QUOTE (hobel @ 2010-11-03, 15:25) QUOTE (u. kulick @ 2010-11-02, 20:46) Weiteres Fazit: Der offene Briefautor hat uns ganz schön hinters Licht geführt. Die Quellen von Dalsa weisen darauf hin, dass CCD und CMOS-Technik ihre Vor- und Nachteile haben, aber im Wettbewerb garnicht so weit auseinander liegen. Andere Quellen verweisen auch auf Vor- und Nachteile, die beide Systeme haben. Der Lichtverlust bei Lichtschrägeinfall ist kein Grund für einen offenen Brief. Was bleibt: Wenn es wirklich versteckte ISO-Erhöhung während der Aufnahme gäbe, so sollte das, wenn es bisher nicht so geschieht, in den EXIF-Daten des Bildes dokumentiert werden.[/quote]...
Er erwaehnt CCD nur im Kontext mit MF Kameras, und fuer die hat er gar keine Messpunkte.
Und eine MF Kamera hat ein sehr langes Auflagemass, da kommen die extremen Winkel ja gar nicht zustande. ...
Der Grund fuer den Offenen Brief ist nicht der Lichtverlust bei Schraegeinfall, denn das war ja laengst bekannt,
sondern die Gegenmassnahme die Stillschweigend ergriffen wird, und eine Bitte um Stellungnahme dazu,
und was das fuer hochlichtstarke Objektive und die Darstellung der unscharfen Regionen bedeutet.
...
Wer sich mal mit den verschiedenen Normen fuer ISO Emfindlichkeit beschaeftigt hat, und dass nicht alle Hersteller
die selbe Auslegung verwenden bzw beim Umstieg auf Digital teilweise gewechselt haben fragt sich
eh wie ein externer Belichtunsmesser jemals zu einigermassen korrekten Ergebnissen fuehren konnte.
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Die Leica hat ein kürzeres Auflagemaß als Canon und Nikon DSLRs! CCDs werden als Beispiel genannt, wie bei Leica oder Mittelformat-Kameras Lichtverlust-Probleme mit Lichtschrägeinfall gelöst werden. Bei Mittelformatkameras ist das Auflagemaß vielleicht höher, aber die Shift-Option der modernen Kameras bringt schrägen Lichteinfall wieder ins Spiel! Das hat der Autor beschrieben, typisch angelsächsisch knapp gefasst und damit aber auch Wissen voraussetzend, dass nämlich bei Leica und shiftfähigem Mittelformat mittels CCD alles wunnebar gelöst ist. Aber er hat ja nicht recht, denn CCDs haben ebenfalls Lichtschrägeinfall-Lichtverluste, siehe DALSA. 100% Quantenausbeute gibt es i.d.R nur für senkrecht auf den Sensor auftreffendes Licht.
Wenn ein Trick verwendet wird, Lichtverluste mit höherem ISO auszugleichen, dann muss die Forderung lauten: Schreibt genau den automatisch korrekturgeregelten ISO-Wert in die EXIF-Daten. Schließlich ist für viele RAW-Fans wichtig, alle korrekten Belichtungsdaten zu haben, um bei der "Entwicklung" im RAW-Converter mit Erfahrungswerten schneller zufriedenstellende Ergebnisse zu erzielen. Stattdessen fordert der Autor eine Stellungnahme. Die wird klipp und klar beschwichtigend lauten: "Wir regeln doch alles nur zu eurem Besten." Die zu fordern ist also eine komplett sinnfreie Forderung.
Also, formulieren wir doch lieber eine sinnvolle Forderung. Und das ist, dass die Hersteller, wenn sie das nicht eh schon tun, doch bitte dazu übergehen mögen, den tatsächlich verwendeten ISO-Wert im EXIF zu dokumentieren. Industrie-Produkt-Normen sind dazu da, dass sie keine theosophische Auslegung erlauben! ISO 12232 ist die Beschreibung, wie die ISO-Zahl korrekt ermittelt wird für Digitalkameras. Egal, welches der beschriebenen Verfahren verwendet wird, am Ende muss mit dem Belichtungsmesser gearbeitet werden können, ohne dass man sich darüber wundern müßte dass das geht.
Wesentlich ist aber: Transparenz ist für den Benutzer unabdingbar, auch wenn nur 0,5 % der Kamerabenutzer RAW-Entwicklung im großen Stile betreiben.
Mehr Glasnost, mehr Transparenz bitte auch bei der Dokumentation der Produkte. Farbfehlerkurven von angeblichen APO-Objektiven gehören ebenso gnadenlos veröffentlicht wie die Lichtschrägeinfall-Lichtverlustkurven von Bildsensoren. Der kritische Käufer will heutzutage die Kamera mit dem für ihn richtigen Sensor, mit den Objektiven in einer nachprüfbaren Qualität, usw. und so fort.