale Fotografie

#12 von soundhighend , 20.09.2011 07:28

nochmals schönen Dank an Alle. Da sind viele gute Hinweise dabei die mir für die anstehenden Entscheidungen weiterhelfen.
Viele Grüße
Fredi


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RE: Umstieg auf digitale Fotografie

#13 von stevemark , 21.09.2011 19:55

ZITAt (soundhighend @ 2011-09-19, 14:43) - Soll ich meine Gedanken an die Digitalisierung meiner photographischen Aktivitäten einstellen?
- Soll ich auf dem Gebrauchtmarkt mit "Biegen und Brechen" nach einer A900 fahnden?[/quote]
Die A900 sollte "ab September" wieder lieferbar sein (Unterbruch wegen Tsunami / Fukushima), zumindest hat mir Sony Schweiz das mal gesagt - wie der Stand der Dinge ist kann ich nicht sagen. Allenfalls direkt bei Sony anrufen. Alternativ eine gebrauchte A850 suchen (die A850 wurde offiziell abgekündigt, nicht aber die A900).

ZITAt (soundhighend @ 2011-09-19, 14:43) - Gibt es möglicherweise doch irgendwann einen Vollformat-DSLR-Nachfolger der A900 (Zeithorizont)?[/quote]
Im gerade gedruckten neuen Fotospiegel sagt Thomas Purkert (Leiter "Digital Imaging" Sony Schweiz / Oesterreich) zum Thema "Vollformat" etwas kryptisch, dass Sony "in jedem Bereich der Fotografie forscht und dass weitere spannende Neuigkeiten zu erwarten sind". Gleich - oder noch etwas klarer - hatte sich vor einigen Monaten auch "Tiger" Imamura (damals Head Digital Imaging von Sony) geäussert. Man darf also davon ausgehen, dass eine weitere FF-Kamera kommt - allerdings wohl mit EVF.

ZITAt (soundhighend @ 2011-09-19, 14:43) - Ist die A77 eine in Erwägung zu ziehende Alternative?[/quote]
Aus meiner Sicht - und ich habe nun zwei Wochen mit der A77 intensiv gearbeitet - : nein, keinesfalls.

1) Der elektronische Sucher kommt weder bezüglich Auflösung (0.7 MP) noch Dynamikbereiuch auch nur annähernd an die A900 heran

2) Die schnelle Bildfolge ist nur sehr beschränkt nutzbar, da schon bei 3B/s KEIN Live-view vom Sensor mehr kommt, sondern nur noch das gerade aufgenommene Bild - mit sichtbarer Verzögerung. Ich habe gerade intensiv mit der A77 an einer Air-Show fotografiert (eigentlcih prädestiniert für eine "schnelle" Kamera), aber das Resultat war vernichtend. Bei den schnellen Vorbeiflügen verlor ich IMMER nach 2-4 Bildern das Objekt aus dem Bildfeld ... keine Chance, die 8 fps auch nur ansatzweise auszunutzen. Die parallel genutzte A700 hingegen hatte überhaupt keine Probleme

3) Die 24 MP der A77 zeigen weniger Detail als die 24 MP der A900, zudem tritt durch den halbdurchlässigen Spiegel und die extrem kleinen Pixel eine sichtbare Qualitätseinbusse bei Offenblende auf (deutliche Magenta-Verfärbung des ganzen Bildes, alle fein strukturierten "Schwärzen" sind lila statt schwarz; auch bei Hochleistungsobjektiven wie dem MinAF 2.8/200mm APO ...)

4) Die Menuführung und Tastenbelegung der A77 ist verwirrlich und viel zu kompliziert aufgebaut (Mehrfachwege für viele wichtige Funktionen; unnotig lange WEge für wichtige Funktionen). Unprofessionell, ja nicht einmal semi-professionell ...

Empfehlen kann man die A77 für folgende Sachen:

1) Video (sehr schöne Sachen machbar)

2) Aufnahmen überall dort, wo eine leise Hochleistungskamera nötig ist (Kirche, Theater, Kammermusik, ...)

Meiner Meinung nach - und ich stehe damit bei frühen A77-Usern nicht allein - ist die A77 eine gehobene Knipserkamera, aber kein semiprofessioneller DSLR-Ersatz.


ZITAt (soundhighend @ 2011-09-19, 14:43) - Gäbe es anderweitige/gleichwertige Empfehlungen (ich möchte meine Minolta-Objektive weiterverwenden)?

Lieben Dank für Euere "Schützenhilfe" und
viele Grüße
Fredi[/quote]

Nein

Gr Steve


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RE: Umstieg auf digitale Fotografie

#14 von Giovanni , 21.09.2011 20:41

QUOTE (stevemark @ 2011-09-21, 18:55) 3) Die 24 MP der A77 zeigen weniger Detail als die 24 MP der A900, zudem tritt durch den halbdurchlässigen Spiegel und die extrem kleinen Pixel eine sichtbare Qualitätseinbusse bei Offenblende auf (deutliche Magenta-Verfärbung des ganzen Bildes, alle fein strukturierten "Schwärzen" sind lila statt schwarz; auch bei Hochleistungsobjektiven wie dem MinAF 2.8/200mm APO ...)

4) Die Menuführung und Tastenbelegung der A77 ist verwirrlich und viel zu kompliziert aufgebaut (Mehrfachwege für viele wichtige Funktionen; unnotig lange WEge für wichtige Funktionen). Unprofessionell, ja nicht einmal semi-professionell ...[/quote]
Hallo Steve,

als jemandem, der über jeden Verdacht erhaben ist, das Alpha System diskreditieren zu wollen, spreche ich dir hiermit mein Kompliment für die Geradlinigkeit deiner Beurteilung aus.

In Japan wurde wohl noch mehr durcheinandergerüttelt, als an der Oberfläche erkennbar ist. Auch bei anderen Herstellern scheinen Produktzyklen ins Stottern geraten zu sein und aktuelle Neuentwicklungen sich auf Reduktion des Herstellungsaufwands zu konzentrieren. Wenn in Japan insgesamt betrachtet wieder förderliche Umstände eingekehrt sind - hoffentlich, und da wirst du mir zustimmen, auch in Verbindung mit einer Energiewende - hoffe ich sehr, dass man sich auch bei Sony nochmals auf alte (Minolta-)Tugenden besinnen wird. Schließlich hat Sony auch eine Broadcast-Abteilung, die seit Jahr und Tag zuverlässiges professionelles Equipment für TV-Produktionen herstellt. Vielleicht erkennt man eines Tages doch noch den grundlegenden Unterschied in den Erwartungen der Anwender zwischen einer Alpha DSLR und einem Handy.

Aktuell sind die meisten von uns hier sicherlich bei Kameragehäusen ohnehin gut (genug) ausgerüstet, mit welcher Marke auch immer.

Viele Grüße

Johannes

P.S.: Wir erwarten Nachwuchs; eine Teilnahme an einem Fotoseminar kommt dieses Jahr nicht mehr für mich in Frage. Ich freue mich aber trotzdem, dass du entsprechende Exkursionen etc. anbietest.


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RE: Umstieg auf digitale Fotografie

#15 von aidualk , 21.09.2011 21:30

Hi Steve,

wirklich sehr interessant was du so alles berichtest!!

ZITAt (stevemark @ 2011-09-21, 19:55) 2) Die schnelle Bildfolge ist nur sehr beschränkt nutzbar, da schon bei 3B/s KEIN Live-view vom Sensor mehr kommt, sondern nur noch das gerade aufgenommene Bild - mit sichtbarer Verzögerung. Ich habe gerade intensiv mit der A77 an einer Air-Show fotografiert (eigentlcih prädestiniert für eine "schnelle" Kamera), aber das Resultat war vernichtend. Bei den schnellen Vorbeiflügen verlor ich IMMER nach 2-4 Bildern das Objekt aus dem Bildfeld ... keine Chance, die 8 fps auch nur ansatzweise auszunutzen. Die parallel genutzte A700 hingegen hatte überhaupt keine Probleme[/quote]

Den gleichen Effekt hatte ich auf der Rennstrecke mit der A33. Nach 2-3 Bildern bei Dauerfeuer verlor ich das Objekt bei Mitziehern, einfach weil das im Sucher gezeigte Bild dann der Realität zu sehr hinterher hinkt. Soviel zum "live-view".

viele Grüße

aidualk


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