Forum Übersicht - A-Bajonett-Objektive » Minolta 28-135 fokussiert nicht ganz bis Unendlich

Mein Minolta 28-135 fokussiert nicht ganz bis unendlich. Hat das Objektiv unter dem Bajonett Shims, die man herausnehmen kann, um den Fehler zubeheben?

Schau mal hier.
Vor allem was stevemark schreibt (und auch Thomas /ddd).

ZITAT(Reisefoto @ 2013-03-18, 3:39) Mein Minolta 28-135 fokussiert nicht ganz bis unendlich. Hat das Objektiv unter dem Bajonett Shims, die man herausnehmen kann, um den Fehler zubeheben?[/quote]
Normalerweise ja.

BG Hans

ZITAT(aidualk @ 2013-03-18, 7:06) Schau mal hier.
Vor allem was stevemark schreibt (und auch Thomas /ddd).[/quote]
Danke! Habe ich es richtig verstanden, dass ich folgende Schritte unternehmen muss, um den Fokusanschlag etwas weiter in unendliche Richtung zu verschieben:

1. Den Focus Scale Ring abschrauben
http://www.pbase.com/pganzel/image/42594057

2. Das Fixierungsklebeband lösen und die Ringe so verdrehen, dass Anschlag sich in Richtung unendlich verschiebt.
http://www.pbase.com/pganzel/image/42594193

3. Mit neuem Klebeband fixieren und den Abdeckring wieder anbringen.

Nochmal zu Präzisierung des Fehlers an meinem 28-135: Weit entfernte Objekte sind noch nicht scharf, wenn bei der Fokussierung der Unendlichanschlag erreicht wird.

Manuelles Fokussieren an dem Objektiv ist aufgrund der Lage und Größe des Fokusrings eine Qual, besonders, wenn man Handschuhe an hat. Richtig nervend wird das Teil, wenn man es mit Polfilter benutzt. Beim Drehen des (B&W) 72mm Polfilters wird genug Kraft auf den Frontring des Objektivs übertragen, um dabei die Brennweite zu verstellen. Um das zu verhindern, bräuchte man eine dritte Hand oder das Objektiv einen Zoomlock. Hat jemand eine Lösung, wie man das Problem umgehen kann?

ZITAT(Reisefoto @ 2013-03-18, 14:49) Danke! Habe ich es richtig verstanden, dass ich folgende Schritte unternehmen muss, um den Fokusanschlag etwas weiter in unendliche Richtung zu verschieben:

1. Den Focus Scale Ring abschrauben
http://www.pbase.com/pganzel/image/42594057

2. Das Fixierungsklebeband lösen und die Ringe so verdrehen, dass Anschlag sich in Richtung unendlich verschiebt.
http://www.pbase.com/pganzel/image/42594193

3. Mit neuem Klebeband fixieren und den Abdeckring wieder anbringen.

Nochmal zu Präzisierung des Fehlers an meinem 28-135: Weit entfernte Objekte sind noch nicht scharf, wenn bei der Fokussierung der Unendlichanschlag erreicht wird.[/quote]
Nein!

Wenn es nur einer kleinen Korrektur bedarf reicht es unter dem Bajonett ein zwei oder drei Shims zu entnehmen. Die Fokusgruppe mit dem Klebeband usw. muss man dazu gar nicht anrühren. Nur das Bajonett hinten abschrauben und die passende Anzahl Shims raus und Bajonett wieder drauf, wirklich ganz simpel.

BG Hans

na ja, ich habe mit dem Entfernen eines shims nur negative Erfahrungen gemacht. So simpel, wie du das darstellst, ist es wohl doch nicht. Der reine Vorgang des Entnehmens ist schon simpel nur hat dann bei meinem Objektiv absolut gar nichts mehr gestimmt. Die Anzeigen waren völlig verquert. Der Unendlichbereich lag in der Nähe von der 28mm Anzeige, ohne dabei unendlich zu erreichen. Der Autofokus der Kamera war komplett irritiert, hat nur noch sinnlos gesucht und Einstellungen vorgenommen, an denen nichts mehr gestimmt hat. Die Kamera konnte mit dem Objektiv nichts mehr vernünftiges anfangen. Nach Einlegen des entnommenen shims war wieder alles beim alten. Dass ich seit dem Probleme mit der Brennweitenkennung habe, scheint nicht direkt damit zusammen zu hängen, aber zumindest indirekt. Mein Objektiv jedenfalls ist seitdem nicht mehr einsatzfähig. Auf Grund dieser Erfahrung neige ich sehr dazu, das was Thomas/ddd dazu geschrieben hat, zu glauben.
Und jetzt soll jeder selbst entscheiden, wie er mit seinem Exemplar umgeht.

Es gibt zumindest zwei Möglichkeiten, weshalb ein MinAF 4-4.5/28-135mm sich nicht ganz bis Unendlich fokussieren lässt. Dazu muss man sich folgendes vergegenwärtigen:

1) klassische Viergruppen-Zooms werden durch verschieben einer speziell für das Fokussieren gerechneten Linsengruppe ("Fokussiergruppe" scharfgestellt
2) im Prinzip kann man die genannten Zooms auch durch Verschieben aller Linsen (dh des ganzen Zooms) fokussieren; selbstverständlich ist dann die Leistung nicht mehr optimal

Damit der Unendlich-Anschlag des 28-135mm richtig eingestellt ist, müssen beide (!! folgenden Bedingungen gegeben sein:

1) "Unendlich"-Anschlag der Fokussiergruppe muss richtig justiert sein (Stichwort "Klebeband"
2) Der Abstand des Grundobjektivs zur Film-/Sensorebene muss richtig justiert sein (Stichwort "Shims"

Die beiden Fälle lassen wie folgt unterscheiden:

1) tritt ein, wenn die Fokussierung beim Zoomen konstant bleibt und sich das Objektiv einzig nicht mehr auf Unendlich fokussieren lässt (natürlich bei 135mm eher sichtbar als bei 28mm); zum Testen einfach ein Objekt in ca 5m Distanz mit 135mm Brennweite scharfstellen, dann auf 28mm zurückzoomen => falls der AF nun NICHT korrigiert, ist der Fall "Klebeband" gegeben

2) tritt ein, falls beim Zommen im obigen Test die Fokussierung sich deutlich ändert => Distanz "Grundobjektiv <=> Sensor" stimmt nicht, und die mechanische Fokus-Kompensation beim Zoomen kann somit notgedrungen auch nicht mehr richtig funktionieren. => die Shims müssen justiert werden.

Dass Fall 2) überhaupt auftritt, ist eigentlich ein Konstruktionsfehler, der typisch für das rein mechanische Ingenieursdenken ist: Minolta hatte die Shims je nach Dicke aus unterschiedlich gefärbten Legierungen gefertigt, wohl um Verwechslungen bei der Montage vorzubeugen. Leider bekommt man damit sofort eine elektrochemische Zelle ("Batterie", sobald etwas Elektrolyt (Schweiss, Wasser usw) zwischen die Shims eindringt: Das weniger edle der beiden Metalle wird oxidiert. Ich habe da schon richtige Grünspanschichten zwischen den Shims gesehen - logisch, dass dann die Dicke messbar zunimmt.

Hoffentlcih trägt das etwas zur Klarheit bei

Gr Steve

Vielen Dank für alle Hinweise indiesem Thread! Ich werde mir alles nochmal in Ruhe durchlesen, bevor ich Hand an das 28-135 lege. Die Erfahrungen von aidualk mahnen mich zur Vorsicht.


ZITAT(stevemark @ 2013-03-19, 10:43) 2) tritt ein, falls beim Zommen im obigen Test die Fokussierung sich deutlich ändert => Distanz "Grundobjektiv <=> Sensor" stimmt nicht, und die mechanische Fokus-Kompensation beim Zoomen kann somit notgedrungen auch nicht mehr richtig funktionieren. => die Shims müssen justiert werden.[/quote]

Wenn ich mir die Bilder anschaue, scheint das der Fall zu sein. Die Fehlfokussierung tritt offenbar speziell bei den langen Brennweiten auf. Das werde ich nochmal austesten, sowie ich das Objektiv wieder in der Hand habe (bin derzeit unterwegs).

ZITAT(stevemark @ 2013-03-19, 11:43) Die beiden Fälle lassen wie folgt unterscheiden:

1) tritt ein, wenn die Fokussierung beim Zoomen konstant bleibt und sich das Objektiv einzig nicht mehr auf Unendlich fokussieren lässt (natürlich bei 135mm eher sichtbar als bei 28mm); zum Testen einfach ein Objekt in ca 5m Distanz mit 135mm Brennweite scharfstellen, dann auf 28mm zurückzoomen => falls der AF nun NICHT korrigiert, ist der Fall "Klebeband" gegeben

2) tritt ein, falls beim Zommen im obigen Test die Fokussierung sich deutlich ändert => Distanz "Grundobjektiv <=> Sensor" stimmt nicht, und die mechanische Fokus-Kompensation beim Zoomen kann somit notgedrungen auch nicht mehr richtig funktionieren. => die Shims müssen justiert werden.[/quote]

Bei meinem 28-135 ist scheinbar Fall 2 gegeben. Ist denn das 28-135 ein parfokales Objektiv?

Beim Zoomen verschiebt sich bei meinem 28-135 der Fokus etwas. Besonders zwischen 100 und 135mm tut sich spürbar was. Am Ende, bei 135mm, gibt es noch einen richtigen Ruck (mechanisch und in der Fokuslage). Nachdem mich Aidualks Erfahrungen, sowie Berichte bei Dyxum nicht gerade ermutigt haben, einen Shim zu entfernen, und auch mögliche Anleitungsfotos auf Artaphot nicht verfügbar sind, da die Seite derzeit offline ist, habe ich mich entschlossen, die Klebebandmethode auszuprobieren. Ich beschreibe kurz die Vorgehensweise:

1. Der Objektivring, der das Entfernungsskalafenster enthält, ist von außen mit 3 Schrauben besfestigt. Schrauben herausdrehen und den Ring nach hinten abziehen.

2. Nun sieht man ein weißes Klebeband, das teilweise noch mit einem schwarzen Klebeband überklebt ist, auf dem die Entfernungsskala aufgedruckt ist. Die Klebebänder zieht man nacheinander vorsichtig ab und lagert sie zur Wiederverwendung.

3. Den nun abgekoppelten Fokuseinstellring (das geriffelte Teil) bis zum Anschlag nach links (Unendlichanschlag) drehen.

4. Auf 135mm zoomen und ein Objekt in sehr weiter Entfernung mit dem nach vorn dem Einstellring folgenden Ring scharfstellen. Über diesen Punkt noch ein winziges Bisschen hinausdrehen, so dass bei starken Temperaturdifferenzen noch etwas Spielraum beibt.

5.Die beiden Ringe wieder mit dem weißen Klebeband verbinden.

6. Zoom auf 28mm stellen und Entfernungsring auf unendlich stellen. Dann die Fokusskala so aufkleben, dass die Unendlichmarkierung gegenüber der 8 von 28 liegt. Dort ist auch eine kleine Markierung in der oberfläche des Rings.

7. Den Abdeckring wieder aufschieben und festschrauben (Fenster an die richtige Stelle).

Fertig. Mein 28-135 lässt sich jetzt bei allen Brennweiten bei unendlich scharfstellen und der AF funktioniert nach wie vor einwandfrei und auch die Schärfe stimmt (sowohl im Nah- als auch im Fernbereich).

Hi, ich habe auch das Problem, dass mein Minolta 28-135 nicht bis Unendlich fokussiert.
Leider wird mir aus stevemarks Beschreibung nicht ganz klar, welcher der beiden Fälle bei mir zutrifft (oder gar beide?):

ZITATEs gibt zumindest zwei Möglichkeiten, weshalb ein MinAF 4-4.5/28-135mm sich nicht ganz bis Unendlich fokussieren lässt. Dazu muss man sich folgendes vergegenwärtigen:

1) klassische Viergruppen-Zooms werden durch verschieben einer speziell für das Fokussieren gerechneten Linsengruppe ("Fokussiergruppe" scharfgestellt
2) im Prinzip kann man die genannten Zooms auch durch Verschieben aller Linsen (dh des ganzen Zooms) fokussieren; selbstverständlich ist dann die Leistung nicht mehr optimal

Damit der Unendlich-Anschlag des 28-135mm richtig eingestellt ist, müssen beide (!! folgenden Bedingungen gegeben sein:

1) "Unendlich"-Anschlag der Fokussiergruppe muss richtig justiert sein (Stichwort "Klebeband"
2) Der Abstand des Grundobjektivs zur Film-/Sensorebene muss richtig justiert sein (Stichwort "Shims"

Die beiden Fälle lassen wie folgt unterscheiden:

1) tritt ein, wenn die Fokussierung beim Zoomen konstant bleibt und sich das Objektiv einzig nicht mehr auf Unendlich fokussieren lässt (natürlich bei 135mm eher sichtbar als bei 28mm); zum Testen einfach ein Objekt in ca 5m Distanz mit 135mm Brennweite scharfstellen, dann auf 28mm zurückzoomen => falls der AF nun NICHT korrigiert, ist der Fall "Klebeband" gegeben

2) tritt ein, falls beim Zommen im obigen Test die Fokussierung sich deutlich ändert => Distanz "Grundobjektiv <=> Sensor" stimmt nicht, und die mechanische Fokus-Kompensation beim Zoomen kann somit notgedrungen auch nicht mehr richtig funktionieren. => die Shims müssen justiert werden.

Dass Fall 2) überhaupt auftritt, ist eigentlich ein Konstruktionsfehler, der typisch für das rein mechanische Ingenieursdenken ist: Minolta hatte die Shims je nach Dicke aus unterschiedlich gefärbten Legierungen gefertigt, wohl um Verwechslungen bei der Montage vorzubeugen. Leider bekommt man damit sofort eine elektrochemische Zelle ("Batterie", sobald etwas Elektrolyt (Schweiss, Wasser usw) zwischen die Shims eindringt: Das weniger edle der beiden Metalle wird oxidiert. Ich habe da schon richtige Grünspanschichten zwischen den Shims gesehen - logisch, dass dann die Dicke messbar zunimmt.

Hoffentlcih trägt das etwas zur Klarheit bei wink.gif

Gr Steve[/quote]

Folgende Symptomatik tritt auf:
Bei 135mm/Unendlich dreht die Fokusanzeige ca. 1cm über das Unendlich Symbol hinaus und schafft es trotzdem nicht komplett scharf zu stellen.
Bei Nahgrenze hingegen ist die niedrigste Anzeige 1,7m, der geringste aufgedruckte Wert wären jedoch 1,5m (aber scharfe Fokussierung)
Im o.g. Test mit 135mm werden ca. 7m Entfernung angezeigt, bei 28mm hingegen ist der Wert schon leicht jenseits von Unendlich (Fokussierung in beiden Fällen aber scharf).


Ich wäre sehr dankbar, wenn mir jemand die Schritte zur hoffentlich erfolgreichen Reparatur kurz auflisten könnte.
Vielen Dank,
dannz

Ich würde mir zunächst keine Gedanken darüber machen, ab es Fall 1 oder 2 ist. Bei meinem 28-135 sah es theoretisch so aus, als ob es ein Fall war, für den die Klebebandmethode nicht geeignet sein. Dennoch hat sie vortrefflich geholfen.

Dir stehn zwei Reparaturmethoden zur Vefügung:
1. Klebebandmethode: Ist sehr einfach, dabei kann man nicht viel falsch machen.
2. Shims entfernen: Wesentlich komplizierter und wie das Beispiel von Aidualk zeigt, kann es schiefgehen.

Ich würde an Deiner Stelle einfach die Klebebandmethode ausprobieren. Du kannst ja ggf. Markierungen anbringen, um den alten Zustand wieder herstellen zu können. Die Klebebandmethode habe ich ja Schritt für Schritt beschrieben. Wenn es mit dem Klebeband nicht hilft, kannst Du immernoch überlegen, ob Du Dich an die Shims heranwagst oder vielleicht zum Käufer des neuen Sigma 24-105 wirst.

Alles klar, werde ich versuchen.
Vielen Dank!