nach längerer Zeit passiven Forumsgenusses möchte ich mich mit einem Beitrag sichtbar machen und "meine Geschichte" zu der für mich neuen Kamera 600si berichten.
Nach vielen zufriedenen Jahren mit meiner x-700-Ausrüstung, beobachte ich seit einiger Zeit den Markt der digitalen Fotografie. Da mir bislang weder die Performance noch (und dies ist noch schwerwiegender) die Preisgestaltung und mithin das Preis-/Leistungsverhältnis interessanter DSLR-Kameras zusagten, konnte ich mich für einen Umstieg in die digitale Welt (noch) nicht entscheiden. Trotzdem reizten mich technische Features moderner Kameras wie AF und differenzierbare Belichtungsmessungen, so daß ich mich umtat und Preise technisch hochentwickelter, analoger SLR-Kameras betrachtete. Da schien mir eine Investition in ein etwas "fortschrittlicheres" Equipment durchaus bezahlbar. Zunächst kaprizierte ich mich auf eine 9000 - was ich dann hier im Forum über deren (altersbedingte) Schwächen las, ließ mich den Gedanken wieder verwerfen. Auf Grund der Bedienlogik fand meine weitere Suche dann bei der 600si ihr Ende. Diese Kamera schien für mich genau das zu sein, was ich mir vorgestellt hatte. Vor einer Woche erstand ich (in der Bucht) einen Body für 57¤, der gestern geliefert wurde und rein äußerlich einen tadellosen Eindruck vermittelt. In der Zwischenzeit kaufte ich bei einem hiesigen Fotohändler (Sauter in München) ein AF 1,4/50 sowie einen 5400HS Blitz. Gestern abend konnte ich die ersten Gehversuche mit dem neuen Equipment unternehmen. Zwar ohne jede Bedienungsanleitung (die für die Kamera sollte heute als pdf kommen, die für den Blitz müsste am Wochenende postalisch zugestellt werden und das laterna magica-Buch zur 600si hat noch etwas Lieferzeit), aber das eine und das andere Bild mit Kamerablitz und Aufsatzblitz in unterschiedlichen Programm-Modi habe ich bereits gemacht. Die nächsten Tage werde ich - bei hoffentlich etwas besserem Wetter - möglichst viele Funktionen ausprobieren. Hoffe, die Ergebnisse sind gut und das gebraucht erworbene Set damit uneingeschränkt nutzbar. Optisch und haptisch macht alles einen sehr soliden Eindruck.
Warum schreibe ich das alles? Ich wollte meiner Freude über die für mich erweiterten Fotomöglichkeiten mit der 600si zum Ausdruck bringen und mich auf diesem Wege hier beim Forum bedanken. Durch die vielen interessanten Beiträge war es mir in recht kurzem Zeitraum möglich, aus dem großen Produktspektrum Minoltas die für mich momentan passende Kamera heraus zu finden. Merci an alle - ich werde "am Ball" bleiben.
Vielleicht noch etwas über meine Fotografiergewohnheiten. Überwiegend beschäftige ich mich mit Landschafts-und Architektur-Fotographie und dies mit Diafilmen. Dafür setze ich ausschließlich Festbrennweiten ein. Bislang (mit der x-700) 24, 50 und 135 mm. Für die 600si erwäge ich zusätzlich ein 20 mm WW zu beschaffen. Überwiegend mache ich available light Aufnahmen. Bei meinem Filmfavoriten (Kodak EPR 64) benötige ich dafür möglichst lichtstarke Objektive - zumal ich sehr häufig Polfilter im Einsatz habe, die ja wiederum etwas "Licht schlucken".
Schöne Grüße Fredi
PS. Die x-700 werde ich selbstverständlich weiterhin hegen und pflegen
Herzlichen Glückwunsch! Ich glaube unter Berücksichtigung der geschilderten Randbedingungen hast du eine gute Wahl getroffen. Die 600si ist ein prima Arbeitsgerät, und für 57 EUR kann man da eigentlich nichts falsch machen. Ich bin eben mit dieser Kamera in die Minolta-Welt eingestiegen. Die damaligen Alternativen (EOS 50 E und Nikon F70) zogen den kürzeren. Das Bedienungskonzept hatte überzeugt. Die Einschränkungen zur größeren Schwester waren für mich verschmetzbar. Erst als ich Jahre später das erste mal eine Dynax 7 in den Händen hielt, wurde ich schwach!
Jedenfalls habe ich lange Zeit in eben deinen Themenbereichen technisch einwandfreie Dias damit gemacht.
auch von mir: viel Spaß mit der Dynax 600si classic! Seit einiger Zeit habe ich zusätzlich eine Dynax 7 aber die 600si besitzt ihren eigenen Charme. Tip von mir: besorg Dir den Funktionshandgriff VC 600. Er hat einen Blitzanschluss für Blitzkabel und bietet die Möglichkeit auch 4 AA-Batterien oder 4 AA-Akkus als Energieversorgung zu nutzen. Am Besten an dem Funktionshandgriff ist aber, dass die Kamera sich damit angenehmer halten läßt und sich auch bei Hochformat halten und bedienen läßt wie im Querformat.
Grüße torfdin
Vertrauen ist das Gefühl, einem Menschen sogar dann glauben zu können, wenn man weiß, daß man an seiner Stelle lügen würde. - Henry Louis Mencken
Letzteres kann ich bestätigen. Es gibt Kameras, für die ich keinen Handgriff brauche bzw. wo die Kombination mir zu groß und schwer erscheint. An der 600si dagegen mochte ich den Hochformatgriff sehr. Die Kamera liegt in jeder Situation angenehmer in der Hand. Und die Möglichkeit wieder aufladbare Batterien zu verwenden, ist ebenfalls nicht zu verachten. Auch von mir einen herzlichen Glückwunsch zu dieser Wahl! Die 600si ist eine der ergonomischsten Kameras, die mir je in die Finger gekommen ist. Mal von meiner 7D abgesehen... (Aber die hat leider die Einstellungen zu (Vor-)Blitz etc.) im Menü versteckt.) Für Dias von Architektur und Landschaften ist die Kamera ideal.
ZITAt (soundhighend @ 16. 11. 2007, 8.23 h) [...] Überwiegend beschäftige ich mich mit Landschafts-und Architektur-Fotographie und dies mit Diafilmen. Dafür setze ich ausschließlich Festbrennweiten ein. [...] Warum schreibe ich das alles? Ich wollte meiner Freude über die für mich erweiterten Fotomöglichkeiten mit der 600si zum Ausdruck bringen ...[/quote] Das ist ja merkwürdig. Nämlich weil du hinsichtlich deiner Fotomöglichkeiten einen Schritt zurück gemacht hast und nicht nach vorn. Von "erweiterten Fotomöglichkeiten" kann -- im Hinblick auf die genannten Motivbereiche -- eigentlich keine Rede sein, eher im Gegenteil.
Einen Schritt nach vorn hättest du gemacht für schnelle, zupackende, reportageartige Fotografie (wegen des Autofokus ... allerdings ist gerade der der 600si eher vergleichsweise lahm) und hinsichtlich der Kompatibilität zu den aktuellen Digitalkameras mit Minolta-A- bzw. Sony-Alpha-Bajonett. Doch beides ist ziemlich nutzlos, wenn nicht sogar kontraproduktiv, solange du Landschaft und Architektur mit Festbrennweiten und Diafilm ablichtest. Sinnvoller wäre es gewesen, für die analoge Fotografie beim Minolta-SR-System zu bleiben und evtl. noch ein, zwei schöne MC- oder MD-Rokkore zu erwerben ... und für den zukünftigen Einstieg in die Digitalfotografie von vorn anzufangen und sich erst einmal unbelastet von vorhandenen Objektiven und Blitzgeräten ganz neu für ein System zu entscheiden, also Canon, Nikon, Olympus, Pentax oder Sony. Der Besitz einer Minolta X-700 und einiger Rokkore ist kein Grund, andere Systeme als Sony von vornherein auszuschließen. Was natürlich nicht heißen soll, daß ich Sony für eine schlechte Wahl hielte, bewahre! Aber andere Mütter haben auch schöne Töchter ...
-- Olaf
Politische Korrektheit und Vernunft sind nicht miteinander vereinbar, Am-Stock-Gehen ist eine Sportart, und Minolta baut keine Kameras mehr.
ZITAt (soundhighend @ 2007-11-16, 8:23) Dafür setze ich ausschließlich Festbrennweiten ein. Bislang (mit der x-700) 24, 50 und 135 mm. Für die 600si erwäge ich zusätzlich ein 20 mm WW zu beschaffen.[/quote] Hallo,
ich möchte dich zwar wirklich nicht von deinen hehren Prinzipien abbringen... aber da gibt es ein sehr verführerisches Zoom: Das Tokina 20-35 mm/3.5-4.5 in der alten Version mit 72 mm Filterdurchmesser. Ich habe das für Nikon und es ist eins der feinsten Objektive, die mir bisher zwischen die Finger gekommen sind, sowohl optisch als auch mechanisch. Es ist gebraucht sehr günstig zu bekommen. Mechanisch ist es unvergleichbar besser gebaut als beispielsweise das Konica Minolta 17-35/2.8-4, und es scheint (allerdings nicht geprüft, nur subjektiver Eindruck) auch viel weniger zu verzeichnen.
Wenn man Landschaften aufnimmt, ist ein Zoom besonders bei Diafilm in diesem Brennweitenbereich von Vorteil. Durch Umhergehen kann man zwar den Bildausschnitt, aber eben nicht den Bildwinkel verändern und dieses Tokina ist wirklich super. Nicht zu verwechseln mit den späteren Versionen mit 77er Filterdurchmesser, und auch nicht mit dem mit Blende 2,8.
Ansonsten viel Vergnügen! Die 600si Classic ist in meinen Augen so was wie eine "Baby-Dynax 7", genauer gesagt deren Vorläuferin. Die Dynax 7 halte ich insgesamt für die - für meine Anforderungen - beste jemals gebaute AF-SLR für Film. Ich ziehe sie jedenfalls jeder anderen analogen AF-SLR vor.
Schöne Grüße und gute Motive, gerade jetzt in der Winterzeit wünscht
ZITAt (01af @ 2007-11-16, 20:37) ... Nämlich weil du hinsichtlich deiner Fotomöglichkeiten einen Schritt zurück gemacht hast und nicht nach vorn. Von "erweiterten Fotomöglichkeiten" kann -- im Hinblick auf die genannten Motivbereiche -- eigentlich keine Rede sein, eher im Gegenteil.[/quote] find ich eher nicht. Die Anordnung der Bedienungselemente ist denen der X 700 sehr ähnlich, also wenig Umgewöhnungsbedarf. Für Landschaftsaufnahmen ist die AF-Geschwindigkeit ja eher unwichtig, und das will soundhighend ja machen. Gerade die Differenz-Messung mit der Spot-Messmethode der 600si erlaubt präzisere Belichtungsmessung als jede MF-Minolta - leider.
ZITAt (01af @ 2007-11-16, 20:37) ... schnelle, zupackende, reportageartige Fotografie[/quote] ist mit der 600si mit einer Schärfenfalle genauso möglich, wie es das früher mit MF-Kameras gemacht worden ist.
Grüße torfdin
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ZITAt (torfdin @ 2007-11-16, 21:49) Gerade die Differenz-Messung mit der Spot-Messmethode der 600si erlaubt präzisere Belichtungsmessung als jede MF-Minolta - leider.[/quote] Das finde ich auch. Dies ist einfach die genialste Methode, die Belichtung eines Dias sauber auszumessen. Schön, dass Sony das beibehalten hat, obwohl es im digitalen Zeitalter nicht mehr ganz so wichtig ist (es geht etwa gleich schnell, das Histogramm zu checken, zu korrigieren und nochmal auszulösen).
Abgesehen davon mag ich MF auch sehr. Nicht nur von Minolta.
Die Dynax 600si ist sicher eine tolle Kamera, vor allem bietet sie den Vorteil der Spotmessung mit Lichtwaage. Für eine genauere Belichtungsmessung mit der X-700 könntest du ja auch über die Anschaffung eines Spot-Belichtungsmesser nachdenken.
ZITAt (Thomas X @ 2007-11-17, 10:30) Die Dynax 600si ist sicher eine tolle Kamera, vor allem bietet sie den Vorteil der Spotmessung mit Lichtwaage. Für eine genauere Belichtungsmessung mit der X-700 könntest du ja auch über die Anschaffung eines Spot-Belichtungsmesser nachdenken.[/quote] den kriegt er für 57 Euro wahrscheinlich nicht so schnell.
Grüße torfdin
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Den Funktionshandgriff habe ich mir tatsächlich als Zubehör schon ins Auge gefasst - jedoch bislang noch keinen (gut erhaltenen und günstigen) gefunden. Werde jedoch am Ball bleiben. Gerade die Möglichkeit von Batterien unabhängig mit Accu's agieren zu können macht ihn für mich reizvoll. Und wenn das Kamerahandling damit noch ergonomischer wird (schon ohne Handgriff ist das eine Klasse besser als mit der x-700) ist es um so besser.
Bzgl. des WW habe ich mich zwar schon ziemlich auf die 20 mm Festbrennweite eingeschossen, werde mir vor einem Kauf auf alle Fälle auch noch das von Giovanni beschriebene Tokina Zoom ansehen und erst danach entscheiden. Größe und Gewicht sind dabei für mich von nicht untergeordneter Bedeutung.
Als Rückschritt empfinde ich den Wechsel auf die 600si nicht. Es gibt kein Feature der x-700 das die 600si nicht ebenso hätte. Insbesondere die zusätzlichen Möglichkeiten der Belichtungsmessung waren der Punkt der mich dazu brachte über eine weitere Kamera nachzudenken. Da war dann der AF für mich eher nur noch ein angenehmer Zusatznutzen (wie schnell oder langsam dieser arbeitet ist mir eigentlich für meine Einsatzzwecke gleichgültig - er ist jedenfalls grundsätzlich schneller als ich selbst mit MF). Vom Bedienkonzept "drängte sich mir die 600si förmlich auf" - die Bedienung ist sehr logisch und einfach von der x-700 überleitbar.