Was man über "die Australier" alles so weiß...
Das ist schon eine Entscheidung von Sony, die eine gewisse Signalkraft hat. Wollte man weltweit das Bild vermitteln, dass man dauerhaft an A-Mount festhält, müsste die Zentrale doch etwas gegen diesen angeblichen Alleingang der australischen Abteilung haben. Ein bewusster Test mag es nicht sein, aber man wird schon registrieren, wie die Reaktionen auf die Entscheidung ausfallen.
Meine Vermutung ist, dass man bei Sony, angesichts knapper Kassen, z.Zt. um die Entscheidung ringt, ob man eine A99mk2 überhaupt noch bringt. Täte man es, wäre der logisch nächste Schritt die Ablösung der A58, bzw die Erweiterung des unteren Preisbereichs. Aber gibt es dafür Ambitionen? Und Kunden? Der Abverkauf der A58 zu Schleuderpreisen zieht sich doch gefühlt schon eine Ewigkeit hin...
Andererseits ist FE-Mount ja in der Breite noch nicht in der Lage, als Basis für den Bestand an A-Objektiven zu dienen. Die A7r2 war ein großer Sprung, wird ob des Preises aber ja nur einen eher kleinen Kreis ansprechen. Wollte Sony ein Ende des A-Mounts forcieren, müssten sie doch dringend drei Dinge tun:
a) Auch die AF-Fähigkeiten der "günstigen" A7mk2 mit A-Objektiven und LA-EA3 drastisch verbessern, bzw auf das Niveau der A7r2 heben.
b) Die selben AF-Fähigkeiten und IBIS schnell in ein APS-C-Modell einbauen
c) Eine A9 bringen, die auch beim Handling und beim Tempo die A99 wirklich verzichtbar macht
(und d) Evtl einen LE-EA3.5 bringen, der keinen eigenen AF und somit keine SLT-Folie hat, aber einen Motor für Stangenantrieb. Aber da klemmt es vermutlich technisch noch, oder auch dauerhaft, weil prinzipbedingt. Überhaupt hätte ich nach 2006 erwartet, dass Sony viel schneller daran gehen würde, alle Objektive auf SAM/SSM umzustellen.)
Ohne Schritt c) überzeugen sie die Profis nicht, und ohne die Schritte a) und b) ziehen sie die Masse der A-Mount Nutzer bzw -Interessenten nicht zu E-Mount hinüber.