ZITAt ("steffens @ 11. 8. 2006, 8.57 h) Macht das denn Sinn fuer einen Batch-Scan die Parameter vorher einzustellen?[/quote]
Einfache Antwort auf eine einfache Frage: Jein.
Eins ist klar: Wer Nachtaufnahmen, Innenaufnahmen, Landschaftsfotos aus Sommer, Herbst und Winter und noch ein paar Portraits auf Kodachrome, Ektachrome, Fujichrome und Agfachrome bunt gemischt in einem einzigen Stapel durchscannen will, der hat schon verloren, bevor das erste Dia gescannt ist. Selbstverständlich muß man die Bilder sinnvoll vorsortieren nach Filmtyp und Motivart.
Wenn das geschehen ist, dann wird eine angemessene Voreinstellung der Parameter auf das "durchschnittliche" Bild des jeweiligen Stapels zwar noch lange nicht jedem einzelnen Bild perfekt gerecht, doch der gesamte Nachbearbeitungsaufwand läßt sich durchaus reduzieren.
Ich selber habe lange Zeit mit genau diesem Problem gekämpft und es doch nur selten geschafft, mittels der Einstellungen der Scan-Software gute (oder gar "perfekte" Scans zu erzielen. Insbesondere beim Scannen von Farbnegativen habe ich manchmal stundenlang an den Einstellungen herumgeschraubt und am Ende doch nur Mist zustandegebracht. Eine deutliche Erleichterung brachte SilverFast Ai von LaserSoft ... doch diese Scan-Software ist schweineteuer und immer nur mit einem bestimmten Scannermodell nutzbar. Deshalb konnte ich mich trotz guter Ergebnisse nicht zum Kauf entschließen.
Erst vor wenigen Wochen habe ich für mich persönlich dieses Problem gelöst; Scannen ist nun einfach, schnell und simpel, auch im Stapelbetrieb. Ich stelle an der Scan-Software fast gar nichts mehr ein, scanne einfach mit Automatik-Belichtung, Digital-ICE und 16-bit-linear-Format, und aus die Maus. Jegliche Farb- und Tonwerteinstellungen werden links liegengelassen. Auf diese Weise geht das Scannen sehr zügig -- allerdings ist dafür umso mehr Nachbearbeitung fällig. Und hier kommt der Trick:
Die Nachbearbeitung der Linear-Scans mache ich mit Hilfe der Photoshop-Plugins ColorNeg (bei Negativen) bzw. ColorIntegrity (bei Dias) von C F Systems. Das geht ruck-zuck, ist kinderleicht und liefert Ergebnisse, die mindestens so gut sind wie die von SilverFast Ai, wenn nicht besser. Und das für ca. 65 Euro. Sehr empfehlenswert! (Diese Plugins gibt's z. Z. nur für Windows, doch die Mac-Versionen sind laut Herstellerangabe bereits in Arbeit).
Um ColorNeg und ColorIntegrity einsetzen zu können, muß man allerdings unbedingt lineare 16-bit-Scans anfertigen -- das ist in gewisser Weise das "Scanner-Rohdaten-Format". Das geht mit vielen Scannern einfach (z. B. mit Minolta-Scannern), ist mit manch anderen aber recht mühsam. Nach der Grundbearbeitung kann man die Dateien selbstverständlich zur Weiterbearbeitung bzw. zum Archivieren ins 8-bit-Format umwandeln, wenn man den Speicherplatz für 16-bit-Daten nicht spendieren will.
-- Olaf