RE: Offener Brief der KM-Mitarbeiter

#136 von poessi , 24.04.2006 20:15

ZITAt (hendriks @ 24.04.2006 - 18:17) [viel richtiges gelöscht]


Was mich vorallem an dem "KM-Fall" hier ärgert ist, dass sicher in Japan einige in Ihren Quartalsbericht damit protzen werden, wie "effizient" sie die Abteilungen hier stillgelegt haben, die bekommen nämlich sicher dann das als Bonus, was den Leuten hier eigentlich als Abfindungen u.ä. zustehen täte. /angry.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="angry.gif" /> /angry.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="angry.gif" />[/quote]

Genau so war es bei den Konzernteilen die bei uns (übrigens an eine Japanische Firma) verkauft wurden. Für unseren Vorstandsvorsitzenden gabs dafür VIEL Taschengeld, viel gute Presse (man ja so viel gutes getan hat), zusätzlich wird
er nun auch Vorstandvorsitzender am Hauptsitz des Konzerns der unseren
ehemaligen konzern damals Kaufte.
Er wurde im Manager Magazin schon als der "Adoptivsohn" von Herr'n XYZ (Chef unseres Mutterkonzerns | XYZ entspricht Familienname + Konzernname)
genannt u.s.w.

Sprich: dafür das er unseren Konzern "Sanierte" gabs mehrere Goldene Handschläge sowohl Hierarchischer als auch Finazieller Art..."Wir sprechen hier von Millionenbeträgen..." (Aussage eines bekannten der im Aufsichtsrat sitzt.)
Wärend 400 ehemalige Kollegen die in der Fertigung beschäftigt waren und ettliche
derer die nun verkauft wurden mit vergleichsweise geringen Abfindungen abgespeist wurden.
Und wir haben nun die Probleme das wir uns "von jetzt auf nacher" andere
Zulieferer suchen konnten, weil die Vorfertigung im eigenen Haus
nichtmehr existierte.
Das sowas im Sondermaschinenbau, gerade wenn's probleme gibt,
kein spass ist dürfte klar sein.
Früher konnte man da schnell was im Hause ändern lassen heute ist das
ein einziges Drama... aber: "Alles wird gut!" *kopfschüttel*

So wie es aussieht ist das also momentan die gängige Praxis.
Und das kann es nicht sein!
Klar kann man wie irgendwo oben geschrieben keine "Biotope" am leben halten,
das ist quatsch, aber man kann wenn schon eine Sparten geschlossen wird wenigstens normal mit den Mitarbeitern umgehen.
Die Auflösung der Sparte kostet "soundsoviel", dann kostet es das eben und
geht in Auflöseverträgen und als Abfindungen an die Belegschaft...
Aber nicht noch jeden dafür veranschlagten Cent versuchen einzusparen und
sich diesen dann als "Ach wie haben wir das gut hinbekommen" Belobigung an
die Manager verteilen die den Laden versenkt haben...

Das ist ganz schlechtes Kino!

Ich stehe voll und ganz hinter den KoMi Mitarbeitern...

Gruß,
Reinhard

P.S.:
Das obige Beispiel mit unserer Firma liest sich etwas Blöd, aber ich möchte
hier aus verständlichen Gründen keine Firmen- und Personennamen nennen...



 
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RE: Offener Brief der KM-Mitarbeiter

#137 von poessi , 24.04.2006 20:30

Jetzt mach ich auch mal die "Ingrid".

Treffender als Matthiaspaul kann man es wohl kaum ausdrücken.

ZITATDer Kapitän hat dafür zu sorgen, daß die Mannschaft das sinkende Schiff verläßt und die Rettungsboote besteigt - Frauen und Kinder (d.h. im übertragenen Sinne die besonders Schutzbedürftigen) zuerst. Und der Kapitän verläßt das Schiff als letzter - oder geht gar im vollen Bewußtsein des bevorstehenden Todes mit diesem unter. Er hatte die Verantwortung und er hat sie bis ganz zum Schluß. Wer keine Verantwortung übernehmen will, hat in einer Führungsposition nichts verloren. Macht verpflichtet.[/quote]

Besonders dieser Satz sagt eigentlich alles aus...

Leider ist die Realität eine andere, es gibt in Führenden Positionen zuviele die
keine wirkliche Verantwortung tragen... /sad.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="sad.gif" />
Weiterdelegieren ist in gewissen positionen eine weit verbreitete tätigkeit.

Gruß,
Reinhard



 
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RE: Offener Brief der KM-Mitarbeiter

#138 von thobo ( Gast ) , 24.04.2006 23:32

ZITAt (poessi @ 24.04.2006 - 20:30) Jetzt mach ich auch mal die "Ingrid".[/quote]Dein letzter Beitrag ist zwar unmittelbar nach dem zweitletzten in dieser Ansicht zu finden, aber Du zitierst Dich nicht selbst, resp. stelltst keinen Bezug zu obigem Beitrag her. Insofern machst Du nicht die Ingrid. stell Dir den Thread als Baum vor, nicht als lineare Liste. ;-)



thobo

RE: Offener Brief der KM-Mitarbeiter

#139 von wolfgangw ( gelöscht ) , 25.04.2006 00:07

ZITAt (*mb* @ 21.04.2006 - 19:47) Sony ist an der ganzen Angelegenheit ja nicht beteiligt! Welchen Sinn hätte dann ein Boykott der künftigen Sony-Produkte?[/quote]

Nun da bin ich anderer Meinung. Ich war auch schon in einer ähnliche Situation wie die KM Mitarbeiter. Andere Sparte gleiche Vorgehensweise. Sony hat die Foto Sparte von KM sicher nicht "übernommen" weil deren Geldgeber ein so weiches Herz hatten und die tollen Produkte, sowie deren Mitarbeiter zu retten. Vielmehr geht es bei solchen Übernahmen ja um die Beseitung eines Konkurenten. Hier kommt natürlich noch hinzu, das Sony in der Fotosparte in die Breite gehen will. Im Zuge eines solchen Prozesses wird dann meist auch keine Rücksicht auf die niederen Belange der Belegschaft Rücksicht genommen. Wie schon erwähnt ging es mir ähnlich. Da blieb mir auch nur die Flucht nach vorn bzw. die Kündigung.
Hiermit will ich keine pauschale Anschuldigung gegen Sony aussprechen, aber Zu einem Verkauf gehören zwei der Verkäufer und der Käufer.

Grüße aus Mannheim

Wolfgang



wolfgangw

RE: Offener Brief der KM-Mitarbeiter

#140 von minoltaner ( gelöscht ) , 25.04.2006 00:29

ZITAt (wolfgangw @ 25.04.2006 - 0:07) Nun da bin ich anderer Meinung. Ich war auch schon in einer ähnliche Situation wie die KM Mitarbeiter. Andere Sparte gleiche Vorgehensweise. Sony hat die Foto Sparte von KM sicher nicht "übernommen" weil deren Geldgeber ein so weiches Herz hatten und die tollen Produkte, sowie deren Mitarbeiter zu retten. Vielmehr geht es bei solchen Übernahmen ja um die Beseitung eines Konkurenten. Hier kommt natürlich noch hinzu, das Sony in der Fotosparte in die Breite gehen will. Im Zuge eines solchen Prozesses wird dann meist auch keine Rücksicht auf die niederen Belange der Belegschaft Rücksicht genommen. Wie schon erwähnt ging es mir ähnlich. Da blieb mir auch nur die Flucht nach vorn bzw. die Kündigung.
Hiermit will ich keine pauschale Anschuldigung gegen Sony aussprechen, aber Zu einem Verkauf gehören zwei der Verkäufer und der Käufer.

Grüße aus Mannheim

Wolfgang[/quote]
Bei allem Respekt, um KM vom DSLR/SLR-Markt zu beseitigen, hätte es keines Aufkaufes sondern lediglich einer dünnen Schicht Sitzfleisch bedurft. Was Sony da betreibt ist eine gängige Schweinerei, das steht klar, aber ruiniert hat KM diesen Sektor aus eigener Kraft. KM, das wird hier kaum jemand bestreiten, hätte das Zeug zu einem guten Konkurrenten gehabt. Aber sie waren es nunmal schon vor der Dynax 7D nicht mehr.

Wenn Du Dir die Diskussion zu Gemüte führst, wirst Du auch lesen, dass bereits 2005 Pläne für die jetzige Umsetzung vorlagen, damit KM scheinbar bereitwillig die Abwicklung seiner Mitarbeiter in Kauf nahm.



minoltaner

RE: Offener Brief der KM-Mitarbeiter

#141 von matthiaspaul , 25.04.2006 02:01

ZITAt (wolfgangw @ 25.04.2006 - 0:07) Hiermit will ich keine pauschale Anschuldigung gegen Sony aussprechen, aber Zu einem Verkauf gehören zwei der Verkäufer und der Käufer.[/quote]
Haaaaalllllloooo... Du hast völlig Recht, zu einem Verkauf gehören zwei, ein Verkäufer und ein Käufer. Ohne Sony in Schutz nehmen zu wollen, gerade erst vor wenigen Beiträgen wurde geklärt, daß Sony dem aktuellen Kenntnisstand nach die Fotosparte von Konica Minolta *nicht* übernommen hat, sondern eigene Produkte entwickelt, die zum A-System kompatibel sind und (zumindest am Anfang) auf Konica Minolta Technologien und wohl auch Fertigungsstätten basieren, an denen Sony sich beteiligt. Konica Minolta hat sich allerdings komplett aus dem Endkundengeschäft zurückgezogen und fertigt in Zukunft für andere, u.a. für Sony - nach deren Vorgaben.

http://www.mi-fo.de/forum/index.ph...ndpost&p=161686

Natürlich kann sich das zu einem echten Verkauf hin entwickeln, aber noch ist das nicht der Fall, wenn man den offiziellen Verlautbarungen Glauben schenken kann.

Viele Grüße,

Matthias



matthiaspaul  
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RE: Offener Brief der KM-Mitarbeiter

#142 von RudiWin ( gelöscht ) , 25.04.2006 02:45

Sony und KoMi arbeiteten doch schon seit vielen Jahren im Bereich der digitalen Kompaktkameras zusammen. Zudem hat KoMi u.A. auch seine Sensor-Chips von Sony bezogen. Unter diesen Gesichtspunkten ist es also leicht nachvollziehbar, dass Sony sich das Sahnestückchen aus dem zur Disposition stehenden Firmenzweig heraussucht und dies nun in Eigenregie für sich nutzt, sich mit dem zugekauften Know-How, den zugekauften Patenten einen Namen in der gehobenen Digitalkameraklasse machen will.

Daraus resultiert aber auch für Sony eine Mitverantwortung gegenüber den Mitarbeitern, die zu diesem Know-How, von der Fertigung bis zum "After Sales Service" beigetragen haben.

Gerade die japanischen Unternehmen zeigen sich immer sehr stolz auf ihre Mitarbeiterbetreuung, ihr Engagement für ihre Mitarbeiter und deren Familien und Präsentieren sich und ihre herausragenden Sozialleistungen voll Stolz in der Presse und im Fernsehen.

Konica Minolta, wie auch Sony haben dies in der Vergangenheit getan. Wie weit es aber tatsächlich damit her ist zeigen die Vorfälle um die Abwicklung der KoMi-Photo-Firmenrestbestände, zumindest hier in Europa, überdeutlich. Entspräche diese, mit riesigem Aufwand publizierte, Sorge der Unternehmen für ihre Mitarbeiter der Wahrheit, würden Auswüchse, wie sie hier mit den Niederlassungen und deren Mitarbeitern derzeit geschehen, gar nicht möglich.

Sowohl die Führung von Konica Minolta, wie auch die von Sony verlieren durch dieses Verhalten mehr als nur Gesicht und Ehre. Jeder der diese Vorgänge mit bekommt wird Produkte dieser beiden Hersteller künftig meiden und da wo es unvermeidlich ist, weil eventuell keine Altenativen zur Verfügung stehen, diese nur mit sehr unguten Gefühlen, widerwillig erwerben, immer mit dem Gedanken an das hier Geschehene im Hinterkopf.

Und sollten die Herrschaften es bis heute nicht gemerkt haben, so ist es an der Zeit es ihnen deutlich zu sagen :

An die Verantwortlichen von Konica-Minolt und Sony :

Meine Herren, Sie sind gerade dabei ihre persönliche und ihre Firmenehre zu verspielen. Ein Kunde kauft nur bei den Herstellern, bei denen er sich mit einem Produkt und seinem Hersteller identifizieren kann.

Welcher Kunde will sich mit einem Unternehmen und seinen Produkten identifizieren, das seine ehemaligen Mitarbeiter so behandelt wie das hier geschieht?

Fragen Sie doch einmal in ihrer Marketing-Abteilung nach. Vielleicht kann die Ihnen einen Rat hierzu geben. Der Schaden den Sie mit solchem Verhalten anrichten ist weit größer, als nur der eventuelle vorübergehende Umsatzeinbruch. Ein verärgerter Kunde kostet 10 Neukunden. Das galt früher und es gilt genauso auch heute noch. Sie sind lange genug im Geschäft um dies selbst zu wissen.

Das Studium der Schulungsunterlagen für Ihr Vertriebspersonal würde hier bestimmt hilfreich sein und Sie sicher zu der Erkenntnis führen, dass Sie ihr Verhalten hier nochmals überdenken sollten. Das öffentliche Interesse an Ihrem Verhalten in dieser Angelegenheit ist jedenfalls groß genug um Ihnen dafür als Entscheidungshilfe zu dienen.

Bei aller Härte im täglichen Geschäftsleben und allen notwendigen juristischen und finanziellen Überlegungen darf man nie vergessen wer das Vertrauen der Kunden in eine Marke zum grossen Teil mitbegründet hat.

Verhält sich diese Marke (und der Markenname wird ja von beiden beteiligten Konzernen weiter benutzt - von dem Einen für seine anderen Produkte, von dem Anderen zum bewerben seiner "neuen" Produkte) dann so, dass es die Missbilligung weltweiter Kundenkreise findet, ist der daraus entstehende Schaden mit nichts gut zu machen. Im Zeitalter offener Informationsplattformen wie z.B. dem Internet wirkt der Schaden weltweit.

Wenn Sie dies erkennen wollen und können, kommen Sie automatisch zu der Überzeugung, dass es hier eine humanere Lösung geben muss und mit der Herbeiführung einer solchen Lösung durch verantwortliche Vorstandsmitglieder könnten beide Unternehmen ihr Gesicht derzeit noch retten.

Die Mitarbeiter der KoMi-Niederlassungen sind nicht nur Kostenstellen in Ihren Excel-Tabellen, sondern Menschen mit Familien, Frauen, Kindern, Ehemännern, ebenso wie Sie meine Herren.

Mit wohlmeinendem Gruß,

Rudolf Winter.



RudiWin

RE: Offener Brief der KM-Mitarbeiter

#143 von *mb* , 25.04.2006 09:43

ZITAt (RudiWin @ 25.04.2006 - 2:45) Jeder der diese Vorgänge mit bekommt wird Produkte dieser beiden Hersteller künftig meiden und da wo es unvermeidlich ist, weil eventuell keine Altenativen zur Verfügung stehen, diese nur mit sehr unguten Gefühlen, widerwillig erwerben, immer mit dem Gedanken an das hier Geschehene im Hinterkopf.[/quote]Ich wage die Behauptung, dass (fast) niemand Sony boykottieren wird, wenn sie Top-Kameras, Objektive usw. zu einem attraktiven Preis anbieten sollten.
Moralische Bedenken werden dann schnell weggewischt sein. Zumal ein Boykott in erster Linie wieder unschuldige Mitarbeiter trifft.



*mb*  
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RE: Offener Brief der KM-Mitarbeiter

#144 von wolfgangw ( gelöscht ) , 25.04.2006 10:43

ZITAt (matthiaspaul @ 25.04.2006 - 2:01) Haaaaalllllloooo... Du hast völlig Recht, zu einem Verkauf gehören zwei, ein Verkäufer und ein Käufer. Ohne Sony in Schutz nehmen zu wollen, gerade erst vor wenigen Beiträgen wurde geklärt, daß Sony dem aktuellen Kenntnisstand nach die Fotosparte von Konica Minolta *nicht* übernommen hat, sondern eigene Produkte entwickelt, die zum A-System kompatibel sind und (zumindest am Anfang) auf Konica Minolta Technologien und wohl auch Fertigungsstätten basieren, an denen Sony sich beteiligt. Konica Minolta hat sich allerdings komplett aus dem Endkundengeschäft zurückgezogen und fertigt in Zukunft für andere, u.a. für Sony - nach deren Vorgaben.

http://www.mi-fo.de/forum/index.ph...ndpost&p=161686

Natürlich kann sich das zu einem echten Verkauf hin entwickeln, aber noch ist das nicht der Fall, wenn man den offiziellen Verlautbarungen Glauben schenken kann.

Viele Grüße,

Matthias[/quote]


Ei gut Matthias, dann nenn es halt Technologietransfer oder wie du es auch immer nennen magst. Am Ende gibt es einen Wettbewerber weniger, und ein paar arme Trottel mehr auf der Straße ...

Grüße aus Mannheim

Wolfgang



wolfgangw

RE: Offener Brief der KM-Mitarbeiter

#145 von RudiWin ( gelöscht ) , 25.04.2006 12:00

ZITAt (*mb* @ 25.04.2006 - 9:43) Ich wage die Behauptung, dass (fast) niemand Sony boykottieren wird, wenn sie Top-Kameras, Objektive usw. zu einem attraktiven Preis anbieten sollten.
Moralische Bedenken werden dann schnell weggewischt sein. Zumal ein Boykott in erster Linie wieder unschuldige Mitarbeiter trifft.[/quote]

Das hat nichts mit Boykott und moralischen Bedenken der Kunden zu tun, sondern ganz einfach mit einem schlechten Ruf. Wer behängt sich schon gerne mit 'ner Kamera die von einem Unternehmen gebaut wird, von dem bekannt ist, dass es sich seinen Mitarbeitern gegenüber unfair verhält. Und zu einer Steigerung der Motivation verbleibender Mitarbeiter und damit der weiteren Gewährleistung guter Service-Qualität tragen solche Aktionen der Konzerne auch nicht bei.

In der Folge wird, im Wissen um dieses Kundenverhalten und die Wirkung dieses Vorgehens bei eigenen Mitarbeitern, ein "sensationell neuese Produkt" vorgestellt, mit einem riesigen Aufwand beworben, werden div. Tester, mit "Argumenten" welche sie positiv stimmen, zu hervoragenden Testergebnissen bewegt, so dass man wieder neue Käuferschichten erreicht und die Service-Abteilungen werden "outgesourced"; d.h. der Service an Firmen übergeben, die auf solche Dienstleistungen spezialisiert sind und welche man, mit entsprechenden Konditionen im Service-Vertrag, auf den Weg bringt, auf dem man sie haben möchte.

So lässt sich ein absehbarer Verlust gut relativieren und steuerlich abschreiben, bis man wieder etwas Boden unter den Füssen hat. So kann man dann - nach ein paar Jahren - die Kurve wieder kriegen, wenn man den richtigen Zeitpunkt nicht verschläft.



RudiWin

RE: Offener Brief der KM-Mitarbeiter

#146 von Dennis , 25.04.2006 13:40

ZITAt (RudiWin @ 25.04.2006 - 2:45) Ein Kunde kauft nur bei den Herstellern, bei denen er sich mit einem Produkt und seinem Hersteller identifizieren kann.[/quote]Quatsch, der Kunde ist nicht blöd und kauft bei MediaMarkt /wink.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="wink.gif" />

Es macht weder Sinn, hier einen moralisch erhabenen Käufer zu erfinden, noch den berühmten Homo oeconomicus zu suchen - es gibt beide nicht. Wenigstens nicht in relevanter Anzahl. Der Mensch ist ein Mensch, er überlegt rational und handelt dann doch emotional. Er kauft, was ihm ein guter Verkäufer verkauft, oder was er sich sonstwo (Stammtisch, Foren, etc.) aufschwatzen lässt. Und ich habe bestimmt keine Minolta-Kameras, weil ich micht mit dem Hersteller identifizieren kann. Ich habe eigentlich kein Produkt, wo das zutrifft. Kann ich auch gar nicht, denn dazu müsste ich detailierteste interne Kenntnisse haben, ob der Laden auch wirklich so läuft, wie ich mir das vorstelle. Mich würde wundern, wenn das bei Dir anders ist.



Dennis  
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RE: Offener Brief der KM-Mitarbeiter

#147 von *mb* , 25.04.2006 14:39

Nach den vielen wirtschaftstheoretischen Abhandlungen hier zur Abwechslung mal etwas zum ursprünglichen Thema.



*mb*  
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RE: Offener Brief der KM-Mitarbeiter

#148 von minoltaner ( gelöscht ) , 25.04.2006 17:00

ZITAt (RudiWin @ 25.04.2006 - 12:00) Das hat nichts mit Boykott und moralischen Bedenken der Kunden zu tun, sondern ganz einfach mit einem schlechten Ruf. Wer behängt sich schon gerne mit 'ner Kamera die von einem Unternehmen gebaut wird, von dem bekannt ist, dass es sich seinen Mitarbeitern gegenüber unfair verhält.[/quote]
Recht hast Du, wer ißt schon gern mit MC Burger & Konsorten, obgleich die für die Abholzung des Regewaldes verantwortlich sind. Oder wer trinkt schon die dunkelbraune älteste Erfrischungsbrause aus dem Lande der unbegrenzten Möglichkeiten, wo der namhafte Hersteller doch für die Vergiftung und Austrocknung indischer Brunnen verantwortlich ist. Und wer kauft schon Diamanten, PCs und elektr. Geräte, wo doch jeder weiß, dass für deren Ertrag und Ertrag benötiger Rohstoffe die Ausbeutung ganzer Regionen vollzogen wird.

Und die rasend wachsende Menge verantwortlicher Menschen, die angesichts einer ernstzunehmenden Rohstoffknappheit auf ihr Auto verzichten, insbesondere da wo es ÖPNV-Alternativen gibt.



minoltaner

RE: Offener Brief der KM-Mitarbeiter

#149 von RudiWin ( gelöscht ) , 25.04.2006 20:41

...eben!

die USA sind das große Vorbild, das man auf keinen Fall kritisieren darf und alles was von dort kommt und dort gemacht wird ist das Größte überhaupt. Wer sich wie ein Amerikaner verhält egal aus welchem Land er kommt, verhält sich automatisch richtig, Geiz ist geil und Denken sollte man ohnehin Pferden überlassen, die haben den größeren Kopf. Das haben die Cowboys schon vor 200 Jahren gewusst. Das alte Europa liegt hinter dem Mond und die Aliens dort konnten noch nie denken - sie sollten es nach Möglichkeit auch gar nicht erst Versuchen.

Business is warfare, everyday, everywhere! War is good for business! drum auf in den Kampf und ran an die Hamburgerbuden.

God bless America and all its devotees!

Yep!



RudiWin

RE: Offener Brief der KM-Mitarbeiter

#150 von minoltaner ( gelöscht ) , 25.04.2006 20:55

Das verstehe ich jetzt nicht mehr. Die Verbraucher sind also so aufgeklärt, dass sie KM/Sony-Produkte aufgrund ihrer Firmenpolitik meiden, konsumieren aber Produkte deren Hersteller noch viel offensichtlichere Firmenpolitik gegen Umwelt, Fairtrade usw. betreiben?



minoltaner

   


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