ZITAt (RudiWin @ 23.04.2006 - 15:07) Quatsch. An unserem Bildungssystem ist so viel umgebaut und geflickschustert worden, dass es inzwischen nur noch unzulängliche Ausbildung zur Verfügung stellen kann. Das war schon einmal anders![/quote]
Zu einer Zeit in der Bildung nicht unbedingt notwendig war, denn Geld konnte man auch anderweitig genug verdienen, mittlerweile ändert sich das, Gott sei Dank muss man sagen, denn ist es nicht ein merkwürdiger Auswuchs des Systems, wenn ein Arzt weniger als die Hälfte eines VW-Arbeiters verdient, man sich also fragen muss, was davon die angelernte Tätigkeit ist und welche diejenige ist, die einen tertiären Bildungsabschluss erfodert.
ZITATDie genetische Ausstattung? Die genetische Ausstattung hat zunächst einmal herzlich wenig damit zu tun, dass man es Kindern und Jugendlichen ermöglicht soweit in einem ethisch, moralisch und menschlich einwandfreiem Umfeld aufzuwachsen, dass sie ihre Fähigkeiten zum Lesen, Schreiben, Rechnen und Denken soweit ausbilden können um eigene verantwortliche Entscheidungen, nicht zu letzt für ihre eigene existentielle Zukunft zu treffen.[/quote]
Ich habe nicht das Gegenteil behauptet, doch ist es so, dass neben dem Umfeld, in dem das Kind aufwächst, was in der Unterschicht und unteren Mittelschicht im Regelfalle nicht besonders bildungsorientiert ist, siehe dazu die Ausführungen weiter oben, übt genauso einen Einfluss aus, wie die genetische Ausstattung, denn wenn jemand schlichtweg nicht die intellektuelle Kapazität hat um in ausreichender Art und Weise zu partizipieren, dann bringt ihm auch das beste Umfeld nichts.
ZITATDiese und auch die vorausgehenden Ausführungen erinnern mich stark an Argumente und Methoden einer Zeit, die wir in Deutschland schon einmal zwölf Jahre lang hatten. Nur scheinen sie jetzt als legitim, kritiklos breit anerkannt zu werden.[/quote]
Oh, die Nazikeule.
ZITATDen "oberen Gesellschaftsschichten" ist es doch auch jetzt möglich ihrem Kinderwunsch nachzukommen. Nur wollen sie die Verantwortung für diese Kinder dem Staat anlasten, sehen Kinder als Produktionsmittel, das sie dem Staat zur Verfügung stellen und wollen ihren egomanischen Selbstverwirklichungstripp bis zum Exzess ausleben! Verantwortung für sich selbst und ihre Kinder wollen sie nicht übernehmen. Nur nicht einschränken. Da liegt das Problem. Max Lifestyle - No Responsibility, das Brett an der dünnsten Stelle bohren, möglichst Alles mitnehmen, auf nichts verzichten und immer jemanden haben, der die unangenehmen Dinge des Lebens erledigt und den man für alle Fehler verantwortlich machen kann. Tolle Lebenseinstellung![/quote]
Ja, es ist ihnen möglich, auf Kosten des Berufs, wenn man berücksichtigt, dass bis zum Eintritt in das Berufsleben, 13 Jahre Schule, 1 Jahr Dienst und 5 Jahre Studium absolviert wurden, so wird der durchschnittliche Akademiker mindestens 25 Jahre alt sein, und bereits einiges in seine Ausbildung investiert haben. Hat er sich gerade im Beruf etabliert, so soll er die Berufstätigkeit beenden und die erworbene Bildung brachliegen lassen, wohlkaum, zumal es in anderen Staaten, insbesondere sein hier Frankreich und die skandinavischen Länder erwähnt, sehr wohl möglich ist beides zu vereinbaren, in Deutschland jedoch nicht, insofern muss man, sofern man denn in Deutschland bleiben will, die Opportunitätskosten in Kauf nehmen und sich gegen Kinder entscheiden, insbesondere dann, wenn in absehbarer Zeit erst einmal der Studienkredit zurückgezahlt werden muss und erst dann der Einkommensnachteil aufgeholt werden kann.
ZITATErstaunlich, dass ausgerechnet den sogenannten "oberen Gesellschaftsschichten" ein absolut asoziales Verhalten nachgewiesen werden kann. Gesellschaftliche Stellung und Anerkennung - ja, aber um Himmels Willen keine gesellschaftliche Verantwortung! Frau von der Leyen lässt grüssen.[/quote]
Definiere doch an dieser Stelle bitte einmal gesellschaftliche Verantwortung.
ZITATDie man mit solcher Argumentation und den allseits bekannten Propagandamitteln auch immer weiter schön dumm halten muß.[/quote]
Es steht jedem frei in diesem Staate frei, sich zu bilden, wenn die Unterschicht diese Chance nicht wahrnehmen möchte und sich stattdessen lieber Bier und dem nachmittäglichen Proletenbetäubungsprogramm zuwenden möchte, so ist dies die eigene Entscheidung.
ZITATFragt man die Betroffenen denn? Gibt man ihnen Vergleichsmöglichkeiten? Nimmt man ihre Sorgen, Probleme und Argumente ernst?
Deine Argumentation leitet sich aus der Kolonialzeit ab. Missionare der alten Welt sind mit gleichen Argumenten in ferne Länder gezogen um andere Völker zu unterwerfen und haben schon damals, mit der gleichen Argumentation, im Namen Ihrer Fürsten, Könige und nicht zuletzt der Kirche die gleichen Geschäfte mit den Stammesfürsten der damaligen Völker gemacht, wie dies unsere Politiker und Konzerne heute tun. Hieran hat sich seit über 500 Jahren nichts geändert.[/quote]
Falsch, und ein in dieser Form unangemessener Vergleich. Bei der heutigen Bewegung folgt man einer wirtschaftlichen Logik, täte man dies nicht, ginge man unter, was in obengenannten Beispielen kaum der Fall gewesen wäre.
ZITATWo bleiben denn da die Sprüche und idealen Grundsätze sozialdemokratischer Vordenker wie z.B. "Gleicher Lohn für gleiche Arbeit" ?
Hat ein weltweit agierendes Unternehmen dem Weltbürger in Malaysia gegenüber weniger soziale Verantwortung, als dem in Berlin, London, Paris oder New-York gegenüber?[/quote]
Wie ich bereits sagte, Lohn ist nicht abhängig von der getanen Arbeit sondern von der jeweiligen Produktivität der Arbeiter, ist die Produktivität niedriger ist es auch der Lohn, Ideologie hin oder her.
Definiere hier soziale Verantwortung. Wie bereits gesagt, ein Sozialsystem, eine normative Regelung eines bestimmten Bereichs lässt sich nicht oktroyieren, sie muss organisch wachsen, sonst wird sie nicht akzeptiert. Im Übrigen, gut, dass du hier gerade Malaysia erwähnst, im Rahmen der Welthandelskonferenz von 1996 in Singapur sprach sich die Ministerin für Internationalen Handel von Malaysia eindeutig gegen Sozialklauseln aus, mit der Begründung, dass diese nur dazu dienen sollten den Entwicklungsländern ihren einzigen Vorteil zu nehmen, der Vorteil der geringeren Arbeitskosten.
ZITATDie scheinheiligen Argumente die in derartigen Diskussionen, u.A. auch von Dir hier, angeführt werden sind der blanke Hohn und Du beweist mit solcher Argumentation lediglich, dass Du ohne eigene Überlegungen voll in ein System integriert bist, das seine Untauglichkeit und Unzlänglichkeiten zumindest seit der Zeit der Industrialisierung, also seit mehr als hundert Jahren täglich unter Beweis stellt.[/quote]
Dann bin ich das wohl, doch habe ich mich auf der Basis von jahrelangem Unterricht, von tausenden Seiten wirtschaftswissenschaftlicher Literatur und tausenden Seiten von anderen Publikationen für diesen Standpunkt entschieden. Wie bist du zu deinem gekommen? Durch ein Flugblatt der MLPD?