#1 von
Kwashiorkor
(
gelöscht
)
, 28.02.2004 11:46
Hallo Forum!
Mein Problem ist folgendes:
Da ich wirklich sehr gerne Nachtaufnahmen mache, hab ich natürlich festgestellt, wie schwierig es ist, da eine richtige Belichtung hinzubekommen. Deshalb meine Frage: Wie macht ihr das? Pi mal Daumen, automatische Belichtungsmessung der Kamera eventuell mit Korrektur oder ganz anders? Ich hab ja schon viel ausprobiert wie Spotmessung auf "normalgraue" Bildstellen, Kameramessung und das alles mit Korrektur nach oben und unten und trotzdem bekomme ich recht selten die richtige Belichtungszeit hin.
Stellen wir uns folgende Situationen vor:
1. Landschaft bei Vollmond 2. Stadt bei Nacht 3. Terminalvorfeld am Flughafen (ist meistens recht kräftig beleuchtet, jaja, ich weiß, daß ich flugzeugverrückt bin)
Wie mißt man bei diesen Situationen die Belichtung? Für alle Tips wäre ich äußerst dankbar!
Wenn Negativ-Bilder sind, dann macht dir das Entwicklunglabor einen Strich durch die Rechnung. Die Abzüge von den Negative werden automatisch belichtet. Nachtbilder werden in diesem Fall immer aufgehellt. Die schwarzen Flächen im Bild sind dann grau. /sad.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="sad.gif" />
Die folgende Beschreibungen stütze ich auch Dia-Fotografie ab. ZITAT1. Landschaft bei Vollmond[/quote] Wenn der Belichtungsmesser noch vernüftige Werte anzeigt. Verwende ich den Belichtungsmesser als Referenz. Dann wird grosszügig ins Plus und Minus korrigiert. In der Regel mache ich 5 Bilder: 0, +/- 1.5, +/- 3.0. Der Grund für die Grosszügige Korrekturen ist der Schwarzschild-Effekt. Der Film reagiert bei lange Belichtungen nicht mehr linear. Es braucht entsprechend längere Belichtung, damit wir den Unterschied sieht. Blende immer 8 oder 11. Das Objektiv arbeitet in dieser Blende optimal. Sonnenblende nicht vergessen draufschrauben! Auch in der Nacht ist das Objektiv Streulicht-Empfindlich! Filmempfindlichkeit: 100 ISO
ZITAT2. Stadt bei Nacht[/quote] Ähnlich wie Punkt 1. Wenn die Belichtungszeiten unter 2 Sekunden sind, dann kann man feiner Korrigieren, Halbstufig oder sogar ganzstufig. Die schönste Effekte gibt es während der Dämmerung! Filmempfindlichkeit: 100 ISO
ZITAT3. Terminalvorfeld am Flughafen (ist meistens recht kräftig beleuchtet, jaja, ich weiß, daß ich flugzeugverrückt bin)[/quote] Wenn du die Bewegungen der Flieger einfrieren willst, dann brauchst du hier ein höherempfindlichen Film. Sonst ähnlich wie Punkt 2.
- Viel Zeit und Gedult! - Immer ein 3-Bein-Stativ verwenden. - Kabelauslöser. - Manuellfokus, wenn es zu dunkel ist. - Belichtungsmessung: Integralmessung. - Mondaufnahme: Spotmessung auf Mond und grosse Blende, damit man kurze Verschlusszeiten erhält. - Sucher abdecken, während der Belichtung. - Mit dem Film nicht sparen! Shoting wiederholen, ist meist teuerer, als ein gutes Bild pro Film.
Vorschlag 1: Lieber die "blaue Stunde" nutzen, ist meist stimmungsvoller, Gebäudestrukturen heben sich beispielsweise noch vom Himmel ab und die Kontrastumfänge sind etwas "milder".
Vorschlag 2: Wenn richtig "dunkel", dann "sternenklare" Nacht nutzen, denn tiefliegende Wolken reflektieren durchaus das Licht vom Boden. Das "Nachthimmel" wirkt dann so "schmutzig". Kann aber durchaus auch ein Stilmittel sein..., Industrielandschaft z. B.
Vorschlag 3: Manuelle Einstellung von Blende und Zeit. Spotmessung auf den "hellsten" Punkt, z. B. auf die Lichter, dann Korrektur (je nach Helligkeit, ist Erfahrungssache) + 1 - 2 Blenden. Alles was darüber geht, frist die Lichter defninitiv aus.
#6 von
Kwashiorkor
(
gelöscht
)
, 28.02.2004 17:28
Danke schonmal Euch allen, ihr habt mir schon sehr geholfen.
Jetzt weiß ich wenigstens, daß es keine totsichere Methode gibt, eine Nachtaufnahme sofort perfekt hinzubekommen. Von einem externen Belichtungsmesser sehe ich zur Zeit noch ab, da ich in letzter Zeit schon so viel Geld für Fotozeugs ausgegeben habe, daß es für einige Zeit langen muß.
Ach ja: ich benutze ausschließlich Diafilm weil ich schon schlechte Erfahrungen mit Fotolaboren gemacht habe.
Die Flieger will ich nicht einfrieren, denn dann wäre mir das Korn zu stark. Meist stehen sie längere Zeit vor meinem Standort und lassen sich deswegen ganz gut ablichten. Oder aber ich geh gleich auf den Verwischeffekt. Beim letzten Mal sind schon einige gute Bilder rausgekommen, aber das war mehr Zufall und deshalb bin ich auf der Suche nach den besten Methoden, um das zuverlässig zu reproduzieren.
Die Abhandlung ist schon ganz nett, läßt aber noch einige Details vermissen.
Nehmen wir mal an, ich fotografiere eine Stadt in der Dämmerung und will schön lange Belichtungszeiten. Dann also ganz normal die ganze Szene anmessen (Warum integral? Ich benutze momentan immer Mehrfeldmessung...) und eine ganze Serie verballern. Ab 1s die Belichtungszeit wegen des Schwarzschildeffekts verdoppeln, oder?
Meine Güte, ich hatte ja keine Ahnung, daß es wirklich so kompliziert ist!
ZITAT(Warum integral? Ich benutze momentan immer Mehrfeldmessung...)[/quote]Ups, da ist mir einen Fehler unterlaufen, ich habe eigentlich die Mehrfeldmessung gemeint.
Eine Stadt in der Dämerung fotografieren ist vorallem zeitlich gemeint lang. Ich baue meine Ausrüstung etwa eine 1/2 bis 1 Stunde vor dem Sonnenuntergang auf. So etwa alle 10 bis 20 Minute ziehe ich eine Korrektur-Serie durch. Restliche Zeit verbringe ich mit warten und das Geschehen beobachten. Die Übung breche ich nach etwa 1/2 bis 1 Stunde nach dem Sonnenuntergang ab. Jetzt ist es eigentlich zu dunkel. Die Hause kann man nicht mehr erkennen und die Lichter fressen aus.
Auf dem Leuchtpult siehst du dann wie das Tageslicht abnimmt und das Kunstlicht zunimmt. Das Tageslicht verfärbt sich dann noch. Da wirst du darauf kommen, wieso dass wir diese Zeit nach dem Sonnenuntergang die Blaue Stunde nennen. Es wird dann eine oder andere Bild herausstechen, welches dir dann gefällt.
Es tönt komplizierter, als es wirklich ist. In der Wirklichkeit stellt du die Kamera auf. Scharfstellen und dann die Korrekturen durchziehen. Das ist es!
schade das du von einem externen Belichtungsmesser absiehst, ich nutze meinen Autometer sehr gerne bei Dunkelheit oder available Light. Die Ergebnisse sind besser zu kontrollieren und machen sie vor allem übertragbar. Ich kann so die Werte für die Dynax 7 und mein XD/XE nutzen. Wegen des schwarzschildeffektes schaust du am besten mal in das Datenblatt des Filmes den du nutzen möchtest, dort sind meistens Kurven zur Zeitkorrektur angegeben. Diese Korrekturen sind auch von Film zu Film unterschiedlich, da fast jeder unterschiedlich reagiert.
Wo willst du fotografieren, ich meine welchen Flughafen. Ich habe eine Zeit lang in Hamburg Bilder geschossen und könnte dir dort vielleiht weiterhelfen, ich kenne dort ein paar gute Stellen.
Ansonsten brauchst du ein wenig Übung und Geduld, denn eigene Erfagrungswerte sind kaum zu ersetzen...
ZITATAb 1s die Belichtungszeit wegen des Schwarzschildeffekts verdoppeln, oder?[/quote]
Wie Mark schon schrieb, die Datenblätter der Filmhersteller beachten. Allerdings haben die meisten aktuellen Dia-Filme eine recht hohen Schutz gegen den besagten Effekt in der Emulsion verarbeitet. Der Provia 100 F z. B., kann lt. Datenblatt bis 128 Sekunden ohne Korrekturen belichtet werden. Ich habe gerade für Testzwecke den Astia 100 F bei Nacht getestet (Schweriner Schloß, bei Verschlußzeiten zwischen 15 und 30 Sekunden und keinerlei Probleme gehabt.
Gruß Frank
P.S. Wie war das noch mit der Mondfotografie? Bei Blende 8 soll die Verschlußzeit der ASA-Zahl der Filmempfindlichkeit entsprechen. Also 100 ASA-Film = f8 bei 1/100 sec. Und für Mondportraits, braucht man unter 600 - 800 mm Brennweite kaum anfangen...
#10 von
Kwashiorkor
(
gelöscht
)
, 29.02.2004 13:27
@Peter: Die "blaue Stunde" habe ich schon öfter zum Fotografieren benutzt. Aber wie gesagt war es mit der Belichtung eher Zufall. Mein bestes Nachtbild bis jetzt entstand mit einer Billig-Kompaktkamera in Paris, die ich an der Seine auf die Ufermauer gelegt und auf eine Brücke ausgerichtet habe. Alle halbe Stunde oder so habe ich ein Bild im Automatik-Nachtmodus gemacht und wollte eigentlich hauptsächlich ein Foto bei absoluter Dunkelheit. Glücklicherweise dauerte der Sonnenuntergang an dem Tag so lange (war mitten in Sommer), sodaß ich eben ständig neue Bilder gemacht hab. Und das beste war mit relativ hellem Himmel, super Beleuchtung und Scheinwerferspuren von den vorbeifahrenden Autos. Leider nur auf Negativfilm aufgenommen, weil ich mich damals nicht so wirklich mit Fotografie beschäftigt habe. Sollte ich das Negativ mal wiederfinden, kann ich das Bild ja mal hochladen.
@Mark: Vollkommen absehen tu ich davon nicht, ich überleg es mir schon ernsthaft. Aber momentan bin ich Zivi mit Mickergehalt und bald Student mit noch weniger Geld. Da ich aber noch ein Makroobjektiv und einen Blitz kaufen will, ist ein externer Belichtungsmesser noch nicht drin. Ich fotografiere am Münchner Flughafen auf der Aussichtsplattform (leider verglast) und es geht eigentlich ganz gut, wenn man die Reflexionen auf den Scheiben mit Pullover oder ähnlichem verhindert. Falls ich mal nach Hamburg komme, dann geb ich Dir bescheid... Moment mal, ich fliege am 22.03. nach Hamburg aber Zeit zum Fotografieren habe ich da nicht unbedingt. Vielleicht kurz nach meiner Ankunft (komme am Abend)? Wäre schon nicht schlecht, da ich meine Kameraausrüstung sowieso immer mitnehme.
@Frank: Tja, bei den neuen Filmen ist ja kein Datenblatt mehr drin. Aber wenn Du sagst, daß er keine Korrektur braucht, dann glaube ich Dir mal /wink.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="wink.gif" /> . Mondportraits will ich gar nicht, sondern nur Landschaftsaufnahmen mit Mondlicht. Wenn überhaupt...
#12 von
Kwashiorkor
(
gelöscht
)
, 29.02.2004 14:35
Jo Andreas, weiß ich! Habe ich sogar mal gefunden, war jetzt nur zu faul, nachzuschauen /wink.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="wink.gif" /> .