RE: Offener Brief der KM-Mitarbeiter

#166 von GerdS , 28.06.2006 19:55

nächste Reaktion der Minolta-Mitarbeiter.
siehe hier.

gefunden auf Digitalkamera.de

Viele Grüße
Gerd



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RE: Offener Brief der KM-Mitarbeiter

#167 von Gelöschtes Mitglied , 28.06.2006 20:01

Zitat aus dem Digitalkamera.de
ZITATVerraten und verkauft
Ehemalige Konica-Minolta-Mitarbeiter prangern Konzernleitung an
2006-06-28 Können ehemalige Kunden der Firma Minolta bzw. Konica Minolta sich darüber freuen, dass Sony nach dem Rückzug des Traditionsbetriebes aus dem Kamerageschäft den Service für (Konica-)Minolta-Kameras übernommen hat und die Dynax-Serie in Form der Sony-Alpha-Serie weiterlebt, haben ehemalige Mitarbeiter von Konica Minolta überhaupt keinen Grund zur Freude und fühlen sich im Stich gelassen. Ihrem Unmut über die Umstände, wie mit ihnen umgesprungen wurde, haben sie jetzt in einem 3-seitigen PDF-Dokument freien Lauf gelassen. Das der digitalkamera.de-Redaktion vom Betriebsrat der Konica Minolta Photo Imaging Europe GmbH zugespielte Schriftstück offenbart schon einen ziemlich rüden Umgang der japanischen Geschäftsleitung mit dem gemeinen Arbeitnehmervolk. (yb)[/quote]

Es wirklich traurig, wie so ein Weltkonzert mit den Mitarbeiter umgehen.

Gruss
Peter




RE: Offener Brief der KM-Mitarbeiter

#168 von fwiesenberg , 28.06.2006 22:35

Anscheinend hat KoMi erst heute (27.6.06) den Mitarbeitern gekündigt, wie im offenen Brief zu lesen ist.



 
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RE: Offener Brief der KM-Mitarbeiter

#169 von matthiaspaul , 29.06.2006 02:28

http://images.digitalkamera.de/info/Konica...vom_27-6-06.pdf

Auch diesmal der Wortlaut in ASCII konvertiert (nicht jeder kann. PDFs lesen):

ZITATKonica Minolta

Konica Minolta Photo - das Ende = das Ende der asiatischen Höflichkeit!

Wir erinnern uns... Als im Jahr 2003 zwei Pioniere der Fotografie, die Unternehmen Konica und Minolta, zur Konica Minolta Photo Imaging fusionierten, hatten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Hoffnung und das Vertrauen auf eine erfolgreiche und positiv ausgerichtete Zukunft. Waren doch beide Unternehmen für Innovationen im Bereich der Fototechnik bekannt.

Am 19. Januar 2006 wurden die Öffentlichkeit und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Konica Minolta über den Rückzug des Unternehmens aus dem Fotobereich informiert. Leider erfolgte diese Information nicht durch das Management, sondern durch die Website einer Kölner Tageszeitung.

Aufgrund der bisher in den Unternehmen gelebten Kultur im Umgang mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern hatten diese auf eine faire Behandlung bei der Abwicklung ihrer Arbeitsverhältnisse und eine sozial gerechte Abfindung gehofft.

Der Maßstab hierfür muss der für die Fusion der beiden Unternehmen verhandelte Sozialplan sein, der noch bis zum 31.12.2005 galt und mit einer Option ausgestattet war, die dessen Gültigkeit um 6 Monate verlängert, wenn Maßnahmen bis zum Gültigkeitsende eingeleitet werden. Sämtliche Maßnahmen innerhalb der Laufzeit des Fusionssozialplans sind als fusionsbedingt anzusehen und verlängern somit die Gültigkeit des Sozialplans um 6 Monate.

Wir gehen davon aus, dass die Betriebsstillegung eine fusionsbedingte Maßnahme darstellt.
Dem Betriebsrat liegen Beweise vor, die belegen, dass die Maßnahmen bereits im Oktober 2005 vom Management eingeleitet wurden. Dieser Umstand wird von der Geschäftsleitung beharrlich ignoriert.

Auf unseren offenen Brief vom 21.04.2006 - den wir diesem Schreiben noch einmal als Anlage beifügen - gerichtet an das Management der Holding in Japan, haben wir bis heute keine Reaktion erhalten. Mr. Iwai und Mr. Ota nehmen die Tatsache, dass Mr. Karasaki als verantwortlicher Geschäftsführer der Konica Minolta Photo Imaging Europe Gm bH bereits mehrfach gegen deutsches Recht verstoßen hat, kommentarlos hin. Dies ist für die Belegschaft nur ein weiterer Schlag ins Gesicht.

Zwischenzeitlich hat der Betriebsrat durch seinen Rechtsbeistand Strafantrag gegen den Geschäftsführer, Mr. Takashi Karasaki, gestellt.

- 2 -

Die bisherigen Verhandlungen zum Abschluss des Interessenausgleichs und des Sozialplans wurden zudem ausschließlich mit dem Anwalt der Geschäftsleitung geführt. Das Management war bei den Gesprächen zwar anwesend, beteiligte sich aber in keinster Weise daran.

Anfang März 2006 hat der Arbeitgeber die Verhandlungen über den Interessenausgleich für gescheitert erklärt und das Arbeitsgericht München zur Einrichtung einer Einigungsstelle angerufen. Dieses Verfahren ist bis zum heutigen Tage noch nicht abgeschlossen.

Ungeachtet dessen hat der Betriebsrat immer wieder öffentlich seine Bereitschaft zu freien Verhandlungen betont und der Geschäftsleitung wiederholt Gesprächstermine angeboten. Obwohl sogar ein Termin schriftlich zugesagt war, hat man diesen dann doch nicht wahrgenommen und stattdessen mitgeteilt, dass dieser Termin nie vereinbart war.

Das Gesetz schreibt vor, dass erst nach Abschluss eines Interessenausgleiches oder dem Spruch der Einigungsstelle Kündigungen ausgesprochen werden dürfen.

Dies wird das Unternehmen aber nicht daran hindern, nun den verbliebenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Kürze die Kündigungen auszusprechen. Das Ignorieren von Gesetzen scheint für die japanische Geschäftsleitung und deren Rechtsberater bei der Durchsetzung ihrer Interessen kein Hindernis darzustellen.

Der vom Betriebsrat gestellte Antrag auf Unterlassung zum Ausspruch der Kündigungen wurde von der 26. Kammer des Arbeitsgerichts München, in erster Instanz, abgewiesen. Leider wollte sich die Vorsitzende Richterin neueren Rechtsauffassungen zu diesem Thema nicht anschließen. Gleichwohl steht jedem Mitarbeiter eine Art Schadenersatzanspruch in Form eines Nachteilsausgleichs zu.

Der Gesamtbetriebsrat und die Betriebsräte des Unternehmens Konica Minolta Photo Imaging Europe GmbH werden versuchen, unter Zuhilfenahme der Justiz der Belegschaft doch noch zu ihrem Recht zu verhelfen.

Es ist erschütternd, wie dieser weltweit operierende Konzern mit seinen Mitarbeitern, die er nicht mehr benötigt, umgeht und wie leichtfertig die Unternehmensleitung das bisherige hohe Ansehen des Namens Konica Minolta und der asiatischen Unternehmenskultur schädigt.

Offensichtlich scheint dem Unternehmen aber auch an der Zufriedenheit seiner ehemaligen Kunden recht wenig zu liegen. Das bisherige europäische Servicecenter in Bremen wird - wie aus Pressemitteilungen verlautet - ab Juli 2006 von der Firma Sony übernommen. Sony bedient sich zur Wahrnehmung der Serviceaufgaben eines ehemaligen Dienstleisters von Konica Minolta. Dieser Dienstleister war in der Vergangenheit für den Service der einfacheren Analog- und Digitalkameras zuständig.

- 3 -

Die hochqualifizierten Konica Minolta Techniker werden in Bremen genauso auf die Strasse gesetzt, wie die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Unterföhring.

Anders im Mutterland Japan...dort hat bereits eine Vielzahl von japanischen Technikern und Ingenieuren eine neue Beschäftigung im Hause Sony gefunden. (Veröffentlichung digitalkamera.de vom 25. April 06)

In dieser Situation verhärtet sich der Eindruck, dass wir, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für das japanische Management nur Menschen zweiter Klasse sind.

Von der berühmten asiatischen Höflichkeit bleibt für die eigene (nicht-japanische) Belegschaft nichts mehr übrig. Es wird Zeit, dass die Öffentlichkeit viel mehr über die Machenschaften von Unternehmen erfährt, die nach außen hin glauben machen wollen, wie verantwortungsbewusst und sozial sie mit ihren Mitarbeitern umgehen.

Wir, als die betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an den Standorten Unterföhring und Bremen, sind tief enttäuscht über die uns zu Teil werdende Ignoranz. Wartet die Belegschaft doch bis heute auf ein persönliches Wort des verantwortlichen Geschäftsführers und CEO Herrn Takashi Karasaki.

Da dieses Schreiben nur einen Bruchteil dessen wiedergeben kann, was sich hier tatsächlich ereignet, bieten wir allen Interessierten an, sich ausführlich mit uns, den Betriebsräten, zu unterhalten.

Uns ist klar, dass im Angesicht angekündigter Entlassungen der großen Konzerne wie Allianz, Dresdner Bank, Volkswagen, Siemens, Daimler, etc., unser Schicksal leider im Moment nur eines von vielen in Deutschland ist.

Dennoch glauben wir, dass es wichtig ist, die Öffentlichkeit zu informieren und aufzufordern, generell Druck auf die Unternehmen auszuüben. Denn erst wenn der letzte Arbeitsplatz in Deutschland wegrationalisiert ist, werden die Aktionäre merken, dass man Rendite nicht essen kann, weil niemand mehr da ist, der den Konsum am Leben hält. Wer kein Geld verdient, kann auch keines ausgeben.

Wir sind für jede Anteilnahme und solidarische Unterstützung dankbar.

<betriebsrat@ph.konicaminoltaeurope.com>

++Aktuelle Info+++Aktuelle Info+++Aktuelle Info+++Aktuelle Info+++

Heute, am 27.06.2006, hat die Geschäftsleitung ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die Kündigungen ausgesprochen![/quote]

EDIT: Bezüglich der Firma Runtime, die in Zukunft den Service in Bremen übernehmen wird, sei auf folgenden Thread mit weiteren Querlinks verwiesen:

http://www.mi-fo.de/forum/viewtopic.php?t=14340



matthiaspaul  
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