Thema Drehrichtung Entfernungsskala:
ZITAT(matthiaspaul @ 2010-04-08, 11:56) ZITAT(ddd @ 2010-04-08, 1:11)
Irgendwo muss z.B die Drehrichtung der Stange codiert sein. Das Kitzoom 18-70 dreht nämlich falsch rum (Linksgewinde Richtung oo beim Blick auf das Bajonett), trotzdem funktioniert es wohl auch an der 9000AF (das ist die älteste A-Bajonett-Kamera, und damals war die Entwicklung von Crop-Linsen sicher völlig unvorhersehbar). Die 9000AF-firmware kann keine Ausnahmebehandlung dafür enthalten.[/quote]
Dreht denn auch die Spindel im Bajonett in der falschen Richtung? Nur dann müßte die Kamera die Drehrichtung wissen, ansonsten bleibt die Richtung doch eigentlich völlig transparent während des Einstellvorgangs. Ausnahme: Dreiwertiges AF-Tunoscope |> O <| im Sucher der Kameras der ersten Generation, hier würde die Drehrichtung dann natürlich falsch herum angezeigt. Mangels Kitobjektiv kann ich das leider nicht selbst überprüfen.
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ZITAT(ddd @ 2010-04-08, 22:55) ZITAT(matthiaspaul @ 2010-04-08, 11:56) ZITAT(ddd @ 2010-04-08, 1:11) maf-2450f40@24 (25581=0x63ED) (3+15/16 rechts, 0.35m,3m,oo)[/quote]
Ich stehe gerade auf dem Schlauch: Was meinst Du genau mit "3+15/16 rechts, 0.35m,3m,oo"?[/quote]
Vom Nahgrenzenanschlag zum oo-Endanschlag dreht die AF-Spindel 3+15/15tel Umdrehungen rechtsgängig, Nahgrenze 0,35m, letzte Markierung 3m, oo-Anschlag (geht nicht über oo hinaus, wie bei vielen Tele-Objektiven). Sorry, ist halt alles noch sehr raw...
Das Kitzoom dreht die Spindel linksgängig (alle anderen Objektive, die ich kenne drehen rechts). Beim Ansetzten wird es aber sofort beim Init an oo gefahren, die Kamera weiß also, in welcher Drehrichtung der oo-Anschlag liegt. Also muss das im ROM stehen. qed.
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Möglicherweise müssen wir hier sogar zwei Eigenschaften des Objektivs unterscheiden:
Die Drehrichtung des Entfernungsrings -> relevant für die Sucheranzeige alter KamerasDie Drehrichtung der Kupplung im Bajonett -> relevant für die Ansteuerung
Bei den meisten Objektiven von Minolta, Konica Minolta und Sony ist die Drehrichtung des Entfernungsrings am Objektiv so, daß die Unendlichkeitseinstellung durch Drehen im Gegenuhrzeigersinn (aus Sicht des Fotografen hinter der Kamera) bis zum Anschlag erreicht wird, der Entfernungsring muß also nach "links" gedreht werden. Bei allen mir bekannten Objektiven, bei denen das so ist, dreht sich die Kupplung im Bajonett genau gegenläufig nach "rechts", also bei Sicht auf das Objektivbajonett im Uhrzeigersinn. Das muß aber nicht notwendigerweise immer so sein, insbesondere dann nicht, wenn es im Objektiv-ROM noch ein Richtungs-Bit gibt.
Laut Michael Hohners Tabelle ist die Drehrichtung des Entfernungsrings nur bei den folgenden Modellen genau anders herum (hoffentlich bleiben das auch die einzigen Modelle mit dieser IMHO unlogischen Drehrichtung):
Konica Minolta AF Zoom DT 3,5-6,3/18-200mm (D) (2699-110)Sony Alpha DT 3,5-6,3/18-200mm (SAL-18200) Sony Alpha DT 3,5-6,3/18-250mm (SAL-18250)Konica Minolta AF Zoom 2,8/28-75mm (D) (2696-810)Sony Alpha 2,8/28-75mm SAM (SAL-2875)
Alle diese Modelle (im Grunde sind es nur drei verschiedene Rechnungen) basieren offenbar auf Tamron-Konstruktionen. Das letzte Modell in der Liste verfügt als Objektiv mit SAM-Antrieb über keine AF-Spindel mehr, bei den anderen Objektiven erfolgt der AF-Antrieb über den AF-Motor im Kameragehäuse. Es wäre sehr interessant zu erfahren, wie herum die Drehrichtung der AF-Kupplung im Bajonett dieser Objektive ist. Würde hier nämlich - im Gegensatz zu den "normalen" Objektiven, wo die Drehrichtung gegenläufig arbeitet - der gleiche Drehsinn vorherrschen wie beim Entfernungsring, dann wäre es für die Kamera völlig transparent, daß sich der Entfernungsring in die "falsche" Richtung bewegt, während sie die Spindel immer noch in die normale Richtung dreht. Das ist, was ich weiter oben mit "Transparenz" meinte.
Ein Objektiv aus dieser Liste besitze ich selbst, das Konica Minolta AF Zoom 2,8/28-75mm (D):
Und in der Tat ist hier zwar die Orientierung des Entfernungsrings verkehrtherum, aber die Kupplung im Bajonett dreht sich im gleichen Sinn, so daß für die Kamera kein Unterschied in der Ansteuerung besteht. Sie muß - wie bei allen anderen Objektiven - weiterhin die Spindel im Uhrzeigersinn drehen, um das Objektiv in den Unendlich-Anschlag zu fahren.
Ein spezielles Bit im Objektiv-ROM, das die Drehrichtung codiert, wäre zwar denkbar (als rein beschreibende Eigenschaft), müßte aber von der Kamera nicht ausgewertet werden, um das Objektiv sauber bedienen zu können.
Die heutigen Kameras besitzen ja leider nur noch eine zweiwertige AF-Anzeige (( o )) ohne Richtungsangabe. Auch damit gäbe es keinerlei Probleme. Lediglich bei den alten Kameras mit dreiwertiger AF-Schärfewaage |> o <|, wo auch die Richtung angegeben wird, in die man den Entfernungsring am Objektiv drehen muß, um in den Punkt der Schärfe zu kommen, wäre die Information, ob das AF-Getriebe im Objektiv die Drehrichtung umkehrt (Normalfall) oder nicht (obiger Sonderfall), wichtig zu wissen, aber das ist letztlich eine kosmetische Angelegenheit für die Anzeige, nichts, was die Kernfunktionalität beeinflussen würde.
Nichtsdestotrotz habe ich das Konica Minolta AF Zoom 2,8/28-75mm (D) gerade mal an der Minolta 9000 AF ausprobiert, und siehe da:
Die Tunoscope-Anzeige paßt sich der Drehrichtung des Objektivs an, sprich, wenn der Pfeil nach links oder rechts zeigt, dann stimmt das mit der tatsächlich erforderlichen Drehrichtung am Objektiv überein. Dies - und nur dies - ist der Beweis dafür, daß es tatsächlich ein Bit im Objektiv-ROM geben muß, das die Drehrichtung des Entfernungsrings codiert, und daß dies bereits von der altehrwürdigen Minolta 9000 AF unterstützt wird. Dieses Bit codiert allerdings wirklich nur die Drehrichtung des Entfernungsrings am Objektiv, nicht die Drehrichtung der AF-Kupplung im Bajonett - denn die arbeitet beim Testobjektiv in der gleichen Drehrichtung wie bei anderen Objektiven auch. Oder mit anderen Worten: Der Grund, warum die Minolta 9000 AF mit dem Objektiv problemlos klarkommt, liegt darin, daß bei diesem Modell gerade die Drehrichtung von Entfernungsring und AF-Kuplung gleichsinnig arbeiten, nicht wie normalerweise gegensinnig.
Weiterhin bedeutet das, daß Objektive, bei denen das Getriebe im Objektiv zwar die Drehrichtung umkehrt, der Unendlichanschlag aber trotzdem auf der falschen Seite liegt, noch ein weiteres Bit im ROM anders gesetzt haben müßten, als "normalorientierte" Objektive. Dieses Bit würde dann die Kamera dazu veranlassen, den Motor andersherum zu drehen. Die Existenz eines solchen Bits wäre zwar - selbst wenn nur rein prophylaktisch vorgesehen, um möglichst viel Konstruktionsfreiheit bei der Gestaltung des Getriebes zu bekommen - sinnvoll, aber mit meinem Testobjektiv allein kann ich den Beweis für seine Existenz nicht erbringen. Aber vielleicht können Besitzer der anderen oben gelisteten Objektive mal die Drehrichtung der Kupplung in Bezug auf die Drehrichtung des Entfernungsrings überprüfen und hier davon berichten? Das wäre nett.
Vielleicht hilft uns hier auch schon Deine Beobachtung mit dem 18-70mm-Kitobjektiv weiter, das mir persönlich nicht vorliegt. Konkret dreht es sich dabei um die folgenden beiden Modelle:
Konica Minolta AF DT 3,5-5,6/18-70mm (D) (2697-810)Sony Alpha DT 3,5-5,6/18-70mm (SAL-1870)
Diese beiden Objektive "zeichnen" sich dadurch aus, daß sie zwar noch einen rudimentären Entfernungseinstellring besitzen, aber keine Entfernungsskala mehr. (Was für ein Schund!
Michael Hohner weist bei diesen Objektiven nicht auf eine falsche Drehrichtung des Entfernungsrings hin, aber das könnte ja auch ein Fehler in der Tabelle sein, schließlich kann man das ohne Entfernungsskala nicht "einfach so" von Fotos ablesen, sondern nur herausbekommen, wenn man das jeweilige Objektiv selbst vorliegen hat.
Du schreibst oben, daß die Spindel genau andersherum wie bei "normalen" Objektiven arbeitet, also im Gegenuhrzeigersinn. Nicht klar ist jedoch, ob auch der Entfernungsring verkehrtherum arbeitet (nur dann wäre der Beweis erbracht, daß es ein Richtungsbit auch für die Kupplung geben muß - und wir hätten nebenbei auch noch eine Ergänzung für Michael Hohners Tabelle) oder ob der Entfernungsring, wenn auch ohne Beschriftung, im Grunde in der gleichen Richtung arbeitet, wie bei anderen Objektiven auch (dann wäre kein Beweis für die Existenz eines solchen Bits erbracht).
Neben diesem Kitobjektiv gibt es leider auch noch eine ganze Reihe anderer Objektive ohne Entfernungsskala:
Sony Alpha DT 3,5-5,6/18-55mm SAM (SAL-1855)Konica Minolta AF Zoom DT 3,5-5,6/18-70mm (D) (2697-810) (siehe oben)Sony Alpha DT 3,5-5,6/18-70mm (SAL-1870) (siehe oben)Minolta AF Zoom 3,5-5,6/28-80mm II (2670-110, 2670-160)Minolta AF Zoom 3,5-5,6/28-80mm (D) (2683-910, 2683-960)Minolta AF Zoom 4-5,6/28-80mm xi (2618-?)Minolta AF Zoom 3,5-5,6/28-100mm (D) (2692-810, 2692-860)Minolta AF Zoom 3,5-4,5/28-105mm xi (2615-?)Minolta AF Zoom 3,5-4,5/35-70mm II (2652-?)Minolta AF Power Zoom 4-5,6/35-80mm (2624-110)Minolta AF Zoom 4-5,6/35-80mm (2605-100)Minolta AF Zoom 4-5,6/35-80mm II (2671-110, 2671-160)Minolta AF Zoom 4,5-5,6/35-200mm xi (2616-110)Sony Alpha DT 4-5,6/55-200mm (SAL-55200)Sony Alpha DT 4-5,6/55-200mm SAM (SAL-55200-2)Minolta AF Zoom 4,5-5,6/70-210mm II (2669-110, 2669-160)Minolta AF Zoom 4,5-5,6/75-300mm II (2665-110, 2665-160)Minolta AF Zoom 4,5-5,6/75-300mm (D) (2684-910, 2684-960)Sony Alpha 4,5-5,6/75-300mm (SAL-75300)Minolta AF Zoom 4,5-5,6/80-200mm (2604-100)Minolta AF Zoom 4,5-5,6/80-200mm xi (2619-?)Minolta AF Zoom 4,5-5,6/100-300mm xi (2621-110)Minolta AF Macro Zoom 3x-1x/1,7-2,8 (2594-116) - hat gar keinen Entfernungsring, kann manuell nur über Einstellschlitten fokussiert werden
Wie verhält es sich denn hier (bei den Nicht-SAM-Objektiven darunter) mit der Drehrichtung? Wer eines dieser Objektive besitzt, kann das ja bitte mal ausprobieren und hier posten (darüber ließe sich dann ggfs. klären, ob es noch ein zweites Bit für die Richtungsinformation gibt, und falls eines dieser Objektive den Unendlich-Anschlag auf der falschen Seite hat, hätten wir auch noch eine Ergänzung für Michaels Objektivtabelle).
Viele Grüße,
Matthias