ZITAt (herkules @ 2007-01-03, 23:16) worin besteht der Unterschied zwischen einem Schiebenzoom, wie das Sigma einen hat, und einem Drehzoom? Wo ist der Vorteil eines Drehzooms.[/quote]
Bei einem Drehzoom drehst du am Zoomring, um die Brennweite zu verstellen.
Z.B. Beim Minolta APO ist es der schräg geriffelte Gummiring gleich vor der Brennweitenskala.
Der gerade geriffelte Gummiring direkt vor der Geli ist der Fokussierring.
Bei einem Schiebezoom schiebst du den Zoomring nach vorne oder hinten.
Beim Sigma ist es der Plastikring mit der gummierten Auflage in der Mitte des Objektives.
IMHO hat das Drehzoom einige Vorteile:
- Man kann die Brennweite "feinfühliger" einstellen
- Man verstellt die Brennweite nicht so leicht aus Versehen
- Die Brennweite bleibt (bei den meisten und bei allen guten Objektiven sowieso) eingestellt, auch wenn das Objektiv senkrecht nach oben oder unten gehalten wird (z.B. für Aufnahmen von Dingen, die am Boden liegen, von Flugzeugen, Sternen, dem Mond, etc.).
Einziger Nachteil des Drehzooms:
- Die Tiefenschärfeskala (die vielen mehr oder weniger schief verlaufenden, parallel angeordneten Linien auf dem Sigma) gibt es nur bei Schiebezooms.
Ohne die kann ich aber (dank Abblendtaste) bestens leben.
ZITATWie meinst du das mit dem Filterdurchmesser (Sigma 52mm und Minolta 55mm)?[/quote]Die meisten Objektive, die ich habe, haben 55mm Filtergewinde. Überhaupt findet man sehr viele Objektive mit 55mm Gewinde. Es ginge zu weit, wenn ich sagen würde, dass es ein Quasi-Standard ist, aber 55mm ist weitaus häufiger verbreitet als 52mm.
Und eben: auch die Achromaten haben einen Durchmesser von 55mm, so dass sie nur an Objektive mit 55mm Filtergewinde ohne Adapter geschraubt werden können.
ZITATWas hat das mit diesem Achromaten auf sich. Kann man den einzeln hinzu kaufen und vor das Objektiv schrauben, wie einen Filter.[/quote]
Such mal (SuFu oder Googel) im Forum. Du wirst sehr viele Infos über Achromaten finden.
Ich formuliere es trotzdem noch ganz kurz aus:
Es gibt Vorsatzlinsen, die du wie einen Filter vor das Objektiv schrauben kannst. Diese Linsen funktionieren wie eine Brille, d.h. sie haben eine bestimmte Brechkraft (meistens im Bereich +1 bis +5 Dioptrien).
Dadurch wird die Naheinstellgrenze des Objektives herabgesetzt, das heisst, du kannst näher an die Dinge heran, die du fotografieren willst.
Dadurch kannst du zwar die Objekte grösser abbilden, aber du verliehrst die Einstellung auf unendlich.
Also wenn du z.B. mit dem Objektiv alles zwischen 2m und unendlich scharf stellen kannst, kannst du mit einer Vorsatzlinse zwischen 1m und 2m scharfstellen (jedoch nicht mehr über 2m hinaus). Mit einer anderen Linse kannst du z.B. zwischen 50cm und 1m scharfstellen (aber nicht mehr über 1m hinaus).
Wenn du jetzt also etwas aus 50cm fotografierst, so ist es 4 mal so gross abgebildet, als wenn du es aus 2m Entfernung fotografierst.
Ein Achromat besteht aus zwei speziell aufeinander abgestimmte und zusammengekittete Linsen. Dadurch verringert sich die "Leistung pro Linse", wodurch die Abbildungsfehler kleiner werden (die Kombination aus zwei "schwachen" Linsen verursacht weniger Fehler als eine einzige "starke" Linse).
Dadurch erhöht sich die Abbildungsqualität (und der Preis - wobei der bei den originalen Minolta-Achromaten inzwischen auch nicht mehr so hoch ist).
Von Minolta gibt es drei originale Achromaten (Minolta CloseUp Lens No. 0, 1 und 2).
Die Achromaten kann man einzeln oder in Kombination einsetzen. Erst letzthin wurde hier ausführlich darüber berichtet (hier hilft die SuFu wirklich weiter).
Der Preis pro Stück beträgt inzwischen unter 20€ (natürlich als gut erhaltene Occasion).
ZITATaber so langsam verstehe ich das mit APO und Achromaten![/quote]Nimm es mir bitte nicht übel, aber leider hast du wohl doch noch nicht alles komplett verstanden.
Das ist aber kein Problem - für etwas sind wir hier ja auch noch da und man kann vieles (oder fast alles) lernen /good.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="good.gif" />
ZITATGehe ich richtig in der Annahme, dass ein Objektiv mit APO-Linsen aus drei zusätzlichen Linsen besteht und dadurch die Farbfehler reduziert werden[/quote]
Jaein. Eine Apochromatische Linse bestand früher aus drei verschiedenen Glassorten, die hintereinander gelegt und verkittet wurden.
Also ganz streng genommen waren es schon drei Linsen, diese wurden jedoch zu einer einzigen verkittet (so dass du am Ende nur eine Linse in der Hand hattest, die aber aus drei Einzelteilen bestand). Heute besteht ein Apochromat nicht mehr unbedingt aus drei verkitteten Linsen. Inzwischen gibt es sehr gute Beschichtungen, die man auf einen Achromaten oder auf eine einfache Linse aufbringen kann, um damit apochromatische Eigenschaften zu erreichen.
ZITATwährend ein Achromat nur aus zwei Linsen besteht und zusätzlich auf das Objektiv beschraubt werden kann?[/quote]Ja, ein Achromat besteht aus zwei verkitteten Linsen. Er wird vorne auf das Objektiv geschraubt. Eben genau wie ein Filter. Deshalb ist das passende Filtergewinde ja auch wichtig.
ZITATKönnte man einen Achromaten auf ein Objektiv mit APO schrauben um die Farbfehler noch weiter zu reduzieren?[/quote]
Nein! Ein Objektiv ist im Normalfall* so gerechnet, es seine maximale Leistung im "Urzustand" erbringt.
Wenn jetzt eine weitere Linse (egal ob Filter, Vorsatzlinse, Achromat, etc.) mit ins Spiel kommt, verschlechtert diese die Abbildungsqualität per se auf jeden Fall.
Also jedes zusätzliche Element verschlechtert die Bildqualität. Nur fällt dies bei den einen Elementen stärker aus als bei den anderen. Also ein Achromat verursacht weniger Fehler als eine Vorsatzlinse, aber auch ein Achromat verursacht einen Fehler.
*mit Normalfall meine ich etwa 98% der erhältlichen Objektive. Es gibt ein paar wenige Objektive (eigentlich Ausnahmslos "Spezialgeräte" wie z.B. Reflexobjektive oder hochlichtstarke Superteles), bei denen gehört ein Filter mit zur optischen Rechnung. Das heisst, die Abbildungsqualität wird schlechter, wenn du den Filter entfernst. Bei diesen Objektiven (zumindest bei denen, die ich kenne) wird der Filter jedoch nicht vor das Objektiv geschraubt, sondern er befindet sich in einer Filterschublade im Innern des Objketives.
Und wie bereits erwähnt: Einen Achromaten brauchst du, um die Naheinstellgrenze des Objektives herabzusetzen. Also für Makroaufnahmen (entweder mit eigentlich nicht-Makroobjektiven oder mit speziellen Makroobjektiven, die ihren Maximalen Abbildungsmassstab erst mit Achromat erreichen, wie z.B. das Cosina 100/3.5 Makro).
ZITATSorry, dass ich dich zu später Stunde noch mit dieser öden Theoriestunde nerve.[/quote]Aber das ist doch überhaupt kein Problem.
Ich hab Ferien /wink.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="wink.gif" /> Und hier hilft man sich gerne /good.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="good.gif" />
ZITATSchöne Grüße in die Schweiz. Habt ihr wenigstens Schnee??[/quote]
Besten Dank und Gruss zurück ins Münsterland.
Nein, wir haben leider kein Schnee (zumindest nicht hier im Unterland - hier schifft es nur in Strömen und es ist sauwarm). /sad.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="sad.gif" />
Christoph