ZITAT(homerjs_77 @ 2006-09-01, 9:40) Aber dieses Problem ist dann nur aufgeschoben, bis es das nächste Mal wieder auftritt... Und letztenendes muss die Kamera dann doch zum Service...[/quote]
Wobei ich in diesem Fall keinerlei Zusammenhang zum vermuteten "Error 58" sehe. Nur, weil "Error 58" sich offenbar zu sowas wie einer echten Schwachstelle oder einem Serienfehler entwickelt, heißt das noch lange nicht, daß alle anderen Probleme irgendwie damit zusammenhängen würden... ;-)
In der Tat, es gibt auch noch einen "Error 59", genauso wie unzählige andere. Nur treten diese halt im normal niedrigen Maße auf und haben nicht durch ein ungeplantes Addendum zum Service Manual traurige Berühmtheit erlangt. Auch der "Error 58" hatte eigentlich eine andere Bedeutung, mit dem Problem der "AF CHARGE ASSY" hat zum Zeitpunkt der Drucklegung des Service Manuals bestimmt niemand gerechnet.
Zum Thema:
Ein Programmabsturz aus freien Stücken (ohne Defekt und ohne Fehler im Programmcode) ist eigentlich immer denkbar - allein schon durch die Hintergrundstrahlung (außer in militärischem Gerät oder in Weltraumtechnik, wo z.T. entsprechende Vorkehrungen getroffen werden, um solche Fehler entweder zu vermeiden oder wenigstens sofort ohne Schaden zu erkennen und zu korrigieren). Allerdings ist die Gefahr kippender Bits durch Strahlung wirklich sehr gering. Statistisch gesehen passiert sowas vielleicht einmal, zweimal in der Lebensdauer eines Computers - bei ständig laufendem Gerät. Das trifft für einen Fotoapparat eher nicht zu. Aber theoretisch ist es denkbar.
Wenn sowas häufiger auftritt (sagen wir mal alle zwei, drei Jahre einmal oder noch häufiger), dann liegt die Ursache woanders. Da würde ich als erstes auf elektrostatische Entladungen tippen. Beide Kameras scheinen da relativ empfindlich zu sein, zumindest im offenen Zustand. Jedenfalls wird im Addendum der Service Manuals nochmal extra auf entsprechende ESD-Schutzmaßnahmen hingewiesen, was bei früheren Service Manuals nicht in diesem Maße der Fall war. Elektrostatische Entladungen können zu Programmabstürzen führen und sind in leichten Fällen folgenlos. Sie können aber auch bleibende Schäden hinterlassen - häufig fällt ein durch solche Entladungen vorgeschädigtes Bauteil dann einige Betriebsstunden bis -wochen später komplett aus. Je nachdem, was da für Ströme fließen, kann das Auswirkungen bis hin zur "Explosion" von Chips haben. Ich denke, daß alle äußeren Kamerakontakte entsprechend gut abgesichert sind (nach dem human body model (HBM) oder besser), aber letztlich ist es immer nur eine Frage der Stärke solcher Entladungen, ob sie eine solche Schutzmaßnahme überwinden können oder nicht. War die Kamera also starken Entladungen ausgesetzt, wäre das eine mögliche Erklärung für das temporäre Fehlverhalten durch ein aus der Bahn geworfenes Programm.
Möglich wäre auch ein echter Bug in der Software, dann würde das Problem aber vermutlich gehäuft bei einer bestimmten Bedienweise oder Kamerasituation auftreten - vermutlich hätten wir dann aber schon von ähnlichen Fällen gehört.
Oder eben ein echter Fehler in der Elektronik, da würde ich zunächst mal Wackelkontakte an internen Steckverbindern, blankgescheuerte Stellen, die Kurzschlüsse verursachen, Kabel- oder Platinenbruch oder kalte Lötstellen in Betracht ziehen.
Hätte die Kamera nicht auf Single-Shot gestanden, wäre die naheliegenste Erklärung natürlich einfach (kondensierte?) Feuchtigkeit (durch starke Temperaturunterschiede) im Innern der Kamera gewesen, die die Kontakte des Auslösers kurzschließt...
Wenn das ein einmaliges Ereignis war, besteht IMHO kein Grund zur Sorge, sollte sich das aber in Zukunft wiederholen, ist irgendwas "faul".
Viele Grüße,
Matthias