Hi
und speziell an EBARWICK -> Danke, Du hast es begriffen!
Und nun an alle Minolta DSLR-Fans, oder solche die es unbedingt werden wollen. Und auch hier mal wieder mit einem zwinkernden Auge:
Wenn die entwicklungstechnische Strategie einer Firma an der Ideologie von Familienauseinandersetzungen zwecks Anschaffung von Spitzenprodukten gekoppelt wird, dann ist diese Firma pleite, bevor ihr es überhaupt begriffen habt.
Für die Ingenieure gilt: Ihr hättet gekonnt, aber ihr habt nicht gedurft. Sie werden es bei Minolta KÖNNEN, aber wahrscheinlich nicht dürfen. Das Problem dabei ist, dass ein gewisser Markt sich nach dem Spitzenprodukt ausrichtet (wie z.B. bei der Formel 1) und über dieses Marktanteile im oberen und mittleren Marktsegment gewinnen kann. Die Frage ist dabei nur, ob im Management ein Visionär (wie bei Sigma), ein Unternehmer, ein Verwalter oder Nieten in Nadelstreifen das Sagen haben.
Letztendlich kann uns das egal sein: eine Kamera ist ein Werkzeug um Bilder herzustellen. Wer digitale Bilder benötigt, der wird das Produkt des Marktes nehmen, das seinen Anforderungen am Besten gerecht wird, wer analog leben kann, der wird preiswerter dasselbe tun. Wer heute einen Golf fährt und im Frühjahr dann 4 Winterreifen im Keller hat, aber mit einem Pick Up für seine Familie der Firma XYZ liebäugelt, wird der die Wahl des 20 000 EUR Objekts von seinen 4 teuren Winterreifen abhängig machen.
Ich kann durchaus verstehen, dass man die Lust am analogen Fotografieren verlieren kann (Laborqualität, allgemeine Schlamperei, Bezahlung von fehlbelichteten Bildern), aber nach der (kurzen) digitalen Euphorie gibt es auch den digitalen Katzenjammer.
Und nun zu mir: Beruflich arbeite ich digital und benütze ein 7Hi, die fast immer auf einem Stativ montiert ist und befriedigende Aufnahmen macht, wenn das Motiv nicht zu hell (weiss) oder was häufiger vorkommt, völlig schwarz ist. Der AF ist für meine Begriffe arschlahm und häufig unsicher. Der Monitor ein Spielzeug und der Blick durch den Sucher katapultiert den SLR-Fotografen in die Steinzeit einer EXAKTA oder EDIXA zurück. Der Ausschlag für diese Kamera gab der optische Bereich, die Anschlussmöglichkeit einer Studioblitzanlage und auf eine Reihe von Funktionen Einfluss zu nehmen. Besonders gefällt mir der bewegliche AF-Punkt, dass der Belichtungsmesspunkt dabei nicht mitwandert, auch nicht bei Spot, ist ein echtes Manko. Was mich wundert ist, dass der damit mit bewegliche Spot-Punkt bei der A1 bisher niemand positiv aufgefallen ist. Das hat nicht mal die Eskimo-Digi!
Privat benutze ich die Dynax 9 oder die 5 meiner Frau. Und wenn mich jemand fragt, warum Minolta, dann muss ich ganz einfach sagen, dass ich mich auf eine Kamera mehr verlassen können muß, als auf mich selbst und in Stellung P muss sie mir einfach gute Ergebnisse abliefern. Das tat die die 700Si besser als die Konkurrenz und als diese den Geist in den Tropen aufgab, war die Dynax 9 die logische Nachfolgerin. Die Dynax 5 meiner Frau hat den schnelleren Autofokus (im mittleren Brennweitenbereich) und mehr AF-Sensoren, die ich bei der 9 richtig vermisse. Die 9 hat allerdings Nehmerqualitäten und ich benutze sie richtig gern. Wenn man weiss, was Ergonomie bedeutet und die drei Kameras in die Hand nimmt, dann kann man Minolta für die Zukunft (und angesichts einer Z1) nur alles erdenkliche Glück dieser Welt wünschen, sie werden es brauchen.
MfG
Dieter