RE: Atacama-Desert und Patagonien

#61 von guenterwu , 27.09.2010 21:19

Von der Kolonialzeit ist in Santiago de Chile weniger zu sehen als in Buenos Aires.
Viele Gebäude hat man scheinbar verfallen lassen und verheerende Erdbeben taten das ihre...
Auf den eingestürzten alten Gebäuden wurden dann moderne Glaspaläste errichtet.

Gleich neben der Kathedrale an der Plaza de Armas steht ein schön verspiegelter Wolkenkratzer.





Von dem großen Erdbeben in diesem Frühjahr hatten wir keine Spuren mehr gesehen.
Lediglich eine große Figur auf der Kathedrale zwischen den Türmen hatte das Beben nicht überlebt.
Schäden an den 'erdbeben-sicheren' Hochhäusern gab es sehr wenig, wie uns unser Guide erzählte.






Zwischen den Skycrapern findet man immer wieder schöne alte Gebäude.
Blick vom Cerro Santa Lucia, einem 70m hohen Aussichtshügel, Richtung Anden.


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RE: Atacama-Desert und Patagonien

#62 von thomasD , 27.09.2010 23:28

Leider bin ich weniger ein Stadtmensch, auch wenn es tolle Städte gibt. Aber die Anden schein doch ihren Reiz zu haben. Ich bin gespannt was noch kommt.


Gruß, Thomas

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RE: Atacama-Desert und Patagonien

#63 von ChriHuc , 28.09.2010 09:34

Ich bevorzuge auch die Natur, aber gerade Buenos Aires und Santiago sind beides wunderbare Städte. Nicht gerade so sauber wie Singapur... aber dafür haben sie Charme und Charakter. Und es ist einfach sagenhaft auf einem Hochhaus zu frühstücken und einen wahnsinnigen Blick über die Stadt auf die Anden zu haben

LG Christoph, der auch mit Spannung auf die Atacama-Bilder wartet.


Gruß Chris.

Ich hoffe auf nichts,
ich fürchte nichts,
ich bin frei

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RE: Atacama-Desert und Patagonien

#64 von guenterwu , 28.09.2010 22:27

Danke für die Kommentare Thomas und Christoph.
Ich bin auch lieber in der Natur unterwegs als in Städten und ich muß Christoph zustimmen die Hauptstädte von Argentinien und Chile haben wirklich Charme und Charakter.
Wie immer hatte man leider zu wenig Zeit
Was mir sehr gut gefallen hat war die Freundlichkeit und Herzlichkeit der Bewohner und das sehr gute Essen
Ich zeige jetzt nur noch ein paar Fotos von Santiago bevor wir auf das Dach von Chile steigen.

Der Cerro Santa Lucia liegt mitten in der Stadt und ist über gute Wege leicht zu erklimmen.





Er spielte auch eine strategische Rolle bei den Salpeterkriegen, deshalb findet man noch die eine oder andere Kanone dort.





Die Aussicht hier oben ist jedenfalls gut und immer wieder anders.





Der Blick rüber zum Cerro san Chirstóbal zeigt schon leichten Smog, den es hier oft gibt.





Auf den Christberg sind wir tatsächlich wie echte Pilger hochgestiegen, es gibt auch eine bequeme Seilbahn
Zu Fuß schafft man das in etwa 1,5 Stunden und hat immer wieder eine andere Aussicht auf die Stadt.
Die Madonna steht hier einträchtig neben den Mobilfunkantennen





Am Spätnachmittag verdichtet sich der Smog schon sehr unter dem die Stadt und die Bewohner vorallem im Winter ziemlich leiden.





Damit verlassen wir jetzt Santiago... unser nächster Stop ist 1.700 km nördlich in Arica.


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RE: Atacama-Desert und Patagonien

#65 von guenterwu , 29.09.2010 22:26

Die Stadt Arica liegt ganz im Norden von Chile, ihr Flughafen noch etwas nördlicher und die nächste Ortschaft ist bereits in Peru.
Somit sind wir hier ganz am Anfang vom längsten Land der Welt

Da es früh dunkel wurde hatten wir am ersten Tag nicht viel von Arica gesehen und am nächsten Morgen ging es auch gleich los Richtung Anden.
Vor uns liegen 200 km Paßstrasse und 4500m Höhenunterschied.





Arica liegt direkt am Pazifik und hat etwas Grün, fährt man aus der Stadt heraus gewinnt jedoch schnell die Wüste die Oberhand.





Ohne künstliche Bewässerung wächst hier gar nichts.
Vom Meer zogen bald viele Wolken herein, es regnete zwar nicht aber zeitweise fuhren wir unter einer dichten Wolkendecke.





Glücklicherweise ändert sich das auf dieser Strasse je höher man kommt. Denn irgendwann fährt man ÜBER den Wolken





So langsam macht sich die große Höhe bemerkbar, das Atmen fällt schon etwas schwerer.





Wird also Zeit für einen Zwischenstop auf 3000m über dem Pazifik.


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RE: Atacama-Desert und Patagonien

#66 von thomasD , 29.09.2010 22:48

Hm, das sieht schon vielversprechend aus :-)


Gruß, Thomas

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RE: Atacama-Desert und Patagonien

#67 von guenterwu , 30.09.2010 22:12

Ein Rastplatz mit ansprechender Aussicht fand sich schnell.





Die Paßstrasse steigt von Arica aus langsam aber stetig an, ist am Anfang sehr gut ausgebaut und wird zum Ende hin steiler und abschnittsweise sehr schlecht.
Im unteren Bereich sind sogar die Rastplätze sehr großzügig angelegt.





Die Bezeichnung Rastplatz ist etwas irreführend, es gibt natürlich keine Toiletten und auch keine Tische oder Bänke, es sind einfach planierte Bereiche neben der Strasse.
Die Strecke hier verbindet Nord-Chile mit Bolivien daher sind trotz der beschwerlichen Fahrt viele LKWs unterwegs.






Weiter geht's nach Putre, wo wir übernachteten. Vorher fahren wir noch einen kleinen Abstecher in den Ort Socoroma.
Außer einer alten Kirche, die gerade renoviert wird










und der speziellen Bauweise mancher Häuschen, gab es nicht viel zu sehen.





Auch die Ortschaft Putre, in der wir die nächsten Tage unser Quartier hatten ist nicht so der Hit.





Putre besteht aus vielen kleinen ebenerdigen Häuschen und lebt heute vom Tourismus.
Einzig die Höhenlage ist was besonderes und die hat man bei allem was man tat jetzt sehr gespürt







Nach Putre erreicht man bald den Parque Nacional Lauca und nun wird es wirklich interessant
Die erste Überraschung liegt gleich am Strassenrand, der Lago Cotacotani.


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RE: Atacama-Desert und Patagonien

#68 von guenterwu , 01.10.2010 23:08

Neben dem Lago Cotacotani zweigt eine Piste von der Ruta 11 ab und die fahren wir jetzt entlang.





Die Piste führt zum Dorf Parinacota, das nur einen Vikunja-Sprung von der Hauptstrecke entfernt ist.
Zwei auffällige Vulkane, der Pomerape (links) und der Parinacota säumen den Weg.

Wir befinden uns auf 4400 m Höhe und es geht immer noch aufwärts.
Die dünne Luft spürt man jetzt sehr heftig
Ich hatte vor der Tour etwas Konditionstraining gemacht um nicht ganz unvorbereitet zu sein, aber das ist natürlich kein Ersatz für eine langsame Anpassung an die Höhe.
Normalerweise sollte man sich dafür ein paar Tage Zeit nehmen d.h. auf unterschiedlichen Höhen übernachten und nur langsam hochsteigen.
Will man sich dort oben zu längeren Wanderungen aufhalten ist das auch der einzig richtige Weg.
Von Meershöhe auf 4400 m in kurzer Zeit aufzusteigen ist wirklich sehr heftig, man hat hier oben nicht nur die halbe Lunge sondern auch nur das halbe Hirn
Alles geht langsamer... auch das Denken!

Schauen wir kurz in die Karte





Die Ruta 11 führt von Arica bis hier herauf, das waren ca 200 km, noch sind wir nicht ganz auf dem Dach von Chile.
Etwas mehr Höhenmeter vertragen wir schon noch...
Zunächst fahren wir jedoch nach Parinacota.


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RE: Atacama-Desert und Patagonien

#69 von guenterwu , 02.10.2010 20:32

Nach ein paar Minuten Fahrt erreichen wir Parinacota.





Die Mauern aus Steinen und Lehm werden nur durch mörtellose Bögen aus Steinen gestützt.










Sehenswert ist die Andenkirche von Parinacota, die wegen schöner Fresken aus dem 18. Jh. bekannt ist.
Leider war die Kirche verschlossen, aber ihre schlichte Schönheit begeisterte uns trotzdem.





Neben der alten Bauweise sieht man auch in "modernem" Stil errichtete Häuschen mit Dach aus Wellblech.





Das Dorf zählt heute rund 30 Einwohner.






Zurück auf der Ruta 11 kommen wir an einer der wenigen Baustellen vorbei.
Die Straße ist hier oben an einigen Stellen mit tiefen Schlaglöchern übersät und wir sind froh über den Geländewagen.
Mancher Pkw-Fahrer muß richtigen Zickzack-Kurs fahren.
Die Arbeiter sind ziemlich gut "eingepackt" was bei dem eisigen Wind auch notwendig ist.






Wir fahren noch ein Stückchen höher und weiter Richtung Chile's roof top


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RE: Atacama-Desert und Patagonien

#70 von guenterwu , 03.10.2010 13:01

Endlich erreichen wir den Lago Chungará.





Der See befindet sich nahe der Grenze zu Bolivien und mancher Berg den man hier sieht liegt nicht mehr in Chile.





Der Volcán Pomerape (6222m, oben links) und der Volcán Parinacota (6348m, unten) sind Grenzberge zu Bolivien.





Mit 4596 Metern über Meereshöhe haben wir jetzt Chile's Dach erreicht





Vorläufig... denn es gibt noch eine Steigerung in der Atacama weiter südlich, dazu aber später mehr.
Geniessen wir erstmal den herrlichen Ausblick auf den See und die Vulkane.


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RE: Atacama-Desert und Patagonien

#71 von thomasD , 03.10.2010 14:34


Der Vogel muss ziemlich einsam sein. Aber tolle Bilder, tolle Landschaft. Könnte mich doch mal reizen.


Gruß, Thomas

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RE: Atacama-Desert und Patagonien

#72 von guenterwu , 05.10.2010 21:55

Danke Thomas.
Die Gegend ist definitiv einen längeren Besuch wert. Dann kann man sich auch besser an die Höhe anpassen.
Ein bis zwei Wochen hier oben wäre schon toll



Mit der Zeit wird sogar das herumspazieren und fotografieren auf den 4500m Höhe sehr anstrengend.
Man glaubt es kaum, aber selbst so Kleinigkeiten wie Schuhe binden sind anstrengend

Deshalb und auch weil es früh und sehr schnell dunkel wird, wir sind hier nur knapp 1000 km südlich vom Äquator, machen wir uns besser auf den Weg nach Putre in unser Quartier.






Dort beäugt uns zuerst unser mißtrauisches Haus-Vicuña






In Putre sind wir wieder auf 3500 m Meereshöhe und man fühlt sich gleich besser.
Obwohl wir ziemlich müde sind, kann keiner richtig schlafen.
Man schläft zwar kurz ein, wacht aber ständig auf, ein Zeichen mangelnder Anpassung an die Höhe.
Daher gehen wir in die Nacht hinaus, denn der Sternenhimmel in der Atacama ist einzigartig.
Nicht umsonst sind hier die meisten und größten Teleskope der NASA und ESO aufgestellt.

Mit freiem Auge sieht man hier eine unglaubliche Vielzahl von Sternen und die Milchstrasse erscheint als sehr helles Band.
Hier wird klar warum sie so heißt

Die Fotos sind mit dem Sony Fisheye SAL16F28 bei Offenblende und 30 sec Belichtungszeit gemacht.





Überraschend war dass die Milchstrasse so gut zu sehen ist, trotz dem hellen Licht des Mondes welcher im ersten Viertel stand.

Sehr deutlich kann man die "Dunkelwolken", dunkle Gebiete im Bereich der Milchstrasse erkennen.
Die Inka sahen in diesen Dunkelwolken Figuren aus ihren Mythen.


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RE: Atacama-Desert und Patagonien

#73 von guenterwu , 09.10.2010 21:31

Weiter geht die Reise zurück nach Arica an den Pazifik.

Nachdem man auf dieser großen Höhe nur schlecht schlafen konnte schmeckte das reichhaltige Frühstück umso besser, besonders der starke Kaffee
Wir fahren bei strahlendem Sonnenschein auf der Ruta 11 durch eine interessante und farbige Wüstenlandschaft.






Mit jedem Meter den wir an Höhe verlieren wird das Atmen und der Druck auf den Kopf leichter.
Man spürt regelrecht wie es nach unten geht, als hätte man einen eingebauten Höhenmesser






Ich habe auf dieser Reise immer wieder mal eine kurze Filmsequenz mit einer Kompaktkamera im Fahrzeug montiert aufgenommen.
Einige dieser kurzen Aufnahmen zeigen den typischen Charakter der besuchten Landschaften. Daher möchte ich sie euch nicht vorenthalten.
Von der Ruta 11 gibt es zwei kurze Sequenzen, jeweils ca eine Minute und 30 Sekunden, auf einer kleinen Webseite von mir.

Wenn es interessiert bitte hier klicken
Ruta 11 Putre-Arica

Übrigens sind Kritik und Fragen zu dem Thread hier willkommen, also nur keine Schüchternheit!


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RE: Atacama-Desert und Patagonien

#74 von Reisefoto , 10.10.2010 05:05

Inzwischen bin ich wieder im Lande kann mir Deine Bilder der vergangenen Wochen ansehen. Leider liefen die verlinkten Filme nicht, obwohl ich dafür die Ausführung von sicheren Active-X Elementen mit Bestätigung erlaubt hatte. Einen direkten Link / die Möglichkeit, die Datei zu speichern, bekomme ich bei deaktiviertem Active Scripting, aber die *.mov Datei ist nur 1k groß.


www.reiseundbild.de


 
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RE: Atacama-Desert und Patagonien

#75 von thomasD , 10.10.2010 11:03

Das hilft jetzt nicht unbedingt, aber bei mir laufen die Videos.


Gruß, Thomas

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