ZITAt (Dat Ei @ 11. 6. 2007, 17.51 h) ZITAt (01af @ 11. 6. 2007, 16.52 h) Weil Winkel von 45° und ganzzahlige Vielfache davon etwas anderes sind als sehr kleine Winkel. Vielleicht nimmst du einmal zwei Fliegennetze oder ähnliche Gitter zur Hand und spielst ein wenig damit herum, dann siehst du's. Berücksichtigen kann der Konverter selbstverständlich jeden beliebigen Winkel. Doch den einer Rotation um kleine Winkel inhärenten Verlust kann er leider nur kaschieren, nicht wegzaubern -- einerlei, an welcher Stelle im Bildbearbeitungsprozeß die Rotation stattfindet.[/quote]Die Größe des Verlusts, den Du hier anführst, ist eine Frage der Rechen (un)genauigkeit und des Rechenaufwands.[/quote]
Nein, eben nicht ... bzw. nur zum Teil. Der Verlust ist auf den Akt des Drehens zweier Gitter gegeneinander zurückzuführen. Die dadurch entstehenden Interferenzen sind kein Artefakt der Rechenalgorithmen, sondern naturgegeben. Sie erzeugen, je nach Winkel, beliebig hohe Ortsfrequenzen, die im Bild ursprünglich gar nicht vorkommen. Diese wiederum führen durch einen Faltungseffekt an der Auflösungsgrenze (Nyquist-Grenze) zu Scheininformationen im "normalen" Ortsfrequenzbereich, die sich von den echten Informationen nicht prinzipiell unterscheiden und daher immer nur unter Verlusten unterdrückt werden können. Natürlich können ungeschickt gewählte Algorithmen (wie etwa der, den du hier skizzierst) den Verlust noch schlimmer und geschickt gewählte den Verlust weniger schlimm machen. Doch verlustfrei geht die Sache niemals ab, schon gar nicht bei endlichem Rechenaufwand und endlicher Bittiefe.
ZITAt (Dat Ei @ 11. 6. 2007, 17.51 h) Für jeden beliebigen Winkel kann ich mit beliebiger Genauigkeit die flächenmäßigen Anteile der R-, G- und B-Zellen errechnen, die sie in einem darüberliegenden, horizontal ausgerichteten Raster abdecken, so daß ich ihre Anteile gewichtet in die Interpolation einfließen lassen kann. Das hat nix mit Augenmaß und Fliegengittern zu tun, und erst recht nicht mit Milchmädchen-Rechnung.[/quote]
Natürlich könntest eine exakte Formel angeben, nach der für jeden beliebigen Winkel und für jedes Pixel hochdeterministisch ein präziser RGB-Wert errechnet wird. Nur würde nicht dasselbe Bild herauskommen wie im ungedrehten Falle, das ist doch der Punkt. Und das Verrechnen der Anteile einzelner Pixel verfälscht das Bild zusätzlich. Du stellst dir das offenbar sehr einfach vor ... glaubst du wirklich, die Bildbearbeitungs- und Rohdatenkonverter-Hersteller bauen verlustbehaftete Drehfunktionen in ihre Software ein, nur weil ihnen bislang so ein Schlauberger wie du gefehlt hat, der ihnen erklärt, wie man's richtig macht? So naiv kannst du doch nicht wirklich sein, oder?
ZITAt (Dat Ei @ 11. 6. 2007, 17.51 h) Für die Bayer-Interpolation gibt es diverse Algorithmen, die zu durchaus unterschiedlichen Ergebnissen führen. Von daher mußt Du erstmal einen Sollzustand definieren, um bei einem Ist-Zustand von Verlust reden zu können. Das unterscheidet die Berücksichtigung eines Winkels während der Interpolation von der Rotation eines bereits gerasterten Bildes.[/quote]
Mir will es scheinen, du seist der Ansicht, ein unkonvertiertes Rohdatenbild sei nicht gerastert ... kann das sein? Der einzige Unterschied zwischen der Berücksichtigung eines Winkels während der Interpolation einerseits und der Rotation eines bereits gerasterten Bildes andererseits besteht darin, daß jener "Sollzustand" im ersten Falle implizit und im zweiten Falle explizit vorliegt. Aber in jedem Falle bildest du ohne Drehung ein Raster direkt auf ein anderes ab. Mit Drehung funktioniert diese Abbildung eben nicht mehr so einfach -- du handelst dir Schwebungen der Ortsfrequenzen ein. Außer, der Drehwinkel hat einen Betrag, bei dem eine interferenzfreie Abbildung möglich ist, also ein ganzzahliges Vielfaches von 45°.
-- Olaf
Politische Korrektheit und Vernunft sind nicht miteinander vereinbar, Am-Stock-Gehen ist eine Sportart, und Minolta baut keine Kameras mehr.