QUOTE (ebarwick @ 2008-06-02, 23:47) QUOTE (Giovanni @ 2008-05-31, 22:43) Schön, dass du eine Workaround-Lösung gefunden hast. Rückgriff auf den Blendenring des Objektivs, weil sich die Blende an Nikon-DSLRs bei gedrückter Abblendtaste nicht anders verstellen lässt... vielleicht erkenne irgendwann sogar ich, wie funktional und praktisch dieses System ist. Nur schade, dass neue Nikon-Objektive überhaupt keinen Blendenring haben! Bei meiner Minolta XG-1 habe ich immer das Objektiv halb aus dem Bajonett gedreht, um die fehlende Abblendtaste zu ersetzen. Das hatte etwa den gleichen Komfort-Faktor.[/quote]
Dann hatte ich wohl mit meinen Minoltas, angefangen mit der SR-T 303b, mehr Komfort, die hatten alle einen Abblendknopf.
Du hast mich etwas missverstanden, meine "Workaround-Lösung" ist eine andere. Nur hast du geschrieben, dass man bei Nikon-Kameras bei gedrückter Abblendtaste die Blende nicht verstellen kann und das ist definitiv falsch. Der Blendenring ist sicher nicht die geschickteste Lösung, aber es gibt Leute, die damit bestens klar kommen.
Leica hat ihn gerade wieder ins 4/3 System eingeführt.
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Hallo Erhard,
missverstanden hatte ich dich keinesfalls. Du hast ja klar beschrieben, dass du dazu den Blendenring benutzt. Das Beispiel mit meiner XG-1 hatte ich nur angeführt als Parallelbeispiel einer anderen "Workaround-Lösung".
Tatsächlich hatte ich bei meiner ursprünglichen Aussage nicht daran gedacht, dass man
bei einem Teil der Nikon DSLRsmit einem Teil der Nikon Objektivein einem Teil der Betriebsartenauch nach wie vor die Blende per Blendenring verstellen kann. Ob man dies als Workaround-Lösung betrachtet oder nicht, ist natürlich rein subjektiv. Fakt ist aber, dass man z.B. mit einer D200 und einem Nikon AF-S 70-200mm 2.8 G IF-ED VR, um mal ein aktuelles Objektiv der gehobenen Klasse zu nennen, keine Chance hat, die Blende zu verstellen, während man die Abblendtaste gedrückt hält. Dies gilt bei Nikon auch für viele andere Kombinationen von Kamera, Objektiv und Betriebsart.
Auch ist im manuellen Betrieb (Modus "M" die Blendeneinstellung am mechanischen Blendenring bei Zooms mit variabler Anfangsöffnung unpraktisch, weil sich dabei jede Blende über den Zoombereich ändert und man die Zeit entsprechend nachstellen muss. Bei der Blendeneinstellung am Gehäuse bleibt die Blende dagegen auch bei Zooms mit variabler Anfangsöffnung über den gesamten Zoombereich gleich, außer wenn die größte oder kleinste Blende gewählt wird. Auch muss man dann nicht, wenn man den Modus z.B. von A auf P oder S wechselt, sowohl den Modus am Gehäuse wechseln als auch den Blendenring auf die kleinste Blende drehen.
Die meisten Nikon DSLR-Benutzer, sogar diejenigen, die auch die andere Möglichkeit hätten, lassen daher ihre Objektive aus gutem Grund auf der kleinsten Blende verriegelt und verstellen die Blende nur an der Kamera. Dabei geht die Blendenverstellung bei gedrückter Abblendtaste nicht. Übrigens wurde diese Funktion beim Minolta AF-System so weit ich informiert bin auch erst mit der Dynax 7 eingeführt. Bei Canon war es von Anfang an Teil des EOS-Systems, wo dies natürlich durch das radikale Neudesign mit elektrischem Blendenaktuator in jedem Objektiv auch leichter zu implementieren war.
Bitte entschuldige, dass ich nochmals so ausführlich darauf eingegangen bin. Es würde mich freuen, wenn es dadurch nachvollziehbar ist, worauf sich meine Aussage gründet und dass ich diese nicht spekulativ getroffen habe. Dies hat nichts mit einer Aversion gegen Nikon o.ä. zu tun. Allerdings ist es eines der Beispiele, die zeigen, dass Nikon auch nur mit Wasser kocht und dass berechtigte Zweifel erlaubt sind, wenn jemand Nikon als die in allen Belangen - bis auf die fehlende gehäuseintegrierte Bildstabilisierung - überlegene Kameramarke darstellt. Damit meine ich nicht dich, denn von dir habe ich bisher nur ausgewogene und informierte Beiträge gelesen.
Dass du als FM3a-Nutzer gerne den Blendenring benutzt und dies für dich daher eine der natürlichen Möglichkeiten ist, die Kamera zu verwenden, ist schön - und vollkommen verständlich. Ich empfand dies immer als die natürliche Art, die Blende zu verstellen. Der Wechsel zum Einstellrad an der Kamera ist ein wenig, als würde man beim Auto von der Steuerung per Lenkrad zur Steuerung per Joystick oder Scrollrad wechseln.
Auch finde ich es fantastisch, dass Leica mit Panasonic den Blendenring - diesmal mit elektronischer Übertragung - beim 4/3 System wieder aufgegriffen hat. Das klassisch orientierte Bedienkonzept der Leica Digilux 3 und ihres Panasonic-Pendants ist das einzige an einer DSLR, das mir noch besser gefällt als das der Dynax 7D. Leider verkennen die meisten Einsteiger dessen Vorteile, und viele der fortgeschrittenen Benutzer werden von grundlegenden Nachteilen des 4/3 Systems abgeschreckt, wie dem kleinen Sucherbild. Außerdem ist der Preis für diese Kamera im Vergleich zu Mitbewerbern grenzwertig hoch. Schade.
Schöne Grüße und bis bald
Johannes