ZITAt (mumpel @ 2006-09-16, 0:21) ich bin vor kurzem über diese netten Fotos gestolpert: http://blog.so-net.ne.jp/photolog/
Einigen von denen sind mit einem Schneider Componon-S 2.8/50 gemacht. Das ist ein Vergrößerungsobjektiv mit M39-Anschluss.[/quote]
Ich hätte jetzt eigentlich Makros auf der Seite erwartet, aber die mit dem Schneider-Objektiv geschossenen Aufnahmen sind ganz "normale" Fotos in einem Entfernungsbereich nahe Unendlich. Das kann man zwar auch mit einem Vergrößerungsobjektiv erreichen (sofern das Auflagemaß eine Fokussierung auf Unendlich zuläßt, was bei einem Objektiv dieser Brennweite und Bauform einigermaßen üblich ist), aber das ist nicht der Einsatzbereich, für den so ein Objektiv eigentlich gerechnet wurde.
Ehrlich gesagt sehe ich kaum einen besonderen Grund, warum man ein 4.0/80mm Objektiv, das für den Nahbereich optimiert ist, im Fernbereich einsetzen sollte und dafür auf jeglichen Kamerakomfort verzichten. Ausnahmen wären irgendwelche besonderen Eigenschaften dieses Objektivs, zu denen es eben keine Alternativen gäbe, also z.B. ein besonderes Bokeh o.ä. Das sehe ich aber bei den Bildern nicht.
ZITATWie bekomme ich die beiden aneinander? Reicht da so ein "Novoflex Adapter M39 an Min.AF MINLEI-AF"? Oder würde auch ein M39 auf M42 und ein M42 auf Minolta AF reichen? Oder zieht das alles zu doll die Qualität runter?[/quote]
So ein Adapter enthält keine optischen Elemente, d.h. die einzigen Verluste, die Du bei so einer Adaptierung in Kauf nehmen würdest, sind die, die dadurch entstehen könnten, daß Du ein *nicht* für den Nahbereich gerechnetes Objektiv aus seinem optimalen "Arbeitspunkt" bringst. Für ein Vergrößerungsobjektiv wäre das aber nicht der Fall. Natürlich hast Du mit zunehmendem Auszug auch Lichtverluste, und wenn der Auszug größer wird, irgendwann auch sichtbare Verluste dadurch, daß Du nur noch einen sehr kleinen Teil des vom Objektiv eigentlich ausgeleuchteten Bildkreises für die Aufnahme nutzt. Das würde ich aber in dem hier skizzierten Fall für vernachlässigbar halten.
Es gibt aber ganz andere Probleme: Erstens ist das Schneider Componon-S 4.0/80mm kein Objektiv mit M39-Anschluß, sondern mit M37x0.75, d.h. mit einem Adapter auf Leica-Schraubgewinde (M39) allein kommst Du nicht (ohne weitere Adapter) zum Ziel. Zweitens besitzt ein Vergrößerungsobjektiv genauso wie ein Makroobjektivkopf keine eigene Möglichkeit zur Entfernungseinstellung, d.h. Du fokussierst dadurch, daß Du Kamera und Objektiv genau in die Entfernung vom Objekt bringst, auf die das Objektiv durch den "willkürlich vorgegebenen" Auszug durch den Adapter gerade fokussiert - das ist nur im Makrobereich sinnvoll. Wenn Du aber Fotos im Fernbereich machen möchtest, würde das bedeuten, daß Du ziemlich viel laufen müßtest und ständig überprüfen, ob die Entfernung gerade stimmt - kaum praktikabel. Den Adapter direkt auf die Kamera zu pflanzen bringt also in diesem Fall nichts. Du mußt ein Balgengerät zwischenschalten, und durch die Veränderung des Balgenauszugs kannst Du dann (im Fernbereich) fokussieren. Bei einem Vergrößerungsobjektiv müßtest Du auch noch die Leuchtskala für die Blende lichtdicht abdecken, sonst hast Du seitlichen Lichteinfall in das Objektiv - denn ein Vergrößerungsobjektiv ist natürlich für einen Vergrößerer gedacht (die Blenden soll man im Dunkeln sehen können), nicht als Kameraobjektiv.
Da Du sowieso keinerlei Kupplung mit dem Objektiv hast, bräuchtest Du kein teures BALMIN-AF Balgengerät, sondern ein billiges Balgengerät, das auch kameraseitig schon auf M39, M42, T2 (oder sonstwas) geht, wäre völlig ausreichend. Das hätte auch den Vorteil, daß ein M-AF auf T2 oder M42
Adapter auch deutlich (! preisgünstiger ist, als ein MINLEI-AF o.ä. Objektivseitig brauchst Du aber immer noch einen Adapter von M39 etc. auf M37x0.75.
http://www.schneideroptics.com/industrial/...onon-S+4.0/80mm
http://www.schneideroptics.com/industrial/...cess.htm#Unifoc
Viele Grüße,
Matthias