RE: Frage zum Belichtungsmesser der Minolta SR-T 101

#1 von kzk , 30.07.2008 01:05

Durch einen Glücksfall bin ich kürzlich stolzer Besitzer einer SR-T101 geworden (beim Kauf eines 35mm 1.8 war die Kamera der Beifang).

Um zu prüfen, ob der Belichtungsmesser auch gut arbeitet, habe ich einen Testfilm durchgejagt...

Der Fotohändler meines Vertrauens gab mir beim Kauf einer neuen Knopfzelle (Varta V 625 U) einen Gratis-Testfilm dazu (Kodak Farbwelt 400, Ablaufdatum 08/2004). Um es vorwegzunehmen:
Ich hatte IMMER so fotografiert, daß Zeiger und Kreis genau übereinstimmten. Dabei hatte ich mir verschiedene Motive ausgesucht, teilweise mit starkem Kontrast (harte Mittagssonne und Schatten).
Die meisten Bilder waren korrekt belichtet. Von insgesamt 12 Bildern war eines unterbelichtet, bei einem anderen trat starkes "Rauschen" auf, aber ich denke dafür war eher eine Mischung aus Filmqualität und Streulicht verantwortlich. Die anderen 10 Bilderwaren ok. Dank CLC soll auch bei starkem Kontrast für äußerste Meßgenauigkeit gesorgt sein, aber so richtig habe ich nicht verstanden, wie gemessen wird.

So wie die Gebrauchsanweisung es beschreibt, muß es sich um eine Messung handeln, die mit der Mehrfeldmessung bei modernen Cams vergleichbar ist. Demnach dürfte die Kamera das ganze Bildfeld messen und sich dann für die richtige Belichtung entscheiden.
Liege ich da richtig? Setzt der Belichtungsmesser irgendwo Prioritäten, wie zB bei der mittenbetonten Mehrfeldmessung? Oder wird sogar von der Spotmessung gebrauch gemacht?

Welche Meßmethode nutzt die SR-T101?


schöne Grüße,
Krystian


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RE: Frage zum Belichtungsmesser der Minolta SR-T 101

#2 von matthiaspaul , 30.07.2008 02:31

ZITAt (kzk @ 2008-07-30, 1:05) Durch einen Glücksfall bin ich kürzlich stolzer Besitzer einer SR-T101 geworden (beim Kauf eines 35mm 1.8 war die Kamera der Beifang).[/quote]
Herzlichen Glückwunsch! :-)
ZITATDer Fotohändler meines Vertrauens gab mir beim Kauf einer neuen Knopfzelle (Varta V 625 U) einen Gratis-Testfilm dazu (Kodak Farbwelt 400, Ablaufdatum 08/2004). Um es vorwegzunehmen:[/quote]
Hm, einen vier Jahre abgelaufenen Film hätte er Dir aber eigentlich auch so mitgeben können.

Viel wichtiger: Die SR-T 101 benötigt für die korrekte Belichtungsmessung zwingend eine Quecksilberbatterie (die allerdings seit Jahren nicht mehr hergestellt werden) oder einen Umbau auf eine andere Batteriesorte. Eine Alkalizelle, wie sie Dir der Verkäufer fälschlicherweise verkauft hat, ist nicht geeignet (auch nicht als Ersatz), da sie einen anderen Spannungsverlauf aufweist. Hast Du ihm gesagt, wofür die Batterie gedacht ist? Falls ja, würde ich sie umtauschen, denn dann hat er Dir wider besseres Wissen (das man bei einem Fotohändler voraussetzen muß eine völlig ungeeignete Batterie verkauft. Siehe auch:

http://www.mi-fo.de/forum/index.php?s=&...st&p=130084

ZITATDank CLC soll auch bei starkem Kontrast für äußerste Meßgenauigkeit gesorgt sein, aber so richtig habe ich nicht verstanden, wie gemessen wird.

So wie die Gebrauchsanweisung es beschreibt, muß es sich um eine Messung handeln, die mit der Mehrfeldmessung bei modernen Cams vergleichbar ist. Demnach dürfte die Kamera das ganze Bildfeld messen und sich dann für die richtige Belichtung entscheiden.
Liege ich da richtig? Setzt der Belichtungsmesser irgendwo Prioritäten, wie zB bei der mittenbetonten Mehrfeldmessung? Oder wird sogar von der Spotmessung gebrauch gemacht?

Welche Meßmethode nutzt die SR-T101?[/quote]
Joe McGloin schreibt hier dazu:
ZITATMinolta studied thousands of photographs in order to determine the best way to accomplish accurate TTL metering. Different companies had different designs, but Minolta noticed that a large proportion of photographs were really two scenes in one: an upper-half which was often a bright sky, and the lower-half which was typically a darker foreground. Many pictures were incorrectly exposed due to the inclusion of the bright sky which "over-powered" the foreground and caused the meter to underexpose the main subject -- which is usually in the foreground. Minolta devised an innovative solution, with a simple modification to the typical TTL metering system. While most TTL manufacturers used one CDS cell affixed inside the pentaprism, Minolta employed two cells pointed in two directions. This allowed the camera's meter to view, and compare two different areas of the picture. The Minolta engineers determined that the typical exposure could be dramatically improved if the sky-portion of the scene had less effect on the exposure. They were able to accomplish this by having one CDS cell reading the sky (or upper portion of the scene), and a second CDS cell reading the lower-portion of the scene. The brightness of the sky was then easy to control, and no longer overwhelmed the foreground reading. Minolta dubbed the new system "CLC" which stands for "Contrast Light Compensation". On SRT series cameras, if the CLC system is used, it is imprinted on the front plate of the camera, just below the "M" in "Minolta".[/quote]
Viele Grüße,

Matthias


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--Bertrand Russell

http://www.mi-fo.de/forum/viewtopic.php?t=13448 (Minolta Forum Thread Index)


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RE: Frage zum Belichtungsmesser der Minolta SR-T 101

#3 von opelgt , 30.07.2008 09:21

Ergänzend zu den Infos von Matthias:

Angefügte Bilder:
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 f224t21107p230162n1.jpg   f224t21107p230162n2.jpg 

 
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RE: Frage zum Belichtungsmesser der Minolta SR-T 101

#4 von kzk , 30.07.2008 14:11

Erstmal Danke für die interessante Quelle, jetzt hab ich das System tatsächlich kapiert :-)

QUOTE (matthiaspaul @ 2008-07-30, 2:31) Hm, einen vier Jahre abgelaufenen Film hätte er Dir aber eigentlich auch so mitgeben können. [/quote]


Hatte gefragt, ob er einen Film zum testen übrig hat. Einen abgelaufenen Film hätte ich bestimmt nicht bezahlt ;-)


QUOTE (matthiaspaul @ 2008-07-30, 2:31) Viel wichtiger: Die SR-T 101 benötigt für die korrekte Belichtungsmessung zwingend eine Quecksilberbatterie (die allerdings seit Jahren nicht mehr hergestellt werden) oder einen Umbau auf eine andere Batteriesorte. Eine Alkalizelle, wie sie Dir der Verkäufer fälschlicherweise verkauft hat, ist nicht geeignet (auch nicht als Ersatz), da sie einen anderen Spannungsverlauf aufweist. Hast Du ihm gesagt, wofür die Batterie gedacht ist? Falls ja, würde ich sie umtauschen, denn dann hat er Dir wider besseres Wissen (das man bei einem Fotohändler voraussetzen muß eine völlig ungeeignete Batterie verkauft. Siehe auch:

http://www.mi-fo.de/forum/index.php?s=&...st&p=130084[/quote]

Ich hatte die alte (nicht mehr funktionierende) Batterie vor den Augen des Händlers aus der Kamera herausmontiert. Von dem Problem mit dem Spannungsverlauf hatte ich erst später gelesen.
Wie gesagt, von 12 Bildern war nur eines unterbelichtet - und das kann auch bei modernsten Kameras schon mal passieren.
Jetzt stellt sich für mich die Frage, ob und wie lange man mit der "falschen" Batterie auskommen kann.
Da fast alle Bilder richtig belichtet waren, kann es ja nicht so schlimm sein. Wichtig wäre nur, wie ich feststellen kann, ob noch richtig gemessen werden kann oder nicht - schließlich will ich es wissen, BEVOR ich völlig unter- oder überbelichtete Bilder bekomme.
Da die SR-T101 über die B.C. Funktion verfügt, dürfte sich das doch eigentlich einfach testen lassen, oder? Wenn alles stimmt, zeigt die Nadel genau auf den Kontrollbalken. Sollte die Spannung nicht mehr stimmen, müßte die Nadel über ihr Ziel hinaus schießen bzw. gar nicth erst an dem Kontrollbalken ankommen.
Wenn ich nicht ganz falsch liege, wird die Konsequenz sein, daß die Batterien einfach öfter ausgetauscht werden müssen, um gute Ergebnisse zu erzielen.

Diese Gedanken mache ich mir natürlich nur deshalb, weil ich mich selbst nicht an einen Umbau herantraue - was solche Arbeiten angeht, bin ich leider zu nix zu gebrauchen.


schöne Grüße,
Krystian


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RE: Frage zum Belichtungsmesser der Minolta SR-T 101

#5 von opelgt , 30.07.2008 15:09

ZITATWie gesagt, von 12 Bildern war nur eines unterbelichtet - und das kann auch bei modernsten Kameras schon mal passieren.
Jetzt stellt sich für mich die Frage, ob und wie lange man mit der "falschen" Batterie auskommen kann.
Da fast alle Bilder richtig belichtet waren, kann es ja nicht so schlimm sein.[/quote]


Falls du einen Negativfilm benutzt hast sagt das eigentlich nichts aus. Eine Negativfilm hat einen Belichtungsspielraum von ca. 1 1/2 bis + 3
Blendenstufen. Wenn du die Genauigkeit des Belichtungsmessers prüfen willst, solltest du den Test mit einem Diafilm wiederholen.


 
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RE: Frage zum Belichtungsmesser der Minolta SR-T 101

#6 von BerndFranzen , 30.07.2008 15:39

ZITAt (kzk @ 2008-07-30, 13:11) Wenn ich nicht ganz falsch liege, wird die Konsequenz sein, daß die Batterien einfach öfter ausgetauscht werden müssen, um gute Ergebnisse zu erzielen.

Diese Gedanken mache ich mir natürlich nur deshalb, weil ich mich selbst nicht an einen Umbau herantraue - was solche Arbeiten angeht, bin ich leider zu nix zu gebrauchen.[/quote]
Such' mal beim bekannten Online-Auktionshaus nach den Begriffen "PX" und "625" und achte in der Beschreibung auf das Wort "Mercury".
Der Rest ist dann nur noch eine Sache des Preises.

Sie werden zwar nicht mehr hergestellt, aber immer wieder irgendwo verkauft.


"Wer ein guter Fotograf sein will, muss mehr sehen als die anderen und anders sehen als die anderen. Wenn er auf den Auslöser gedrückt hat, dann muss er auch wissen, wie er aus dem Filmmaterial Negative macht, mit denen er alle Ideen verwirklichen kann, die ihm bei der Verarbeitung kommen." (Chargesheimer)

Bernd


 
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RE: Frage zum Belichtungsmesser der Minolta SR-T 101

#7 von 01af , 30.07.2008 17:18

Das Minolta-CLC-Meßsystem (CLC = Contrast-Light Compensation) ist tatsächlich so etwas wie ein primitiver Vorläufer moderner Matrix-Meßmethoden. Es funktioniert im wesentlichen wie eine mittenbetonte Integralmessung. Die betonte Mitte liegt allerdings nicht exakt in der Suchermitte, sondern (im Querformat betrachtet) knapp unterhalb davon. Der Knackpunkt ist folgender: Wenn die einzelnen Meßergebnisse der beiden Meßfelder (also des größeren oberen und des kleineren unteren) deutlich von einander abweichen, so wird der gemittelte Meßwert nicht auf den rechnerischen Durchschnitt beider Einzelergebnisse abgestimmt, sondern deutlich zugunsten des dunkleren Meßfeldes, also zu einer reichlicheren Belichtung hin verschoben.

Der klassische Einsatzfall ist ein Motiv unter freiem Himmel im Querformat. Hier belichtet CLC vorwiegend auf die (in der Regel dunklere) untere Bildhälfte und läßt sich durch den hellen Himmel nicht so stark zur Unterbelichtung hinreißen wie es eine normale Integralmessung täte. Technisch bewerkstelligt wird dies einfach dadurch, daß die zwei CdS-Photowiderstände in Reihe geschaltet wurden statt -- wie es zur Ermittlung des Durchschnittswertes erforderlich wäre -- parallel. Die Mittenbetonung ergibt sich einfach dadurch, daß sich die beiden Meßfelder in der Mitte (bzw. knapp unterhalb der Suchermitte) etwas überschneiden; dadurch ergibt sich eine höhere Gewichtung des Überlappungsbereiches.

Naturgemäß funktioniert das CLC-Prinzip weniger gut, wenn ein Motiv mit hell oben und dunkel unten im Hochformat aufgenommen wird. Aber es ist ja kein Problem, die Belichtung mit der Kamera in "Normalhaltung" zu messen und einzustellen und erst danach die Kamera ins Hochformat zu drehen.

-- Olaf


Politische Korrektheit und Vernunft sind nicht miteinander vereinbar, Am-Stock-Gehen ist eine Sportart, und Minolta baut keine Kameras mehr.


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RE: Frage zum Belichtungsmesser der Minolta SR-T 101

#8 von kzk , 30.07.2008 22:49

Na dann muß ich natürlich auch die Frage aller Fragen stellen:

Was kann man denn für eine Batterie bezahlen?


schöne Grüße,
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RE: Frage zum Belichtungsmesser der Minolta SR-T 101

#9 von opelgt , 30.07.2008 23:31

Wenn Sie hier auf Links zu eBay klicken und einen Kauf tätigen, kann dies dazu führen, dass diese Website eine Provision erhält.

ZITAt (kzk @ 2008-07-30, 21:49) Na dann muß ich natürlich auch die Frage aller Fragen stellen:

Was kann man denn für eine Batterie bezahlen?[/quote]


Ich habe mir einige dieser Batterien gekauft. Da die PX 625 im Durchmesser etwas kleiner ist, habe ich den Knopfzellen einen passenden O-Ring
übergezogen.

Werbung: http://cgi.ebay.de/search.dll?ViewItem&item=160266391193
oder
Werbung: http://cgi.ebay.de/search.dll?ViewItem&item=160266390906

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RE: Frage zum Belichtungsmesser der Minolta SR-T 101

#10 von capy60 ( gelöscht ) , 31.07.2008 05:28

Ich verbaue die 675 auch ohne O-Ring sowohl in den SRT als auch in OM-1. Funzt problemlos.


capy60

   


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