QUOTE (matthiaspaul @ 2008-10-18, 11:34) QUOTE (Reisefoto @ 2008-10-18, 12:26) Kann ich ein solches Dia auch irgendwo einzeln bekommen und für die Kalibrierung mit anderer Software verwenden? Wie gehe ich bei der Kalibrierung auf die einzelnen Filmtypen vor? Gibt es hierfür mitgelieferte oder irgendwo herunterladbare Farbprofile (vielleicht mit Alterungsreihen)?[/quote]
Gute und günstige Targets bekommt man z.B. bei Wolf Faust:
http://www.targets.coloraid.de/
Die bei SilverFast IT8 beiliegenden Targets sind auch nicht besser.
Allerdings erschlägst Du damit nur einige der aktuellen Filme, für irgendwelche alten Filme bräuchtest Du eigentlich ein Target aus der damaligen Zeit, damit es mitgealtert ist.
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Das mit dem Mitaltern stimmt - selbst wenn die IT8-Kalbrierung etwas taugen würde, hilft es dir bei unterschiedlich gealterten Filmen gar nichts, wenn du keine Targets hast, die mit den jeweiligen Filmen mitfotografiert und gleich nach der Entwicklung vermessen wurden. Damit könnte man tatsächlich die Filmalterung erfassen, indem man später den Scan eines gealterten Referenzdias auf die ursprüngliche Wiedergabe des Films kalibriert. Nur - wer hat solche alten Referenzdias nebst damals gemessenen Farbwerten?
Was aber im Prinzip nicht stimmt, ist, dass man für jeden Filmtyp ein Extra-Target braucht.
Der Ansatz ist vielmehr folgender:
Der Herausgeber des Targets (z.B. LaserSoft) fotografiert das IT8-Target mit einem beliebigen Diafilm. Nun wird das entwickelte Dia densitometrisch ausgemessen und die sich so ergebenden Referenzwerte werden in einer Datei abgelegt. Damit weiß man, wie die Farben auf diesem Referenzdia, dem IT8-Target, abgebildet sind. Der Hersteller liefert nun dieses Dia samt Referenzdatei an den Betreiber des Scanners und der Software. Der Betreiber legt das Dia in den Scanner und gleicht mit der Software (z.B. SilverFast) die Wiedergabe so ab, dass diese den mitgelieferten Referenzwerten des Dias entspricht.
Was wird dadurch erreicht? Es wird erreicht, dass das Ergebnis des Scans so kalibriert ist, dass die Ausgabe den densitometrischen Messwerten des gescannten Dias entspricht. D.h. Farbabweichungen des Scanners und der Scansoftware gegenüber der densitometrischen Vergleichsmessung des selben Dias werden eliminiert. So lange keine vom Farbspektrum der Abtastlampen (bzw. -LEDs) abhängigen Unterschiede zwischen einer densitometrischen Messung und dem Scanner zuschlagen, sollte damit eine IT8-Kalibrierung für alle Dia-Filmtypen genügen. Daher wird auch nur ein Target mitgeliefert. Es gibt an und für sich keinen zwingenden Grund, Kalibrierungen mit unterschiedlichen Filmtypen durchzuführen, weil ja die Farbwiedergabe des Films sowieso nicht Teil des Kalbrierpfades ist; kalibriert wird nur darauf, dass der Scan dem bereits aufgenommenen Dia entspricht. Ob das Dia selbst die Farben korrekt wiedergibt, ist eine andere Frage; die IT8-Kalibrierung kümmert sich darum nicht.
Täte sie es, bräuchte man gar keine densitometrischen Referenzmessungen (und deren Ergebnis als Datei) für das jeweilige Testdia ("Target". Dann würde man vielmehr die IT8-Referenzvorlage unter definierten Lichtbedingungen fotografieren, und auf die gewünschten Zielwerte der einzelnen Farbfelder IN DER VORLAGE kalibrieren. Das tut man aber nicht - man kalibriert auf das, was das Dia gemäß Vergleichsmessung wiedergibt, nicht was es im Idealfall wiedergeben sollte.
Also in der Theorie klingt das alles ganz gut mit der IT8-Kalibrierung. In der Praxis hat es sich für gewöhnliche Motive nicht als erforderlich erwiesen und auch nicht als qualitätssteigernd.
Sorry, dass ich einfach so drauflosgeschrieben habe; hier sind bestimmt ein paar Aussagen wiederholt und unnötig verschachtelt. Ich habe gerade keine Zeit, einen "sauberen" Text dazu zu verfassen.
Ciao,
Johannes