ZITAT(Olli @ 2006-12-06, 20:59) - Wieviel MB hat eigentlich ein Foto (jpg) mit einer Auflösung von 10.2 Mio Pixel?[/quote]
JPEG-Bilder verwenden verlustbehaftete Kompression. Solche Bilder kann man nur vergleichen, wenn exakt die gleichen Kompressionsparameter zugrunde liegen und das gleiche Motiv fotografiert wird.
RAW-Bilder verwenden entweder gar keine Kompression oder zumindest keine, bei der die Informationen nicht umkehrbar eindeutig in das Original zurückgewandelt werden können. Da wird also höchstens die Redundanz verringert. Grundsätzlich kann man den Speicherbedarf der resultierenden Dateien wie folgt abschätzen:
Ich vereinfache jetzt etwas: Jeder "echte" Farb-Bildpunkt besteht aus drei in einer Matrix dicht beieinanderliegender Sensor-Pixeln, die jeweils nur für eine Grundfarbe zuständig sind - vor den jeweiligen Pixeln befindet sich ein Raster aus winzigen Farbfiltern, die nur Licht in der jeweiligen Farbe durchlassen. Der Sensor dahinter registriert nur einen Helligkeitseindruck, der aber durch den Farbfilter davor jeweils mit einer bestimmten Grundfarbe korrespondiert. Dieser analoge Helligkeitseindruck muß nun vom A/D-Wandler in ein digitales Signal umgewandelt werden. Es gibt unterschiedliche hohe Wandler-Auflösungen. In der DSLR-A100 kommen meines Wissens 12-Bit-Wandler zum Einsatz, die demnach bis zu 2^12 = 4096 unterschiedliche Helligkeitswerte unterscheiden können.
Die Alpha 100 hat eine maximale Pixelauflösung von 3872 * 2592. Das entspricht 10036224 Pixeln, also etwa 10 Millionen Punkten. (In Wahrheit gibt es am Rand noch ein paar Pixel mehr, aber das ist für diese Überschlagsrechnung nicht relevant.)
Für jeden dieser Punkte fallen 12 Bit an Information an. Ein Byte besteht als 8 Bit (entsprechend 2^8 = 256 möglichen Werten). Also braucht man bei einem 12-Bit Wandler exakt 1,5 Byte, um die Informationen für einen Pixel zu speichern.
10036224 * 12 / 8 = 15054336
Pro Bild fallen also 15054336 Bytes an Bildinformationen an. 1 KB sind 1024 Byte, 1 MB sind 1024 KB, 1 GB sind 1024 MB. Das ergibt 14701,5 KB bzw. 14,36 MB pro Bild.
In der Realität wird eine Bilddatei noch etwas größer, da darin auch noch Informationen zu den aktuellen Kameraeinstellungen gespeichert werden (Exif-Daten), oft auch noch ein Vorschaubild (Thumbnail). Diese verbrauchen aber nur wenige Kilobyte, fallen also angesichts der Größe der Datei schon fast nicht mehr ins Gewicht.
Willst Du die Dateigröße also nach oben hin abschätzen, so kannst Du 15 MB pro Bild annehmen - wohlgemerkt "echte" Megabyte (MB)!
NB. Viele Leute, die es nicht gewöhnt sind, im Binärsystem zu rechnen oder die (als Hersteller) besonders große Medien vortäuschen wollen, rechnen fälschlicher nicht mit 1024 als Umrechnungsbasis, sondern mit 1000 (wie vom Dezimalsystem her üblich). Damit käme man bei 15054336 Bytes also auf 15054,3 Kb bzw. 15,1 Mb pro Bild. In diesem Fall wäre es besser, mit 15,5 Mb als oberer Schranke zu rechnen.
Wird die Datei auf dem Medium abgelegt, so wird sie im FAT-Dateisystem immer in Allokationsblöcken einer fixen (von der Mediengröße und diversen Formatierungsparametern abhängigen) Länge gespeichert. Diese sog. Cluster haben bei FAT16B und 1 - 2 GB Partitionsgröße eine Größe von 32 KB. (Bei FAT16B mit 2 - 4 GB Partitionsgröße sind es 64 KB - aber nicht jedes Betriebssystem unterstützt 64 KB große Cluster, so daß FAT16B in der Regel auf max. 2 GB große Partitionen beschränkt bleiben sollte.) Bei FAT32-Partitionen gängiger Größen beträgt die Cluster-Größe in der Regel 4 KB bis 16 KB. Hier fällt also nochmal etwas Verschnitt an. Deshalb verbrauchen Dateien auf einem Medium immer etwas mehr Speicher als sie selbst groß sind. (Der Verzeichniseintrag einer jeden Datei fällt nicht ins Gewicht; das wird nur dann ein nicht zu vernachlässigender Faktor, wenn man sehr viele kleine Dateien auf einem Medium speichern will - hier geht es aber gerade um den umgekehrten Fall.)
Am Anfang einer jeden Partition wird auch noch etwas Speicher für bestimmte spezielle Sektoren und die FAT (File Allocation Table) selbst benötigt. Bei FAT16B kann diese FAT maximal 128 KB groß werden, deshalb ist FAT12, FAT16 und FAT16B auch so effizient bei halbwegs großen Dateien. Bei FAT32 (und FAT32B) ist die FAT in der Regel deutlich größer und kann je nach Partitionsgröße durchaus auch einige Megabyte verschlingen.
(Deshalb empfiehlt es sich bei Medien kleiner 2 GB (bzw. 4 GB), diese als FAT16B zu formatieren, nicht als FAT32, sofern man darauf Bilddateien speichern möchte. Die für Bilder nutzbare Kapazität wird durch die kleinere FAT etwas größer, u.U. passen sogar einige Bilder mehr auf das Medium. Obendrein ist FAT16B auch noch schneller und sicherer, aber eben nur bis zu einer Maximalgröße von 2 GB (bzw. 4 GB) anwendbar.)
Viele Größe,
Matthias
PS: Siehe auch:
http://www.mi-fo.de/forum/viewtopic.php?t=10569
http://www.mi-fo.de/forum/index.ph...ost&p=66387
http://www.mi-fo.de/forum/viewtopic.php?t=20611