RE: Frage "richtig Belichten"

#1 von guenterfrank ( gelöscht ) , 22.07.2005 08:45

Hallo Forum,

kurz vorweg,
vor langer Zeit habe ich mir ein Buch von Pölking, (Fotoschule Natur) gekauf, es gelesen und weggelegt.
Zwischenzeitlich hatte ich einen Kamerawechsel der mir die Welt der Wechselobjektive erschloss, (7D).
Jetzt habe ich wieder drin geblättert und war überrascht, wie viele Erfahrungen, die ich selbst gesammelt habe sich mit dem Buch in Einklang bringen lassen.


Das Problem:

Ein hartnäckiges Problem hat sich allerdings gehalten, die Frage der "richtigen Belichtung", vor allem bei kritischen Motiven oder Situationen.

Früher mit der Dimage 7 hi war's erher einfach, denn das Sucherbild generierte eine Aussage, wie das Bild später aussieht, man konnte die Belichtung, (zugegebenermassen) wenigstens einschätzen.

Jetzt hab ich den Spiegel und die 3 Funktionen zur Belichtungswahl, (Mehrfeld, Mittelbetonte Integralmessung usw.)

Manche Motive überlisten die Messfunktionen oder täuschen sie soweit, dass das Bild nacher nicht das ist, was ich wollte, (Schnee, Kalkfelsten, weisse Seerose usw.).

Es soll Hilfsmittel geben wie die "sonnige 16" die zwar verständlich ist, in der Praxis aber viel Rechnerei bedeutet.

Eine Graukarte bei der ich zwar den Sinn (18% Grau) verstanden habe aber nicht weiss, wie ich die in der Praxis einsetzen soll.

Einen "Lichtmesser" der vermutlich teuer ist.

Bracketing, schöne Funktion, im Sommer sicher brauchbar, aber soll ich im Winter immer drei Bilder machen, von denen zwei zum knicken sind? (Das kann's wohl auch nicht sein).



Daher meine Frage, wie macht Ihr das in der Praxis, was hilft Euch, die angezeigte Belichtung zu kontrollieren und zu korrigieren.

Gibt's da vielleicht einfache Tipps?

Danke und liebe Grüsse


Günter



guenterfrank

RE: Frage "richtig Belichten"

#2 von chemicus , 22.07.2005 09:09

Na ja, der einfachste und für Dich wahrscheinlich sinnloseste Tip (ich geb's ja zu ... /wub.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="wub.gif" /> ) ist schlicht und ergreifend Erfahrung:
Beispielsweise:
Bei Schnee +1,5 bis +2 EV gegenüber dem Meßwert.
Bei extrem kontrastreichen Motiven mußt Du wissen, welcher Teil Dich interessiert (Lichter oder Schatten). Das einfachste dann ist, die entsprechende Partie mit der Spotmessung anzumessen und mit AEL zu halten.

Wobei ich ehrlich gesagt bei der 7D einfach die erste Belichtungskorrektur "hinschätze", wenn es fürchterlich daneben ist, sehe ich es ohnehin auf dem Monitor und mache es nochmal. "Spielen" im besten Wortsinn ist daher wahrscheinlich das Beste, das du tun kannst!

Zudem kann auch die Betrachtung des Histogramms nach dem Schießen Hinweise auf die Belichtungsqualität geben.

Ich hoffe ich konnte Dir wenigstens ein bißchen helfen ...



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RE: Frage "richtig Belichten"

#3 von Gelöschtes Mitglied , 22.07.2005 09:42

Hi Günter

Das ist ein Thema, welche du nie auf einen allgemeine Regel finden wirst. Die Korrekte Belichtung ist von sehr vielen Faktoren abhängig, eben auch das persönliche Empfinden. Da musst du selber Erfahrungen sammeln. Da ist kein Meister vom Himmel gefallen.

Ich kann nur gewisse Tipps geben.

1. Motiv auf die Helligkeit analysieren, am besten mit zugekniffene Augen. Probleme bereiten vorallem, wenn hell und dunkel zusammen kommen, am wenigsten Probleme gibt es, wenn das Motiv regelmässig hell ist.

2. Bei sehr hellen Motive mit viel Weissanteil muss man Plus-Korrektur fahren. Bei sehr dunkle Motive eher knapp belichten (Minus-Korrektur). Alternativ: Graukarten einsetzen und mit dieser Messung das Motiv belichten.

3. Belichtungskorrektur ist ein sehr gutes Instrument, wenn du nicht sicher bist, ob die Belichtung stimmt. In der Regel mache ich 5 Halbstufige Belichtungen von -1 bis +1. Bei Abendstimmungen und bei sehr viel Kontrast gehe ich noch weiter von -2 bis +2.

4. In der Regel fotografiere ich mit der Matrix-Messung [o], ausser bei Konstrastreichen Motive, welche ich die Belichtung bewusst auf das Dunkle oder das Helle setzen will, gehe ich auf die Spotmessung o.

5. Zu Hause auf dem PC. Die Bilder in aller Ruhe analysieren, mit den Exif-Daten vergleichen, vorallem die Korrekturen und Messarten. Mit der Zeit wirst du sehen, wie sich die Belichtung auswirkt, wenn du oder dies machst.

Diese Erfahrungen habe ich vorallem bei Dia-Fotografie angeeignet, kann jetzt problemlos auf die Digitalfotografie übernehmen.

Gruss
Peter




RE: Frage "richtig Belichten"

#4 von mullar , 22.07.2005 09:46

Dank einem Hinweis von Mark konnte ich in Bezug auf bewusste Belichtung (swahl) in letzter Zeit eine Menge dazulernen.

Ich hatte mir in der Bibliothek das Buch Ansel Adams: DAS NEGATIV ausgeliehen und dort wurde sehr ausführlich über das sogenannte => Zonensystem <= berichtet.

DAS hilft weiter grundlegende Zusammenhänge zu verstehen - tu Dir das auf jeden Fall mal an! /wink.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="wink.gif" />



 
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RE: Frage "richtig Belichten"

#5 von Michael H , 22.07.2005 10:04

Zum Thema "Graukarte" hilft vielleicht diese Seite weiter



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RE: Frage "richtig Belichten"

#6 von Dennis , 22.07.2005 16:59

Zitat von guenterfrank
Früher mit der Dimage 7 hi war's erher einfach, denn das Sucherbild generierte eine Aussage, wie das Bild später aussieht, man konnte die Belichtung, (zugegebenermassen) wenigstens einschätzen.

Jetzt hab ich den Spiegel und die 3 Funktionen zur Belichtungswahl, (Mehrfeld, Mittelbetonte Integralmessung usw.)


Hast du schon mal die Rückseite Deiner Kamera inspiziert? Bei genauerem Hinsehen wirst Du einen kleinen Monitor sehen, der nach der Aufnahme das Bild wiedergibt. /wink.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="wink.gif" />

Toll, was? Dort kannst mit Hilfe des Histogrammes und der blinkenden Clipping-Anzeige die Aufnahme hinreichend genau analysieren.

ZITATEs soll Hilfsmittel geben wie die "sonnige 16" die zwar verständlich ist, in der Praxis aber viel Rechnerei bedeutet.[/quote]

Das ist eine Hilfsregel für Fälle, wo man ohne Beli arbeiten muß, aber nicht für kniffelige Motive...

ZITATEine Graukarte bei der ich zwar den Sinn (18% Grau) verstanden habe aber nicht weiss, wie ich die in der Praxis einsetzen soll.[/quote]

Na ganz einfach: Wenn Dein Motiv "unnormale" Reflexionseigenschaften hat, wie zB ZITAT(Schnee, Kalkfelsten, weisse Seerose usw.)[/quote], oder auch glänzende Sachen, oder sehr dunkle, dann hältst Du die Graukarte so ins Licht, wie Dein Motiv ausgerichtet ist, und gehst oder zoomst so nahe ran, bis das Ding (mindestens fast) formatfüllend im Sucher zu sehen ist, und stellst diesen Belichtungswert dann an der Kamera ein.

ZITATEinen "Lichtmesser" der vermutlich teuer ist[/quote]

...und dessen billiger Ersatz die Graukarte ist.



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RE: Frage "richtig Belichten"

#7 von 123 , 22.07.2005 18:09

Oder, Du kaufst Dir mal eine gscheite Kamera, wo Du schon VOR der Aufnahme auf dem Monitor siehst, ob Unteroderüberbelichtung droht. *duckundweg*



123  
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RE: Frage "richtig Belichten"

#8 von guenterfrank ( gelöscht ) , 24.07.2005 08:41

soso hhmm,

also danke, Dennis hat mir schon öfter Tipps gegeben, ich denke deshalb, dass seine Eingangsbemerkung mit dem Monitor wohl scherzhaft war.

Jetzt wo ich die Kamera mal umgedreht habe habe ich dort tatsächlich einen Monitor gefunden...;-)

Im Ernst, mir ist die Bedeutung des Monitors wohl bekannt, auch das Historamm kann ich einigermassen deuten und das blinken der hellen und dunklen Bildbereichen ist mir bekannt.

Daraus eine genaue Einschätzung über die korrekte Belichtung abzugeben halte ich allerdings etwas für übertrieben, eine weisse Seerose gegen bereits im Schatten liegenden Schilf würde dort mit richtiger Belichtung aufblinken und sie würde das auch noch tun, wenn ich mit einer Blende danebenliege.

Das mit der Graukarte ist mal soweit klar, scheint mir jedoch nur bedingt Praxistauglich zu sein, (Landschaftsaufnahmen), bei Tieraufnahmen geht das wohl eher nicht.

Danke an alle, die sich mit ihren Erfahrungswerten an dem Thema beteiligt haben.


Mein ganz besonderer Dank gilt jedoch 123, der offensichtlich bei Hilfestellungen genauso kreativ und spritzig einfallsreich ist wie bei der Suche nach einem Niknamen.

Die dem Posting zu Grunde liegende Überlegung zeugt von langjähriger Erfahrung, ist wohl durchdacht und in Ihrer schlichten Brillianz kaum zu überbieten.

Falls Sie (noch) nicht beruflich in diesem Metier arbeiten würde ich Ihnen dringend raten, sich mit entsprechnden Kurse oder Seminaren in diesem Bereich selbständig zu machen.

Die Heerscharen Ihrer Besucher werden ob der profanen und doch so einleuchtenden Erkenntnissen vor Entzückung aufstöhnen.

Beiträge wie Ihrer sind ein weithin sichtbares leuchtendes Fanal und wichtige Stützpfeiler nicht nur eines jedem Forums sondern schlichthin jeder vernünftigen Diskussion.

Möglicherweise werde ich auch in der Zukunft noch Fragen haben, bitte scheuen Sie sich keinesfalls, auch zu diese Fragen Stellung zu nehmen.

Weichen Sie bitte keinsefalls von Ihrer eleganten Art, komplexe Sachverhalte in einer einfachen Form zu vermitteln ab.


Günter



guenterfrank

RE: Frage "richtig Belichten"

#9 von Dennis , 24.07.2005 14:43

Zitat von guenterfrank
Dennis hat mir schon öfter Tipps gegeben, ich denke deshalb, dass seine Eingangsbemerkung mit dem Monitor wohl scherzhaft war.


Iiich und scherzen?! Du scherzt wohl! /biggrin.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="biggrin.gif" />

ZITATDaraus eine genaue Einschätzung über die korrekte Belichtung abzugeben halte ich allerdings etwas für übertrieben, eine weisse Seerose gegen bereits im Schatten liegenden Schilf würde dort mit richtiger Belichtung aufblinken und sie würde das auch noch tun, wenn ich mit einer Blende danebenliege.[/quote]

Hm, ich glaube, dann hast Du wohl doch die Histogramm/Blinking Highlights/Shadows noch nicht so richtig geschluckt. Nochmal im Telegrammstil:

Das Historgramm ist eine grafische Darstellung der im Bild vorkommenden Helligkeitswerte. Ganz links ist Schwarz (Wert 0) und ganz rechts ist Weiß (Wert 255) (der Einfachheit halber bleiben wir mal bei einem 8bit Luminanz-Histogramm). Dazwischen sind sind die Graustufen, und über jedem Wert ist die Häufigkeit eingetragen. Kommen Wert nicht vor, so befindet sich kein "Säule" darüber, kommt ein Wert häufig vor, so ist eine hohe Säule darüber. Bei einem ausgewogenen Motiv ergibt sich so ein Gebirge, das links und rechts bis auf die Grundlinie abfällt, und in der Mitte einen unregelmäßigen Höhenzug hat. Wird dieses Motiv unterbelichtet, so verschiebt sich das gesamte Bergmassiv nach links, und immer größere Berge türmen sich am linken Rand auf. Das sind dann die Bereiche, die im tiefen Schwarz versinken. Bei der Überbelichtung passiert genau das Gegenteil, der gesamte Höhenzug wandert an die rechte Begrenzung, und immer mehr helle Bereiche "fressen aus", gehen also in reinem Weiß auf. Die blinkenden Lichter und Schatten kennzeichnen die Flächen, die komplett Schwarz oder Weiß sind, wo also keine Bilddetails mehr vorhanden sind. Allerdings werden nicht nur Werte mit exakt 0 oder 255 angezeigt, sondern Werte ab einer bestimmten Grenze, beispielsweise unterhalb von 5 und oberhalb von 240. In wichtigen Bildteilen darf also nichts blinken.

Wie sieht nun ein optimales Histogramm aus? Da digitale Kameras in den Schatten zum Rauschen neigen, sollte man diese Bereiche also möglichst hell halten. Man wird also versuchen, ein Histogramm zu erreichen, bei dem die wichtigen hellsten Partien hart am Rand des rechten Randes sind, allerdings ohne zu blinken. Blinken dürfen rein weiße Bereiche, also Spitzlichter, wie Sonne oder Lampen, Reflexionen oder auch ein weißer Hintergrund im Studio. Verschiebt man durch reichliche Belichtung das Histogramm nach rechts, so zieht man die Schatten aus den verrauschten unteren Tonwertbereichen. Ein Beispiel findest Du auch in meiner Signatur.

Es gib natürlich auch Motive, die kein so ausgewogenes Histogramm aufweisen. Eine Aufnahme im Schnee wird naturgemäß sehr viel helle Bereiche aufweisen und keine oder kaum dunkle, das Gebirge wird also stark rechtslastig sein. Aber natürlich sollte der Schnee auch noch durchgezeichnet sein, es darf also nicht alles blinken. Genauso umgekehrt, bei sehr dunklen Motiven. Dein Beispiel mit der Seerose fällt in eine andere sehr schwierige Kategorie: Die Seerose mit ihren weißen Blättern und das (unterstelltermaßen) sehr dunkle Wasser. Das Histogramm wird also links einen Berg haben und rechts, aber in der Mitte eventuell ein Tal, da eben nur wenige Bereiche eine mittlere Helligkeit haben. Hier ist es aber nichtdestotrotz wichtig, daß die Blütenblätter der Seerose nicht ausfressen. Im Histogramm ganz rechts liegende Tonwerte dürfen also nur von Spitzlichtern kommen, wie zB Reflexionen der Sonne im Wasser, nicht aber von den weißen Bereichen der Blütenblätter. Auf diesen darf auch nichts blinken, dann sind sie schön durchgezeichnet. Andererseits sollte das Wasser aber auch nicht im tiefsten Schwarz versinken, das ist allerdings von untergeordneter Bedeutung, wichtig ist die Seerose. Es kann natürlich sein, daß der Motivkontrastumfang den der Kamera übersteigt, man hat also entweder blinkende Schatten oder Lichter. Dann kann man entweder (bei statischen Motiven) zwei Aufnahmen machen, eine mit durchzeichneten Schatten und eine mit durchzeichneten Lichter, und diese später kombinieren, oder man kann versuchen durch Abschattung oder Aufhellung den Motivkontrast zu verringern. Ein solches Motiv sollte man aus diesem Grund nicht bei prallem Sonnenschein fotografieren, wenn es doch sein muß, gäbe es folgende Möglichkeiten:
- Aufhellblitzen: Der eingebaute Blitz kann da Wunder bewirken,
- Mit externem Aufheller (Reflektor) die Schatten aufhellen,
- Mit externem Diffusor (weißer transparenter Stoff) das harte Sonnenlicht weicher machen und besser verteilen.

Das klingt jetzt vielleicht ein wenig komplex, ist aber dank Monitor und sofortiger Kontrollmöglichkeit eigentlich ein Kinderspiel. Versuch macht kluch! /smile.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="smile.gif" />

Wie Du siehst, ist also das Histogramm mit blinking Highlights/Shadows das Mittel überhaupt, um die Belichtung zu kontrollieren. Im Idealfall hat das Histogramm sogar eine Anzeige aller drei Farbkanäle, dann kann man sofort sehen, ob eine Farbe schon clippt, das kommt öfter vor, als man meinen mag. Und, bei kritischen Motiven ist Raw einfach Pflicht. Im Vergleich zu einem JPEG-Bild hat man da in Schatten und Lichtern so um die zwei Stufen Spielraum. Wo also im JPEG bereits alles schwarz ist, tauchen im Raw-Konverter plötzlich noch Details auf, und wo der Himmel eine einzige grell-weiße Fläche ist, kommt auf einmal die Wolkenzeichnung hervor.

ZITATDas mit der Graukarte ist mal soweit klar, scheint mir jedoch nur bedingt Praxistauglich zu sein, (Landschaftsaufnahmen), bei Tieraufnahmen geht das wohl eher nicht.[/quote]

Das kann man generell so nicht sagen. Eine Graukarte ist vollkommen praxistauglich, wo Du direkt zum Motiv hingehen kannst. Geht das nicht, weil dann zB das Häslein weghoppelt, dann kannst Du eine Ersatzmessung machen. Wenn Du Dich in der gleichen Lichtsituation wie Meister Lampe befindest (Du liegst auf der gleichen Wiese, aber halt 10m weg), dann kannst Du doch einfach die Graukarte direkt bei Dir anmessen. Das geht natürlich nicht, wenn Du im dunklen Gebüsch lauerst, und der Sonntagsbraten derweil auf der sonnendurchfluteten Wiese vor sich hinmümmelt. Dann kannst Du nur eines machen: Vorher mal kurz auf die Wiese gehen, messen und Belichtung einstellen, zurück ins Gebüsch, und warten. Wenn dann natürlich Wolken aufziehen, bist Du gekniffen. Wobei allerdings ein Hase auf einer Wiese ein sehr unkritisches Motiv ist, überhaupt läßt sich Gras auch als "Graukarten-Ersatz" verwenden. Aber mit einer DSLR mit Histogramm ist das ganze sowieso für die Katz (resp. den Fuchs /wink.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="wink.gif" /> )



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RE: Frage "richtig Belichten"

#10 von guenterfrank ( gelöscht ) , 25.07.2005 08:22

Hallo Dennis,

danke für Deinen Beitrag, Du hast Dir viel Mühe gegeben.

Wie gesagt, die Bedeutung des Histogramm war mir eigentlich schon bekannt, Dein Beitrag hat die Sache natürlich noch ziemlich vertieft und ich verstehe jetzt sicher besser umzugehen mit den blinkenden Bereichen.

Ich werde mir das ausdrucken und bei der Kamera aufbewahren, oft kann man Dinge erst richtig verstehen, wenn man sie mit Erfahrungswerten abgleichen kann, bzw. es als Anleitung nimmt, sich danach richtet und die Ergebnisse der automatischen Belichtung und der Korrektur miteinander vergleicht.

Damit habe ich gestern Abend schon mal begonnen.

Was die Graukarte betrifft, werd'ich mal mal eine besorgen, rein zu Testzwecken, beim rumspielen kann ich ja mal die Belichtungswerte der Kamera im Bezug auf die 18% Grau vergleichen, das kann bei kritischen Motiven für eine bessere Einschätzung sorgen.
(Wieder ein Trumm mehr in der Ausrüstung;-)


Über das RAW Format haben wir uns ja schon ab und an ausgetauscht.

Leider bin ich für mich zu der Erkenntnis gekommen, dass es als Einzelbild zwar "das bessere" Format ist, weil es bessere Korrekturen ermöglicht.

In der Praxis ist es für mich aber wenig tauglich denn in der Menge der Bilder, (auch bei bescheidenen Auftragsarbeiten wo gleich mal 150 Bilder weg sind und ich nicht wissen kann, welches gerade für den Kunden von Interesse ist) habe ich ehrlich gesagt keine Lust, jedes Bild von Hand nachzubearbeiten.

Batch Prozesse sind zwar schön, individuelle Korrekturen lassen sich damit jedoch nicht vollbringen, was für ein Bild richtig sein mag, kann für ein anderes gerade das falsche sein.

Jetzt bin ich erst mal auf JPG umgestiegen, es ist einfach leichter zu handhaben.


Liebe Grüsse




Günter



guenterfrank

RE: Frage "richtig Belichten"

#11 von Dennis , 25.07.2005 12:18

Zitat von guenterfrank
danke für Deinen Beitrag, Du hast Dir viel Mühe gegeben...


Gern geschehen. /smile.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="smile.gif" />

ZITATWas die Graukarte betrifft, werd'ich mal mal eine besorgen, rein zu Testzwecken, beim rumspielen kann ich ja mal die Belichtungswerte der Kamera im Bezug auf die 18% Grau vergleichen, das kann bei kritischen Motiven für eine bessere Einschätzung sorgen.[/quote]

Grundsätzlich nicht falsch, aber als digitaler Fotograf würde ich mir lieber die QP Card 101 besorgen (gibt's zB bei ppl.de für 7,95). Das ist vor allem für den Weißabgleich sehr hilfreich. Weiterhin gibt es die QP Card 201, in Verbindung mit der kostenlosen Software sollte man damit recht einfach die Kamera profilieren können. Habe ich aber noch nicht selber ausprobiert, kommt aber noch. Weiterhin wäre ein Handbelichtungsmesser sinnvoll, zB die Minolta Autometer II, III und IIIF gibt's in der Bucht zT schon deutlich unter 50 Euro. Das sind sehr brauchbare Meßgeräte, sehr handlich und einfach, und beherrschen die Lichtmessung per Diffusorkalotte, die sicherste aller Meßmethoden. Aber rein um zu lernen und zu verstehen, ist eine Graukarte natürlich auch sehr geeignet.

ZITATIn der Praxis ist es für mich aber wenig tauglich denn in der Menge der Bilder, (auch bei bescheidenen Auftragsarbeiten wo gleich mal 150 Bilder weg sind und ich nicht wissen kann, welches gerade für den Kunden von Interesse ist) habe ich ehrlich gesagt keine Lust, jedes Bild von Hand nachzubearbeiten[/quote]

Ich mache pro Shooting deutlich mehr Aufnahmen, alles in Raw. Ist eigentlich kein Problem. Die Bilder lassen sich in der Kamera sowieso anschauen. Auf dem Rechner dient entweder der hauseigene Raw-Konverter oder in meinem Falle Photoshop CS (oder zB auch C1) als Viewer. Dort kann man sofort und ohne Umweg alle Bilder direkt betrachten, das ist nicht umständlicher oder langwieriger als mit JPEG-Bildern. Ich bearbeite auch nicht jedes einzeln von Hand nach. Ich arbeite unter konstanten Lichtverhältnissen und vor allem mit konstanten Kamera-Einstellungen (kein Auto-WB!. Somit reicht es nachher, ein Bild korrekt zu entwickeln, der Rest folgt per Batch. In Photoshop CS und seinem Image Browser geht die Übertragung der Konversion-Parameter von einem auf andere Bilder mit einem Mausklick. Ich hatte mal eine Olympus E-1 in der frühen Phase, und auf Grund der sagenhaft schlechten Software und in Ermangelung der damaligen Raw-Unterstützung von Photoshop (war es noch 7?), mußte ich mal einen Haufen Bilder in JPEG machen. Ich könnte wirklich nicht sagen, daß mir das in irgendeiner Weise Zeit gespart hat...



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RE: Frage "richtig Belichten"

#12 von guenterfrank ( gelöscht ) , 26.07.2005 08:30

Hallo Dennis,

ich kann nicht anders, muss einfach schmunzeln, :-) ich weiss, Du liebst das RAW Format...

Das Problem liegt sehr wahrscheinlich darin, dass mir die richtige Software (und das Verständnis damit umzugehen) fehlt, wenn die Dinge so laufen wie Du es beschreibst muss das ein tolle Sache sein.

Bei mir ist PS 6 der letzte Stand der Dinge und da hat mir auch weder der Breezebrowser noch das Dalibor Plugin wirklich geholfen, hat nur Geld gekostet.

Softwareumstellungen sind für mich immer mit einem gröberen Aufwand verbunden, vor allem dann, wenn man erst ein zweimal in die falsche Richtung startet.

Na ja, vielleicht komme ich auch noch mal dahinter, (kommenden Winter nehm ich wahrscheinlich nochmal einen Anlauf, da hab ich mehr Zeit).


Die Sache mit der QP Card schaue ich mir auf jeden Fall an, nach Lichtmessern, (Belichtungsmessern) war ich schon ab und an auf der Suche, wusste aber nicht genau, was ein passendes Gerät zu einem erschwinglichen Preis gewesen wäre.

Da werd'ich auch noch mal nachhaken.


Also Dennis,

vielen Dank für Deine Hilfe,



Grüsse


Günter



guenterfrank

RE: Frage "richtig Belichten"

#13 von Dennis , 26.07.2005 12:15

Hallo Günter,

ZITATich kann nicht anders, muss einfach schmunzeln, :-) ich weiss, Du liebst das RAW Format...[/quote]

/biggrin.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="biggrin.gif" /> Ich sehe das zwar nicht ganz so emotional, aber ich finde es äußerst wertvoll. Da brauche ich mich nämlich um den WB überhaupt nicht scheren, und auch die Belichtung ist nicht soooo kritisch. Schlamperei spart Zeit... B)

ZITAT...
Na ja, vielleicht komme ich auch noch mal dahinter, (kommenden Winter nehm ich wahrscheinlich nochmal einen Anlauf, da hab ich mehr Zeit).[/quote]

Wenn Du schon updatest, dann gleich auf CS2. Das Update solltest Du sehr erschwinglich bei ebay oder in USA bekommen.

Viel Spaß jedenfalls... /good.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="good.gif" />



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