Station: 29 (Bild Nr.32+33)
Name: Stefan Jaeger
Nickname: mick
Region: NRW/Mettmann, Nähe Düsseldorf
Übernahme der Kamera postalisch von shunkan
Bildtitel: Heimat
Motiv: aaaaalso...
Freiheitstraße – Richtung "Schäfergruppe"
Samstag, 11.08.2007 gegen 17:30 Uhr
Ich habe mich erdreistet, zwei Aufnahmen zu machen (identisches Motiv, Ausschnitt etc). Das erste Bild war eine Fehlbelichtung (grober Bedienungsfehler (liegt wohl daran, dass mir noch eine XG-9 in meiner Sammlung fehlt...)).
Heimat, das ist so eine Sache. Bis zum jungen Erwachsenenalter sind wir sehr oft umgezogen, haben immer nur vier oder fünf Jahre an einem Ort gelebt. Meistens deckten sich diese Zeiten dann auch mit gewissen Lebensabschnitten: Vorschulzeit, Grundschulzeit, Mittelstufe, Oberstufe, Ausbildung... bis ich nach meiner Heirat hier in Mettmann sesshaft geworden bin. Und ich wohne gerne hier.
Eine traditionelle Heimat? Hm, weiß nicht. Irgendwie fühle ich mich an vielen Orten ein bisschen heimisch, da ich sie jeweils mit bestimmten Epochen in meinem Leben verbinde (Düsseldorf, Wuppertal, Ratingen, Moers, Mettmann).
Also hier ein Bild meiner nun am längsten währenden Heimat – Mettmann.
Doch was fotografiert man hier?
In Mettmann kann man schön wohnen. Doch ein Bild vom Stadtwald – nicht typisch genug. Die Goldberger Mühle – auf jedem zweiten Bild von Mettmann zu sehen. Der Blick aus meinem Fenster herunter auf Mettmann – grün, mit Himmel drüber, abends mit Sonnenuntergang, lässt aber nicht gerade auf Mettmann schließen.
Eine eher selten abgelichtete Perspektive auf die "Breite Straße" hatte ich schon lange im Auge – doch als ich das letzte Mal da gestanden habe, war es Winter. Als ich nun fotografieren wollte, verdeckte massiges Grün die Sicht. Was nun?
In Mettmann kann man schön wohnen, aber die Innenstadt? Schnuckelige alte Fachwerk-Häuschen, teils enge Gassen. Doch die Befüllung mit Lädchen oder Cafes ist... öööhm, eher zweckmäßig. Wir haben viele viele Apotheken, viele viele Parfümerien, jaja, Boutiquen und Schuhgeschäfte auch .. ja und Reisebüros (nicht abwertend gemeint - ich gehe gerne zu Frau Ute S., sie hat immer gute "Geheimtips".
Doch alles in allem fehlt mir was.
Naja, Cafes und kleine Kneipen sind auch da, tümmeln sich oben am Markt – da kann man abends schön hin (Mensch Mensch, im "Türmchen" haben Manfred und ich schon die Lösung für restlos alle Probleme der Welt erarbeitet (glaube ich)).
Und trotzdem, irgendwas fehlt in der Innenstadt, irgendwie fehlt es ihr an einem gewissen Flair, ich weiß nicht recht was, sie wirkt auf mich hier und da ein bisschen verplant.
Und ich habe das Gefühl, die Stadt stirbt bereits Samstag Nachmittag aus. Die Sträßchen werden leer, hier und da läuft noch einer rum. In den Cafes oben am Markt – hm – da ist eher abends ein bisschen Leben zu erwarten.
Ich habe versucht diese Samstag-Nachmittag-Stimmung einzufangen. Das Bild wirkt (hoffentlich) unspektakulär, statisch, nix besonderes los, die Sonne senkt sich, die Schatten werden lang, eben so, wie sich die Stimmung zu dem Zeitpunkt anfühlte.
Ach ja, da, wo links der schwarze Wagen steht, war bis vor etwa anderthalb Jahren noch ein Fotoladen (Leimberg). Über dessen Eingang prangte eine große Minolta-Leuchtreklame. Nun gibt es den auch nicht mehr, schade - bin gerne dort hingegangen.
Vielleicht fällt ja irgend jemandem eine gute Idee ein, was uns hier in der Innenstadt fehlt...
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