RE: Fehlende Motivation zum Fotografieren!

#16 von raps ( gelöscht ) , 20.11.2005 14:33

Klar gibt es nicht immer die wirklich interessanten Motive oder die gute Gelegenheit, so dass man "von alleine" sofort losstürmen möchte um alles zu fotografisch festzuhalten.

Dennoch kann man, finde ich, sich selbst immer kleine Aufgaben stellen, um sich selbst zu schulen bei der Art wie man fotografiert und um noch bewusster und intensiver zu arbeiten bei der Fotografie.

Die Motive müssen gar nicht unbedingt immer so toll sein, dass man davon auch wirklich Abzüge machen wollte, oder dass sie insgesamt einen bleibenden Eindruck hinterlassen, Ziel kann auch einfach sein, nur einen Lerneffekt bei sich selbst zu erzielen, seine Ausrüstung einfach besser kennen zu lernen, und sich zu schulen. Dass man dann nachher nur uninterssanten "Bilddatenmüll" auf der Speicherkarte hat, kann man dann auch mal verschmerzen.

Im Gegensatz zu Hobbyfotografen, die immer nur dass fototgrafieren, was sie auch wirklich gerne mögen, sind Berufsfototgrafen generell oft gezwungen, Dinge zu fotografieren, die bei Genauerer Betrachtung eher langweilig und unansehnlich sind. Gerade aber dieses "erzwungene Fotografieren" bringt es oft mit sich, dass die Fotografen sich handwerklich und technisch zu Profis entwickeln weil Sie Zeit und Gelegenheit haben, ihr fotografisches Handeln sachlich und unvoreingenommen unabhängig von der Beziehung zum Motiv zu analysieren!

-Sicherlich ist man emotional mehr bei der Sache, wenn man bei der Portraitfotografie in die Augen eines geliebten Menschen, oder eines schönen Modelles schauen darf...

- ... man bringt mehr Begeisterung mit, wenn man Architektur fotografiert, die man auch selbst interessant und ansprechend findet...

... aber die wesentlich Frage ist doch inwieweit man sich neben dem Interesse für das Fotografierte auch fotografisch weiterentwickelt!

Daher halte ich es für sinnvoll sich bewusst auch einmal Aufgaben zu stellen, die man ansonsten eher uninteressant oder wenig ansprechend findet, oder mit der man generell sonst eher so seine Probleme hatte.

Solche Aufgaben können z.B. sein:

1. Ich fotografiere bewußt eher uninteressante Architektur mit den Vorgaben:

-trotzdem eine geschlossene und in sich konsequente Bildsequenz als Ergebnis abzuliefern

- gegen den eigenen Geschmack dennoch das "Beste" aus dem Motiv herauszuholen.

- ich analysiere alle mir technisch zur Verfügung stehenden Möglichkeiten (Objektivwahl, Blende, Belichtungszeit, Bildausschnitt usw.) und trainiere deren konsequente Anwendung.

2. ich gehe bewusst dann fotografieren, wenn z.B. das Wetter und die Lichtverhältnisse eher schlecht sind, und versuche das "Beste" daraus zu machen.

3. Ich fotografiere normale Gebrauchs und Haushaltsgegenstände anstatt der "spektakulären Dinge"und arbeite dennoch konsequent und versuche das bestmögliche Ergebnis zu erzielen.

4. ich suche bewusst Situationen, die meinen fotografischen Vorlieben eher entgegenstehen, als Fotograf der gerne Portraits mag, z.B. Architekturfotografie, und als Fotograf der lieber unbewegte starre Motive liebt, schnell wechselnde schwierige Situationen wie Strassenszenen mit vielen Leuten und Verkehr.

Ein Fotograf, der sich weiterbilden möchte, sollte immer seinen Schwächen entgegenarbeiten.

Sonst muss er sich den Vorwurf gefallen lssen, er wäre nur ein "Abstauber", der immer nur dann zur Kamera greift, wenn das Motiv eh schon von alleine alles bietet, was eine gutes Foto ausmacht, oder der nur dass fotografiert, was seinem fototgrafischem Können eh schon entspricht, z.B. ein Portraitfotograf der nur Portraits machen kann.



raps

RE: Fehlende Motivation zum Fotografieren!

#17 von Seifenh?ndler , 20.11.2005 14:34

Das kenn ich auch. Sogar noch mehr bei der Duka-Arbeit. An manchen Tagen fällt es mir leichter, und ich bin dann besser gelaunt. An manchen Tagen frage ich mich wozu ich das überhaupt tue, warum nicht entwickeln lassen?
Dann aber nach (spätestens) ein paar Tagen hab ich wieder viel Spaß an der Sache, mit Teststreifen, verschiedenen Abzügen... /biggrin.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="biggrin.gif" />
Und die Schule steuert auch dazu bei, dass ich an manchen Wochenenden keine Zeit zum Fotografieren habe. (Montag Französisch Arbeit, Dienstag Latein. Übernächste Woche Mathe und Englisch)
Da hat Schule nun mal Priorität



 
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RE: Fehlende Motivation zum Fotografieren!

#18 von WinSoft , 20.11.2005 16:05

Sehr interessant und aufschlussreich die vielen Kommentare, bei denen sich viel wiederholt, wie es einem selber geht. Ich finde diesen (neuhochdeutsch) "Thread" (mit Jugendsprache?) "voll geil" (war das korrekt?).

Zu viele Beiträge, um auf jeden näher einzugehen. Aber die Beiträge von susannavoges treffen sehr viele Punkte im Amateur-Fotografenleben.

Es geht mir manchmal auch so, dass ich bei miesem Wetter vollen Mutes hinaus gehe und ohne ein einziges Foto wieder heim komme. Dann wiederum ziehe ich ohne festes Ziel los und weiß bei der Abfahrt noch nicht einmal, wohin ich eigentlich fahren soll/will. Lediglich bei Fahrradtouren mit Fotoapparat habe ich feste Ziele, denn eine Umkehr ist dann wesentlich beschwerlicher als mit dem Auto.

Mir ist es auch schon passiert, dass ich froher Dinge mit dem Auto zum Rhein fuhr und dort eine unmöglich schlechte Beleuchtung vorfand. Also kehrt marsch in die Gegenrichtung... (was auch nicht immer den gewünschten "Erfolg" brachte).

Von einem befreundeten Profifilmer weiß ich jedoch aus Begleitungserfahrungen mit ihm, dass selbst aufwändigere Fahrten umsonst sein können. Wirklich "gute" Aufnahmen bringt man eben nicht täglich heim...

Wie heißt es selbst bei Berufsmusikern? Jeder muss kämpfen! Das hört nie auf! So gesehen kämpfe auch ich immer wieder mit mir, gegen meine Trägheit, mit dem Wetter, mit der Beleuchtung, gegen die Gerätschaft, gegen unangenehme Verpflichtungen, gegen mangelnde Selbstkritik...

Ein guter Anlass zur Überwindung der Trägheit wäre ein gemeinsamer Fotoausflug mit Gleichgesinnten. Termin ausgemacht, Ziel ausgemacht, und raus aus der warmen Stube! Im kleinsten Kreis besser als bei großen Treffen! Ich wäre dabei...



 
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RE: Fehlende Motivation zum Fotografieren!

#19 von thomasD , 20.11.2005 16:11

Zitat von WinSoft
Wie heißt es selbst bei Berufsmusikern? Jeder muss kämpfen! Das hört nie auf! So gesehen kämpfe auch ich immer wieder mit mir, gegen meine Trägheit, mit dem Wetter, mit der Beleuchtung, gegen die Gerätschaft, gegen unangenehme Verpflichtungen, gegen mangelnde Selbstkritik...


Wir sind eben alle Masochisten: Wir quälen uns gerne. /laugh.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="laugh.gif" />
Ein einziger Kampf!



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RE: Fehlende Motivation zum Fotografieren!

#20 von railbeam , 20.11.2005 21:07

Mmmmh, kann mich euren Meinungen mit der Trägheit nicht ganz anschliessen. Nach eine Shooting auf einer Indoor-Kart-Bahn sowie Konzertfotografie einer Big Band und dann noch 1 Woche Fotopirsch in Trieste und Venedig, dann geniesse ich ganz gerne die Zeit um wieder etwas Ordnung ins Archiv zu bringen.

Die Motivation hat mir noch nie gefehlt, meist ist die Zeit der limitierende Faktor.

Gruss

Marco



railbeam  
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RE: Fehlende Motivation zum Fotografieren!

#21 von FunThomas ( gelöscht ) , 21.11.2005 12:40

Hallo Ernst Dieter,

geht uns doch allen so...
Aber einen guten Tipp hat WinSoft so ganz nebenbei und unbewußt gegeben

ZITATAn solchen Tagen kommt auch mal Langeweile auf und man sucht in der Küche nach geeigneten Makromotiven anstatt raus zu gehen.[/quote]

Schau doch mal, was Dein Kühlschrank so hergibt, /huh.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="huh.gif" />
Nee, mal ganz im Ernst /rolleyes.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="rolleyes.gif" />
Ausgeräumt, ausgepackt, abgetupft, auf einen Leuchttisch plaziert und abgelichtet.

Du wirst überrascht sein, was dabei herauskommt.
Danach kannst Du Dich ja selbst für das gelungene Foto belohnen und Dein
Motiv aufessen.

Gruß Thomas



FunThomas

RE: Fehlende Motivation zum Fotografieren!

#22 von minimax , 21.11.2005 13:30

Das Problem kenne ich auch, zu viel Arbeit und zu wenig Freizeit /sad.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="sad.gif" /> ...am WoEnde versuche ich trotzdem mich zu überwinden und paar shots zu machen /wink.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="wink.gif" />



 
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RE: Fehlende Motivation zum Fotografieren!

#23 von heinrichloch ( gelöscht ) , 21.11.2005 18:34

...wie schön, hier menschelt es gewaltig und zeigt, dass wir Fotoamateure keine Wunderknaben sind, sondern Kerle aus Fleisch und Blut. wer nicht zugibt, zeitweise faul zu sein, der ist nicht ganz ehrlich. oder? Hyperaktive sind ausgenommen.



heinrichloch

RE: Fehlende Motivation zum Fotografieren!

#24 von BienenHauke ( gelöscht ) , 24.11.2005 22:24

Naja;,
bei mir ist die Motivation generell schwankend.
Am meisten Lust hab ich wenn ich mal mit Kumpels aus der Fotoag
oder im Naturschutzgebiet fotographieren geh.
Wetterunabhängig (außer es ist extrem sch...)



BienenHauke

RE: Fehlende Motivation zum Fotografieren!

#25 von Defenseless ( gelöscht ) , 25.11.2005 10:08

Zitat von susannavoges
Wie wär es, wenn wir uns hier mal bestimmte Themen vornehmen würden. Man könnte zum Beispiel in der Mitgliedergalerie eine Kategorie "Thema des Monats" erstellen, wo jeder der will einen (auf ein paar Bilder begrenzten) Beitrag machen kann. Halt in Anlehnung an Fotowettbewerbe, nur ohne Wettbewerbscharakter. Nur so ein Vorschlag.


Ich finde die Idee eigentlich gut! Auf den Wettbewerbscharakter kann ich auch gerne verzichten /wink.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="wink.gif" />

Mir fehlt auch manchmal die Inspiration, und wenn ich mir vorstelle ein "vorgegebnes" Thema umsetzten zu müßen (bzw. wollen) stell ich mir das ganz schön schwierig vor. Aber ich würds gern mal versuchen...

Also falls was draus wird würd ich gern mal "mitprobieren"...

LG
Werner



Defenseless

RE: Fehlende Motivation zum Fotografieren!

#26 von susannavoges , 25.11.2005 10:16

Das ist es ja, schwieriger als "ziellos" zu knipsen. Ich denke, dass sowas schult. Von daher eine gute Herausforderung.



 
susannavoges
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RE: Fehlende Motivation zum Fotografieren!

#27 von skadi ( gelöscht ) , 25.11.2005 20:50

Ich hatte eine ganze Weile nicht die rechte Lust am Fotografieren. Immer nur
Landschaften und meine Katze,daß wurde dann doch irgendwann etwas langweilig.

Das änderte sich,als ich mir mein 1:2 Macro-Objektiv gekauft hatte und sich mir
völlig neue Möglichkeiten und Betrachtungsweisen eröffneten.

Abgesehen davon komme ich in der Woche auch kaum zum Fotografieren. Im
Frühling und Sommer geht es ja noch, aber jetzt zu dieser Jahreszeit ist es ja meist
schon dunkel, wenn ich nach Hause komme.

Meistens fotografiere ich am Wochenende. Manchmal fahre ich auch gezielt wohin,
wenn es mein montalich einkalkuliertes Spritgeld zuläßt.

Wenn das Wetter richtig mies ist, habe ich allerdings auch keine Lust. Dann guck ich fern, hör Musik oder lese.

Im Moment schneit es hier grade. Ich hoffe ja, daß sich morgen ein paar gute
Fotos machen lassen

Gruß

skadi



skadi

   


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