QUOTE (Vogelgucker @ 2015-03-17, 8:32) Zschernie hatte sicherlich Anderes im Sinn als er den Thread eröffnete als Eure unnötige Streiterei. Ihr beantwortet damit auch ganz sicher nicht seine Fragen.
Draußen scheint die Sonne, geht raus fotografiern und ich bin sicher, dass Euer Film sowohl Blende 8, als auch 16 vertragen wird[/quote]
Die Fragen sind weiter oben bereits beantwortet. Hier nochmal verdeutlicht
1. Wie fotografiert man eigentlich RICHTIG analog?
1a)
Diapositiv oder Sofortbild sind die analogen Königsdisziplinen. Da hilft ohne weitere Hilfsmittel die sunny 16 Regel zum guten Ergebnis. Die zur ISO bzw. ASA Filmempfindlichkeit reziproke Belichtungszeit ist einfach zu rechnen, ebenso ist die Umrechnung auf andere Blenden oder Belichtungszeiten einfach. Die Regel stammt zwar aus noch absolut analogen Filmchemie-Zeiten, aber gilt tatsächlich erst seit 1960, als die ASA- bzw. heute ISO-Norm ihre endgültigen Filmempfindlichkeitsdefinitionen bekam. Und ein Jahr zuvor hatte auch schon die Zeit der automatisch belichtenden Kameras begonnen, aber belichtungsmäßig rundum manuell einstellbare analoge Kameras gab es sogar bei Minolta noch bis 2004!
1b)
Negativfilm und Analog-Abzüge sind aber auch was Feines. Da geht auch Blende 8 bei ISO 100 und Sonnenschein, das Fotolabor korrigiert bei den Abzügen ja, heutzutage vollautomatisch. Wenn die Überbelichtung beabsichtigt ist, kann man vielleicht auch ohne automatische Korrekturen Abzüge machen lassen.
1c)
Negativ-Film gescannt gibts am billigsten aus dem Großlabor als Normal-Abzüge und/oder CD,
kann man aber auch selbst, am besten in staubfreier Umgebung, mit Film-Scanner und Drucker.
Methode 1c) ist eben nicht mehr ganz RICHTIG analog, sondern im Endeffekt analogbild-basierte Digitalbilder, natürlich mit entsprechend mehr Manipulationsmöglichkeiten bei den Abzügen.
2. Woher wusste man als Fotograf welche Blende und Verschlusszeit gewählt werden musste um das Foto perfekt zu belichten?
Der Fotograf wollte damals auch nur ein Foto machen, und ihn interessierte der Belichtungsspielraum, um seine bildnerische Aufgabe zu lösen und innerhalb dessen zwischen Tiefenschärfe und Belichtungszeit priorisiert werden konnte. Denn alle Nachmanipulationsmöglichkeiten beim Entwickeln und Abzüge erstellen konnten eine schlechte Belichtung oft nur unzulänglich ausbügeln.
Gewisse Regeln, evtl. Tabellen und die Erfahrung mit Film und Optik spielten eine Rolle. Die ersten Belichtungsmesser waren oft direkt an solche Tabellen gekoppelt, die Ableseskala war ein Filmstreifen mit verschieden belichteten Abschnitten. Der Abschnitt, wo in Richtung des Motives betrachtet, noch Licht durchschimmerte oder durchschien, gab an, welche Spalte der Tabelle zur Belichtungseinstellung minimal oder optimal war.
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"Unnötige Streiterei", sicherlich, wenn drauflosgeredet wird statt erklärt. Und wenn dann einer mit Erklärungen kommt, wird erst nur gewettert statt erklärt welche Fehler gemacht wurden.
Also für "Sonne lacht Blende 8" fehlte jegliche Erklärung, unter welchen Bedingungen diese Regel gelten sollte. Für die sunny 16 Regel hingegen hab ich die Erklärung gegeben, aber tatsächlich den Fehler gemacht, nicht den Beginnzeitpunkt der zugrundeliegenden Norm anzugeben. Die Regel ist eben gut zu merken. Und die Verwendung von Blende 8 kann daraus auch abgeleitet werden. Aber sicher gab es zuvor auch schon Formeln, die Fotografen eingeimpft waren, um aus letztlich vergleichbaren Parametern gute Belichtungseinstellungen zu errechnen.
Wenn wir aber mit modernem Film in alten Kameras, aber ohne Belichtungsmesser unterwegs sind, können wir mit der sunny 16-Regel arbeiten, selbst wenn die Regel nicht so alt ist wie die Kameras
Dass sie dafür brauchbar ist beweist, dass zuvor die Fotografen mit im Prinzip vergleichbaren Formeln Belichtungseinstellungen vornehmen konnten.
Aber was wurde mir hier alles an den Kopf geworfen für den kleinen Fehler? Ja das ist unnötige Streiterei!