Forum Übersicht - Einsteigerfragen » Belichtungsmessung

Hallo

Bin ja noch ganz neu in diesem Forum und habe eine Frage zur Belichtungsmessung. Ich mache gerade einen Fotokurs an der VHS, wo ich sozusagen die ganze Technik von der Pike auf lerne (zumindest theoretisch, denn das praktische muss ich ja selbst machen). Letztes mal haben wir die Belichtungsmessung durchgenommen, aber ich habe das nicht ganz verstanden. Ich habe eine Minolta 7D. Meine Fragen sind jetzt:


1. Wie erkenne ich den Belichtungswert (den man z.B. auch mit einem externen Messer bestimmen kann) in der Anzeige
meiner Kamera, macht sie das überhaupt.
Ich hab bei meiner Kamera ja nur die Werte der Zeit und der Blende, oder?

2. Wie kann ich den dann bei meiner Kamera einstellen und geht das überhaupt?

3. Wir sollten zwei Spot-Messungen machen, einmal in einem hellen Bereich und einmal in einem dunklen Bereich, dann
sollten wir den Belichtungswert ermitteln und in die Kamera eingeben, geht das überhaupt, das die Kamera zumindest
den ersten Wert speichert und dann mit dem zweiten den richtigen Mittelwert ausrechnet?

Sorry, ich hoffe man kann verstehen was ich meine, mit der Bedienungsanleitung der Kamera komme ich nicht weiter, deshalb hoffe ich, das ihr mir helfen könnt. Vielleicht weiß auch jemand eine Website wo das nochmal erklärt wird.

Danke schonmal!

liebe Grüße

Elchbaby

Es gibt nur sehr wenige Kameras, bei denen man direkt Lichtwerte eingeben kann (z. B. einige Mittelformat- und Großbildkameras) ... und meines Wissens gar keine, bei denen man einen Belichtungswert eingeben könnte. Allerhöchstwahrscheinlich sind aber mit "Belichtungswert" sowieso Lichtwerte gemeint -- Anfänger verwechseln das andauernd, weil der leicht unterschiedliche englische und deutsche Sprachgebrauch hier gern Verwirrung stiftet. Wortwörtliche Übersetzungen sind hier nicht immer richtig.

Die meisten anständigen Handbelichtungsmesser zeigen Lichtwerte an, doch einstellen kann man diese an den meisten Kameras nicht. Jedenfalls nicht direkt. Man kann nur die Lichtwerte in Zeit-Blenden-Kombinationen umrechnen und diese dann einstellen. Zum Glück aber zeigen die Belichtungsmesser neben den Lichtwerten auch die dazugehörige Schar von Zeit-Blenden-Konbinationen an, so daß man in aller Regel nicht kopfrechnen muß. Um Mittelwerte aus zwei oder mehr Einzelmessungen zu bilden, sind die Lichtwerte vorteilhaft -- man bestimmt einfach deren arithmetisches Mittel. Mit Blenden- oder Zeitwerten geht das nicht ganz so einfach. Dafür muß man seine Zeit-Blenden-Kombinationen erst in Lichtwerte umrechnen (oder am Hand-Beli ablesen), dann Mittelwert bilden, dann den Mittelwert wieder in eine pssende Zeit-Blenden-Kombination zurückrechnen ...

Der Lichtwert (LW, engl. EV = exposure value, nicht zu verwechseln mit "Belichtungswert" einer Zeit-Blenden-Kombination ist die Summe des Blendenleitwertes (engl. AV = aperture value, nicht zu verwechseln mit dem Blendenwert) und des Zeitleitwertes (engl. TV = time value, nicht zu verwechseln mit der Verschlußzeit). Die Leitwerte sind nichts weiter als die laufende Numerierung der vollen Blenden- bzw. Zeitstufen, beginnend mit null für f/1 bzw. für 1 s, aufsteigend zu kleineren Blenden bzw. kürzeren Zeiten. Größere Blenden bzw. längere Zeiten erhalten negative Leitwerte.

Dann gibt's noch Leitwerte für die Film- bzw. Sensorempfindlichkeit (Empfindlichkeitsleitwert SV, sensitivity value) und für die Helligkeit (Helligkeitsleitwert BV, brightness value). Sie hängen wie folgt zusammen: AV + TV = BV + SV = EV. Alle zusammen bilden das sog. APEX-System (additive system of photographic exposure). Suche nach dem Stichwort "APEX system", dann findest du massenhaft weitere Informationen zu diesem Themenbereich (z. B. bei Wikipedia).

-- Olaf

ZITAt (elchbaby @ 2007-05-20, 15:10) 3. Wir sollten zwei Spot-Messungen machen, einmal in einem hellen Bereich und einmal in einem dunklen Bereich, dann
sollten wir den Belichtungswert ermitteln und in die Kamera eingeben, geht das überhaupt, das die Kamera zumindest
den ersten Wert speichert und dann mit dem zweiten den richtigen Mittelwert ausrechnet?[/quote]
Diese Eigenschaft war unter dem Namen "Multispot" DER Renner beim ersten Auftreten in einer KB-Kamera. Es war die Olympus OM-4. Zurück zum Forum: Es gab unter den Chipkarten für die Minolta 7000i und folgende auch eine Karte für eine solche Art der Belichtungsmessung.
Ich erinnere mich noch an den Hinweis nicht zu viele Punkte für die Messung auszuwählen, da das Ergebnisse dann doch recht nahe an einer Messung über die gesamte Fläche (Integralmessung) käme.

ZITAt (BerndFranzen @ 2007-05-20, 20:26) ZITAt (elchbaby @ 2007-05-20, 15:10) 3. Wir sollten zwei Spot-Messungen machen, einmal in einem hellen Bereich und einmal in einem dunklen Bereich, dann
sollten wir den Belichtungswert ermitteln und in die Kamera eingeben, geht das überhaupt, das die Kamera zumindest
den ersten Wert speichert und dann mit dem zweiten den richtigen Mittelwert ausrechnet?[/quote]
Diese Eigenschaft war unter dem Namen "Multispot" DER Renner beim ersten Auftreten in einer KB-Kamera. Es war die Olympus OM-4. Zurück zum Forum: Es gab unter den Chipkarten für die Minolta 7000i und folgende auch eine Karte für eine solche Art der Belichtungsmessung.
Ich erinnere mich noch an den Hinweis nicht zu viele Punkte für die Messung auszuwählen, da das Ergebnisse dann doch recht nahe an einer Messung über die gesamte Fläche (Integralmessung) käme.
[/quote]
Das ist übrigens auch mit der Minolta 9000 AF mit Program Back Super 90 oder 100-Exposure Back EB-90 bzw. der Minolta 7000 AF mit Program Back Super 70 möglich. Diese drei Rückwände können in Spotmessung oder mittenbetonter Integralmessung mehrere Messwerte speichern, die Verteilung grafisch aufbereitet anzeigen und automatisch auf Durchschnitt, Mittelwert, Hellichter oder Schatten belichten. Leider ist die Bedienung dieser Rückwände nicht besonders intuitiv, so daß viele wohl Schwierigkeiten damit haben. (Aus dem Kopf weiß ich jetzt gerade nicht, ob maximal 9 Meßwerte möglich sind oder ob es keine Beschränkung gibt. Müßte ich ausprobieren oder nachschlagen... Ich selbst habe eigentlich nie mehr als max. 2 - 4 Punkte genommen.)

Neuere Kameras mit Analogskala bieten zwar leider keine echte Multi-Spot-Messung, aber immerhin eine einfache Möglichkeit, den Kontrastumfang eines Motivs auszuloten. Einfach den gewünschten Punkt anvisieren und den Meßwertspeicher drücken, dann wird auf der Analogskala die Abweichung des aktuell gemessenen Wertes von diesem gespeicherten Wert angezeigt.

Die Minolta Dynax 7 bietet zusätzlich noch eine Anzeige auf ihrem Rückwand-Display ab, bei dem die Meßwerte der einzelnen Meßwaben grafisch und in Zahlen in einer Helligkeitsverteilung dargestellt werden.

Viele Grüße,

Matthias

ZITAt (matthiaspaul @ 2007-05-21, 0:39) Die Minolta Dynax 7 bietet zusätzlich noch eine Anzeige auf ihrem Rückwand-Display ab, bei dem die Meßwerte der einzelnen Meßwaben grafisch und in Zahlen in einer Helligkeitsverteilung dargestellt werden.[/quote]

Was übrigens sehr praktisch ist. Allerdings nicht wirklich intuitiv zu bedienen. Man muss mehrere (2) Knöpfe gleichzeitig drücken und das während man durch den Sucher schaut. Aber es funktioniert ziemlich gut, ich habe mich auf jden Fall immer drauf verlassen und bin nicht enttäuscht worden.

Mark

Na, recht gut gelöst ist die ganze Sache doch i.a. bei den "höheren" Minolta-Kameras. Lege ich auf die AEL-Taste noch die Spot-Belichtung, kann ich nach Messen des "Gesamtbildes" und Drücken des AEL-Knopfes auch recht einfach mit dem Spotmeßkreis das Bild abfahren und bekomme die Abweichung vom Mittelwert gezeigt. Okay, Matrix ist eine interpretierte Messung, aber ich meine, das ganze ginge auch mit Mittenbetont und dann AEL drücken...

Ok, vielen Dank für Eure Antworten. Zumindest verstehe ich das Thema jetzt besser, ich schätze mal der Lehrer hats nicht wirklich gut rübergebracht. Ich habe auf Wikipedia geschaut und dort eine Tabelle gefunden, bei der verschiedenen Blenden und Zeitwerten bestimmte Lichtwerte zugeordnet werden, das wird mir eine Hilfe sein.

Eine Frage hab ich aber noch:

ZITATMan kann nur die Lichtwerte in Zeit-Blenden-Kombinationen umrechnen und diese dann einstellen.[/quote]

Wie rechnet man das denn aus? /unsure.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="unsure.gif" />

Liebe Grüße
Elchbaby

ZITAt (elchbaby @ 21. 5. 2007, 14.25 h) ZITATMan kann nur die Lichtwerte in Zeit-Blenden-Kombinationen umrechnen und diese dann einstellen.[/quote]Wie rechnet man das denn aus? /unsure.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="unsure.gif" /> [/quote]
Ähm ... hast du jenen Wikipedia-Artikel denn gelesen, oder hast du dir nur die Bilder angeschaut?

-- Olaf

ZITAt (elchbaby @ 2007-05-21, 14:25) Ok, vielen Dank für Eure Antworten. Zumindest verstehe ich das Thema jetzt besser, ich schätze mal der Lehrer hats nicht wirklich gut rübergebracht. Ich habe auf Wikipedia geschaut und dort eine Tabelle gefunden, bei der verschiedenen Blenden und Zeitwerten bestimmte Lichtwerte zugeordnet werden, das wird mir eine Hilfe sein.

Eine Frage hab ich aber noch:

ZITATMan kann nur die Lichtwerte in Zeit-Blenden-Kombinationen umrechnen und diese dann einstellen.[/quote]

Wie rechnet man das denn aus? /unsure.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="unsure.gif" />
[/quote]
Such mal nach APEX.

http://www.mi-fo.de/forum/index.ph...st&p=121234 (APEX-System)
http://www.mi-fo.de/forum/index.ph...st&p=122551 (Blendenreihe)
http://www.mi-fo.de/forum/viewtopic.php?t=10446 (Zeitenreihe)

Viele Grüße,

Matthias

Ähm, soweit hab ich dann doch nicht gelesen. *schäm*, werde mich aber gleich mal dranmachen.
Danke /rolleyes.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="rolleyes.gif" />